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Stalingrad Winter 1942/43 Ostsektor

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10.01.2010
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Stalingrad Winter 1942/43 Ostsektor

Stalingrad Winter 1942/43 Ostsektor Kommandozentrale

Gefreiter Jung riss die Tür auf und fragte hastig nach Oberstleutnant Span. Es wurde ins dritte Obergeschoss des teilweise umfunktionierten Krankenhaus verwiesen. Auf dem Weg dorthin kam er an verletzten, toten und wimmernden Soldaten vorbei, die ohne Hilfe in den Gängen und Zimmern lagen. Er bekam eine Gänsehaut und versuchte ihnen nicht in ihre Augen zu schauen. So hatte er sich den Krieg nicht vorstellt, dachte er sich.
Er war erst seit kurzem an der Ostfront. Erinnerungen an seine Ausbildung im 307. Fallschirmjäger-Bataillon in Cottbus kamen ihm hoch. Spieß Fischer, der an der Westfront sein rechtes Auge durch einen Granatsplitter verloren hatte, erklärte ihnen immer wieder, dass jeder größere oder kleinere Opfer bringen muss, um Siege zu erringen. Er war stolz auf sie, sie hatten Opfer gebracht. Unser Vaterland wird genau so stolz auf diese tapferen Soldaten blicken. Sie alle kämpfen für ein Großdeutsches Reich, in dem Recht und Ordnung die Perspektive für spätere Familien sein wird. Dies verstärkte seinen Tatendrag.

Mit einer selbstbewussten Körperhaltung stand er nun vor dem Büro. Als er an die Tür klopfte und ein lautes „Herein“ aus dem Zimmer hallte, merkte er plötzlich, dass seine Hände am zitterten. Er betrat das Zimmer, hob seinen Arm und rief laut: „Heil Hitler Oberstleutnant Span“. Anstatt, dass Oberstleutnant Span den Hitlergruß erwiderte kam nur ein kaltes und genervtes „Jaja jetzt reden sie schon sie Grünschnabel“. „Ich bin Gefreiter Jung, ich soll Meldung zur Lokalisierung dreier russischer Spähtrupps und die Zusammenziehung feindlicher Verbände im Ostsektor zwischen der Brücke Kramnik und dem Armenviertel Juschow geben.“ Oberstleutnant Span beugte sich über die Karte nahm einen Stift und ein Lineal in die Hand und nuschelte etwas vor sich hin. „Oberstleutnant Span, Herr Oberstleutnant Span“, unterbrach ihn Gefreiter Jung. Mit einer hochmütigen Stimme fragte Gefreiter Jung nach, was er nun zutun hätte. „Was ist Sie dummer Trottel“, klaffte ihn Span an. „Sie wissen doch gar nicht was uns bevor steht. Seit gut einem Monat haben uns diese Bolschewistenschweine umzingelt. Und täglich bekomme ich Meldung, dass es immer mehr werden.“ Oberstleutnant Span wurde wieder leiser und seine Stimme klag verzweifelt. „Die versprochenen Hilfslieferungen von Herrn Göring erreichen nicht mal das minimale Pensum zur Aufrechterhaltung unseres Heeres. Heeresgruppe Mitte ist mit über einer halben Millionen Soldaten im Stadtraum Stalingrad eingekesselt. Aus Berlin kam der strikte Befehl zum Durchhalten. Mit der Begründung, dass die Heeresgruppe Süd aus dem Kaukasusgebiet uns hier befreit. Jedoch wissen wir, dass sie selbst schon durch frische sibirische Truppen aufgemischt wurden und nun verstreut den Rückzug antreten.“ Lautes Pfeifen unterbrach seinen Vortrag. Rings um das Gebäude schlugen Mörsergranaten ein. Lautes schmerzverzerrtes Geschrei war von draußen zu hören. Das Krankenhaus bebte. Oberstleutnant Span befahl im Ohrenbetäubenden Lärm, dass Gefreiter Jung zurück in seine Stellung gehen sollte. Zuvor solle er aber noch zum Truppenstab im ersten Stock, um noch irgendwelche kampffähigen Soldaten zur Verteidigung aufzutreiben. Span vermutete, dass die Russen bald die Schlinge zuziehen würden.

Gefreiter Jung verließ unverzüglich das Büro. In den Gängen flackerte das Licht und die verletzten Soldaten schauten mit toten Blicken den jungen Gefreiten Jung an. In den Augen befand sich kein Leben, keine Seele, die über etwas reden könnte, rein gar nichts. Auch wenn sie bis jetzt noch am Leben waren, sie waren geistige Fracks. Der Krieg, diese unmenschliche Gewalt hat sie zu einer Hülle ohne Leben gemacht. Er mochte nicht so enden wie sie, doch er wollte sein Vaterland nicht enttäuschen, nicht in dieser Situation, nicht in diesem so glorreichen Krieg, nicht gegen diese Feinde. Sie müssen für das zahlen was sie uns alles im ersten Weltkrieg angetan haben. Wir dürfen keine Schwäche zeigen. Das russische Volk muss für seine und für die seiner alliierten Mitstreiter verübten Taten bluten, redete er sich immer weiter ein. Nachdem die Mörsergranaten verstummt waren, machte er sich mit ungefähr dreißig halbwegs kampffähigen Soldaten zurück in seine Stellung. Ob sie den heutigen Tag noch überleben würden, bezweifelt er. Auf dem Weg zur Stellung kamen ihnen viele durch die Granaten verletzte Soldaten entgegen. Auf Liegen, ganz ohne Beine oder welche, die mit ihren eigenen Händen ihre Gedärme in den Bauch drücken, wobei das Blut nur so strömte. Sie schrien so laut, dass er sich die Ohren zu hielt. An den Straßenrändern sammelten sie die gefallenen Soldaten. So viele waren noch so jung. Knaben, die grad erst eine Lehre hätten beginnen sollen. Ihre so hilflosen Gesichter prägten sich unerbittlich in seinen Kopf. Er selbst ist auch einer dieser Knaben, nur er war noch am Leben. Bis zur Stellung musste er nur noch an die jungen Soldaten und deren Schicksaale denken. Der Rest des Tages verlief ruhig im Schützengraben. In dem schlammigen Graben schien die Zeit endlos zu sein. Irgendwann setzte er sich, nahm sich eine Decke und schlief ein. In der Nacht träumte er von den toten Soldaten an den Straßenrändern, wie sie ihre Augen langsam öffneten und aus ihrem Mund leise, aber stetig lauter sein Name kam. Sie riefen ihn.

Ein lautes Pfeifen weckte ihn plötzlich. Dass es wieder Mörsergranaten waren, merkte er erst, als sie in das Gebäude rechts neben ihm mit tosendem Lärm einschlugen. Maschinenpistolenfeuer dröhnte vom Wald vor der Stellung. Er hörte das Pfeifen der Kugeln neben seinem Kopf. Er griff zu seiner K98 entsicherte und schoss zurück. Neben ihm stand der MG-Schütze Gesing. Er lud durch und mähte den ersten anstürmenden russischen Sturmtrupp nieder. Dies ging eine ganze Weile so weiter. Schreiende und stark blutende, aber tapfere deutsche Soldaten wurden aus den Stellungen geborgen. Ob sie diese wahrhaftig verfluchte Stadt noch mit einem schlagenden Herz und der Hoffnung nach dem Frieden überstehen würden, war ungewiss. Auf der linken Seite erblickte Gefreiter Jung sieben russische Soldaten, die sich durch eine Kuhle zur Verteidigungslinie bewegten. Er rief dem Gefreiten Gesing zu, dass auf der linken Seite feindliche Trupps vorrückten. Das MG lenkte nach links und schoss. Einige Sekunden später ertönte ein stumpfes „Plück“ rechts neben ihm. Das MG-Feuer verstummte. Lautes russisches Geschrei der anstürmenden Soldaten ertönte. Jung ging in Deckung um nachzuladen. Völlig desorientiert tastete er den Boden nach einem Magazin ab, bis er eine warme flüssige Substanz an seinen Fingern spürte. Sie klebte, er blickte nach rechts. Gefreiter Gesing hatte einen direkten Kopfschuss bekommen. Seine Augen waren weit aufgerissen. Für einige Sekunden erstarrte er, und blickte nur auf den leblosen Körper. In einem ansteigenden Lärm hörte er wieder um sich herum die einschlagenden Granaten und das Gewehrfeuer. Er erhob sich, nahm das MG und feuerte mit einem hasserfüllten Gesicht mehrere Salven ab. Plötzlich verspürte er ein Stechen in seiner linken Schulter, er schoss weiter, noch ein Stechen. Dieses Mal in seinem Bauch. Die Gegend verschwamm in seinen Augen. Er konnte nur noch unscharfe Konturen sehen. Anstürmende Soldaten. Mündungsfeuer. Er fiel nach hinten. Seine Hände zitterten. Er war starr wie eine Leiche. Ohrenbetäubendes Geschrei war zu hören, was noch von dem Schnellfeuergewehr PPSH der russischen Soldaten übertönt wurde. Dann verstummte alles. Schritte kamen näher. Ein junger Knabe stand vor ihm. An seinem Gewehr ein Bajonett befestigt. Nur noch ein lautes „Heil Hitler“ war auf dem Schlachtfeld zu hören bis Gefreiter Jung das Bajonett direkt in seine Brust gestochen bekam. Sein Kopf fiel zu Seite. Er hustete Blut. Noch ein zweites und ein drittes mal drang es in ihn ein. Sein ganzer Körper voller Blut. Seine Augen schlossen sich, in Gedanken war er bei seiner Familie, bei seinem Vaterland. Er fragte sich ob es das wert war. Doch weiter kam er nicht. Seine Gedanken versiegten im Treiben der Toten.

 
Zuletzt bearbeitet:

Moikka Cicero,

herzlich willkommen auf KG.de! :)

Ehrlich gesagt konntest Du mich mit Deinem Einstand nicht überzeugen. Die Perspektive wirkt auf mich als Leserin sehr oberflächlich, und gewissermaßen lieblos.
Da kommen ein paar Schlagworte, ein bißchen unpersönlich abgehandeltes Drama, ein Schuß Pathos.

Das soll aber nicht demotivieren, sondern Ansporn sein. Du hast eine interessante Ausgangeslage gewählt, die noch mehr Leben, mehr Eigenheiten des protagonisten vertargen könnte. Recherche ist gut, aber wir Leser möchten eine Person auch leben und fühlen sehen, etwas eigentümliches, was nur Du als Autor ihr verleihen kannst. Gib Deinen Figuren etwas mehr Freiraum, und wir leiden gleich mit ihnen.

Die Sache mit den "Büros", und voll funktinierender elektrischer Beleuchtung darin, kommt mir merkwürdig vor - ich meine, die Deutschen hätten keine festen Kommandozentralen in Häusern gehabt, ebensowenig wie die Rote Armee. Das wäre auch aus angriffstechnischen Gründen eher unsinnig, Kommandozentralen (jedenfalls die der 62. Armee) befanden sich an gut geschützten, selbst den eigenen Soldaten unbekannten, und nicht einsehbaren Orten wie z.B. dem Mamayev Kurgan - aber wie gesagt, vllt. habe ich da was übersehen; und ich habe mich auch eher mit der russischen Seite beschäftigt.

Was auf mich auch einen nicht-authentischen Eindruck macht, ist Folgendes:

So hatte er sich den Krieg nicht vorstellt, dachte er sich.
Das klingt, als sei er da hingebeamt worden - daß der Krieg so nicht funktionierte wie propagiert, stellten viele Soldaten bereits auf dem Weg fest. Dein Titel sagt ja Winter - da liegt schon ein gehöriger Fußmarsch hinter ihnen. Jetzt wirfst Du uns so ins Geschehen, als sei Stalingrad eine Phantomstadt bezugslos im Nichts. Klingt auch eher so, wie ich sage, "ach, der Film war doch nicht so gut wie ich dachte" - sehr lapidar, untertrieben.

Sie alle kämpfen für ein Großdeutsches Reich, in dem Recht und Ordnung die Perspektive für spätere Familien sein wird. Dies verstärkte seinen Tatendrag.
Für mich ein bißchen vertan - man könnte etwas aus der Innensicht eines jungen Soldaten erfahren, bekommt aber brav Schulbuchwissen und Parolen präsentiert. Sehr schade. Und von seinem "Tatendrang" ist hier gar nichts zu spüren, da kommen keine Szenen, die das unterstützen.

Span vermutete, dass die Russen bald die Schlinge zuziehen würden.
Welche Schlinge? Die letzte Offensive hatten die Deutschen so nicht kommen gesehen, vorausgeahnt. Die Zangentaktik wurde von den Deutschen angewandt, und erst ganz am Ende gegengespielt. Die Russen saßen in der Beuge des Don. Sie hatten umgekehrt das Problem gehabt, sich aus der Schlinge befeien zu müssen (was dann ja am Ende gelang), weil sie einen erheblichen Geländenachteil in ihrer Position hatten - mit der brennenden Stadt im Rücken und der ständig bombardierten, nicht nutzbaren, einzigen Volgabrücke vor sich.

Auch wenn sie bis jetzt noch am Leben waren, sie waren geistige Fracks. Der Krieg, diese unmenschliche Gewalt hat sie zu einer Hülle ohne Leben gemacht.
Ein echt fieser Tipper. Der zweite Satz ist eher eine Platitüde - nimm Deinen Leser doch mit rein ins Geschehen, anstatt diese Slogans zu bringen. Da kann man nicht mitfühlen, das ist ganz weit weg alles.

Wir dürfen keine Schwäche zeigen. Das russische Volk muss für seine und für die seiner alliierten Mitstreiter verübten Taten bluten, redete er sich immer weiter ein.
Hab ich so nicht gehört, weil es ja die deutschen waren, die Russland überfallen hatten, öhem. Also, es ging um Landgewinnung, und auch um das Öl im Kaukasus. Das wurde auch so den "einfachen" Soldaten so verkauft - Land für die Deutschen. Die Sache mit der Rache ist eher was, was reaktionäre Deutsche nach Kriegsende sagten (gerne gesagt hätten). Vllt hast Du da andere Quellen gehabt.

In dem schlammigen Graben schien die Zeit endlos zu sein.
Im Titel heißt es ja schon "Winter". Mit Schlamm is nich mehr.

Lautes russisches Geschrei der anstürmenden Soldaten ertönte.
Halt ich für sehr unwahrscheinlich. Die Munition war knapp bis auf die Patrone, die wären wohl blöd, sich da noch groß bemerkbar zu machen. Sowas hab ich nie gehört, nur von den Deutschen, die sich nachts im Sommer auf freiem Feld laut unterhielten, und singend & tanzend in die Stadt eingerückt waren, ganz am Anfang. Das machte aber später niemand mehr.

Seine Gedanken versiegten im Treiben der Toten.
Da ist ein Logikfehler im Satz, lies nochmal drüber, macht so keinen Sinn.

Also, schade, daß Du - jedenfalls für mich als Leserin - hier eine Chance nicht nutzt, eine persönliche Perspektive, ein wirkliches Schicksal zu zeigen. Sicher schwer, wenn man das alles nicht selbst erlebt hat, sicher hast Du Dir auch ein schwieriges Thema als Einstieg gesucht. Vllt magst Du nochmal rangehen, das würde dem Text sehr guttun.

Und das mögen ja andere Leser anders sehen, ist ja nur ein Eindruck.
Moi moi,
Katla

 

Hi Katla,
deinen Kritikpunkten kann ich fast allen zustimmen. Ehrlich gesagt habe ich den Text auch nicht wirklich tiefgründig durchgearbeitet und damit eine unfertige Kurzgeschichte abgeliefert. Aber nun gut ;-). Ich habe diese Kurzgeschichte in den Sommerferien auf Ameland geschrieben, nachdem ich mit einem Bänderriss ins Zimmer verfrachtet wurde. Diverse Materialien zum nachschlagen hatte ich leider nicht. Ob ich die Richtige Kategorie mit „Historik“ gewählt habe bin ich mir auch nicht sicher, da es mir nicht primär um die historische Genauigkeit ging, sondern darum, dass sich Personen schnell und einfach in einer Situation wiederfinden.
Ich habe z.B. das Krankenhaus gewählt, da dort ja eigentlich Personen behandelt werden sollen. Das dort nun auch „Büros“ bzw. die Kommandozentrale vom Östlichen Sektor ist zeugt ja davon, dass der geregelte Ablauf nicht mehr stattfindet und verletzte Soldaten sowie Führungspersonen, die immer neue Befehle geben dicht aneinander sind.
Es ist halt etwas „plumpes“, aber leicht verständliches, wenn ich sage, dass er sich den Krieg nicht so vorgestellt hat. Diese Geschichte, übrigens meine erste Geschichte, die ich jemals in meiner Freizeit geschrieben hab, hab ich für etwa 14-17 Jährige geschrieben. Ihr geschichtliches Grundwissen, reichte für diese , aber das sollte ja kein Problem sein. Für sie sind Begriffe wie „Stalingrad“ oder „verletzte, tote und wimmernde Soldaten“ wie du bereits schon sagtest Schlagworte. Das sind die Wörter, die für sie wieder eine Struktur in ihren Kopf bilden.
Ursprünglich hatte die Geschichte keine Überschrift. Jedenfalls wollte ich selbst keine Überschrift haben. Sie würde etwas vorwegnehmen. Und das sollte es eigentlich nicht. „Stalingrad Winter 1942/43 Ostsektor Kommandozentrale“ war sozusagen bereits der direkte Anfang. Wie im Text beschrieben ist der Gefreiter Jung selbst noch nicht sehr alt(Er vergleicht sich mit den toten Knaben an den Straßenrändern).
Es geht ja eigentlich auch genau darum, dass er nicht weiß, was ihn dort wirklich erwartet. Das es für ihn dort sozusagen „Neuland“ ist. Hätte er auf dem Weg dorthin bereits all jene Erfahrungen gesammelt, bräuchte ich die Geschichte nicht so zu schreiben und es würde auch seine „billige“ Dramatik verlieren. Irgendwie wollte ich die Kurzgeschichte um Stalingrad schon abkapseln, da sie deren wahren Geschichte in Welten nachsteht. Doch die Geschichte brauchte auch den Background, um es auch als Kurzgeschichte zu schreiben. Das Wort „Film“ kann ich auch direkt aufgreifen. Da diese Kurzgeschichte meiner Meinung nach in etlichen Zügen mit gewissen Filmen übereinstimmt. Allein die Darstellung von Gefreiter Jung als „Held“, das Feuergefecht oder das Krankenhaus, Winter, eine priese Dramatik durch zerstörte Persönlichkeiten, Blut und Szenen, die aufsehen erwecken, da man in der jetzigen Zeit nicht darüber sprechen würde. Dazu natürlich noch den typischen fanatischen und jungen Soldaten, der in seinen Gedanken alles vorweg nimmt, anstatt zum Beispiel nur zu Berichten, dass sie z.B. die und die Verletzung haben und sie wieder mit zur Front kommen, damit der Leser diese Gedanken weiter führen kann durch die Kombination der vorherigen Ereignisse.
Das kann ich jetzt nicht beurteilen. Ihm könnten wahrscheinlich Informationen zugekommen sein, dass Stalingrad nun endgültig eingekesselt wurde. Und vermehrte feindliche Aktivitäten könnten auf einen Angriff hinweisen. Das ist jetzt aber erst mal gar nicht so wichtig, sondern, die Stelle dient nur der Zuspitzung, die nachher in dieser Kurzgeschichte in dem Gefecht endet. Es wurde nichts dazu geschrieben, dass die Sowjets schon früh aktiv versucht haben große Heeresverbände durch Einkesselung zu besiegen wie z.B. es die Deutschen in Smolensk. Apropos Brücken, Juschow sowie Kramnik sind natürlich frei erfunden. Genau so wenig weiß ich, ob im Ostsektor die Deutschen federführend waren, oder ob dort die schlecht ausgerüsteten Rumänen waren, an deren Front die erste erfolgreiche Offensive der Sowjets begann.
Tut mir leid. Ist mir gestern nicht mehr aufgefallen. Hab es noch ziemlich schnell gestern Abend von den Blättern abgetippt und dort ist mir wohl der Fehler unterlaufen. „Abwrackprämie“ ist ja auch ein gern gemachter Fehler :-P
Wie gesagt, um das exakte historische ging es mir nicht. Ich wollte es einfach populistisch schreiben, und da vielen mir diese Passagen halt ein. Zudem bezog es sich auf den ersten Weltkrieg. Zwar kämpfte Russland gegen Deutschland doch durch die Einschleusung Lenins aus der Schweiz weckte die schon brodelnde Aufbruchsstimmung in Russland. Sie schlossen 1917 einen Weißen Frieden und von dort an herrschte in Russland gewisser Maßen Bürgerkrieg. Dort kam das neue Feindbild der Bolschewisten zustande das ich auch erwähnte. Die Ziele bestanden in der Erweiterung des Lebensraum im Osten und der Besetzung des Kaukasusgebietes und deren Ölvorkommen. Zudem in der ethnischen Säuberung und der damit verbunden Zerstörung des bolschewistischen Systems und dem Präventivschlag.
Schlamm ist mal wieder ein „Schlagwort“, das dafür steht die Personen darin „gefangen“ zu halten und durch Kälte und Nässe entkräftend zu wirken. Logischer Weise hätte ich selbstverständlich ein anderes wählen müssen, aber hab ich auch übersehen.
Das Geschrei ist nur für die Dramatik. Der Winter 1942/43 steht schon sozusagen für die Ressourcen Knappheit auf beiden Seiten, wobei die Sowjets in Truppenanzahl sowie Ausrüstung den Deutschen überlegen war.
Der Satz soll keine direkte Aussage darstellen. Vielmehr einfach gleichzeitig auf mehrere Dinge hinweisen und in dieser Weise ausnahmsweise den Leser zum Nachdenken bringen.

Vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast meine Kurzgeschichte zu überarbeiten 
Ich werde den Text auch nochmal neu gestalten, sobald es die Zeit zulässt.

Mit freundlichem Gruß

Cicero

 

Hallo Cicero,
Ein starkes Thema hast du ausgewählt und die Stimmung im Krieg wird auch gut sichtbar. Allerdings gibst du dem Thema kaum neues, teilweise war ich sogar verwirrt. Warum schreit Jung im Tod Heil Hitler?
Der Figur Jung kennt man noch an, dass sie am Schreibtisch geboren wurde und niemals in Schützengräben von Stalingrad war.
An einigen Stellen blitzen gute Gedanken auf:

aber tapfere deutsche Soldaten wurden aus den Stellungen geborgen.
diese den Deutschen eingeimpften und bis jetzt teilweise noch nachwirkenden PArolen könntest du mehr einstreuen und im Kontrast zur Realität stellen
um noch irgendwelche kampffähigen Soldaten zur Verteidigung aufzutreiben. Span vermutete, dass die Russen bald die Schlinge zuziehen würden.
streichen; außerdem wechselt hier unmotiviert die Perspektive von Jung zu Span
In den Augen befand sich kein Leben, keine Seele, die über etwas reden könnte, rein gar nichts. Auch wenn sie bis jetzt noch am Leben waren, sie waren geistige Fracks. Der Krieg, diese unmenschliche Gewalt hat sie zu einer Hülle ohne Leben gemacht. Er mochte nicht so enden wie sie,
diese tiefgründige Analyse wirkt recht weit hergeholt. Zuerst hat er sich ja noch nicht so viele Gedanken gemacht und dann im vorbeigehen so ein Gedankengang ... wirkt unglaubwürdig für Jung.
Der Rest des Tages verlief ruhig im Schützengraben. In dem schlammigen Graben schien die Zeit endlos zu sein.
Es wäre passender, hier das geschehene zu verarbeiten und die Szenen vorher unkommentiert zu beschreiben
Nur noch ein lautes „Heil Hitler“ war auf dem Schlachtfeld zu hören bis Gefreiter Jung das Bajonett direkt in seine Brust gestochen bekam.
das klingt, als riefe der Angreifer heil Hitler. Um zu verdeutlichen, dass Jung dass sagt, müsste es weiter im aktiv geschrieben sein ...

Zusammenfassend finde ich, dass du an der Geschichte noch arbeiten solltest, den es steckt ein potential drinnen. Versuche mal, die Teile mit Beschreibung unkommentiert zu lassen und die Reflexion von Jung als eigene, geschlossene TEile zu behandeln.
Jung selbst muss auf jeden FAll noch irgendwie sympathischer daherkommen, gib ihm noch ein paar nette Charaktereigenschaften, lass ihm seine Gedanken in einem rührenden Brief schildern, es gibt da einige Möglichkeiten

LG
Bernhard

 

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