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Spuren des Regens

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08.08.2002
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Spuren des Regens

Immer wieder ist es diese Stille, welche mit dem Regen einherzieht, die mich mit Geborgenheit umhüllt. Was machst du, jetzt, in diesem Augenblick, während der Schatten des am Fenster herablaufenden Regens Spuren auf meiner Haut hinterlässt? Nimmst du die Stille wahr, findest du mich darin?

Es sind deine Hände, die ich vor mir sehe in diesen Momenten der Erinnerung. Ich erlebe ihre Sanftheit, spüre deinen Atem an meinem Hals während sie mich streicheln. Müsste ich gelebte Zärtlichkeit ohne Worte ausdrücken, dürfte nur ein Symbol dafür verwenden, es wäre das Bild deiner Hände. Was berühren sie, jetzt, in diesem Moment?

Dieses Versenken in Augen während sich beim Küssen unser Mund fand, weich und warm, nie war ich einem Menschen näher. Wenn unsere Zungen sich liebkosten, sanft und drängend zugleich, lösten sich alle Grenzen auf und wir tauchten ein in diese Stille die nur der Regen kennt.

Könnte ich in die Speichen der Zeit greifen, sie anhalten während meine Traumbilder durch die Stille des Regens hindurchgleiten, wäre ich bei dir und du würdest seine Spuren auf meiner Haut liebkosen.

 

Liebe Eva!

Aus diesem kurzen Text spricht eine große Sehnsucht. Es ist fast wie Poesie, wunderschön geschrieben.
Die Stille des Regens, in der dieser Moment erst möglich wird, die Berührung. Eine stille Liebe und Sehnsucht. Mir haben diese Gedankens sehr gefallen.

"Könnte ich in die Speichen der Zeit greifen, sie anhalten während meine Traumbilder durch die Stille des Regens hindurchgleiten, wäre ich bei dir" - wunderschön.

liebe Grüße
Anne

 

Hallo schnee.eule,

da hat ja wieder so `ne Frau Sehnsucht, wohl eine verlorene Liebe. Doch man merkt: Diese Frau weiß, wovon sie spricht, das ist keine Talk Show, bei der es um pseudoromantische Gefühlsausbrüche geht, hier geht es um Schmerz (Deine Hände, „was berühren sie jetzt“), der sich in Sehnsucht kanalisiert.
„während der Schatten des am Fenster herablaufenden Regens Spuren auf meiner Haut hinterläßt“ - berührungsloser kann man Zärtlichkeit wohl nicht erfahren...
... und es wohl kaum intensiver beschreiben.

Liebe Grüße,

tschüß... Woltochinon

 
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Servus Anne, servus Siegbert!

Ihr habt Sehnsucht gesehen, Berührungslosigkeit und der Regen begleitet sie ebenso wie auch jetzt eure Kommentare. Jedoch hinterlässt er heute andere Spuren, spritzt fröhlich in Lacken und vermittelt Freude auf das Erwachen von neuem Grün, welches durch ihn nun noch schneller aus dem Boden drängt. Alles eine Frage des Augenblicks ....

Lieben Gruß an euch beide - Eva

PS: Schmerz war eigentlich keiner in diesem Hinschauen, sondern eine schöne Klarheit und bewusstes Einlassen auf eine Regenstimmung.

 

Hallo schnee.eule!

Nun, was bleibt mir zu sagen? Ein wunderbarer kurzer Text. Du beschreibst Gefühle auf eine sehr nachvollziehbare Weise. Ich denke viele Leser(innen) können sich in deinen Worten wiederfinden.

Tiefe Gefühle in einem Text authentisch wirken zu lassen, den Leser zu berühren und dabei in keiner Weise kitschig zu sein oder den Text zu überladen, halte ich für eine der größten Herausforderungen beim Schreiben. Wie schaffst du das immer wieder? :)

lg
klara

 

Servus Klara!

So wie du es in den Farben der Karibik vorhin selbst vorgezeigt hast. Es ist ein Stimmungsbild - ein Gefühl das nicht verloren gehen soll, ein Blick auf einen Regentropfen der die Scheibe hinuntergleitet ...

Einen schönen Abend für dich, lieben Gruß - Eva

 
Zuletzt bearbeitet:

Liebe Eva,

müßtest du gelebte Zärtlichkeit in Worten ausdrücken, so ist es dieser Text, der für mich eine einzige große Ode an die Zärtlichkeit ist. Hat mir sehr gefallen, auch wenn ich jedes Mal, so auch hier, mich peinlich berührt fühle, von der Autorin so nah herangelassen zu werden.

Lieben herzlichen Gruß
elvira


Ach so, noch ein winziger Verbesserungsvorschlag: könnte ich in die Speichen des Rades der Zeit greifen...(es weiß nicht jeder, was du mit Speichen der Zeit meinen könntest, aber vielleicht ist es auch nicht wichtig zu wissen) Ist nur so eine marginale Anregung.

 
Zuletzt bearbeitet:

Servus Lakita!

Danke für die doch relativ gute Kritik. ;)
Das mit den Speichen der Zeit ist mir bewusst, wollte aber das Rad nicht bemühen, seltsam hm?

Zu dem was du peinlich findest, wo du zuviel Nähe erkennst bei meinen Geschichten, fällt mir im Moment nur folgendes ein. Nur in dir selbst kannst du die Erkenntnis finden, warum das Schreiben über Gefühle der Zärtlichkeit bei dir Peinlichkeit auslöst. Wodurch drückt sich die Intimität in meinen Geschichten aus, die dir peinlich scheint?

Lieben Gruß an dich und verbring den Sonntag gut - Eva

 

Hallo Schnee.eule,
ein toller Text, mit wunderschönen Worten beschrieben. Besonders den letzten Satz fand ich toll.
Liebe Grüsse
Blanca

 

Servus Blanca!

Danke für die tolle Kritik, hab mich sehr drüber gefreut.

Lieben Gruß an dich - Eva

 

Hallo Eva, du hast es mit diesem kurzen "Brief" hervorragend verstanden, ein Verlangen anzusprechen. Obwohl du nicht ins Detail gehts, ist ganz genau zu bemerken, wie sehnsuchtsvoll der Prot. gerne die Erinnerungen wieder fühlen, greifen möchte. Diese Geschichte, so nenne ich sie mal jetzt, lebt alleine von den Buchstaben- und Wortkombination und der Satzstellung. Kann auch als gelungene Fingerübung, bzw. als Referenz für Schreibgewandheit, gesehen werden.

Liebe Grüsse Stefan

 

Servus Stefan!

"Fingerübung" trifft es ganz gut. Eine kurze Momentaufnahme von Vergangenem, mir dennoch wert, sie niederzuschreiben. Man gibt sich dem hin wie einer alten, liebgewonnenen Fotografie, verliert sich, aber nur für den Augenblick. Dann schließt man lächelnd wieder die Schatulle der Erinnerung.

Ein schönes Osterfest und alles Liebe für dich - Eva

 

Hallo schnee.eule!

Sehr sanft beschriebene und gleichzeitig doch stark bewegende Gefühle.
Hab ne richtige Gänsehaut bekommen.
Einfach nur schön. Danke! :)
Liebe Grüße
die Piratin

 

Hallo Schnee.eule!
Deine Geschichte ist einfach wundervoll, mehr kann ich dazu nicht sagen. Besonders das mit den Speichen hat mir gefallen. Ich werde Deine Geschichte gleich noch mal lesen. Sie ist es wert, mehrmals gelesen zu werden!!!


Liebe Grüsse,
Manuela

 

Liebe Piratin! Liebe Manuela!

Herzlichen Dank euch Beiden für diese gefühlvolle Antwort auf meine Gedankenwelt. Freut mich wirklich sehr.

Lieben Gruß an euch - Eva

 

pssssssst.... *flüster* will die Stille von der KG nicht zerstören. Aber Deine Geschichte kommt ja gerade recht, wo ich meinen Liebsten gerade so vermisse... jetz' ist's nooooch schlimmer... :crying:
(sollte ein Kompliment sein, in der Form, dass Du mich sehr eingenommen hast, und ich mich richtig hinein versetzen konnte)

 

Servus Yva!

Bloß nicht in der Traurigkeit verweilen ... aber kurz tief auskosten soll schon sein ;)
Danke für deine "Flüsterkritik" - freut mich.

Lieben Gruß an dich - Eva

 

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