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Sprunghaft

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08.11.2001
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Sprunghaft

Sprunghaft

Willst Du das wirklich?
- Ja. Sonst würde ich nicht hier stehen.
Klar. Das macht ja auch Sinn.
- Natürlich macht das Sinn.
Und jetzt?
- Was und jetzt?
Na, was tun wir jetzt?
- Du tust mal erst gar nichts.
Klar. Ich tu nichts. So stellst Du Dir das vor, ja? Und Du?
- Na, ich werd tun, wofür ich hergekommen bin.
Dann werd ich auch was tun. Das sollte Dir doch klar sein, oder?
- Klar. Das macht ja Sinn.
Jetzt grins noch. Ich find das nicht so lustig.
- Ich schon! Hey Mann, es geht um Leben und Tod!
Eben.
- Und das schockt Dich?
Natürlich.
- Aber ich bin es doch, um den es hier geht.
Du hast leicht reden.
- Klar. Ich habe nur nicht mehr lange was zu reden.
Das ist makaber.
- Na und? Ich steh drauf.
Jetzt komm da runter. Und dann gehen wir. Einverstanden?
- Nein. Du bist albern.
Ich will aber nicht, dass Du’s tust.
- Wen schert das?
Mich!
- Um Dich geht es hier nicht.
Doch. Auch.
- Na na na na nannana!
Ich weiß nicht mehr weiter.
- Ich schon, nur noch einen Schritt. Dann ist’s vorbei. So leicht geht das!
Aaaaaah. Mir reicht’s.
- Als ob es darum ginge.
Du kannst das nicht tun! Denk daran, was Du zurücklässt.
- Klar. Als ob mich das aufhalten würde.
Denk an die schönen Zeiten.
- Junge, überleg mal, was Du da von Dir gibst!
Also schön. Überleg mal, was Du noch vor Dir hast.
- ... was mir bevorsteht.
Mußt Du alles so schwarz sehen?
- Ja.
So, komm jetzt da runter. Laß uns von dieser verdammten Bücke runter, ja?
- Nö.
Bald geb’ ich auf!
- Na, darauf warte ich doch bloß.
Hey Junge! Spring nicht!
- Und wenn ich’s doch tu?
Dann werden wir das beide bereuen!
- Wieso denn Du, Weichei?
Na, das geht uns schon beide an!

"Hey! Tim, siehst Du den Typen da oben? Was macht der da?"
"Keine Ahnung. Der wird doch wohl nicht..."
"Hey! Sie da oben! Bleiben Sie ganz ruhig stehen, ja? Bewegen Sie sich nicht! Wir holen Sie da runter!"

 

Ich hatte ein Problem mit der Geschichte. Dein Erzählstil erinnert eher an eine Mutprobe, aber das, was du darstellen willst ist mehr un weitaus dramatischer.
Entkräftigend wirkte auf mich zum Beispiel die unüberzeugte Haltung des einen Charakters.

Jetzt komm da runter. Und dann gehen wir. Einverstanden?
- Nein. Du bist albern.
Ich will aber nicht, dass Du’s tust.

Diese Überzeugungskünste kommen irgendwie unpassend. Das hätte er auch schon vorher sagen können un mehr: Er hätte ihn gar nicht bis dahin kommen lassen sollen.
Und genau verstanden, was der ich sag jetzt mal "unüberzeugte Charakter" auf der Brücke sucht. Möchte er auch springen oder möchte er den anderen daran hindern oder -sehr makaber- ihm dabei zusehen, wie er springt? Das sind Fragen, die mir der Text nicht beantworten konnte. Leider.

Das Ende fand ich ebenfalls nicht zufriedenstellend. Die Überzeugung des einen Charakters hätte eher für einen Sprung gesprochen. So sackt das Ganze irgendwie in sich zusammen.

Ich glaube, dass das Thema an sich als Dialog schwer zu bearbeiten ist. Aber mach dir nichts draus, das ist schließlich nur miene Meinung.
Ich wünsch dir auf jeden Fall viel Glück beim weiteren Schreiben.

Bis denne
Frederik

 

@Frederik:
danke für die lange Beurteilung.
ich gestehe: Dialoge sind meine schwache Seite ... ( oder eine davon...)
was ich hier versuch habe, ist ein Dialog einer ganz anderen Art. Aber das habe ich nicht so gut rüber gebracht... ich sollte jetzt vielleicht nicht alles auflösen... aber sieh Dir die Personen und ihre Beziehungen vielleicht noch mal genauer an... mag sein, daß man da noch was findet ( gedacht hab ich's mir zumindest )
sonst muß ich da nochmal ran...

lieben Gruß
Arc

PS: die Idee Mutprobe hatte ich eigentlich nicht... ist aber auch interessant!

 

Ich glaub ich habs: Auf mich macht es eher den Eindruck, als ob er eine gespaltene Persönlichkeit hat.
Zwei Zuschauer scheinen nämlich nur eine Person zu sehen:

"Hey! Tim, siehst Du den Typen da oben? Was macht der da?"
Falls das so ist, dann spricht sein rationales (optimistischeres) Ich mit seinem pessimistischem Ich.
Also schön. Überleg mal, was Du noch vor Dir hast.
- ... was mir bevorsteht.
Mußt Du alles so schwarz sehen?
- Ja.

Diese Stelle hat mich davon überzeugt:
- Und wenn ich’s doch tu?
Dann werden wir das beide bereuen!
- Wieso denn Du, Weichei?
Na, das geht uns schon beide an!
Wenn ein Ich springt, dann muss das andere ja zwangsweise mit...

Nicht schlecht! Hat mir gut gefallen. Ich glaube "Dialoge" von
gespaltenen Persönlichkeiten sind noch schwieriger als Dialoge zwischen zwei völlig verschiedenen Personen. Eben weil es doch irgendwo zuviele Verbindungen gibt.

Weiter so!

Gruss,
philipp.

 

Also Fred, Arc ging es wohl darum, das Innere eines Lebensmüden zu beleuchten. Das ist kein Dialog. Der Protagonist spricht mit sich selbst. That´s it.

 

@philipp:
Danke!
das ist es, ja...
im Grund habe ich ja 2 Dialoge verbraten... einen inneren und einen äußeren... also weiß ich gar nicht, ob das hier in der Challenge "regelgerecht" ist... aber ich denke schon...

bezieht Dialog eigentlich Gespräche auch zwischen mehr als 2 Personen ein? kann mir das jemand sagen?

Lieben Gruß,
Arc

 

@Zaza
auch Dir danke!
da scheine ich ja doch nicht sooo sehr daneben gelegen zu haben...

l.G.
Arc

 

was ein Gewusel... wir sind uns alle gegenseitig zuvorgekommen.
danke, danke!
A.

 

Eigentlich ist mir sogar Frederick zuvorgekommen, ich habe nämlich erst nach meinem Posting gesehen, dass da plötzlich schon jemand vor mir geantwortet hatte...

p.

 

Springt er?

das ist meine Frage...
heute? morgen? in einem halben Jahr?
vermutlich nie... weil, er konnte sich ja nicht durchringen... gut so. dann wird es auch wohl keine lösung für ihn sein.

schön aufgebaut jedenfalls.
Also ich finde, das IST ein Dialog.

@Zaza:

Das ist kein Dialog.

wolltest Du damit Fred sagen, daß er's falsch verstanden hat? oder wolltest Du sagen: Die KG ist hier falsch?

grüßchen, Mark

 

@mark
Ich nehme an, dass Zaza mir sagen wollte, dass ich da wohl was falsch verstanden habe.

Eigentlich sogar den springenden Punkt :aua:
Naja, kann ja mal passieren. Übrigens ist es dann immer noch ein Dialog, so dass die Kategorie schon stimmt.
Schade, dass es mir nicht auf Anhieb aufgefallen ist, hab da am Ende die Formulierung irgendwie überlesen.

Schau mir den Text später nochmal an.
Bis denne
Frederik

 

Ne, so viel künstlerische Freiheit sollte erlaubt sein. Bezog sich tatsächlich auf Freds Interpretation.

 

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