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Spitz auf Knopf stehen

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13.03.2019
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Spitz auf Knopf stehen

Angesichts ihrer bevorstehenden Aufgaben wurde Mia schlecht. In ihrem chaotischen Heim häufte sich die Arbeit und ihre Bemühungen schienen aussichtslos. Entkräftet schritt sie zum Waschbecken und mit leblosen Bewegungen wurde das Geschirr von ihrer Hand gesäubert. Es nahm kein Ende. Starr blickte sie ins Leere und biss die Zähne zusammen. Sie verspürte einen hoffnungslosen Durst, der gestillt werden wollte, tief in ihrer Brust. Leon. Er befand sich nicht in ihrer Nähe, was Unheil über ihre Zukunft brachte. Ein verzagter Atemstoß verließ sie und ihre Arme sackten auf den Abwasch. Die Einsamkeit war nun hörbar und Stille breitete sich aus. Im Moment tiefster Bekümmernis schreckte sie zusammen. Hatte sie ein Geräusch gehört? Die Hände zitterten. Mit aufhorchender Aufmerksamkeit machte sie einen Schritt zurück und blickte zur Eingangstür. Gefährlich drückend bewegte sich die Klinke und alle Nerven spannten sich. Die Zeit schien still zu stehen, wobei unaufhaltbar der Spalt größer wurde. Mia fuhr sich mit der Hand zum Mund. Ihre Augen waren weit aufgerissen. Vor ihr tauchte ein großer Mann auf, der aus dem Schatten der Tür trat. Mit einer unfassbaren Erleichterung schrie sie auf. Das Tuch und all ihre Last fielen zu Boden. Ein außerordentliches Glück breitete sich in ihr schwingend aus, gefolgt von regen Blicken und einem Drängen zueinander. Hände und Arme öffneten sich. Wohlwollend übertrug sich eine körperliche Wärme durch umschlungene Berührungen. Schluchzend vor Glück nässten sich ihre Lippen und Augen. Der Atem angehalten. Ein Kuss.

 

Hallo @Neasty
und herzlich willkommen hier in der Textwerkstatt.

Du hast da eine nette kleine Szene beschrieben.
Leider seheich auch ein paar Dinge, die mir nicht gefallen. Insbesondere sind mit "unpassende Bilder" aufgefallen:

...mit leblosen Bewegungen...
leblos udn Bewegung passt für mich bildlich nicht zusammen.
Die Einsamkeit war nun hörbar und Stille breitete sich aus.
Klar weiß ich was Du meinst, trotzdem wirk "hörbare Stille" unfreiwillig komisch.
Gefährlich drückend bewegte sich die Klinke ....
Was jetzt "gefährlich drückend" ist, weiß ich nicht.
Mit aufhorchender Aufmerksamkeit...
steigende Aufmerksamkeit vielleicht. Aber die Aufmerksamkeit selber horcht ja nicht, kan also auch nicht aufhorchender sein.

Ich denke Du kannst da bessere Bilder finden. Pass auf mit Klischee-Bildern und "gängigen Bilder" die jeder irgendwie benutzt. Sowas wirkt langweilig oder in Deinem Fall eben unfreiwillig komisch.

soweit mein kleiner Leseeindruck.
ich hoffe Du kannst damit etwas anfangen

gruß
pantoholli

 

Hallo @Neasty

hmmmh, das ist leider nicht wirklich etwas geworden.

Es ist erstmal viel zu kurz und wirkt mehr wie ein Absatz, als wie eine ausgewachsene Kurzgeschichte. Vielleicht wird ja bald eine draus. ;) Es passiert eben nichts. Eine Frau wäscht ab, dann kommt Leon. Ende.

Zudem muss ich sagen, liegt mir die Sprache leider garnicht. Das mag Geschmackssache sein, aber ich finde sie viel zu dramatisch und überladen mit Bildern, die auch teilweise nicht funktionieren, wie pantoholli schon angemerkt hat.

wurde das Geschirr von ihrer Hand gesäubert.

Eine Hand? Meist benutzt man doch beide Hände, um Geschirr zu säubern.

was Unheil über ihre Zukunft brachte.

Das klingt wie aus einem Mittelalterroman. "Unheil" ist ein sehr altes, kaum noch verwendetes Wort. Erinnert mich an so Wahrsager, die das dann ausrufen: "Euch wird großes Unheil widerfahren!"

Mit aufhorchender Aufmerksamkeit

Finde ich auch schräg. Das Aufhorchen steckt in der Aufmerksamkeit auch schon drin. Wenn du schreibst: »Sie wurde aufmerksam.« ist eigentlich alles gesagt.

Gefährlich drückend bewegte sich die Klinke

Wie drückt man etwas gefährlich?

Mit einer unfassbaren Erleichterung schrie sie auf. Das Tuch und all ihre Last fielen zu Boden. Ein außerordentliches Glück

Dieser Satz sagt doch alles. Das andere brauchst du alles nicht. Die ganzen Suberlative und aufgeplusterten Worte nehmen dem Moment eher die Kraft.

Der Atem angehalten. Ein Kuss.

Das Ende mag ich, auch wenn es wirkt, als gehörte es zu einer ganz anderen Geschichte. :)

Fazit: Du brauchst mehr Inhalt in deiner Geschichte ... und dafür weniger Drama in der Sprache. Dann würde es mir gefallen. Aber die Ansätze sind da, das kann eine gute Geschichte werden.

Danke dir und viele liebe Grüße, PP

 

Danke @pantoholli und @PlaceboParadise für eure Antworten.

Klar weiß ich was Du meinst, trotzdem wirk "hörbare Stille" unfreiwillig komisch.
in Deinem Fall eben unfreiwillig komisch.
Leider weiß ich nicht ganz was du mit unfreiwillig komisch meinst. Meinst du, dass man als Leser etwas ließt, dass man garnicht lesen möchte? Dann glaub ich verstehe ich was du meinst. Also wenn man sich als Leser kein eigenes Bild machen kann, sondern in ein Bild hinein gezwängt wird.

leblos udn Bewegung passt für mich bildlich nicht zusammen.
da gebe ich dir Recht, dass ist ein Stolperstein. Den hab ich zwar bewusst so gewählt, aber anscheinend ist es nicht so gut angekommen. Ich wollte sowas wie ein depressives Bild darstellen.

Es ist erstmal viel zu kurz und wirkt mehr wie ein Absatz
Ja stimmt.
ich finde sie viel zu dramatisch und überladen mit Bildern
Die ganzen Suberlative und aufgeplusterten Worte nehmen dem Moment eher die Kraft.
Danke für diese Kritik, ich verstehe mittlerweile was du meinst, ich hoffe ich kann sie bei meinen nächsten Geschichten so gut wie weglassen.
Wahrsager, die das dann ausrufen: "Euch wird großes Unheil widerfahren!"
Hahaha :D

Danke euch beiden, ihr habt mir schon etwas geholfen. Was das Kommentieren der anderen Geschichten betrifft will ich mich noch etwas zurückhalten. Da bin ich mir etwas unsicher.
Lg N

 

Leider weiß ich nicht ganz was du mit unfreiwillig komisch meinst.

Hallo nochmal. Ich meinte die Bilder:
- leblose Bewegung
- hörbare Stille
Du hast (oft) Adjektive an Wörtern, die zu dem Wort nicht passen.
"Komisch" sind ja oft Pointen, bei denen eben etwas nicht passt (Viele Witze basieren ja darauf). Du willst aber garnicht, dass es komisch ist, daher "unfreiwillig komisch".


Gruß
pantoholli

 

Hallo Neasty,

mich stören nicht so sehr die etwas strapazierten und teilweise widersprüchlichen Bilder, eher die inhaltliche Dürftigkeit. Das ist eine kleine Darstellung einer Sehnsucht nach dem Geliebten, worauf die »Lösung« sogleich folgt. Bin versucht, zu denken: Na und. Betonung auf dem Satzpunkt. Was ist der kennzeichnende Unterschied zu allen anderen Sehnsüchten, die sekündlich auf der Welt erlitten werden? Von woher kommt Leon? Aber schreib jetzt nicht rein, er komme von der Arbeit, du siehst, dasmachte die Geschichte nun auch nicht gerade spannender. Wenn es die Arbeit ist, schreib auch, welche. Der Minenräumdienst? Darüber denke mal nach und dann gib dem Text, bzw. dem Leser, ein bisschen Futter, wäre mein Tipp.

Bilder wie "hörbare Stille", "leblose Bewegungen", auf die @pantoholli hingewiesen hat, können je nach Kontext gut und richtig sein. "Kreischende Stille" meine ich zumindest schon mal irgendwo gelesen zu haben und, wie du siehst, das ist mir im Gedächnis geblieben. "Leblose Bewegungen" machen Herbstblätter, die vom Wind noch mal ein bisschen aufgescheucht werden.

 

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