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Spielerfrau

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01.10.2015
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Spielerfrau

Sie verstand nicht viel von dem, was da unten auf dem Feld vor sich ging. Sie hatte keine Ahnung von Abseits und Tiki-Taka. Vielleicht hatte er ihr mal davon erzählt, aber sie hatte ihm nicht richtig zugehört. Wen sie ehrlich war, interessierte es sie auch nicht, so wie es ihn bestimmt nicht interessierte, von welcher Marke ihre neue Handtasche war. Ihr war nur wichtig, dass ihr Schwatz erfolgreich war und für ihn war es wichtig, dass sie gut aussah.
Manchmal fühlte sie sich einsam, wenn sie mit den anderen Spielerfrauen auf der Tribüne saß und versuchte die Kameras wenigstens einen Augenblick lang auf sich zählte, denn jeder Moment zählte. Manchmal kam sie sich dabei so schrecklich lächerlich vor. Früher hatte sie davon geträumt, die Welt zu verändern, Waisenkindern in Afrika zu helfen oder vor dem Aussterben bedrohte Tierarten zu retten. Jetzt drehte sich ihr ganzes Leben um das Outfit, das sie am Wochenende im Stadion tragen würde und wie sie das perfekte Selfie für ihre Social Media Accounts schoss. Zwischen Shoppen und Bilder posten gab es nicht mehr.
Aber genau dieses Leben hatte sie sich ausgesucht. Sie war in dem Wissen, dass dort die Profis abhingen, mit ihren Freundinnen ausgerechnet in diese Disko gegangen. Gestylt bis in die Haarspitzen hatte sie in seiner Nähe getanzt, im kurzen Rock mit weitem Ausschnitt. Vielleicht hatte sie billig ausgesehen, aber es hatte seinen Zweck erfüllt.
Das Leben als Spielerfrau, es erschien ihr immer so reizvoll. Welche Frau wollte nicht einen erfolgreichen Mann? Und wenn er dazu auch noch gut aussah und trainiert war… Es war ihr vorgekommen wie ein Sechser im Lotto. Hätte sie nur gewusst, wie unfair dieses Leben sein konnte. Was brachten ihr der Schmuck und die Schuhe, wenn ihr Mann die Nächte bei anderen Frauen verbrachte. Soweit man diese schon als Frauen bezeichnen konnte, viel mehr waren es Mädchen, die unbedingt mal etwas mit einem Fußballer haben wollten, die sich erhofften dadurch irgendetwas zu erreichen. Aber wie sollte sie ihnen einen Vorwurf machen? Sie war doch auch nicht besser gewesen.
Um sie herum Jubel, sie sprang auf und klatschte. Die Kamera auf sie gerichtet, ein bezauberndes Lächeln, unten auf dem Feld rannte ihr Schatz jubelnd quer über den Platz.
Eigentlich interessierte es sie nicht.

 

Hallo rabenfader,

also mir gibt dein Text nicht viel. Du schreibst zwar aus der Perspektive der Frau, aber das ist mehr ein Alibi, um das als Kurzgeschichte posten zu können. Eigentlich ist das eher ein Bericht, wie es einem so im selbst gewählten goldenen Käfig gehen kann. Du bietet nur Allgemeinplätze, nichts, was Bilder hervorruft, keine Figuren, mit denen man mitfühlen kann. Das ist schlicht blass und belanglos. Und das ist ein Todesurteil für eine Geschichte.
Es reicht nicht, dass du einfach behauptest, es sei so sind so - das musst du schon zeigen, szenisch, damit ich es dir abnehme als Leser, damit ich da eine Verbindung aufbauen kann.

für ihre Social Media Accounts schoss.
das ist so weit abseits, von mitfühlen. So spricht doch niemand.

Wen sie ehrlich war, interessierte es sie auch nicht, so wie es ihn bestimmt nicht interessierte, von welcher Marke ihre neue Handtasche war. Ihr war nur wichtig, dass ihr Schwatz erfolgreich war und für ihn war es wichtig, dass sie gut aussah.
so ärgerliche Vertippen auf die Kürze des Textes unterstützt nur den Eindruck, dass sei alles mal eben schnell runtergekippt worden.

Also, bring hier leben rein. Gib deiner Dame einen Name, zeig uns, wer sie ist, wie sie einmal diese Welt verändern wollte und warum sie dann doch eine Spielerfrau wurde.

grüßlichst
weltenläufer

 

Hallo Rabenfelder,

inhaltlich kann der Text ja nur Satire sein, ist es aber handwerklich nicht.

Ich mein, was soll das bedeuten, Spielerfrau zu sein? Was macht die denn den Rest der Woche, wenn sie nicht auf der Tribüne sitzt? Die wird doch auch ihr Leben haben, arbeiten oder studieren gehen - Spielerfrau zu ein, ist doch kein Beruf. Aber genau so scheinst du es hier im Text darstellen zu wollen.
Also entweder wird da eine Satire draus oder an den Text muss mehr Fleisch dran, dass ich als Leser nachvollziehen kann, wie man von einer Retterin der Waisenkinder zu einer Jetset-Maus mutiert.

Liebe Grüße
bernadette

 

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