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Spiegelmeisterin

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24.08.2003
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Spiegelmeisterin

Sie sitzt im Zug und starrt auf die Spiegelung der Realität hinter der spiegelnden Scheibe. In ihren Augen spiegelt sich die Welt ein weiteres Mal, und sie weiß, wenn ihre Augen gut genug wären, würde sie sich selbst in der winzigen, rechteckigen Spiegelung der Scheibe erkennen können. So brennend ist ihr Starren geworden, dass niemand ihm lange standhalten kann.
Als die U-Bahn hält, bleibt ihr schweifender Blick auf einem Menschen hängen. Eigentlich ist es ihr gleichgültig. Aber die Bahn schiebt sich langsam weiter, bis die Blicke der Beiden sich irgendwo treffen, weit hinter der Realität. Er steht relativ nah an der U-Bahn, sodass seine langen Haare im Windstoß wehen. Seine Augen sind hellblau, von einer aquamarinblauen Corona umgeben. Feuer durchfährt sie und lässt ihr Herz rasen, als sie einander ansehen.
Beinahe lächelt sie. Aber so starrt sie nur. Und wundert sich, als er ihrem Blick standhält.
Die Zeit um sie herum erstarrt. Langsam wirbelt der Wind seine Haarsträhnen herum, mit einem unendlich lang gezogenen Zischen öffnen sich die Türen. Wie durch ein Wunder kreuzt keiner der aussteigenden Fahrgäste ihr stummes Starren.
Die Türen schließen sich mit einem dumpfen Schlag. Als der Bahnhof sich plötzlich in Bewegung setzt, durchfährt ihren Körper siedendheiß ein furchtbarer Schreck.
Immer noch sind seine Pupillen mit ihren verbunden, und erst der Rand des Fensters unterbricht das Starren der beiden. Tränen lassen die Welt um sie herum verschwimmen.

Er steht gelangweilt in der Bahnstation, sieht ins Leere. Auch als ein Zug einfährt, bleibt sein Blick ins Jenseits gerichtet. Er könnte sich fragen, was geschieht, wenn die Bahn hält. Was ihm dieses Mal zu sehen aufgezwungen wird. Aber nach kurzem Überlegen tut er diese Möglichkeit als überflüssig ab.
Ein beinahe hörbares Einrasten findet statt, als seine Blicke ihr Ziel finden. Die Augen, die die seinen bannen, sind grün. Strahlen von dunklem Blau durchziehen die Netzhaut. Ein Brennen geht von ihnen aus, das ihn in die Wirklichkeit zurückholt.
Er fühlt das Starren des Mädchens mit einer Intensität, mit der er seit Langem nicht gefühlt hat. Etwas beinahe Vertrautes geht von ihren Augen aus. Die Haut ihres Gesichts ist sehr blass, ihre Wimpern sind lang und dunkel.
Keiner der aussteigenden Fahrgäste unterbricht ihren Blick. Erst das Anfahren der Bahn zerreißt das Band, das ihn an sie geschmiedet hat. Er reißt den Kopf herum und fliegt der Bahn im Geiste hinterher, sieht nur noch die Nummer der Linie, sieht nur noch eine Staubwolke. Es ist ein heißer Tag.
Wenn es ihm nicht so gleichgültig wäre, würde er weinen. Kaum gewonnen, schon verloren. Muss es so sein? Immer?

Nach so langer Zeit endlich wieder eine Emotion!

Bedauern durchschießt sie, mit der Wucht einer Gewehrkugel, als ihr einfällt, dass sie nicht einmal sein Gesicht kennt. Nur eine wehende schwarze Haarsträhne und seine Augen sind ihr in Erinnerung geblieben. Sie starrt ihr Spiegelbild, beobachtet die mikroskopische Spiegelung der Spiegelungen der Fahrgäste in ihren Augen. Wie Ameisen sind die Menschen, und wie Ameisen werden sie eines Tages sterben.

In der Nacht lässt sie ihn nicht los. Immer wieder sieht er ihren Blick, wie er sich in seinen bohrt, mit Widerhaken, die in der Tiefe seiner Seele nach seiner tiefsten Wunde stöbern.
Und sie wieder aufgerissen haben.
Er denkt an seine erste Liebe, damals, vor vierzehn Jahren, als er gerade erst dreizehn war. Spiegelmeisterin nannte sie sich, und er hatte sein Herz an sie verloren.
Er hatte nie viel über sie erfahren. Er wusste nicht einmal ihr Alter. Als er ihr seine Liebe gestand, riss sie sich von ihm los und floh, nie wieder sprachen sie miteinander, auf keinen seiner Kontaktversuche bekam er Antwort.
Vielleicht hatte es daran gelegen, dass er noch ein Kind gewesen war. Jedenfalls war die zarte Pflanze verwelkt in jenen Tagen, bevor sie erste Blüten treiben konnte. Er war immer ein verschlossenes, dunkles Kind gewesen, das sich lieber in sich selbst zurückzog, als sich zu öffnen. Und langsam, durch die Illusionen ihrer Spiegel hindurch, hatte die Spiegelmeisterin ihm die Augen geöffnet und ihm gezeigt, was es heißt, zu lieben. Er sah sein Spiegelbild in ihren Tränen, und er verstand.
Aber dann hatte sie Angst bekommen und war geflohen. Jetzt versteht er das, jetzt weiß er, wie sie sich gefühlt hat. Er kann die gedämpften Emotionen nachvollziehen bei dem Gedanken, dass er mit der Besitzerin dieser wunderbaren Augen etwas Ähnliches gemacht hat wie sie damals mit ihm. Er fühlt dasselbe vage Bedauern darüber, ein Leben zerstört zu haben, das sie damals gefühlt haben muss. Denn das ist etwas, was das Mädchen - Mädchen? Wie alt sie sein mag? - nie wird verstehen können. Diese innerliche Leere. Dieser Gefühlstod.
Unter Tränen hatte er einen Kristallpanzer um sein Herz geschlossen, seinen schlanken Körper seitdem in Lederkleidung gehüllt und sein Haar schwarz gefärbt. Nach langer Zeit empfindet er nun wieder etwas, außer Gleichgültigkeit. Und er merkt, dass die Spiegelmeisterin in ihm eine Saite zerstört hat, die die grünen Augen wieder geflickt haben. Und die jetzt klingt.

Sie liegt wach, denkt an blaue Augen und eine schwarze Strähne. Sie weint seinetwegen, weil er sie aus ihrer Lethargie gerissen hatte. Nach zu vielen Enttäuschungen - in der Liebe, in der Kindheit - hatte sie ihr Herz verschlossen, und jeden, der an seine Pforte klopfte, schroff abgewiesen.
Wer ist er, dass er ihr das Gefühl gibt, ihn schon ewig zu kennen?
Sie starrt auf den Spiegel über sich, und erträumt sich die Unendlichkeit in der Spiegelung des Spiegels in ihren Augen. Normalerweise hilft die Unendlichkeit ihr, zu vergessen, aber nun sieht sie nur ihn, die Fenster zu seiner Seele.
Sie beschließt, am nächsten Tag wieder mit der Bahn zu fahren.

Er steht erneut am Bahnhof und starrt ins Nichts. Vielleicht reißt ihr Blick ihn aus ihrer Starre, vielleicht ist es auch das Geräusch des bremsenden Zuges, aber er gewahrt sie, und seine Augen strahlen auf.
Sie erhebt sich und verlässt den Zug. Jetzt findet er Zeit, sie ganz zu mustern. Sie trägt enge Kleidung aus schwarzem Leder, sowie einen kurzen Mantel aus dem gleichen Material. Ihre Haare sind beinahe weinrot und gehen ihr etwa bis zum Kinn, sie bilden einen reizvollen Kontrast zu ihren grünen Katzenaugen und der blassen Haut.
Sie geht auf ihn zu, stellt sich ihm gegenüber an die Säule und sieht ihn an.
"Viele Jahre war ich tot" sagt sie. "Warum hast du mich geweckt?"
"Ich suchte zu vergessen" sagt er, und fällt dabei in ein etwas archaisches Sprachmuster, weil es dem Anlass angemessen zu sein scheint. "Ich suchte Trost, und so trafen sich unsere Augen hinter dem Schleier der Realität."
"Was wolltest du vergessen?" fragte sie.
"Ich wollte jemanden vergessen..."
"Wen?" bohrt sie. "Wen?"
Er sagt es ihr, einfach aus dem Grund, dass ihre Seelen einander kennen, ohne jede Geheimnisse, hinter der Realität.
"Spiegelmeisterin... sie war die Spiegelmeisterin..."
Eine Bahn fährt ein, und ihr Geräusch übertönt beinahe ihre Antwort. "Ich bin die Spiegelmeisterin" murmelt sie leise. Dann setzt sie sich in Bewegung, auf die sich öffnenden Türen zu.
Seine blauen Augen füllen sich mit den Tränen, die er über ein Jahrzehnt lang nicht geweint hat. Er macht einen Schritt hinter ihr her.

 

Darf ich um eine Kritik bitten? Ich wüsste gern, warum meine Geschichten so ewig lange unkommentiert bleiben... bin ich so schlecht oder so gut? ;)

 
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Hallo vita,

die Idee zu deiner Geschichte finde ich sehr schön, auch hast du einige sehr poetische Gedanken und Sätze aufgeschrieben. Die Gegenperspektive, die die Geschichte aus beider Sicht immer wieder neu ansetzt gefällt mir auch. Die Augen als "Achillisferse" der Gefühlsabschottung zu verwenden ist wirklich gut, auch wenn genau darin die Schwäche deiner Geschichte liegt.
Im ersten Absatz schon verwendest du acht Mal das Wort Augen, in der ganzen Geschichte sechsundzwanzig Mal.
Im ersten Absatz drei Mal Blick, zwölf mal in der ganzen Geschichte.
Das mag in einer Geschichte über die Macht und die Schwäche der Augen in der Liebe natürlich sehr logisch sein, trotzdem erscheint es mir als wirklich störend zu viel, zumal du den Blick und die Augen oft auch noch in einem Satzzusammenhang wie "Der Blick ihrer Augen" verwendest. Durch diese Wiederholung raubst du deiner Geschichte viel von der romantischen Poesie, die sie haben könnte. Manche Formulierungen wirken dadurch leider unfreiwillig komisch.

Als die Ubahn hält, fallen ihre Augen auf einen Menschen
Das liest sich zum Beispiel, als seien ihren Augen aus ihrem Kopf auf seinen Schoß geplumpst. Da ist es besser, den Blick fallen zu lassen. Und wo ich gerade bei diesem Satz bin, es schreibt sich U-Bahn. ;)
Als er ihr seine Liebe gestand, riß sie sich von ihm los und floh,
Sie riss sich los, aber warum? Was hat sie damals an seiner Liebe so erschreckt?
Emails.
Ist zwar nur eine Geschmacksfrage, aber ich finde E-Mails oder E-mails liest sich besser.
aber nun sieht sie nur den Blick zweier blauer Augen, die sie anstarren.
Hier wird der Satz durch das zweier etwas unhandlich. Normalerweise versteht sich das bei Augen von selbst.
die die grünen Augen wieder geflickt haben
durch welche die könntest du das doppelte die vermeiden.

Vielleicht gelingt es dir ja, die im Grunde schöne Geschichte mit deutlich weniger Augen und Blicken noch einmal zu erzählen, auch wenn es schwer ist, ich weiß. Mir fällt für Augen auch immer kein Synonym ein.

Lieben Gruß, sim

Darf ich um eine Kritik bitten? Ich wüsste gern, warum meine Geschichten so ewig lange unkommentiert bleiben... bin ich so schlecht oder so gut? ;)
Du hast die Geschichte doch erst heute gepostet, du bist aber ungeduldig ;)

 
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*lach* ja, so bin ich eben
Ich edite das mal...

Das sollte jetzt besser sein.

 

Hi vita!

An sich gefällt mir Deine Geschichte recht gut, leider habe ich jede Menge Stoplersteine gefunden. Über die Augen bin ich dabei nicht gefallen, im Gegensatz zu sim.
Hier meine Steine:

Sie sitzt im Zug und starrt auf die Spiegelung der Scheibe in ihren Augen, in denen sie sich selbst sieht.
Also, ich glaube, ich verstehe, was Du meinst, aber es ist verwirrend formuliert, denn natürlich sieht sie zunächst die Scheibe, in der sie sich spiegelt, und dann erst die Scheibe in den Augen ihres Spiegelbildes. Vielleicht kannst Du das noch etwas deutlicher formulieren.
Als die Ubahn hält, bleibt ihr schweifender Blick auf einen Menschen.
Da fehlt was: "hängen bleiben" gehört zusammen, der Blick kann nicht einfach bleiben.
Zu beiden obigen Sätzen: Der "Zug" führt bei mir zur Assoziation "Fernbahn", weshalb mich die U-Bahn irritiert. Wenn Du diese Beiden Wörter vertauschst, kann diese Fehl-Interpretation gar nicht erst passieren.
Eigentlich ist es ihr gleichgültig, aber die Bahn schiebt sich solange weiter, bis ihre Blicke sich irgendwo treffen, weit hinter der Realität.
Ich weiß, ich zähle Korinthen, aber auch hier ist der Bezug unglücklich gewählt, da es so wirkt, als würden sich die Blicke der Bahn treffen (wenn man den Bezug ganz streng betrachtet), oder zumindest die Blicke der Protagonistin mit denen der Bahn. Auch hier solltest Du über eine leichte Änderung der Formulierung noch mal nachdenken.
Das Treffen der Blicke hinter der Realität löst zumindest Verwirrung aus...
Eigentlich ist es ihr gleichgültig, aber die Bahn schiebt sich solange weiter, bis ihre Blicke sich irgendwo treffen, weit hinter der Realität.
Verbindungen mit "und" wirken immer etwas hölzern. Besser: "Seine Augen sind hellblau, von einer aquamarinblauen Corona umgeben."
Beinahe hätte sie gelächelt.
Dieser Satz wirkt auf mich irgendwie, als sei er im Perfekt geschrieben. Da Du den Konjunktiv II hier vermeiden kannst, würde ich es tun, also: "Beinahe lächelt sie". Das ist jetzt aber wirklich nur ein Vorschlag, den Du gerne ignorieren darfst! ;)
Wie durch ein Wunder unterbricht keiner der aussteigenden Fahrgäste ihr stummes Starren.
Hier frage ich mich, warum das ein Wunder ist - wenn ich aus dem Fenster einer Bahn schaue, werde ich normalerweise nicht von aussteigenden Menschen gestört. Bleibt also die Frage: Steht sie an der Tür und damit eigentlich im Weg? Oder meintest Du, dass keiner der aussteigenden Fahrgäste zwischen der Bahn und ihm hindurch geht, also ihr Blickfeld kreuzt? Verdeutliche, wie Du das meinst!
Als die Bahn anfährt, durchfährt sie siedendheiß ein furchtbarer Schreck. Sie merkt, dass ihre Pupillen sich ein wenig weiten.
Auch hier muss man das Bezugswort streng genommen auf die Bahn beziehen. Du solltest Deiner Protagonistin einen Namen geben, um dieses Problem zu verhindern.
Dazu kommt, dass es so wirkt, als würde sie sich davor erschrecken, dass ihre Pupillen sich weiten, nicht, als wäre dies die Folge des Schrecks (wie Du es gemeint haben dürftest).
Immer noch sind seine blauen Augen in ihre gebohrt,
Der satz wirkt geradezu schmerzhaft. Schreib doch lieber, dass ihre Blicke ineinander verhakt sind oder ähnliches (nicht ganz so Abgegriffenes...), denn Du beschreibst ja einen angenehmen Zustand!

Den zweiten Absatz finde ich sehr gelungen, er erklärt einiges aus dem ersten und fügt sich sehr angenehm an diesen an, macht eine Geschichte draus.

Sie starrt ihr Spiegelbild
Da haben wir es wieder: Der Verbzusatz fehlt. "anstarren", also "Sie starrt ihr Spiegelbild an".
Immer wieder sieht er ihren Blick, wie er sich in seinen bohrt, mit Widerhaken, die in der Tiefe seiner Seele nach seiner tiefsten Wunde stöbern.
Da sind wieder diese angriffslustigen, schmerzvollen Verben. Ich weiß zwar, wie Du es meinst, würde mir aber trotzdem sanftere Begriffe wünschen.
Als er ihr seine Liebe gestand, riß sie sich von ihm los und floh, nie wieder sprachen sie miteinander, sie ging nicht mehr ans Telefon und er erhielt keine Antwort auf seine E-Mails.
Damit spielt diese Geschichte zangsweise in der Zukunft, denn eMails als Massenmedium gibt es seit ca. 5 Jahren. Da diese Geschichte recht zeitlos ist, ist das nicht weiter tragisch, fällt aber eben auf.
Und er merkt, dass Spiegelmeisterin in ihm eine Saite zerstört hat, die die grünen Augen wieder geflickt haben.
Dieser Satz ist nah am Kitsch, gefällt mir aber trotzdem außerordentlich gut! Es fehlt nur ein klitzekleiner Artikel: ein "die" vor der Spiegelmeisterin. Liest sich flüssiger und ist auch gängiger als ohne.
Sie liegt wach, denkt an blaue Augen, und eine schwarze Strähne.
Das Komma ist zu viel.
Sie weinte seinetwegen, weil er sie aus ihrer Lethargie gerissen hatten.
Wer ist er, dass er einfach so ihre geheimsten Geheimnisse kennt?
Woher will sie das wissen? Alles, was sie mit ihm ausgetauscht hat, ist ein Blick. Daraus kann sie zwar alles Mögliche schließen, aber nichts wissen. Und schon gar nicht, dass er irgendetwas über sie weiß!
Sie starrt auf den Spiegel über sich, und benutzt ihre grünen Augen als Resonanzspiegel, um mit ihnen die Unendlichkeit zu erzeugen.
Das hat mich oben schon etwas gestört, hier stört es mich aber massiv: Wenn ich auf einem Bett liege und einen Spiegel über mir habe, kann ich zwar meine Augen in der Spiegelung erkennen, aber nicht mehr mein Spiegelbild in den Augen.
Dazu kommt, dass sie "wach liegt", und das findet bei mir normalerweise im Dunklen statt, da es ja bedeutet, dass man schlafen will, es aber nicht kann (also kein Licht scheint).
Normalerweise hilft die Unendlichkeit ihr, zu vergessen, aber nun sieht sie nur ihn, die Fenster zu seiner Seele.
...ihn, das Fenster...
sie bilden einen reizenden Kontrast zu ihren grünen Katzenaugen und der blassen Haut.
Nicht wirklich falsch, aber "reizvoll" passt hier meiner Meinung nach besser.

Ich halte es für recht unwahrscheinlich, dass ein Junge, der mit dreizehn zum ersten Mal erlebt hat, dass seine Liebe micht erwidert wird, sich derart von allen Emotionen zurückzieht, wie Du es beschreibst. Um das glaubwürdiger zu machen, solltest Du ihn und die Episode mit der Spiegelmeisterin (warum nennt sie sich so?) noch detaillierter beschreiben.

Dass das Mädchen am Ende die Spiegelmeisterin ist, ist eine interessante Wendung, allerdings wird mir nicht klar, warum sie unter der Trennung damals genauso gelitten hat wie er. Dass sie sich nach all der Zeit nicht wieder erkennen, halte ich dagegen für plausibel.

Fazit:
Eine anssprechende Geschichte, die sprachlich aber noch um einiges ausgefeilter sein könnte.

Lieben Gruß

chaosqueen

PS: Deine Geschichten sind alle (!) innerhalb eines Tages kritisiert worden, ich denke nicht, dass Du da über mangelnde Reaktionen klagen kannst.

 
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Das war ein ziemlicher Schnellschuss, an dem ich definitiv noch arbeiten muss. Mache ich, sobald ich Zeit dazu habe, versprochen.

So, nochmal editet...

Ich bin halt ein ungeduldiges kleines Menschlein ;)

 

Hi vita!

Manche Deiner Änderungen sind recht gut geworden, an anderen Stellen haben sich nun aber neue Ungereimtheiten eingeschlichen:

Sie sitzt im Zug und starrt auf die Spiegelung Realität hinter der spiegelnden Scheibe.
Zweimal "spiegeln", außerdem ist "die Spigelung Realität" eine sehr, sehr merkwürdige Formulierung. Das müsste mindestens "die Spiegelung der Realität" heißen.
ihren Augen spiegelt sich die Welt ein weiteres Mal, und sie weiß, wenn sie so gute Augen hätte, würde sie sich selbst in der winzigen, rechteckigen Spiegelung der Scheibe erkennen können.
Hmpf. Wenn sie so gute Augen hätte wie wer? Da fehlt der Bezugspunkt. Du hast versucht, meine Anmerkung hier einzubringen, ohne Deinen Satz komplett zu streichen - an sich eine gute Idee. Leider wirkt der Satz nun komplett konstruiert.
Als die U-Bahn hält, bleibt ihr schweifender Blick auf einem Menschen hängen.
Den hatte ich letztes Mal auch übersehen...
in einem unendlich langgezogenen Zischen öffnen sich die Türen.
"mit einem..." klingt besser, denn sonst würde sich die Tür in dem Zischen befinden, und das willst Du ja nicht sagen.

Ich belasse es erstmal dabei - ein Tip: Druck Dir die Geschichte aus, lass sie ein paar Tage liegen und lies sie dann mit einem Stift in der Hand laut. Immer, wenn Du stolperst oder einen Fehler findest, mach Dir eine Notiz an den Rand. Auf diese Art und Weise wirst Du selber merken, wo ein Satz noch ungewollte Kanten und Ecken hat.
Lieben Gruß

chaosqueen

 

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