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Spiegelbild

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20.01.2012
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Spiegelbild

-„ Ah, scheiße.“
Henry öffnete die Augen. Das Pochen in seinem Kopf war wie als würde jemand mit zwei Fäusten links und rechts gegen seine Schläfen boxen. Nicht sehr fest, aber trotzdem ziemlich unangenehm.
Henry schaute nach links zum Fenster. Durch die Ritzen der Rollladen drang vage ein bisschen Licht. Wahrscheinlich ist es wieder bewölkt, ging es ihm durch den Kopf.
Er begann sich in seinem Bett aufzurichten, stoppte jedoch sofort wieder ab. Jede kleinste Bewegung ließ seinen Kopf noch mehr schmerzen. Er wartete kurz ab bis sich der Schmerz gelegt hatte, schob die Bettdecke zur Seite und erhob sich.
Ihm wurde für kurze Zeit schwarz vor den Augen und er spürte wie sich in seinem Kopf angesammeltes Blut seinen Weg zurück in den Körper suchte.
Henry ging zum Fenster und zog die Rollladen hoch. Der Himmel war bewölkt und es war leicht am regnen.
Er öffnete das Fenster auf kipp und drehte sich um. Durch das dunkle Licht dass in den Raum fiel, sahen alle Möbel im Zimmer aus als hätte sie jemand zu oft in eine Waschmaschine gesteckt.
Seine Wand große Wand, an der das Bett und ein schwarzes Ledersofa standen war in einem maritimen Blau gestrichen, das bei hellem Licht an ein Türkisblaues Meer an den Stränden der Karibik erinnert. Jetzt sah es nach einem deprimierenden Grau aus.
Auch das alte Sofa, früher einmal Mitglied einer stolzen Wohnzimmerausstattung, wirkte in dem dunklen Licht mit seinen zahlreichen Rissen im edlen Leder nicht gerade schöner.
-„Ich könnte kotzen.“
Henry hasste diese Tage. Wie gemütlich es wohl im Uteruß seiner Mutter gewesen sein muss denkt er sich immer wenn einer dieser Tage draußen auf ihn wartet.
Und wie sie ihn dann gnadenlos hinausgedrückt hat. Verbannt für immer.
Er sah sich um.
Heute gefiel ihm sein Zimmer recht gut. Und das war recht selten der Fall.
So oft schon hatte er, nachdem er sich einzureden versuchte dass es ihm wohl nach einer Weile gefallen würde, sein Zimmer bis spät in die Nacht um geräumt. Ganz zufrieden war er nie. Der große Schreibtisch aus Esche sowie das hohe Holzregal mit dem Fernseher standen diesmal gegenüber dem Bett und Sofa, sodass man sowohl vom Bett als auch vom Sofa aus fernsehen konnte. Der breite und wackelige Kleiderschrank stand links vom Schreibtisch.
So richtig ins Bild passen wollte nur der weinrote Teppich in der Mitte des Raumes nicht.
Henry ging in Küche, machte die Senseo Maschine an, ging weiter ins Bad, zog sein T-Shirt von Gestern und seine Boxershort aus und ging unter die Dusche.
Das lauwarme Wasser ließ ihn so langsam Wach werden.
Nach dem Duschen kam immer der unangenehme Teil vom Morgen. Der Blick in den Spiegel. Er wusste was er sehen wird, hoffte doch jeden Tag auf einen anderen Anblick.
Er hasste eines an sich. Seine Augenringe.
Wie zwei dicke schwarze Edding-Striche der besonders breiten Art ließen die Ränder unter den Augen die sonst schon dicken Tränensäcke noch fetter erscheinen.
Egal ob er gut schlief oder schlecht. Es war immer dasselbe.
Henry fuhr sich mit der Hand übers Kinn und der Oberlippe. Seinen leichten Bartwuchs musste er sich nur alle fünf Tage rasieren. Jetzt brauchte er es noch nicht.
Nach dem Frühstück, dass aus einem Glas der Bärenmarke Vollmilch 3,8%, einen doppelten Kaffee mit zweieinhalb Löffeln Zucker sowie vier Scheiben Toast mit schwarzwälder Schinken bestand, machte sich Henry auf den Weg zum Bahnhof. Er musste sich beeilen wenn er den Bus zur Uni noch bekommen wollte. Es war 11:57 Uhr.
Draußen zog er sich die Kapuze tiefer ins Gesicht und lief los. Der Regen fiel ihm trotzdem in seinen Ausschnitt und lief kalt seine Brust herunter. Hätte er sich doch einen Schal mitgenommen. Mit seinem dritten Schritt trat er in eine Pfütze, die sich in einem Schlagloch in der Straße gesammelt hatte und er spürte wie sein linker Socken feucht wurde.
-„Fuck!“
Ich muss öfters nach unten schauen, wenn ich laufe, dachte er sich…

Henry öffnete die Augen. Nur ein Alptraum. Helle Sonnenstrahlen fielen durch die Ritzen der Rollladen. Er glitt aus dem Bett, zog die Rollladen hoch und öffnete das Fenster. Warme Luft wehte ihm ins Gesicht. Er atmete tief durch und machte Liegestütze und Sit-Ups bis er verschwitzt auf dem Boden lag.
Nach der Dusche schaute er in den Spiegel. Kräftiger blonder Bartwuchs umschloss sein Kinn und sah so aus als wäre er frisch gestutzt worden. Große blaue Augen betrachteten ihn aus dem Spiegel und Henry grinste zufrieden.
Er sah gut aus.
Es war viertel vor Zehn und er hatte noch genug Zeit bis er in die Uni musste.
Beim ausgiebigen Frühstück, einem Glas Bärenmarke Vollmilch 3,8%, einem doppelten Kaffee mit zweieinhalb Löffeln Zucker sowie vier Scheiben Toast mit schwarzwälder Schinken, ärgerte sich Henry über einen Artikel des „Hell a Magazin“ über die EU-Krise und der neuesten Kommentare des britischen Premier Ministers, dann nahm er sein Handy und schrieb seiner Freundin eine SMS.
Seine Freundin war das schönste Individuum, das er jemals gesehen hatte.
Um die 1,80 groß, mit einer sehr schlanken Figur, etwas zu schlank aber das störte ihn nicht.
Sie hatte portugiesische Wurzeln und Schulterlanges pechschwarzes Haar. Wie gerne fuhr er mit seinen Fingern durch ihr Haar!
Die Brüste waren eher klein, doch er mochte kleine Brüste sehr. Viel lieber als die gemachten Luftballons der bleach blonden Frau aus Fernsehwerbung eines großen Möbelhauses aus.
Ihr lächeln war atemberaubend. Ihre Zähne waren nicht perfekt, sie hatte eine kleine Lücke zwischen den Schneidezähnen, doch diese süße kleine Lücke machte sie nur noch einzigartiger fand er.
Am besten an ihr gefielen ihm aber ihre Augen. Diese großen, dunkelbraunen Augen mit einem Hauch Orange.
Augen, in denen er ohne Probleme für dreißig Minuten versinken konnte.
Und dann fühlte er sich richtig gut.


Henry wachte auf. Öffnete die Augen. Und schloss sie gleich wieder.
Nur ein Traum.
Draußen war irgendein Wetter.
Er stand auf und ging ins Bad.
Nach der Dusche stand er vor dem Spiegel und befühlte sein Kinn.
Der Spiegel war vom Wasserdampf aus der Dusche ganz beschlagen, so dass er sein Gesicht nicht sehen konnte.
Um viertel nach Zwölf fuhr sein Bus zur Uni. Es war halb Elf.
Nachdem er gefrühstückt hatte, ein Glas Bärenmarke Vollmilch 3,8%, einen doppelten Kaffee mit zweieinhalb Löffeln Zucker und vier Scheiben Toast mit schwarzwälder Schinken, machte er sich auf den Weg zum Bahnhof.
Draußen war es trocken. Trotzdem wehte ein unangenehm kalter Wind, so dass Henry seinen Schal strammer zog.
Er machte seinen IPod an und ging gedankenverloren los.
Nach Fünf Minuten laufen, blickte er das erste Mal nach vorne.
Er bog um die Ecke und sah schon die Haltestelle vorm Bahnhof.
Und da stand sie. Direkt unter dem Dach der Haltestelle.
Diese wunderschöne Frau mit ihren Pechschwarzen Haaren. Wie oft hatte er sich schon vorgestellt wie er mit seinen Fingern durch ihr Haar fuhr. Er stellte es sich immer so seidig und wunderbar glatt vor.
Sie musste südländischer Abstammung sein. Vielleicht Portugal oder Spanien.
Er kam immer näher an die Haltestelle. Die Uni-Linie fuhr gerade ein.
Da schaute sie auf. Ihre Blicke trafen sich und sie lächelte.
Henry wurde ganz schwach. Ihr Blick fühlte sich gut an, doch er schaute sofort wieder weg.
Er hatte die Haltestelle erreicht und ging einfach weiter. Einfach vorbei und in den Kiosk hinter der Haltestelle. Sein Herz pochte und er war nervös.
Die Frau war in den Bus eingestiegen, der sich gerade in Bewegung setzte.
Nachdem Bus außer Sichtweite war, ging Henry zur Haltestelle und ließ sich auf eine Bank fallen.
Irgendwann, dachte er sich. Irgendwann will ich mal mit dieser Frau zusammen sein.
Dann drehte er die Musik noch lauter und wartete auf den nächsten Bus

 

Hallo Henryjames,


zunächst heiße ich dich herzlich willkommen auf kurzgeschichten.de!

Dein sog. Einstand hat mir leider nicht gefallen.

Ich habe mich nach dem Durchlesen gefragt, was du mir erzählen wolltest, ich meine, was war deine Intention?

Da steht ein Mann dreimal auf, zweimal im Traum, einmal ist es real, wenn ich das richtig verstanden habe, ist die letzte Sequenz die Realität.

Ich verstehe nicht, weshalb das sog. zweite Aufstehen sich von der Grundstimmung her, nicht vom letzten realen Aufstehen unterscheidet. Was willst du damit zum Ausdruck bringen?

Eine gute Geschichte setzt sich aus einem Plot zusammen, der entweder spannend, aber auf jeden Fall interessant ist, einem Spannungsaufbau innerhalb der Geschichte und einer bildhaften Darstellung des Geschehens. Das ist jetzt die Kurzkurzform einer guten Geschichte.

Ich vermisse bei deiner Geschichte, wie schon oben beschrieben, einen entweder spannenden oder interessanten Plot. Leider erkenne ich den noch nicht. Sodann baut sich die Geschichte zwar anfänglich auf, weil man wissen möchte, was nun passiert, klappt aber in sich zusammen, nachdem er aus einem Traum aufwacht und nochmals aus einem Traum aufwacht. Das gerät leicht in das Fahrwasser des Verschaukelns des Lesers.

Deine Darstellungen sind manchmal aufgebläht mit Füllseln, die nicht erforderlich sind, weil sie nichts aussagen. Hier ein paar Beispiele:

Nicht sehr fest, aber trotzdem ziemlich unangenehm.
Da möchte man am liebsten fragen: was nun? unangenehm oder nicht unangenehm, nicht sehr oder doch? Mit "nicht sehr" und "ziemlich" verschwischt du Aussagen, die klar sein könnten. Der Leser wird eingenebelt durch Unbestimmtheit. Wie wäre es, wenn du schreibst: Fest und unangenehm?

Durch die Ritzen der Rollladen drang vage ein bisschen Licht.
wie vage? wieviel bisschen? Beide Worte sagen nichts aus, bringen deine Aussage eher zu Fall. Wie wärs mit: Durch die Ritzen der Rollladen drang diffuses Licht. Oder: Durch die Ritzen der Rollladen drang so wenig Licht, dass Henry dachte: "Ach, es ist schon wieder bewölkt."

So richtig ins Bild passen wollte nur der weinrote Teppich in der Mitte des Raumes nicht.
Wieso nicht? Das ist auch so ein Satz, der leider keine Aussagekraft hat.

An dieser Stelle war ich etwas amüsiert, obwohl du das gar nicht beabsichtigt hast.

Nach dem Frühstück, dass aus einem Glas der Bärenmarke Vollmilch 3,8%, einen doppelten Kaffee mit zweieinhalb Löffeln Zucker sowie vier Scheiben Toast mit schwarzwälder Schinken bestand
wozu sollen denn die ganzen Markennamen gut sein? Ich übertreib es mal:
"Nach dem Frühstück, das aus einem Glas Bärenmarke Vollmilch 3,8%, einem doppelten Kaffee Arabica ganze Bohne von Tchibo mit zweieinhalb Löffeln Nordzucker von Aldi und vier Weizentoast von Harry mit Schwarzwälder Schinken, extra fein Eigenmarke von Rewe bestand.." :D

Ich würde alles, was den Leser im Grunde nicht weiterbringt, weglassen.
Unwichtig ist, welchen Schinken, welche Sorte Milch der Protagonist zu sich nimmt. Vermutlich auch vollkommen unwichtig, was er frühstückt, sondern nur wichtig, das er frühstückt.

Dann hast du gleich am Anfang "Ah, scheiße." und später noch zweimal wörtliche Rede benutzt, "fuck" und "Ich könnte kotzen". Zum einen drängt sich die Frage auf, wieso du so wenig wörtliche Rede deines Protagonisten darstellst. Zum anderen sind die drei kleinen Beiträge nicht weiterführend.
Sie sollen vermutlich den Text unterstreichen. Aber tun sie das wirklich?
Ich würde diese Miniäußerungen deines Protagonisten einfach weglassen.


Ich glaube, es fällt dir sehr schwer, in die Rolle des Lesers zu schlüpfen und dir vorzustellen, wie das ankommt, was du schreibst. Bitte versuche es trotzdem, damit du aus der Sicht des Lesers erkennen kannst, wann dein Text anfängt, sich zu dehnen und zu strecken wie ein Kaugummi, das dadurch ja nicht besser schmeckt.

Zur Mitte deiner Geschichte hin, hatte ich den Eindruck, dass du dich ein wenig warm geschrieben hattest, da fand die deine Formulierungen nicht mehr so holprig.

Es sind auch noch ein paar Rechtschreibfehler in deinem Text, speziell mit "das" und "dass" stehst du manchmal auf Kriegsfuß und ein paar Probleme mit der Groß- und Kleinschreibung fielen mir auf. Bitte geh nochmals korrigierend über den Text.

Ich hoffe, du lässt dich nicht durch meine doch recht negative Kritik entmutigen, sondern packst es an und die nächste Geschichte von dir wird dann richtig gut. :)

Lieben Gruß

lakita

 

Hallo henryjames,

leider kann ich an deinem Text wenig Gutes finden. Das ganze ist mir zu richtungslos und aufgebläht mit unnötigen Füllseln. Gleichzeitig fehlt es an klaren Bildern, eine Kombionation, die der Todesstoß einer jeden Geschichte ist.
Du hast du so viele Formuliereungen drinnen, die zum einen nicht klingen und zum anderen nicht durchdacht sind. Der ganze Text wirkt auf mich, wie in einem Rutsch runtergehackt und dann nicht Korrektur gelesen. Das würde auch die vielen ärgerlichen Fehler erklären.
Nur ein paar Beispiele:

Durch die Ritzen der Rollladen drang vage ein bisschen Licht.
vage und ein bisschen, mal abgesehen vom Klang ist das redundant
Er begann sich in seinem Bett aufzurichten, stoppte jedoch sofort wieder ab.
welches Bild hat der Leser im Kopf. Abstoppen, das ist abrupt bei hohem Tempo, also vollkommen verquer zu deinem langsamen Aufrichten
Jede kleinste Bewegung ließ seinen Kopf noch mehr schmerzen. Er wartete kurz ab bis sich der Schmerz gelegt hatte, schob die Bettdecke zur Seite und erhob sich.
soso, jede kleineste bewegung, dann wartet er aber nur kurz ab. weswegen überhaupt diese Füllsel? UNd schiebt man eine Bettdecke beiseite, wenn man noch unter ihr liegt? Schiefes Bild.

Der Himmel war bewölkt und es war leicht am regnen.
Hast du dir das einmal selbst laut vorgelesen? Hier vermisse ich jedes Sprachgefühl
Durch das dunkle Licht dass in den Raum fiel, sahen alle Möbel im Zimmer aus als hätte sie jemand zu oft in eine Waschmaschine gesteckt.
aha, einmal zu oft also :dozey:
-„Ich könnte kotzen.“
und was sollen diese Bindestriche vor der wörtlichen Rede?
Die Brüste waren eher klein, doch er mochte kleine Brüste sehr. .
was ist denn eher klein? Da kommt kein Bild auf.

Viel lieber als die gemachten Luftballons der bleach blonden Frau aus Fernsehwerbung eines großen Möbelhauses aus
sowas ist echt ärgerlich. Das muss einem einfach auffallen beim korrektur lesen, wenn schon nicht die ganzen Kommata und andere Kuriositäten

Du schreibst in deinem Profil, du willst nur deine Geschichten einstellen. Vergiss bitte nicht, das dieses Forum nur auf Basis von Nehmen und Geben funktionieren kann.
Und solche Werbung unter deiner alten Geschichte

Ich habe einen weiteren Text geschrieben und ich hoffe ich habe mich verbessert.
Ich würde mich freuen wenn du ihn dir durchlesen würdest fiz.

Er heißt "Spiegelbild" und ist unter der Rubrik "Alltag".

wird hier nicht so gern gesehen. ;) Bringe dich hier auch als Rezensent ein, dann liest man auch deine Geschichten. Am besten vor dem Posten einer neuen Kg die Ratschläge an dieser Geschichte beherzigen, überarbeiten und selbst als Leser aktiv werden.
In diesem Sinne noch viel Spaß auf kg.de :)

grüßlichst
weltenläufer

 

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