Hallo findur,
herzlich willkommen auf kurzgeschichten.de !
Dein kleiner Einstand ist zumindestens schon mal eine Satire, für eine Kurzgeschichte allerdings fast zu kurz.
Du hast es zwar geschafft mit wenigen Worten im Grunde genommen alles zu sagen, aber das wäre auch in einem einzigen Satz möglich, wie z.B.:
ES GIBT UNGERECHTIGKEITEN!
Ich könnte mir vorstellen, dass du zum einen wesentlich mehr darüber schreiben könntest und zum anderen eine Kurzgeschichte mit einer länger verlaufenden Handlung und einem Spannungsbogen schreiben könntest. Was wäre, wenn ich ahnungsloser Leser mit dem verhungernden Kind mitfiebere, fest drauf hoffe, dass es gerettet wird und am Ende dann eben erfahren muss, wie perfide es zugeht? Diesselbe Aussage, wie bereits in deiner Geschichte, aber eine umfangreichere Verpackung.
Also Fazit: man könnte mehr aus dem Plot machen.
Manchmal und genau diese Story ist so ein klassisches Beispiel dafür, frage ich mich, ob wir überhaupt noch das Genre der Satire nötig haben.
Man brauch doch eigentlich nur die Zeitung aufzuschlagen oder den Nachrichten sorgsam zuhören und erlebt die satirischsten Nachrichten.
Denke an den jüngsten Unicef-Skandal, denke an die Tatsache, dass wir mittlerweile eine sog. Liste der seriösen Spendenorganisationen führen müssen.
Oder ich denke an unseren mit Millionenvermögen gut ausgestatteten Hamburger Tierschutzverein, der offensichtlich seine Aufgabe zu einem sehr großen Teil darin sieht, das Vereinsvermögen und dasjenige seiner führenden Mitglieder zu vermehren. Was könnte man da noch satirischer bringen als die nackten Tatsachen? Und genauso ergeht es mir mit deinem Text.
Lass dich aber nicht von mir entmutigen, vielleicht bin ich auch schon zu lange in der Satireabteilung, und deswegen überkritisch und kaum noch zufrieden zu stellen.
Lieben Gruß
lakita