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Spaziergang

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12.02.2009
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Spaziergang

Die Musik hallte in seinem Kopf, diesmal war es Metal. Er fand diese Musik seltsamerweise sehr beruhigend. Normalerweise hörte er sie, wenn er wütend war. War er wütend? Das wusste er selbst nicht genau. Eine Mischung aus Trauer und Wut. Die Musik passte irgendwie. Er stellte seinen MP3-Player noch eine Stufe lauter. Eigentlich fand er sie viel zu laut, doch das war ihm jetzt auch egal. „There are too many problems, can’t see the reality..“
Ja, die Musik passte ziemlich gut. Auch das regnerische Wetter passte. Er liebte es abends durch die Gegend zu laufen, wenn nur noch Straßenlaternen die Wege erhellten und nur noch wenige Autos unterwegs waren. Es hatte etwas Entspannendes. Manchmal wünschte er sich, er hätte einen Hund, nur um abends mit ihm spazieren zu gehen.

Er blieb stehen. Ihm war der Zettel ihn seiner Jackentasche aufgefallen. Er wusste genau was darauf stand. „Too many problems! Too many fuckin’ problems!...“ Seine Hand ballte sich zur Faust um den Zettel zu zerknittern. Das trockene Papier knisterte in seiner Hand. Er nahm es heraus und warf es, ohne noch einmal drauf zu gucken, auf den Boden. Das Papierknäuel landete ihn einer Pfütze, in welcher sich die Tinte sehr bald löste und die Pfütze leicht bläulich färbte. Das ehemalige Herz sah nun eher aus wie ein verunglückter Totenkopf. War dies die Ironie der Natur? Er musste fast schmunzeln.
„It’s time to shut them down!“ Er beschloss ab nun nicht mehr stillschweigend zuzusehen. Er würde eingreifen! So konnte es nicht weitergehen!
Mit einem lauten „Shut! Them! DOOOWN!“ endete der Song und in seinem kopf herrschte für einen kurzen Moment Stille. Er genoss sie, er hörte nichts außer einem Auto das sich rasch näherte. Es war fast 11 Uhr. Um diese Uhrzeit fuhren nur wenige Autos, warum also ausgerechnet jetzt? Er bemerkte schon die Erhellung der Scheinwerfer, als er noch etwas andere sah. Ein kleines Tier, ein Kaninchen vielleicht, huschte über die Straße. Es hatte keine Chance! Die Reifen des Autos quietschten auf, doch zu spät. Ein Geräusch, als würde man eine faule Tomate zertreten durchschnitt die Stille und war gleichzeitig der Auftakt für ein neues Lied. Vorbei war es mit der Stille. Dieses Lied war das Intro des neuesten Albums seiner Lieblings-Gothic-Metal-Band. Es begann mit einer Geige die immer lauter wurde und mit einem Knall setzte das ganze Orchester mit voller Wucht ein. Nun kam die E-Gitarre in Begleitung des E-Basses. Er liebte dieses Instrument. Doch gleichzeitig kam auch ein zweiter Wagen die Straße herangeschossen.

Der Autofahrer bemerkte zwar das Auto, welches da so bescheuert auf der Straße stand, nicht aber den Jungen links daneben. Er trat also auf die Bremse und riss das Lenkrad nach links, um zu verhindern, dass es einen Unfall geben würde. Doch auch hier zeigte das Schicksal seine sarkastische Seite und ließ ihn genau auf den Jungen zurasen.
Er sah es ganz deutlich und klar, so als würde man einen Film in Zeitlupe ablaufen lassen, das Auto kam auf ihn zu.
Nun setzte endlich die Sängerin ein und ließ ihre starke Stimme in seinem Kopf erzittern. Es klang äußerst dramatisch. Und wieder passte die Musik und auch hier wusste er nicht wie er sich fühlte. Seltsamerweise nicht ängstlich, obwohl im eigentlich klar war, dass er sterben würde.
Nun sah er das Auto nicht mehr. Er sah seine Mutter und seinen Vater wie sie sich stritten; er sah Katrin, seine große Liebe, wie sie mit tränen in den Augen sagte sie würde ihn nicht mehr lieben; er sah seinen Lehrer welcher ihm sagte er würde sitzenbleiben; er sah seinen besten Freund wie er die Brücke runter sprang und er sah seine Schwester, die sich Heroin einspritzte um mit der Welt klar zu kommen.

Doch dann fühlte er sich plötzlich glücklich, er sah nun nur noch schöne Bilder. Er sah seine Eltern küssend in der neuen Küche stehen, die Papa für sie bestellt hatte; er sah Katrin, wie sie ihn anlächelte und ein Briefchen zuschob auf den sie „Ich werde Dich immer lieben“ mit ganz vielen Herzen gemalt hatte; Er sah seinen Lehrer, der ihm die 2+ in Englisch zurück gab und ihn aufmunternd anlächelte; Er sah sich und seinen besten Freund ein letztes mal zusammen Bier trinkend und dabei hübschen Mädchen hinterher pfeifend; und wie er und seine Schwester shoppen gingen und die lustigsten Fotos schossen. Dann sah er nichts mehr.

Der Fahrer des Wagens erschrak als er den Jungen im Scheinwerferlicht seines Autos sah. Er Zog die Handbremse, versuchte noch einmal das Lenkrad rumzureißen, doch es war zu spät! Mit einem lauten krachen flog der Junge gegen seine Frontscheibe. Er starrte erstaunt auf das Gesicht des Jugendlichen welches da an seiner angebrochenen Scheibe hing. Der Junge hatte keine Angst in den Augen, oder Panik.
Nein, er lächelte und schien glücklich.

 

Hi FireFlash!
Willkommen auf Kg.de!
Irgendwie weiß ich nicht so recht was ich zu deiner Geschichte sagen soll (sonst offensichtlich auch niemand ;))
Ein paar Tippfehler sind drin, die findest du sicher selbst. V.a. die Kommasetzung würde ich nochmal überdenken.
Irgendwie scheint mir die Geschichte nicht wirklich für Jugendliche geschrieben, sondern eher über Jugendliche, so dass die Erwachsenen mal sehen was Jugendliche für Probleme haben.
Der Handlung kann ich nicht viel abgewinnen. Ich finde das Selbstmord in den seltensten Fällen ein wirklich guter Schluss ist und auch hier gefällt es mir nicht. Es ist so die Holzhammermethode, nach dem Motto: "Seht mal wie unglücklich er ist, er bringt sich ja sogar um." (nicht böse gemeint)
Die Gründe für den Selbstmord kommen erst am Ende der Geschichte und sind sehr oft gebrauchte Gründe, so aus der Standard Schublade für traurige Geschichten.
Deine Sprache gefällt mir stelleweise gut. (v.a. an der Stelle wo der Prot. den Zettel in die Pfütze wirft). Allerdings gibt es hier noch Verbesserungspotential: an manchen Stellen ist es mir zu umgangssprachlich an anderen zu angestaubt:

einer Pfütze, in welcher sich die
ich mag "welcher" nicht, das klingt irgendwie hölzern
War dies die Ironie der Natur
ich würde dies durch das ersetzen.
die Erhellung der Scheinwerfer
nicht der Scheinwerfer wird erhellt sonder die Straße, oder?
das Auto, welches da
ich mag welches einfach nicht. ;)

Er starrte erstaunt auf das Gesicht des Jugendlichen welches da an seiner angebrochenen Scheibe hing. Der Junge hatte keine Angst in den Augen, oder Panik.
Nein, er lächelte und schien glücklich.
Das Ende gefällt mir nicht, man lächelt nicht wenn man an Windschutzscheiben klebt.
Was mir wirklich gut gefällt ist das Zusammentreffen von Musik und Stimmungen und Ereignissen.
Insgesamt hat mir deine Geschichte recht gut gefallen, ich denke aber das du noch daran arbeiten kannst.
Sonnige Grüße
Cathy

 

Hallo FireFlash,

Cathy hat das wichtigste schon erwähnt. Auch ich fand die Stimmung, die Du erzeugst zwischen der Musik und den Gefühlen des Jungen gelungen. Das sind typische Gefühlswelten von Jugendlichen, da ist man dabei.

Später, als der Junge an der Staße steht, hast Du dieses Gefühl leider wieder verschwinden lassen, das finde ich schade. Erst ganz am Ende, als er die positiven Traumbilder vor sich sieht, kommt es wieder durch.

Trotzdem finde ich das Ende entbehrlich, da solltest Du Dir was anderes überlegen. Im Gegensatz zu Cathy bin ich mir auch nicht ganz sicher, ob es ein Suizid sein sollte oder einfach ein tragischer Verkehrsunfall.

Aber als Einstand schon mal nicht übel.

LG
Giraffe :)

 

FireFlash schrieb:
Hey Leute, ich bin ganz neu hier und dies ist meine erste Geschichte
Hallo FireFlash und herzlich willkommen.
Solche Kommentare, wenn, bitte immer in einem gesonderten Beitrag unterhalb der Geschichte. In diesem Falle war aber auch das eigentlich unnötig, da wir ja alle in der Lage sind, deine Beitragszahl zu sehen und in deinem Profil nach deinem Registrierungsdatum zu schauen. ;)

Lieben Gruß
sim

 

im gegensatz zu anderen hier, fand ich den schluss ziemlich passend, vorallem der letzte satz gefiel mir. und es muss ja gar nicht unbedingt selbstmord gewesen sein, vielleicht hatte der junge gemerkt, dass er keine chance mehr hatte und er war einfach nur glücklich. glücklich auf das, was nach seinem tod kommen mag oder weil ihm das schicksal seine entscheidung abgenommen hatte.

lg josie

 

das ende sollte eigentlich nicht wie ein selbstmord aussehen. Es war ein tragischer verkehrsunfall, wie Giraffe und Josephine Bennet erkannt haben.
Als dem protagonisten klar wurde, dass es sterben wird, hat er noch einmal an die traurigen und zum schluss auch an die schönen dinge in seinem leben gedacht. Diese schönen erinnerungen ließen ihn doch noch ein letztes mal lächeln.

danke für die verbesserungsvorschläge ;)

lg FireFlash

 

o.k. jetzt wo du es sagst klingt es wirklich nicht wie Selbstmord. Sorry, hab ich falsch verstanden. Gefällt mir auch besser ohne Selbstmord ;)
Sonnige Grüße
Cathy

 

Hallo FireFlash,

ich bin ein wenig zwiegespalten bei deiner Geschichte. Wie den anderen gefiel mir vor allem die Einbindung der Musik. Eine schöne Idee gut umgesetzt, ohne zu viel Songtext einfließen zu lassen.
Den ersten Teil (bis das zweite Auto kommt) finde ich gut geschrieben und auch inhaltlich überzeugt es mich. Allerdings wird es danach für mich etwas zu ... hm, zu zielstrebig. Ab diesem Punkt arbeitest du nur auf das Ende hin. Ich finde es völlig unnötig und fast schon überladen, dass er so viele Probleme mit sich und seiner Umwelt hat. Ich fasse das Ende nicht als Selbstmord auf, sondern als Unfall. Denn er gerät in die Situation, in der er von einem Auto angefahren wird. Ohne es (zum Glück!) selbst erlebt zu haben, sagen ja viele Leute, dass einem in so einer Situation viele Dinge aus seinem Leben wieder bewusst werden. Und als ein solches Ereignis fasse ich die Rückblicke auf. Innerhalb weniger Sekunden.
Allerdings sehe ich die Notwendigkeit nicht, dass seine Schwester drogensüchtig sein muss, der beste Freund ein Selbstmörder und er ein Sitzenbleiber und von der Freundin verlassen. Er kann doch genauso gut ein glücklicher Mensch sein, der einen Abendspaziergang macht. Meinetwegen hat ihn gerade die Freundin verlassen ;). Ich hoffe, du verstehst, was ich meine. Tragische Unfälle passieren nicht nur traurigen Menschen, die schon vil Unglück erfahren haben.
Und wenn du die ganzen unglücklichen Umstände weglässt, kommt auch gar nicht die Vermutung über einen Selbstmord auf.

Die Geschichte steht in „Jugend“, aber momentan steht sie eigentlich nur hier, weil der Prot. „Jugend-typische“ Probleme hat, mit denen er nicht umgehen kann. Ich würde mir vielleicht ein Problem raussuchen (möglichst nicht den Selbstmord des Freundes ;)) und darum eine Geschichte schreiben, die dann in diesem Spaziergang und Unfall endet. Vielleicht überlebt er ja sogar?
Arbeite mehr den Jugend-Aspekt heraus und arbeite nicht zu zielstrebig auf das Ende zu.

Liebe Grüße und noch viel Spaß hier

moon

 

Hallo FireFlash,

Mir hat die Geschichte gut gefallen.Obwohl sie etwas brutal ist.Besonders hat mir gefallen wir du die Situation vor dem Tod des Jungen dargestellt hast.

LG jojo

 

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