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Spaziergang im Dunkeln

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25.01.2019
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Spaziergang im Dunkeln

Die Tür fällt hinter mir zu und vor mir liegt der beleuchtete Gehweg. Beim Nachbarn bellt der Hund hinter der Tür und mein Atem zieht eine lange Fahne hinter mir her als ich losgehe. Der Schal ist bis zu den Ohren um meinen Hals gewickelt, die Mütze ist tief in meinem Gesicht. Die kalte Luft findet keine Lücke um mich frieren zu lassen. Es ist ein angenehmes Gefühl zu wissen, man wird nicht frieren während man geht.
Ich gehe den Weg entlang und blicke heimlich in beleuchtete Wohnungen, in denen ich aber niemanden erkennen kann. Die Beleuchtung des Weges endet hier und ich trete ins Dunkle hinaus. Von der Dunkelheit geblendet, kneife ich die Augen zusammen um Dinge im Dunkeln zu erkennen. Übriggebliebene Schneereste leuchten am Rand des Weges um ihm folgen zu können. Das Haus auf der rechten Seite ist völlig finster. Ich erahne es nicht einmal. Es verschwindet im schwarzen Hintergrund. Aber ich weiß dass es dort ist.
Im Graben, in dem das Wasser hoch steht, höre ich wie etwas ins Wasser springt. Das glatte Wasser war nicht zu sehen. Doch jetzt spiegeln sich die Wellen im spärlichen Licht.
Der Himmel ist trübschwarz und sternenlos. Ich bleibe kurz stehen und recke den Hals um nach oben zu sehen.
Vor mir ein klapperndes Geräusch. Den Kopf immer noch im Nacken schließe ich die Augen. Ich erkenne das lose Schutzblech am Fahrrad des Nachbarjungen. Es klappert in einiger Entfernung von links nach rechts.
Dann ist Stille. Der Schnee dämpft das Grundrauschen. Es ist nichts zu hören. Doch meinen Ohren fehlt nichts. Ich fühle meinen Puls, der ein gemütliches Tempo eingenommen hat. Mein Gesicht wird kalt und ich öffne die Augen. Dicke Schneeflocken fallen auf mich herab. Ich sehe nach vorn. Die Natur hat es sich bequem gemacht und lässt gemächlich Watte vom Himmel fallen.
Ich gehe weiter durch die Felder. Am Rand sind Bäume, die mich vor der herabfallenden Nässe schützen.
Die Frau mit dem Hund an der Leine huscht schnell an mir vorbei und sieht mich einen winzigen Moment an. Sie hat Angst in der Finsternis.
Ich stehe an der Ecke eines Feldes auf dem im Sommer Mais wächst. Ich will gar nicht laufen. Ich will die angenehme Kälte genießen.
Ich drehe mich um und sehe auf die beleuchtete Siedlung. Ich kenne jeden Menschen der in seinem Haus wohnt und ich weiß was jeder einzelne von ihnen gerade tut. Ich kenne jeden der dort wohnt und ich weiß was sie tun. Jeden einzelnen.
Wenn ich ausatme, kann ich den Übergang vom Zigarettenrauch zur Atemluft schwer unterscheiden. Doch es beruhigt und der Schnee unter meinen Schuhen sieht nur im Dunkeln weiß aus. Er ist schmutzig und grau. Wie die Häuser der Siedlung und die Menschen die in Ihnen wohnen.
Im Gehen rauche ich zu Ende.
Meine Sachen verstaue ich in der Garderobe.
Und ich werde Dinge tun, von denen die Menschen in den anderen Häusern genau wissen dass ich sie tue.

 

Hallo @Markus Benighaus,
Ich finde deinen Satzbau an vielen Stellen nicht gerade gut.

mein Atem zieht eine lange Fahne hinter mir her als ich losgehe.
Das klingt ziemlich unnatürlich. Besser wäre: Als ich losgehe zieht mein Atem...
Der Schal ist bis zu den Ohren um meinen Hals gewickelt, die Mütze ist tief in meinem Gesicht. Die kalte Luft findet keine Lücke um mich frieren zu lassen.
Deine Sätze sind oft abgehackt und monoton. Hier könnte man zum Beispiel die Sätze mit einem "sodass" verknüpfen. An sich solltest du mehr lange Sätze schreiben. Kurze Sätze sind bei eher hektischen Settings geeignet, was hier offensichtlich nicht der Fall ist.
Im Graben, in dem das Wasser hoch steht, höre ich wie etwas ins Wasser springt. Das glatte Wasser war nicht zu sehen.
Drei mal "Wasser" direkt hintereinander. Versuche die Situation zu umschreiben! Zum Beispiel: Die glatte Oberfäche war nicht zu sehen.
Ich stehe an der Ecke eines Feldes, auf dem im Sommer Mais wächst.
Das war jetzt nur ein Beispiel aber du vergisst generell oft Kommas.
Ich kenne jeden Menschen der in seinem Haus wohnt und ich weiß was jeder einzelne von ihnen gerade tut.
Ab hier kann ich dir leider nicht mehr folgen. Was versuchst du dem Leser zu vermitteln?

Arbeite bitte an deinem Satzbau, indem du längere Sätze mit Konjunktionen baust.
LG Träumerle

 

Hallo @Markus Benighaus

Ich finde, wenn man eine Geschichte für ein Publikum schreibt, sollte man irgend etwas zu sagen haben.
Es ist kein Problem, wenn das handwerklich noch nicht so flutscht - dafür sind wir ja hier. Aber wenn man nichts zu erzählen hat, dann kann man es auch lassen.
Dein Text beschreibt wie jemand abends ums Haus spaziert. Ohne eine nennenswerte Handlung, ohne eine tiefere Aussage.
Ich frage mich ehrlich, wieso man so etwas schreibt.

Grüße
Kellerkind

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Markus Benighaus, herzlich willkommen bei den Wortkriegern.

Ich verstehe deinen Text so, dass du uns eher ein Stimmungsbild zeigen willst, einen Ausschnitt aus dem Leben eines Mannes, der mit sich im Reinen ist und auch damit, dass er jeden und ihn ein jeder kennt. Du willst uns sozusagen die Vertrautheit im Bekannten zeigen.
Nicht einfach, denn einen Konflikt aufzubauen und auszugestalten, etwas, was die Leser eben bei der Stange hält, das ist dann schwer.
Vielleicht kriegst du das hin, wenn du mehr auf die unterschiedlichen Wahrnehmungen während des Spazierganges baust, so dass eine Entwicklung zu der Erkenntnis des letzten Abschnittes spürbar wird. Sozusagen von einer gewissen Unruhe hin zu einer Ruhe. Das ist jetzt nur eine Möglichkeit. Jedenfalls bin ich der Meinung, dass du durchaus etwas zu erzählen hast. Es ist legitim, eine alltägliche Momentaufnahme zu schreiben, man muss es in Handlungsführung und Stil nur recht bewusst machen.

Zu letzterem wollte ich dir noch was sagen. Für mich verwischt sich das sehr mit deiner Kommasetzung, denn du scheinst es zu hassen, Kommas zu setzen. :D Besonders die Kommas bei Infinitivsätzen mit "um zu" sind dir entgangen, das Blöde ist, dass du solche Sätze recht gerne verwendest. Überhaupt verwendest du recht gerne Satzgefüge, wie zum Beispiel dass-Sätze. Ich würde daher an deiner Stelle mal ein Augenmerk auf Wiederholungen haben (sich wiederholende Wörter wie das "und" beispielsweise) und auf sich wiederholende Satzbauten. Beides ist nicht gut, aber das weißt du wahrscheinlich eh, nur passiert es beim Schreiben einfach oft, dass man solche Wiederholungen übersieht. Da hilft es nur, sich das mehrfach und manchmal auch mit einem gewissen Abstand durchzuschauen.

Und noch etwas, du gibst dem Leser oft Infos, die er sich ohnehin erschließen kann. Inhaltlich
überflüssige Anmerkungen, die den Fortgang nur bremsen.

Und jetzt kommen noch paar Details:
Lass mich rasch dazu sagen, denn wir kennen uns ja noch nicht, alles, was ich schreibe, sind selbstverständlich nur Vorschläge. Keiner MUSS hier überarbeiten, es ist nur oft hilfreich für das eigene Schreiben, etwas auszuprobieren, und die eigene Geschichte zum Ziel zu führen. Aber manchmal braucht man dazu auch Zeit. Was den Stil betrifft, greif dir einfach das, was dir einleuchtet, den Rest lässt du.
Rechtschreibfehler allerdings sollte man im Interesse der Leser immer ausbessern. Du bist für mich, was die Kommasetzung betrifft, ehrlich gesagt, nah am Korrekturcenter vorbeigeschrammt.

Die Tür fällt hinter mir zu und vor mir liegt der beleuchtete Gehweg.
Da hat das "und" für mich keine gute, verbindende Funktion. Warum nicht ohne? Es richtet den Blick des Lesers besser auf den Weg.
Die Tür fällt hinter mir zu, vor mir liegt der beleuchtete Gehweg.

Beim Nachbarn bellt der Hund hinter der Tür und mein Atem zieht eine lange Fahne hinter mir her KOMMA als ich losgehe.
Überflüssiges ist schwarz markiert, ein Komma fehlt. Ein Satz (mein Atem ...) ist sperrig formuliert.
Das "und" stiftet nur eine scheinbare Verbindung.
Warum empfinde ich "hinter der Tür" als überflüssig? Es hat so eine Übergenauigkeit. Wenn der Erzähler den H. bellen hört, weiß er schon, dass er nicht direkt neben ihm steht. Auf den Hund des Nachbarn kommt es ja nicht an, er ist nur atmosphärisch anwesend sozusagen, die genaue Angabe gibt ihm aber eine eigenartige Wichtigkeit. Natürlich kommt es darauf an, Details zu setzen, aber es muss im Verhältnis stehen zu der Erzählidee.
Und der kursiv gedruckte Satz klingt fast unfreiwillig komisch. Den würde ich wirklich umformulieren.
Im Folgenden habe ich einfach noch ein paar Sätze kursiv gedruckt, die ich umformulieren würde.

Der Schal ist bis zu den Ohren um meinen Hals gewickelt, die Mütze ist tief in meinem Gesicht.
Wieder bissel übergenau (kursiv gedruckt).

Die kalte Luft findet keine Lücke KOMMA um mich frieren zu lassen.
um zu - Sätze, also Sätze, die so eingeleitet werden, werden grundsätzlich durch Komma abgetrennt. Ich würde ihn aber vollständig kappen. Das um ... zu gibt immer einen Zweck an, es ist aber nicht der Zweck der Kälte, den Spaziergänger frieren zu lassen. Außerdem weiß man als Leser, dass die kalte Luft den Mann frieren lassen würde. "Die kalte Luft findet keine Lücke." ist wunderbar.

Es ist ein angenehmes Gefühl zu wissen, man wird nicht frieren KOMMA während man geht.

Von der Dunkelheit geblendet, kneife ich die Augen zusammen KOMMA um Dinge im Dunkeln zu erkennen.
Dunkelheit kann nicht blenden, sie macht blind. "Um Dinge ..." das ist wieder so eine übeflüssige Info. Man weiß als Leser aus diesem Zus. heraus sowieso, warum er die Augen zukneift.

Übriggebliebene Schneereste leuchten am Rand des Weges KOMMA um ihm folgen zu können.
Wieder eine um ... zu Konstruktion. Nicht nur, dass sie zu schnell auf die andere folgt. Es ist auch hier wieder so, dass die Zweckbestimmung nicht stimmt. Der Erzähler, orientiert sich an den Schneeresten, um den Weg nicht zu verlieren. Okay, aber die Schneereste leuchten nicht, um die Wegrichtung anzugeben. Davon abgesehen, auch hier ist es wieder klar, dass dem Erzähler die Schneereste auffallen und er sich an ihnen orientieren wird.

So bis hierhin einmal. Ich wünsche dir eine schöne Zeit bei uns.

Viele Grüße von Novak

 

Hi Markus,

Grüß Gott, hier bei den Wortkriegern! Ich bin mir nicht sicher, ob Du zurückantwortest, werde mich hier aber trotzdem etwas auskotzen.

Deine Stil ist nicht schlecht, vor allem, wenn man deine Story als Ankündigung zu etwas Größerem ansieht. Abgesehen von unzähligen fehlenden Satzzeichen im Text, finde ich, den Text kann man gut durchlesen.

Es ist sehr nicht einfach, heraus zu lesen, um was es hier eigentlich geht. Der Leser tendiert schnell dazu, diesen Text als prosaischen "Fast-Food" zu betrachten: "Ich schreibe das auf, was ich sehe". Die vielen Schreibfehler/Satzzeichensetzung hindern den Leser daran, zu glauben, dass es hier um irgendetwas anderem handelt, wie z.B. bei solch einem Stil wie Ornamental-Prosa oder Ähnlichem.
Auch der Titel hilft mir hier nicht weiter. Es geht hier nicht um einen Spaziergang und nicht um die Dunkelheit, sondern um eine Erkenntnis, die eigentlich für den Helden und co. gar keine Erkenntnis ist. Voyeurismus ist das zentrale Thema für mich in dieser Story. Leider hat der Autor dieser Story dieses Motiv nicht richtig ausbauen können.


Herr Schuster

 

Hi, @Markus Benighaus
Ich will dir zuerst einmal sagen, dass mir in deinem Text ziemlich viele Wortwiederholungen aufgefallen sind. Gleich zu Beginn verwendest du zweimal das Wörtchen "und", auf "Dunkelheit" möchte ich grade gar nicht eingehen, da es hier noch schlimmer ist. Daran musst du noch unbedingt arbeiten, denn diese Wiederholungen machen den Text langweiliger und können auf Dauer ganz schön nerven.
Aber ich bin sicher, dass du dich hier noch verbessern kannst. Lies dir einfach die Texte der anderen durch, dadurch wirst du auch selbst besser, weil du langsam ein Gefühl für die Sache bekommst. Dann werden deine Geschichten sicher auch schnell besser.:)
LG
Blutmond

 
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Kleiner Verbesserungsvorschlag. Versuche doch mal die Geräusche und die Dinge besser zu beschreiben z.B. höre ich wie etwas ins Wasser springt, Verbesserung, ich höre das Platschen als etwas in das Wasser des Grabens springt.

 

Hallo @textonym ,

Bitte nicht die gesamte Geschichte in deinen Kommentar als Zitat einfügen (oder den gesamten Kommentar, so wie bei deiner eigenen Geschichte). Die Geschichte steht doch schon ganz oben.
Wenn du vor dem Autorennamen ein @ setzt, erhält er eine Benachrichtigung über eine neue Antwort.

Willkommen hier.
Grüße, GoMusic

 

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