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Spatzen

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26.09.2002
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Spatzen

Spatzen

Die Regenwolken hatten sich verzogen und die Sonne spiegelte sich in unzähligen Pfützen. Viele Vögel nutzten das für ein ausgiebiges Bad im frischen Regenwasser, darunter auch zwei grau-bunte Spatzenkinder. Nachdem die beiden die letzten Wassertropfen abgeschüttelt hatten, hörte man sie miteinander piepsen:
"Ach, das war ein herrliches Geplansche! Was machen wir jetzt, Tschip?"
"Lass uns etwas zu essen auftreiben, Tschap, nach dem Baden habe ich immer einen Riesenhunger!"
Sie starteten hoch in die Luft und begannen einen Rundflug über den Stadtpark. Lange mussten die beiden nicht suchen. Jemand hatte auf einer grünen Bank Brötchen gegessen, und ein Stückchen davon lag nun auf dem Pflaster.
Im Sturzflug peilten sie ihr Ziel an und kamen gleichzeitig bei dem Brotstück an. Beide waren wirklich gute Freunde, hatten viel miteinander erlebt und waren zusammen schon durch Dick und Dünn gegangen, doch wenn es ums Futter ging, fing die große Streiterei an: "Ich war zuerst da!", wütete Tschip.
"Aber ich hab es zuerst gesehen!", schrie Tschap. Schimpfend gingen sie aufeinander los, dass die Federn nur so flogen. Bald waren beide ein einziges zeterndes Spatzenknäuel.
Eine graue Taube ließ sich auf der Bank über den streitenden Spatzen nieder. Zögernd legte sie den Kopf schief und beobachtete die zwei. Dann fiel ihr Blick auf das Brotstück. Seelenruhig hüpfte sie von der Lehne, pickte es auf, schluckte es mit einem Haps herunter und flog zufrieden auf einen Baum. Die beiden Streithähne erstarrten mitten in ihrem Kampf. Beide guckten sich verblüfft an und mussten trotz knurrendem Magen lachen.
"Na, da waren wir aber schön dumm", sagte Tschip. "Ja," meinte Tschap. "Das nächste Mal teilen wir lieber!"

 

Hi Susafee!
Wieder eine schöne Fabel à la Wenn zwei sich streiten freut sich der Dritte
Liebe Grüße,
LuiLieschen :read:

 

Hallo Susafee.

Ich finde auch diese Geschichte von dir wieder sehr schön. Zwei Kleinigkeiten hätte ich allerdings in stilistischer Hinsicht anzumerken:

Jemand hatte auf einer grünen Bank Brötchen gegessen, und ein Stückchen davon lag nun auf dem Pflaster.
Ist es wichtig, dass die Bank grün ist? Dadurch dass du es erwähnst, meint man irgendwie, dass es einen Sinn haben muss. Du schreibst es wahrscheinlich, damit man sich die Szenerie besser vorstellen kann. Ich stolpere irgendwie darüber, kann aber auch allein mein Probelem sein. Der Ausdruck "Pflaster" ist ein wenig antiquiert, finde ich. Damit Kinder etwas damit anfangen können, solltest du vielleicht in "Straßenpflaster" ändern. Das wiederum passt aber nicht zum Park. Wie wäre es also mit einem schlichten "Weg"?

Im Sturzflug peilten sie ihr Ziel an und kamen gleichzeitig bei dem Brotstück an.
Zweimal "an" stört den Lesefluss.

Mehr hab ich beim besten Willen nicht zu meckern! Ich lese deine Geschichten immer sehr gern. Bitte mehr davon.

Beste Grüße
sticker

 

Hi,
Ich finde es OK, dass die Bank grün ist. Ich finde Farben spielen eine große Rolle bei Kindern.
Das Wort "Kopfsteinpflaster" kannte ich schon recht früh...
LuiLieschen

 

Kopfsteinpflaster fänd ich auch ok. Wenn heute ein Kind aber nur "Pflaster" hört denkt es in erster Linie sicherlich an Dinger von Hansaplast. :sealed:

Macht's gut
sticker

 

Hallo susafee,

manchen mag die Geschichte zu moralisch sein, aber Kinder sehen das oft anders, deshalb ist die Geschichte `zielgruppengerecht´. Mich hat nur grau- bunte gestört, Spatzen sind halt ziemlich farblos.

Tschüß... Woltochinon

 

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