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Sonnyboy

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23.09.2003
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Sonnyboy

Ich ging am Strand entlang und sollte eine Befragung für eine ... seriöse Dokumentation durchführen. Naja, das Übliche, über das diese Urlaubsreportagen im Fernsehen berichteten. Ich sollte solche Fragen stellen wie: „Was hältst du vom Strand hier?“, „Wie ist deine Einstellung zu FKK?“ oder „Bist du für die schnelle Nummer hinter den Dünen?“.
Aber auch ohne das peinliche Ausfragen wildfremder Menschen über ihre intimen Urlaubsgewohnheiten wäre das mühsame Stapfen durch den Sand anstrengend genug gewesen. Die Hitze brannte im Gesicht und der Schweiß, der mir am ganzen Körper herunterlief, hinterließ zwischen meiner Haut und dem hellblauen T-Shirt, das ich trug, ein klebriges, unangenehmes Gefühl. Wahrscheinlich gab ich eine ziemlich kümmerliche Erscheinung ab. Aber ans Aufgeben durfte ich jetzt nicht denken, denn in meiner Phantasie lächelte mich schon ein kleiner, aber feiner Geldbetrag an, der geradezu darauf wartete ausgegeben zu werden. Jeden noch so kleinen Gedanke, der mich auf die Idee bringen könnte diese Befragung zu beenden, bevor sie überhaupt begonnen hat, verbannte ich aus meinen Kopf. Denn da war es auch schon, mein erstes Opfer; ein Typ, der es ziemlich hundertprozentig bringen mußte: eine ganze Tube Gel im Haar, gebräunte Haut und ein selbstsicheres Lächeln, welches so breit war, dass es ins Guiness-Buch der Rekorde gehörte.
Ich näherte mich ihm langsam und vor allem unauffällig, indem ich, gleichzeitig laufend, meinen Blick über die vereinzelten, sahnig-weißen Wolken am Himmel schweifen ließ. Als ich die Stelle, an der er auf dem Boden saß, die Arme lässig auf seinen angewinkelten Beinen abstützend, erreichte, fing ich höflich an zu reden:
„Entschuldigen sie, ich würde ihnen gern’ ein paar-“ Ich hörte abrupt auf zu sprechen, da er keinen müden Blick an mich verschwendete. In meiner Verwunderung über die Reaktion dieses kleinen Strahlemanns begann ich sein Gesicht genauer zu betrachten. Dabei fiel mir auf, dass seine Augenlieder halb geöffnet waren und ich wusste nun nicht ob zum Schutz gegen die blendende Sonne und die vom Wind aufgewirbelten Sandkörner oder aus purer Arroganz und Überheblichkeit, die bedeuten sollte: Ich bin der Schönste auf der ganzen Welt.
Ich persönlich tippte auf letzteres, denn wer sich soviel Gel in seine Haare geschmiert hat, musste wohl ein sehr hohes Selbstvertrauen habe. Ich fragte mich zurückhaltend, ob ich ihm mit meinen Überlegungen nicht unrecht tat. Doch nachdem ich nun schon eine volle Minute neben ihm stand, schien er mich immer noch nicht wahrzunehmen (Oder war ich ihm einfach nicht schön genug?). Jedenfalls bestätigte sich die Annahme nicht, dass ich es mit einem Blinden zutun hatte, weil sein Interesse sichtbar den Mädchen galt, die ihre knapp bekleideten Körper beim Beach-Volley-Ball über den heißen Sand bewegten. Sein ganzes Auftreten zeugte davon, dass er von sich glaubte, extrem anziehend auf weibliche Objekte zu wirken.
Ich stand noch kurze Zeit neben ihm, bis ich mich entschied, wieder den mit Strandhafer bedeckten Dünen zu folgen um dabei nach etwas aufgeschlosseneren Menschen zu suchen. Beim Laufen schaute ich mich noch einmal um und entdeckte, dass er in der Zwischenzeit die Position gewechselt hat, um seinen Waschbrettbauch besser begutachten zu können. Darauf verzog sich sein Mund in eitler Faszination zu einem vollendet arroganten Grinsen, so dass ich plötzlich die Neigung verspürte zurückzulaufen, um dem Schönling die Anzahl seiner blendend weißen Zähne zu dezimieren. Aber dann dachte ich mir, man sollte es wirklich nicht übertreiben...

 

Hm, ich kann nicht herausfinden, was du mit deiner Geschichte sagen möchtest. Möchtest du überhaupt etwas sagen? Geht es dir nur darum, den Typ am Strand zu verurteilen?
Dennoch gefällt mir die Geschichte nicht schlecht. Stilistisch ist sie okay und sicher. Der Einstiegssatz hat mich etwas gestört (Der Satz ist gut, aber für den Anfang finde ich ihn nicht so gut, er wirkte besser, wenn der Leser schon im Lesefluss wäre...so eben ; )
Die Beschreibungen des Typs, der Landschaft und die Gedanken des Protagonisten sind dir ziemlich gut gelungen.
Hier noch ein paar Kritikpunkte:

"ein Geldbetrag, der es geradezu erwartete ausgegeben zu werden" - hier gefällt mir die Formulierung mit dem "es" nicht. "Der Geradezu darauf wartete" klingt flüssiger.

"Dabei fiel mir auf, dass seine Augenlieder halb geöffnet waren und ich wusste nun nicht, ob er dies zum Schutz gegen die blendende Sonne und die vom Wind aufgewirbelten Sandkörner tat, oder"
Dieser Abschnitt "ob er dies...tat" klingt kantig. Du könntest hier das Verb einfach weglassen: "ob zum Schutz gegen die blendende Sonne oder die vom Wind aufgewirbelten Sandkörner"

"Jedenfalls bestätigte sich die Annahme, dass ich es mit einem Blinden zutun hatte, nicht, weil..."
Wie liest der Leser diesen Satz? Nun, er liest ihn erstmal so: "Jedenfalls bestätigte sich die Annahme, dass ich es mit einem Blinden zutun hatte." Dann stolpert er über das "nicht" und dann denkt er "hm, also wie jetzt?" und dann versteht er. Ein kleiner Schnitzer im Stil, aber dennoch ist es einer. Besser wäre es das "nicht" vorzuziehen, damit gleich klar ist, was du meinst: "Jedenfalls bestätigte sich die Annahme nicht, dass ich es mit einem blinden zu tun hatte."

Und zum Schluss:
"dass er in der Zwischenzeit die Position gewechselt hat" es müsste "hatte" heißen, um zeitlich korrekt zu sein.

Aber was ist jetzt der Sinn deiner Geschichte?

 

Erstmal danke für die Tipps :) habe ich gleich bearbeitet, da die Vorschläge wohl wirklich nötig waren ... der Sinn? Ja, ich weiss, dass habe ich mich ehrlich gesagt auch immer bei dieser Geschichte gefragt ... sie gefällt mir einfach, weil ich wohl genauso dieses Ereignis in Gedanken kommentieren würde ... ich dokumentiere sozusagen den Vormarsch der Sonnyboys, wie sie vermehrt in den RTL2-Dokus auftreten, ob das jetzt Inhalt genug ist, naja, dass müsst ihr entscheiden!

 

Ich finde, den arroganten Typ am Strand zu verurteilen ist nicht Inhalt genug für eine gute Geschichte.

Nachdem man deine Story gelesen hat, fragt man sich: "Und was jetzt???", dir fehlt einfach eine schlüssige Pointe, nein, dir fehlt überhaupt eine Pointe.

Dieser Text hier ist im Prinzip nur eine Ausführung, eine Personen/ bzw. Situationsbeschreibung, nicht mehr, nicht weniger.

Darum kann ich mich nicht für diese Geschichte begeistern.

 

Hallop bekay!

erstmal herzlich willkommen hier. :)

zur Geschichte muss ich mich leider meinen Vorrednern anschließen, sie gibt nichts her. Nett erzählt, ja... Satzbau und Formulierungen sind ok. Aber dennoch bleibt bei mir ein unbefriedigtes Gefühl zurück, du sagst selbst, dass du keinen Sinn in dem Text siehst.... Vormarsch der Sunnybosy schreisbt du, aber das sit tatsächlcih wenig. Arrogante Typen gans schon immer, denk ich und dadurch, das du diese eine Begegnung beschreibst, wird für mcih kein "Vormarsch" deutlcih, sondern nur ein individueller arroganter Idiot. Und, um es gleich zu sagen, Dein Ich-Erzähler kommt bei mir aber acuh cnith so sonderlich sympatisch an, denn er ist ja einer von denen, die genau diese Kultur der Sunnyboys mit Befragungen, Dokumentantione etc erst ins Rampenlciht rückt... vermutlcih wolltest Du auch für den Prot keine sonderliche Symptie erzeugen, aber alles, was so für mcih bleibt, sind zwei Typen, die beide zu wenig charakteriesert werden, blass bleiben, mit denen ich nichts anfangen kann...tut mir leid.

schöne Grüße
Anne

 

Hi!
Ich muss mich leider auch meinen Vorrednern anschließen, denn obwohl die Geschichte gut erzählt ist, fragt man sich, wo die Pointe bleibt. Schade eigentlich, denn ich habe beim Lesen die ganze Zeit darauf gewartet, dass noch etwas passiert, entweder, dass der Typ sein Fett wegkriegt, oder dass er sich als ganz anders entpuppt als er auf den ersten Blick erscheint.

 

Hi bekay,

es geht mir ähnlich wie Christian, auch ich habe auf eine Pointe gewartet, bei der es sich herausstellt, dass der Prot das Verhalten des coolen Typens fehlinterpretiert hat. Naja, das ist meine Meinung, auf jeden Fall fehlt aber eine Pointe.

Andersonsten ist der Schreibstil wirklich gut, wie ich finde. Da kannst du was draus machen.

VLG Lathyria

P.S.: Den "Sunnyboy" schreibt man glaube ich mit u.

 

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