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- 15.11.2002
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Sonnenwende, Junikäfer und - Vollmond
Sonnenwende, Junikäfer und - Vollmond
Es ist Samstag, die Dämmerung bricht herein und ich hüpfe noch schnell in meine Jeans,
um die Wäsche im Garten abzuhängen. Barfuss laufe ich durch das Gras, genieße den lauen Abendwind auf meiner Haut und wie er mich sanft berührt, nach der Hitze des Tages. Er bringt mir den zarten Duft, des Sommers entgegen, Jasmin, Rosen, Holunder und frisch gemähtes Heu vereinen sich und ich atme tief in mich hinein. Ich möchte soviel wie möglich in mich aufnehmen und diesen Geruch nie vergessen. Ich kann ihn fühlen. Es ist wie eine wilde unerfüllte Sehnsucht, die kein Ende nimmt.
Im Holunderbaum schwirren und brummen laut Junikäfer. Ich versuche einen zu fangen und es gelingt mir tatsächlich. Für einen Käfer ist er groß und kräftig gebaut. Seine starken Beinchen suchen Halt in meiner Hand, während ich ihn betrachte. Dann breitet er seine braunen Flügel aus und setzt zum Start an. Er erinnert mich irgendwie an eine Transall, die schwerfällig vom Boden aus, mit lautem Motorengeräusch abhebt und langsam die Geschwindigkeit steigert, bis sie gemütlich in die Ferne fliegt und am Horizont verschwindet.
Heute haben wir schon fast Vollmond. Majestätisch schaut er auf uns Menschen herab und leuchtet, (bestimmt nur für michJ) in seinem vollem gleißenden Licht auf die Erde. Er hat eine ganz eigene unnachahmliche Eleganz, - in seiner Einfachheit. Ich könnte ewig so da stehen, in dieser verzauberten Atmosphäre.
Nach getaner Arbeit, setze ich mich in meinen Schaukelstuhl auf die Terrasse, zünde mir eine Kerze , bei einem Gläschen Lambrusco, an und genieße in aller Ruhe noch mal die Stille der Nacht. Lasse mich fallen und tauche auf den Grund meiner Seele......