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Sonderzug nach Pa...

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11.05.2013
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Sonderzug nach Pa...

Ich bin morgens immer müde, aber abends werd ich … auch nicht besser und wenn man schon den ganzen Tag abschaltet, kann auch keiner erwarten, dass man abends die Glotzen aufhat. Und so trug es sich zu, dass ich mir in der Straßenbahn ganz fest vornahm, einen Einkaufszettel zu schreiben. Bei Hunger eine brillante Idee und heimlich habe ich mich gefreut wie organisiert ich heute einkaufen gehe.
Die Türen öffnen sich am Hauptbahnhof und wieder freue ich mich heimlich, dass es nur zwei Schritte zur Treppe sind, denn es sind zumeist die paar Sekunden die einem fehlen, um den Zug noch zu erwischen.
Neben mir ein Mann, der offensichtlich Schwierigkeiten mit seiner Schwere hat und trotzdem schneller ist. Sozialisierter Herdentrieb, auch ich ziehe mein Tempo an – wenn er rennt, renne ich auch. Blind vor Hast vertraue ich auf den Mann, ja vertraue auf die Welt, springe in gefühlt letzter pars minuta secunda in den Zug. Andere Passagiere sitzen schon, einige haben es sich richtig gemütlich gemacht. Klar man, draußen ist es warm, Feierabend gleich Schuhe aus, ist ja auch eine gewaltige Reise, die da vor uns liegt. Ich sacke in den Sitz, habe den Einkaufzettel sowieso schon längst vergessen und fröne mich, dass ich einfach nur mal sitzen kann.
Jut jut jut, der Zug rollt an und mir steigt die Röte ins Gesicht, denn der Zug setzt gen Süden an. Prinzipiell ist dichter am Äquator immer gut, aber nicht JETZT! Nach eingehender Beobachtung meiner selbst, frage ich mich, wieso mir die Situation peinlich war. Pah, dann sitze ich eben im falschen Zug, watt wisst ihr denn schon … Fuck up, keinen Fahrschein und schon überlege ich mir eine feiste Geschichte für den Schaffner. Mir wird noch wärmer, denn ich sitze nicht nur im falschen Zug, ich habe rein gar keinen Plan in welchem Zug ich tatsächlich sitze und wo er als nächstes hält. Heimlich freue ich mich, dass ich einfach mal so an den Gardasee fahre und überlege, ob ich meine Schuhe ebenso … und dann “bimbimbimbong” – nächster Halt: Papendorf.
The absolutly Platz to be – ja ja platzen könnt ich schon lange. Was zum devil, warum zum Lauch steh ich jetzt hier im SAND, ditt ist doch kein Bahnhof – Alter wo ist der Übergang??? “Entschuldigen Sie, (ein Einfaches “Ey du da!” hätte es wohl auch getan) wann fährt denn der nächste Zug ZURÜCK? … “bla bla bla auf der anderen Seite.” … ach nee! “Wie komme ich denn da hihin?” “Entweder den umständlichen Weg durch den Tunnel daaaaaa hinten oder über die Gleise hier.
“Na klar, sollte es mich hier erwischen, komme ich aber ganz arg doll in Erklärungsnot.
Ich wähle den Weg des Grauens.
Ich erklimme DIE andere Seite, bin sensibilisiert für alle Schilder und denke mir Schweinebackenbahn, was soll denn hier schon erglimmen.
Rüpelhaft steuer ich den Fahrkartenverkaufsautomaten an, Ehrlichkeit ist cool – kaufe das Ticket und freue mich heimlich endlich mal wieder das “Bing” beim Knipsen zu hören, habe aber kurz darauf das Gefühl den Knipser umtreten zu wollen – hier einfach nur blöd rumstehen – ohne Funktion!
Fühle mich dem Knipser zugehörig, blicke gen Himmel und denke, Kumpel so nicht …!
Es trudeln vermehrt Menschen ein, ein Mann, eine alte Dame – sehr wahrscheinlich ist heute Gemeindeausflugstag. Ich lausche dem Hahn, der anscheinend vollkommen verplant ist, lausche verplant dem fröhlichen Tirili der Vögel und höre von links: “Wissen Sie wie das hier geeeeheeeet?” Logen Omma, ich als cosmopolitan … entscheide mich dann für ein freundliches “Ja, wo möchten Sie denn hin?” und füge im Kopf noch hinzu – sind sie sich wirklich sicher, dass sie dahin wollen – egal was sie antworten wird.
Ich tipper im 10-Finger Stil den HRO HBF als Ziel ein und die alte Dame bedankt sich aufs HÖFLICHSTE mit einem … nichts. Sie sucht ihr Geld, findet es zu spät und nochmal tipper ich IHR Ziel ein. Geld fällt durch, Geld fällt durch, Geld fällt durch und de Omma zuckt de Schultern und kauft ehrlicherweise kein Ticket. Ich erwähne, dass der Knipser ne dumme Nuss ist und ich auch nur ausversehen hier in Papenburg sei … ein mecklenburgisches “Biddeeeeee?” … ich wiederhole den Satz mit dem Wort PapenDORF, winke ab und bete zum Kumpel, dass ein Zug kommt. Zug kommt, rast vorbei – Vögel tirili, Hahngekrähe – ich habe jetzt echt keine Lust mehr.
Und endlich endlich am nächsten Zug steht Warnemünde! Es war mir besonders wichtig dieses Mal genau hinzuschauen!
Mit meinem Nichtgeknippsten Fahrschein in der Tasche tue ich so, als sei es vollkommen gewollt hier einzusteigen, denke Ehrlichkeit ist uncool und dass ich jetzt ja viel mehr Zeit habe Dinge auf meinen Einkaufszettel zu schreiben.
Und als sei es nicht genug ertönt im Radio: “Ich hab ‘n Fläschen Cognac mit und das schmeckt sehr lecker, das schlürf ich dann ganz locker mit dem … In einem Sonderzug nach Pa…
Manchmal habe ich das Gefühl, das soll so!

 

Hallo weebee,

herzlich willkommen auf kg.de! Mein Kommentar wird dich wohl jetzt nicht so erfreuen, aber selbst ein schlechter Kommentar ist besser als keiner. Meine Meinung!

Deine KG ist zunächst mal alltäglich. So alltäglich, dass man meinen könnte, es wäre dir so passiert, und könnte auch durchaus anderen Zeitgenossen so passieren. Und wenn man einer alltäglichen Begebenheit nicht ganz so traut, bzw. meint, das wäre als schlichtes Thema für andere Leser zu langweilig, dann würzt man das Ganze eben mit ein paar humorvollen und witzigen Formulierungen.

Das hast du ganz offensichtlich so versucht. Der Versuch ehrt dich. Aber ich fand es nicht witzig. Also lese ich eine alltägliche Geschichte, die ohne den versuchten Humor wahrscheinlich sterbenslangweilig wäre, und ich empfinde den Humor viel zu aufgesetzt. Das ist fast so, als würde einer, während er versucht, witzig zu sein, einen auch nebenbei immer noch anzustoßen und dazu noch zu sagen: "Pass mal auf, jetzt wird's aber witzig!"

Und man kann eigentlich nur noch in Deckung gehen. Sorry für das harte Urteil, aber das ist einfach ungeschminkt (und humorlos) die erste Lesermeinung zu deinem Text. Da kommen bestimmt noch andere, und es ist nicht ausgeschlossen, dass diese ganz anders ausfallen könnten, als meine.

Ich frag trotzdem mal gerade heraus: Mit welcher Intention ist diese KG von dir geschrieben wurden? Mich interessiert das wirklich!

Rick

 

Hallo weebee

Auch von mir ein herzliches Willkommen hier im Forum.

Der Titel machte mich neugierig, er erschien mir vielversprechend. Immerhin fährt ein Sonderzug nicht überall hin! Paderborn, Pappenheim und Pausa-Mühltroff habe ich in Gedanken gestrichen, da blieb in weiterer Entfernung Pa…, zweifellos, dies muss es sein.

Ich bin morgens immer müde, aber abends werd ich … auch nicht besser[,] und wenn man schon den ganzen Tag abschaltet, kann auch keiner erwarten, dass man abends die Glotzen aufhat.

Dem Einstiegssatz, ja dem ganzen ersten Abschnitt, messe ich vermehrt Bedeutung zu, und so geht es auch andern Lesern, da es uns einladen soll, in diese Geschichte einzutreten. Hier kann sich dies leicht verkehren, zumindest mir erscheint er nicht sehr geglückt.
Die Auslassungspunkte sollten für ein erkennbar ausgelassenes Wort oder mehrere Worte stehen, umso mehr, da der Satz weiterführt. Hier flog ich raus, keine vernünftigen Worte findend, die die Brücke bilden könnten. Auch Glotzen war mir ein Stolperstein, ist es im Hochdeutschen doch synonym für starr blicken oder Fernsehen. Natürlich gilt es darüber hinaus als Redensart auch für erstaunt oder töricht aus der Wäsche schauen, oder Glotzaugen für die Basedowsche Krankheit. Aber ist es hier das treffende Wort?

Blind vor Hast vertraue ich auf den Mann, ja vertraue auf die Welt, springe in gefühlt letzter pars minuta secunda in den Zug.

Es dünkt mich erfreulich, dass du das Sexagesimalsystem des Ptolemäus kennst. Nur will mir hier die spätlateinische Formulierung in dieser Konstruktion nicht so recht passen, würde man es übersetzt einfügen. Schlicht und einfach, springe in letzter Sekunde in den Zug, ist für den Leser nicht nur präziser, sondern auch sinngebend einer Kurzgeschichte, da diese auf unnötige Phrasen verzichten will.

Jut jut jut, der Zug rollt an und mir steigt die Röte ins Gesicht, denn der Zug setzt gen Süden an.

Ich nehme mal an, der Protagonist denkt im Berliner Dialekt, frage mich nun aber, warum das Gut sich nicht durch Kommas abgrenzt?

The absolutly Platz to be – ja ja platzen könnt ich schon lange. Was zum devil, warum zum Lauch steh ich jetzt hier im SAND, ditt ist doch kein Bahnhof – Alter wo ist der Übergang??? “Entschuldigen Sie, (ein Einfaches “Ey du da!” hätte es wohl auch getan) wann fährt denn der nächste Zug ZURÜCK? … “bla bla bla auf der anderen Seite.” … ach nee! “Wie komme ich denn da hihin?” “Entweder den umständlichen Weg durch den Tunnel daaaaaa hinten oder über die Gleise hier.

Hier wird es noch derber, vermischt sich mit einer Sprachform, die vielleicht in Chatrooms Eingang gefunden hat, von literarischem Anspruch sich aber völlig abkehrt. Eine gute Geschichte brilliert nicht durch fremdsprachige Satzfetzen, nicht durch Entlehnung von Blasenworten aus Comics und auch nicht durch grossgeschriebene Worte. Hervorhebungen werden vorzugsweise kursiv gesetzt, dies aber auch mässig und nur wenn angebracht.

Ich habe den Text zu Ende gelesen, konnte daran jedoch weder Spannendes, interessantes noch Erbauliches entdecken. Das liegt nicht am Thema, es würde sich sicher umsetzen lassen, aber an der Darlegung und Ausgestaltung.

Wenn dir Ernst damit ist, Kurzgeschichten schreiben zu wollen, solltest du dir klar werden warum und für wen du schreibst. Auf die Schnelle ist das nichts. Die Leser möchten unterhalten werden.

Lies doch mal die Geschichten von andern, solche die zustimmende Kommentare bekamen. Da kannst du erkennen, wie sich solche Texte aufbauen. Kommentiere auch, was dir an andern Texten gefällt oder dich nicht anspricht. Bei diesem Prozess lernst du für dich selbst, warum etwas funktioniert oder nicht, kannst Rückschlüsse ziehen und auch Ideen gewinnen. Hier hast du auch die Möglichkeit die eingebrachten Texte zu überarbeiten, zu verbessern, und damit zu zeigen, was du drauf hast.

Lass dich nicht entmutigen, aber arbeite daran, denn gute Geschichten schreiben sich nicht von selbst und nicht aus dem Stegreif, die muss man sich schwer erarbeiten.

In diesem Sinne wünsche ich dir noch viel Freude beim Lesen, Schreiben und Kommentieren.

Schöne Grüsse

Anakreon

 

Hallo an die "Kritiker",
ich habe jetzt lange überlegt, ob ich zu dem von euch geschriebenen Stellung nehmen sollte und ob es überhaupt Worte gibt, die euch noch erreichen können,sofern sie nicht bis ins letzte ausgeklügelt sind.

Ja, tatsächlich ist mir das so passiert und genau deswegen steht es in der Kategorie ALLTAG. Meine Erzählung soll nicht dadurch brillieren, dass ich die Definition einer Kurzgeschichte erfülle. Ja, sie soll unterhalten. Wenn sie euch nicht unterhält, dann ist das so, tut aber meiner Erzählung wohl keinen Abbruch.
Ich war und bin sehr enttäuscht über die Art und Weise der Kommentare, wo bleiben Mitgefühl und Respekt vor Neulingen? Wer fängt denn da an wo sich die Besten befinden? Mein Schreibstil scheint anders zu sein, viele Kriterien nicht zu erfüllen. Dem stehe ich mit Akzeptanz gegenüber, aber dass Texte zerfetzt werden, das will mir nicht einleuchten. Es vergeht einem die Lust sich zu beteiligen und nicht weil ich eingeschnappt bin, sondern weil ich mich frage, was ihr denn eigentlich bewirken wollt? Wo ist denn der Anspruch, dass wir alle gerne schreiben, weil wir einfach gerne schreiben und womöglich das auch weiterhin tun wollen?
Ich schätze, dass ich mich in einem falschen Forum bewege. Nach zweiter Überlegung finde ich das sehr schade. Kritik ist wichtig und gut und wenn etwas Scheiße ist, dann muss es auch beim Namen genannt werden, aber nach aller Selbstkritik, da befinde ich mich nicht. Es wäre gut daran getan, Neulinge zu motivieren, auch wenn der Geschmack nicht ganz getroffen worden ist. Wie dem auch sei, ich werde meinen Text nicht nach eurer Nase ändern, weil dann jegliches ICH verloren gehen würde. Das einzige was bleibt ist euch zumindest für eure Zeit zu danken.
Viele Grüße,
weebee

 

Hallo weebee,

es ist bedauerlich, wenn du die beiden Kritiken unter deinem Text als respektlos und ohne jedes Mitgefühl für ein neues Mitglied empfunden hast. Von "zerfetzen" ist da sogar die Rede. Hä?

Neue Mitglieder werden freundlich begrüßt und bekommen unter ihre Texte ehrliche und aufrichtige Meinungen, die sich einer anständigen Sprache bedienen und - im Falle Anakreon - auch noch wichtige Hinweise für mögliche Verbesserungen von Texten und dem Nutzwert hier im Forum enthalten.

Ich verstehe deine Reaktion auf die Kritiken nicht. Was erwartest du? Dass man Texte lobt, nur um Anfängern Mut zu machen, wird dir nichts bringen. Das ändert nichts an der Qualität deiner Geschichte.

Und wenn du fürchtest, dein ICH könnte aus dem Text verloren gehen, dann solltest du Texte vielleicht lieber nicht veröffentlichen. Wenn's dir nur darum geht.

Ich finde ja immer, die schlimmste Kritik ist keine Kritik. Viele andere wären froh, wenn sie überhaupt mal zwei Rückmeldungen unter ihren Text bekämen.

Welche Konsequenzen ziehe ich aus deiner Reaktion als Kritiker? Ich schreibe bei Neulingen, deren Geschichten mir nicht gefallen, keine Kritik mehr. Fändest du das besser?

Rick

 

Ich war und bin sehr enttäuscht über die Art und Weise der Kommentare, wo bleiben Mitgefühl und Respekt vor Neulingen? Wer fängt denn da an wo sich die Besten befinden? Mein Schreibstil scheint anders zu sein, viele Kriterien nicht zu erfüllen. Dem stehe ich mit Akzeptanz gegenüber, aber dass Texte zerfetzt werden, das will mir nicht einleuchten. Es vergeht einem die Lust sich zu beteiligen und nicht weil ich eingeschnappt bin, sondern weil ich mich frage, was ihr denn eigentlich bewirken wollt? Wo ist denn der Anspruch, dass wir alle gerne schreiben, weil wir einfach gerne schreiben und womöglich das auch weiterhin tun wollen?

Willst du hier eine Honig-um-den-Mund-Schmiererei oder eine konstruktive Kritik? Du bist aber so was von eingeschnappt. Dein Anspruch an uns, ohne bisher überhaupt irgendetwas in die Gemeinschaft eingebracht zu haben, ist einzigartig. Schick deine Texte an Freunde und Verwandte, dann bekommst du das, was du erhofft hast. Hier sicher nicht.

Schulterzuckende Grüße
bernadette

 

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