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Sonderverwaltungszone 6d

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06.01.2006
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Sonderverwaltungszone 6d

Normalerweise würde ich das zwar nicht zugeben, aber ich bin ein Diktator, nicht von einem Staat, nein, von einer eigenen Sonderverwaltungszone hier in Deutschland, die den Namen 'Klassenraum der 6d' trägt. Ich wurde natürlich nicht gewählt sondern wurde einfach dafür engagiert Ordnung in diesen Raum zu bringen. Meine Untertanen, die eigentlich minderjährige Bürger genannt werden, haben hier kein Recht auf freie Meinungsäußerung oder gar Kritik meiner eigenen Person. Von klein auf haben sie gelernt dem Lehrer nichts zu lehren, das ist das Gute und sie wissen auch nicht was ich alles darf und was nicht. Meine Diktatur ist ein Teil unserer Demokratie, die selbst Pädagogen für richtig halten, denn sie glauben die Kinder könnten noch von ihrem Grundrecht Gebrauch nehmen, doch das können sie nicht. Vielleicht weil sie Angst haben, aber in erster Linie, weil sie es nicht kennen. Von Anfang an hat man ihnen ihre Einschränkung die Hausordnung gezeigt, man hat ihnen aber nicht gezeigt was ihre Rechte sind und welche Einschränkungen ihr Lehrer hat, also habe ich die Möglichkeit auf eine freie Ausbreitung meiner Persönlichkeit. In meiner Sonderverwaltungszone hat jeder ein Recht auf meine Meinung. Trotzdem fühle ich mich gut, ich geben den Kindern die Möglichkeit auf eine spätere Arbeitsstelle und gleichzeitig zeige ich ihnen wie sie diese behalten. Sie brauchen nur zu gehorchen, zu funktionieren und zu schweigen. Ich achte penibel auf jede Kleinigkeiten wenn ich ihre Arbeiten korrigiere, sie müssen nämlich lernen perfekt zu sein, so lange sie nicht in einer Position wie der meinen sind. Leider gibt es immer wieder Menschenrechtler, die sich beschweren, meist sind diesen Leute von außerhalb, die unser System nicht verstehen: Eltern. Sie beschweren sich wenn ich mich aus versehen das ein oder andere Mal bei den Tests verzähle und wenn dann neben meiner Unterschrift die falsche Note steht. Doch das ist nicht schlimm, ich brauch ja nicht mehr perfekt zu sein, solange nicht einer der Elternvertreter zum Schulleiter geht. Das schönste an meiner Diktatur ist allerdings das Vergeben von Strafen. Ich kann zwar keine Hinrichtungen arrangieren, da ich dann doch leider noch an die Demokratie gebunden bin, aber ähnliches ist durchaus Möglich solange nicht der Körper des Kindes verletzt wird, das gegen meine Regeln verstoßen hat. Gestern habe ich einen Jungen, der seine Hausaufgaben vergessen hatte, Nachsitzen lassen, er hatte mich angefleht es nicht zu tun, da er am Abend ein wichtiges Fußballspiel hatte, aber das hat mich nur noch mehr motiviert es zu tun. Dann habe ich zufrieden weiterunterrichtet. Ich hatte mal wieder das Mathebuch nicht dabei, aber ich konnte es ja von eines von einem Schüler nehmen, der es mir sogar anbot. Auf mich warten keine Strafen, so etwas kann halt mal passieren. Eine Schülerin traute sich noch sich darüber zu beschweren, dass ich die letzte Mathearbeit noch nicht korrigiert hatte worauf sie Mathias beim Nachsitzen Gesellschaft leisten durfte. Heute hat deswegen der Elternbeirat bei mir angerufen, doch es fiel mir nicht schwer die Tatsachen zu verdrehen. Morgen ist SCHILF-Tag, Schulinterne Lehrerfortbildung, da werde ich lieber zu Hause bleiben, aber übermorgen heißt es wieder "Guten Morgen, Frau Schubert!" in der Sonderverwaltungszone 6d.

 

Durch ein gestriges Ereignis wurde einfach eine Grenze der SPannung durchbrochen und alles musste raus. Ich selber hatte zwar bis jetzt immer Glück gute Lehrer zu haben auf die fast nichts dieser Geschichte zutrift, aber meine kleine Schwester hatte dies schon ein Leben lang. Fast alle Ereignisse, die ich dort beschrieben habe sind so passiert und es ist sogar so, dass es nur 2-3 Lehrer waren von denen ich diese Dinge zusammengesammelt habe. Es ist also ziemlich real. Ich habe lange überlegt in welcher Form ich es loswerden will und habe mich dann für die Satire entschieden. Vielleicht hätte man es in anderen Genres besser den Leser übermitteln können, aber nun ist es halt fertig. Hab sogar nur eine halbe Stunde an diesem Text gesessen, einfache Niederschreibung meiner Gefühle und meines Hasses, der sich aufgebaut hat. Ich hoffe es gefällt euch auch.

 

Hallo Happosai,

ich kann zwar viele Aspekte deiner Geschichte nachvollziehen (bin schließlich auch NOCH Schüler) und glaube dir auch ohne weiteres, dass die Thematik real ist, allerdings hat mich der Schreibstil nicht vom Hocker gerissen. Die Geschichte wirkt etwas zu oberflächlich.

einfache Niederschreibung meiner Gefühle und meines Hasses
Du schreibst aber aus der Sicht des Ich-Erzählers und da darf kein Hass zu spüren sein. Dein Protagonist schildert sich selbst in der Ich-Form und findet es gut was er macht. Der Leser sollte selber Ablehnung empfinden die durch die Widerwärtigkeit des Lehrers deutlich wird. Der Protagonist sollte jedoch noch euphorischer sein!
Fazit: nachvollziehbares Thema, aber der Schreibstil passt noch nicht ganz!
Vielleicht solltest du das noch etwas überarbeiten! :shy:

MfG
ET

 

Danke erstmal für deine Kritik.

Ich verstehe eigentlich was du meinst. Du meinst man kann den Hass spüren, obwohl sie spricht. Was nicht meine Absicht war, ich wollte schon, dass der Leser selber das irgendwie dazugibt.

Kannst du mir aber vielleicht ein bisschen behilflichsein und mir ein Beispiel zeigen in dem das so ist?
(Oder ist es der Gesamteindruck)

 

Hallo Happosai,

ich finde, ein bischen Handlung würde deiner Geschichte gut tun. Alles, was du beschreibst, würde vielleicht auch deutlich werden, wenn du eine bestimmte Situation zwischen Lehrerin und Schülern schilderst, in der deutlich wird, wie die Einstellung der Lehrerin ist.
Dann musst du quasi nicht alles selbst erklären, denn so ist es eher ein innerer Monolog, als eine Geschichte.
Und der ein oder andere Absatz wäre auch nicht schlecht.

Grüße, Negra

 
Zuletzt bearbeitet:

Auch dir danke ich.
Die Überlegung eine Situation zu beschreiben hatte ich auch. Allerdings fand ich es hier schwer es hinzukriegen, dass die Sitation alles umfasst. Was aber ja eigentlich die Aufgabe oder das besondere an einer eigentlichen Kurzgeschichte ist.
Ich hatte schon ein wenig versucht auch Erinnerungen zu holen, aber das war auch ein bisschen wenig.
Falls ich noch eine passende Situation finde, werde ich das wahrscheinlich machen.

Mir schwebt da schon etwas wie ein Philosphieunterricht vor mit einem Lehrer der eine festgeprägte Meinung hat und auch andere nicht zulässt. Das ist nämlich etwas, was gar nicht geht.

 

Es ist vor allem der Gesamteindruck, d.h. es liegt nicht nur an einer bestimmten Stelle.
Mit der Euphorie meinte ich stellen wie:

Gestern habe ich einen Jungen, der seine Hausaufgaben vergessen hatte, Nachsitzen lassen, er hatte mich angefleht es nicht zu tun, da er am Abend ein wichtiges Fußballspiel hatte, aber das hat mich nur noch mehr motiviert es zu tun. Dann habe ich zufrieden weiterunterrichtet.
Etwas mehr Begeisterung bitte!!! :D Der Protagonist hat doch eine Heldentat vollbracht! Er hat seine Macht komplett ausgespielt. ER HAT SPASS! ;) Wenn du das generell noch mehr herausarbeiten würdest, käme die Geschichte bestimmt besser rüber! :bounce:

MfG
ET

 

Ja ich versteh jetzt, was du so meinst. Ich werde morgen mich nochmal drübersetzen und ei bisschen was hinzufügen oder ändern.

 

Hallo Happosai,

ich komme leider erst jetzt dazu, mir deinen Text anzuschauen, sonst hätte ich dich schon viel eher darauf hingewiesen, dass es sich um keine Geschichte handelt und ich mit dem Gedanken spiele, den Text deswegen zu löschen.

Du hast einen ausführlichen Monolog geschrieben. Dein Protagonist berichtet über seine Position. Es fehlt eine Handlung, ein Spannungsbogen und vor allen Dingen fehlt mir das Hintergründige der Satire.
Du willst doch das Thema "Allmacht der Lehrer und der Missbrauch dieser Allmacht" in Form einer Satire darstellen.
Was läge da näher, genau darzustellen, allerdings in Form einer Geschichte, was so ein Lehrer tagsüber tut. In deinem Text finden sich immer eigene Bewertungen, die dein Protagonist unter die Leute streut, als seien die Leser zu dämlich, zu begreifen, welchen Inhalt der Autor transportieren wollte.
Z.B. hier:

Meine Untertanen, die eigentlich minderjährige Bürger genannt werden, haben hier kein Recht auf freie Meinungsäußerung oder gar Kritik meiner eigenen Person.
Wozu erläutert der Protagonist, der ja die Hauptperson deiner Kritik sein soll, selbstkritisch, dass er seine kleinen Bürger nicht frei ihre Meinung äußern lässt? Das macht ehrlich in einer Satire keinen Sinn.

Mir fielen für die Umsetzung deines Themas auf Anhieb zwei Darstellungsmöglichkeiten ein (gewiss gibt es noch mehr), nämlich einmal könntest du in Anlehnung deines Textes, den Lehrer genau schildern lassen,was er täglich tut. Ohne seine Bewertungen. So als würde dir ein Zeuge schildern, was er gesehen hat. Seine eigenen Gefühle müssen mit hinein, aber keine des Autoren, der ja eigentlich den Lehrer nicht mag. Der Lehrer ist ahnungslos in dieser Hinsicht, sonst funktioniert diese Form der Realsatire nicht.
Die andere Möglichkeit wäre die komplette Verzerrung mit dem einfachsten Mittel, der Darstellung immer genau des Gegenteils von dem, was du vorgefunden hast als Schüler. In deiner Handlung sind die Schüler in der Lage Demokratie zu leben, sie stimmen über alles und jedes ab, vergisst ein Schüler mal ein Buch oder die Hausaufgaben zu machen, wird das lobend als gute Chance auch mal gegen die Regeln zu leben betrachtet und sogar am Schüler bewundert, während das Buchvergessen des Lehrers zu seiner sofortigen Kündigung führt. Verstehst du, was ich mit meinem Beispiel meine? Es ist immer das Gegenteil dessen in der Handlung, was man aufs Korn nehmen und im Grunde kritisieren wollte.Die eigene Kritik erreicht man damit, indem man genau das Gegenteil darstellt und der Leser, den du nie für dämlich halten solltest, merkt, dass da was nicht stimmen kann und sich seinen Teil denkt.

Dieses wären bezogen auf deinen Plot zwei verschiedene Möglichkeiten einen Stoff satirisch zu bearbeiten.
In deiner Anwort vom 7.1.06 kündigtst du an deinen Text noch überarbeiten zu wollen, ich finde, es wird Zeit, es wirklich zu tun. :D

Lieben Gruß
lakita

 

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