Sommernacht
Die Sonne ging langsam am Horizont auf. Das Meer war ruhig und am Strand war keiner außer mir. Ich saß im Sand und spürte immer wieder, wie das Wasser sanft über meine Beine strömte. Wahrscheinlich starrte ich bereits Stunden auf das Wasser. Ich konnte über nichts nachdenke und kaum noch an letzte Nacht erinnern. Mein Kopf war einfach nur leer, vielleicht lag es auch an meinen Kopfschmerzen. Die Gedanken waren verschwommen und es kam mir unwirklich vor. Es musste wohl ein schöner Abend geworden sein, sonst hätte ich nicht soviel Getrunken.
Ich konnte mich noch an einen Mann erinnere. Er hatte mich auf mehrere Drinks eingeladen. Irgendwann mussten wir wohl aus der kleinen Cocktailbar gegangen sein.
Langsam wurde mir kalt. Ich hatte auch nicht sehr viel an, außerdem war mein Sommerkleid nass. Ich war wahrscheinlich schwimmen, als ich noch nicht so klar war. Mein Kleid war außerdem zerrissen, ich musste wohl im an einem Stein hängen geblieben sein.
Wo bin ich mit diesem Mann hingegangen? Ich kannte ihn schließlich kaum, dass war normalerweise auch nicht meine Art. Es war wahrscheinlich doch zu viele von diesen bunten Drinks mit den kleinen Schirmchen.
Er hieß Steven oder so ähnlich. Mein Kopf wurde zwar klarer, aber Namen waren mir immer schon ein Rätsel gewesen.
Ich sollte langsam aufstehen, wir flogen heute wieder heim. Ich freute mich wahnsinnig auf meine Kleine! Jedes mal, wenn ich wieder einen neuen Flug begleitete, war sie traurig ihre Mutter wieder einige Tage nicht zu sehen. Mittlerweile konnte sie bereits Mami sagen. Jack versuchte ihr immer „Meli“ beizubringen. Er wollte, dass sie mich so nannte.
Langsam zog der für die Kanaren übliche Wind wieder auf. Mir wurde kalt und ich fühlte mich einsam. Es war wahrscheinlich bereits sechs Uhr morgens.
Was geschah sonst noch in dieser Nacht, mit diesem Mann? Ich bin verheiratet, habe eine Tochter und ich liebe beide. Wieso ließ ich es dann zu, dass dieser Fremde mich einlud. Ich hoffe ich habe keinen Fehler gemacht. Leider konnte ich mich immer noch nicht an sehr viel erinnern. Wahrscheinlich bin ich dann aber irgendwann alleine hier an den Strand gegangen und eingeschlafen.
Mein Hals tat weh. Es fühlte sich an, als wäre er geschwollen. Langsam sollte ich dann aber doch lieber ins Hotel zurück gehen.
Was hatte es da wohl wieder an den Strand gespült? Wahrscheinlich wieder einen Müllsack.
Melanie ging auf das herangespülte zu. Sie erkannte, das es kein Müllsack war. Es musste ein Mensch sein. Sie begann schneller zu laufen. Dann sah sie, die Frau die dort leblos im Sand lag. Sie war es, Melanie sah sich selbst ins tote Gesicht. Langsam begriff sie...
Ich hoffe ich bin hier auch in der Richtigen Kategorie, wusste nur nicht so ganz wohin damit!
Natalie