Mitglied
- Beitritt
- 06.06.2018
- Beiträge
- 2
Sommer, Wiese, Klatsch.
Das hier ist mein Lieblingsort. Besonders in der warmen Jahreszeit. Gelbe Blüten, saftig grüne Gräser so weit die Augen reichen. Glaube nicht, dass ich mir das entgehen lasse. Ein bisschen schnuppern hier, ein bisschen dort, weiter ziehen und das Feld erkunden, das ist heute mein Erlebnis. Die Fahrradfahrer gefallen mir besonders gut. Wenn sie sich in die Kurve legen mit ihren bunten und eng anliegenden Hosen und Trikots und den schneidigen Helmen. Das war knapp! Wahrhaftig schnell unterwegs. Hungrig macht die frische Luft. Die Leute grillen Würstchen und essen Marmeladenbrote. Ich versuche etwas zu ergattern. Dass die Wurst ein wenig angebrannt ist, macht mir nichts aus. Ich esse und esse und esse und genieße. Das es jetzt so schnell dunkel wurde, kommt mir ein bisschen komisch vor. Das Gewitter so schnell aufziehen, ist ungewöhnlich. Vulkane gibt es hier auch nicht und von Sturm keine Spur. Nun, ich bin satt. Ich ziehe weiter, komme nicht besonders weit. Scheinbar Schranken, irgendwelche Barrieren, ständig stoppt mich irgendetwas. Naja, so ein Gewitter kann schon bremsen. Trotzdem, ich möchte lieber nicht gestoppt werden. Ich fühle mich wie so eine mickrige Stubenfliege, die ständig gegen die Fensterscheibe knallt. Ich suche mir systematisch einen Ausweg. Analytisch gehe ich an die Sache heran und Schritt für Schritt markiere ich die Umgebung. Ich stelle fest, ich bin eingeschlossen. Wenn meine Vermessungen stimmen, befinde ich mich in einem quaderförmigen Körper mit der Länge einer Bratwurst. Ich höre ein Klopfen, leider kann ich nicht öffnen, aber vielleicht du? Du da draußen? Es wird hell, strahlend hell. Wie schön! Endlich wieder frei. Autsch! Patsch! Matsch!