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Solus ipse

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03.10.2012
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Solus ipse

Semiroth sitzt auf seinem Thron, auf dem höchsten Berg des Tals. Seine Aufgabe war es, die Lampe zu wechseln, wann immer der Umstand danach verlangte. Die Lampe war magischer Natur. Nur Semiroth besaß die Fähigkeit, ihr Licht zu sehen. Ihr Licht ist der Grund, weshalb die Bewohner des Tals existieren. Würde Semiroth die Lampe einmal nicht rechtzeitig austauschen, so hätte das zerstörerische Konsequenzen.

Semiroth erwartete Achtung von den Bewohnern, denen er durch die Ausführung seiner Aufgabe das Leben schenkt. Diese Achtung blieb schon viel zu lange aus. Früher scheuten sich die Bewohner nicht, ihn besuchen zu kommen, doch seit einiger Zeit schien es Semiroth, als hätten sie vergessen, was die Lampe gezwungenermaßen für sie bedeutet.

Von seinem Thron aus betrachtet Semiroth sie mit der Lupe, die ihm von früheren, bereits verschwundenen Bewohnern geschenkt wurde, bei ihrer niederen, belanglosen Arbeit im Tal. Wie sie ihre Mägen füllen mit dem Getreide, das durch das Licht gedeiht. Wie sie das Wasser trinken, das nur des Lichts wegen existiert.

Es bereitet ihm keine Freude mehr. Seit vielen Zyklen hat ihm keiner mehr ins Auge geblickt. Niemand ließ sich mehr sehen, der ihm Geschichten vorliest. Nicht viel hätte es gebraucht, um Semiroth glücklich zu stimmen. Die Fremden horchen nicht mehr gen Himmel, um sein Antlitz zu erahnen und sich zu erinnern. Genug Leid wurde Semiroth angetan. Zeit für ihn, sich zurückzuziehen. Er nimmt die Lampe aus der Fassung und zerbricht

 

Hallo Vanilla Judge,

ist das tatsächlich das Ende der Geschichte oder fehlt da was?

Viele Grüße,
Maeuser

 
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Hallo,

Nein, das soll das Ende der Geschichte sein.

MFG

 
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Hallo Vanilla Judge

Herzlich willkommen im Forum.

Du nennst deine Geschichte »Solus ipse«, (das Selbst allein), Solipsismus, besser bekannt als Egoismus.

Wenn ich mich recht entsinne, existiert kein anderes »Ich«, außer dem eigenen »Ich«. So ist deine Geschichte für mich etwas unlogisch. Warum sehnt sich Semiroth so nach Anerkennung? Würde er bei diesem »Extrem«, in die du deine Geschichte lenkst, die Anderen überhaupt wahrnehmen?

Zeit für ihn, sich zurückzuziehen. Er nimmt die Lampe aus der Fassung und zerbricht (Punkt)

PS: Habe ich jetzt nicht richtig verstanden. Zerbricht die Lampe oder Semiroth?

LG
Nachtschatten

 

Hallo Vanilla Judge

Vermutlich soll das abrupte Ende andeuten, dass die Lampe nicht nur für die Bewohner lebensnotwendig war, sondern auch für Semiroth selbst, und durch das Herausdrehen löscht er sich selbst gleich mit aus.

Ja. So richtig viel kann ich mit dem Text leider nicht anfangen - die Grundidee hat schon was, finde ich, aber in dier Form überzeugt mich das nicht. Es wird ja eigentlich nichts erzählt. Schöner wäre es, dieses Szenario in eine echte Geschichte zu packen. Du musst dazu gar nicht alles erklären (obwohl manches schon schön wäre, bspw. was es mit dieser Lampe auf sich hat), aber in einer Geschichte geht es ja auch immer darum, eine Idee umzusetzen. Hier sehe ich eigentlich nur eine Idee, vielleicht nur eine Skizze davon.

Warum machst du da nicht eine richtige Geschichte draus?

Semiroth sitzt auf seinem Thron, auf dem höchsten Berg des Tals.

Finde ich einen unglücklichen ersten Satz. Entweder sitzt er auf einem Berg oder in einem Tal - aber ein Berg in einem Tal klingt seltsam.

Grüsse,
Schwups

 

Hallo alle zusammen,

@Nachtschatten: Die Geschichte soll sich nicht auf meine Behandlung des Solipsismus beschränken. Schwups hat das gut in Worte gefasst, denn mehr als eine "Skizze" einer Idee war auch nicht von mir beabsichtigt. Ich habe mich einfach hingesetzt, etwas zu Solipsismus geschrieben und noch etwas von meiner Vorstellung von Depression eingearbeitet (was vielleicht gar nicht so weit auseinander liegt?) und wollte hier etwas Kritik dazu einholen. Danke dafür an dieser Stelle.

@Schwups: Ich verstehe schon was du meinst, aber ich finde durch diese Formulierung werden gleich die zentralen Aspekte der Geschichte eingefangen: Der Berg (Semiroth) und das Tal (Bewohner), sowie die Stellung Semiroths zu den Bewohnern.

mfg,
Vanilla

 
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Hallo Vanilla Judge

Da du deine Geschichte »Solus ipse« benannt hast, suchte ich natürlich den Bezug der Überschrift zur Geschichte.

(was vielleicht gar nicht so weit auseinander liegt?)

Zwischen Solipsismus und Depression liegen Meilen, was hier zu erörtern den Rahmen sprengen würde.
Solipsismus - Selbstsucht
Depression - psychische Störung

Die Geschichte soll sich nicht auf meine Behandlung des Solipsismus beschränken.

Ich kann in deiner Geschichte weder den Solipsismus noch eine tiefe Depression erkennen, die Semiroths Handeln rechtfertigen würde. Es ist ein wenig Traurigkeit herauszulesen, aber als Depression überzeugt es mich nicht. Das Einfachste wäre es, den Titel zu ändern. Doch leider bliebe dein Text immer noch ein Plot.

... denn mehr als eine »Skizze« einer Idee war auch nicht von mir beabsichtigt.

Schade, dass hier ist ein Forum, wo fertige Kurzgeschichten vorgestellt und besprochen werden.

Ich habe mich einfach hingesetzt, etwas zu Solipsismus geschrieben und noch etwas von meiner Vorstellung von Depression eingearbeitet

Das vielleicht Aufwendigste am ganzen Schreiben sind intensive Recherchen über das Thema, was vielleicht nicht viel Spaß macht, aber recht nützlich sein kann.


Nun ja, vielleicht machst du ja doch noch etwas daraus.

LG
Nachtschatten

 

Abend Nachtschatten,

stützt du deine Aussagen über Depressionen auf einen Wikipedia-Artikel oder hast du diese "psychische Störung" und ihre Facetten erlebt? Und selbst dann mögen wir noch getrennter Ansichten sein (verständlicherweise).

Solipsismus habe ich in der philosophischen Richtung gedeutet gesehen. Ich gebe dir Recht, dass ich mich nicht genug damit beschäftigt habe, um die Reaktion (besser gesagt die Deutungstendenz) anderer vorauszusehen.

Wenn dir mein Beitrag in diesem Forum unpassend erscheint, ist mir das zunächst einmal egal. Wenn eine Person, die darüber zu entscheiden hat, der selben Meinung ist, dann habe ich nichts dagegen einwenden, dass der Beitrag entfernt wird.

Liebe Grüße auch von mir

 

Hallo Vanilla Judge,

grundsätzlich finde ich deine Geschichte bzw. deine Skizze einer Geschichte relativ gelungen.
Zum Beispiel finde ich den Namen des Protagonisten, Semiroth, sehr passend.
Semiroth sucht ja nach Anerkennung, auch wenn mir der Grund dafür etwas schleierhaft ist, und da finde ich es sehr passend, dabei an das Wort "Hymne" denken zu müssen.
Allerdings finde ich auch, dass der erste Satz etwas unpassend ist.
Den Anfang finde ich sehr schön, jedoch widerspricht sich die Aussage über den Berg und das Tal. Vielleicht könntest du anstatt "auf dem höchsten Berg des Tals" etwas schreiben wie "auf dem höchsten Berg in der Nähe des Tals", "auf dem höchsten Berg über dem Tal" oder so ähnlich. Natürlich sind diese Formulierungen auch nicht der Weisheit letzter Schluss, aber der Satz wäre nicht großartig verändert und du hättest immer noch die Anspielung auf Semiroth und die Bewohner des Tals dabei. Selbstverständlich gibt es bessere Formulierungen.
Die Idee mit der Lupe im dritten Absatz finde ich auch ganz nett, obwohl mir die Formulierung mit der "belanglosen Arbeit" wieder etwas unglücklich erscheint.
Mit dem Schlusssatz habe ich im Gegensatz zu Nachtschatten kein Problem, allerdings finde ich den Titel auch nicht sehr passend. Zwar klingt er schön, aber er hat leider zu wenig Bezug zu deiner Geschichte.

Ich finde nicht, dass die Skizze einer Geschichte nicht in dieses Forum geschrieben werden sollte. Es lohnt sich meiner Meinung nach auch, nur über Ideen zu diskutieren, da dabei der Verlauf der Geschichte noch viel mehr beeinflusst und verbessert werden kann, da man von Anfang an verschiedene Anregungen erhält. Es sollte sich aber um eine Idee handeln, die schon leicht ausgebaut ist, natürlich nicht nur um einen Satz. Selbstverständlich ist die Geschichte noch sehr ausbaufähig, womit ich allerdings nicht meine, dass der Umfang noch extrem weit ausgedehnt werden muss. Ich denke ein bis zwei weitere Absätze würden völlig genügen.
Geschichten müssen nicht immer bis ins letzte Detail erklärt werden und ich gebe mich auch mit unter Umständen etwas verwirrenden Geschichten zufrieden, solang sie Interpretationsspielraum bieten.
Alles in allem finde ich die Idee nicht schlecht und den Text noch ausbaufähig, aber trotzdem ist er ganz nett.

 

Hallo Vanilla Judge,

was mich wirklich sehr stört, ist der permanente Zeitenwechsel. Gegenwart, Vergangenheit, Gegenwart, Vergangenheit.
Das wäre beispielsweise eines der ersten Dinge gewesen, die dir aufgefallen wären, hättest du nicht einfach eine Skizze eingestellt.
Die Idee deiner Geschichte finde ich gut, auch wenn ich nicht ganz verstehe, wo da die Verbindung zum philosophischen (gibt es noch einen anderen??) Solipsismus ist.

Was ich ganz und gar nicht verstehe, ist: Weshalb stellst du nur eine Skizze hier ein? Ich weiß nicht, was du nun erwartest, denn die Ausarbeitung ist ja deine eigene Aufgabe, nicht die der Kommentatoren.

Gruß,
PSS

 

Hallo Vanilla Judge,

schwierig, dein Text. Für mich liest sich das eher wie eine Gleichung, eine Parabel. Mag sein, das es an den Namen liegt: Semiroth, das klingt wie Geschichtsunterricht, passt aber sicherlich in das Sujet.

Mir erschließt sich die Prämisse nicht ganz: Die Menschen sind gleichgültig und disrespektierlich gegenüber - wem? Ist Semiroth Stellvertreter für die Naturgesetze, die Natur selbst. Ich komm da nicht mit.

Schwups meint ja, du solltest da einen echten Plot entwickeln, und ich finde, er hat Recht. Das würde dem Text sicherlich gut tun, so eine echte Strecke entwickeln. Vielleicht wird dann mehr erkenntlich von dem, was du sagen willst.

Nur meine 5 Cent,

Gruss, Jimmy

 

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