Solange ich hoffen kann...
Ich bete, dass du schläfst, wenn ich nach Hause komme. Dann kann ich dich beim Träumen beobachten, dein Lächeln sehen, das du mir schon so lange verheimlichst.
Du lägest dort alleine. In diesem kalten Raum, dessen Harmonie von uns zerstört wurde.
Ich hoffe, du wirst nicht aufwachen, wenn meine Augen verlangend auf dich herabschauen. Ich will nicht, dass du aufwachst.
Träume tief, so hoch, wie Engeln fliegen. In deinem Himmel.
Du hast einst mein Herz berührt. Und in meinem Bett hast du es mir genommen.
Wenn du schläfst, sehe ich die kleinen Grübchen, die um deinen Mund tanzen, wie kleine Ballerinas. Dein Gähnen erinnert an ein unstillbares Verlangen, an deinen Durst nach Leben, den ich nicht zu stillen vermag, an Liebe, die ich dir so nicht geben kann.
Nur Stoff trennt unsere Körper.
Doch du leuchtest in der tiefsten Dunkelheit, während ich in ihr versinke, gegen den Strom kämpfend, um bei dir zu sein.
Ich finde das Schlüsselloch und öffne die Tür.
Doch ich habe den Kampf verloren, bin wohl längst untergegangen.
Mein Bett ist leer, verlassen als währest du nie dort gewesen.
Ich stelle die gekaufte Flasche Wein auf den Nachttisch, neben den leeren Bilderrahmen.
Wahrscheinlich werde ich einfach auf meinem Bett sitzen bleiben und warten bis du zu mir zurück kommst. Voller Hoffnung.
Vielleicht bringst du dann die Flügel mit, die ich einst verloren haben muss, ohne mich daran zu erinnern, sie je besessen zu haben.
Denn du würdest dich nie mit einem Teufel einlassen, solange es Engel gibt.