Sohlenzart oder Die Geschichte vom "Eine-Tun"
Sohlenzart
oder
Die Geschichte vom "Eini tun"
So Sohlenkrumm flieht der Zunge Feucht entlang. Ein ganzer Körper, der in Spannung zittert. Ich fange ganz in Zeitlupen verzagend an und lecke nass den ganzen Fuß. Unsichtbare Wellen von inniger Verbundenheit verwildern sich ins Karma einer Zweisamkeit. Meine Hände umklammern den einen Fuß, der in Verzweiflung zuckt. Doch er tritt nicht, wenn er auch wimmert, windet, bäumt und schreit. Doch die Sprossen halten fest den Wunsch.
Lecken, lecken, lecken, so geiles Fußsohlen schlecken. Und dann setze ich den einen Punkt. Ich setze meine Zähne ein. So zart, so unbeschreiblich zart. Verdammt, Ihr habt ja alle keine Ahnung, wie ein Philosophenarsch, so ein Ungustl halt, wie ich, auch unbeschreiblich zart sein kann, mich in Zartheiten vergehen kann, an der Weichheit einer Weiblich
keit. Meine Zähne ritzen eine Kitzelspur von Liebe in den Sehnenstrang. Nur ein Hauch von Haut verstöhnt am Scharf. Ihr kennt ihn sicher diesen harten Sehnenstrang auf der inneren Seite Eurer Sohle. Wer schon ein Mal einen Krampf dort hatte, der weiß von wem ich rede. Ja, genau der. Und da, da wo es am Schlimmsten zieht, wenn es krampft, genau da in der Mitte schnappe ich nach ihm. Ein tiefes Hammmm, ein Beiß und er gehört mir ganz allein. Miss D vergeht, sie schrillt, windet sich im Kreuz so hohl. Noch Mal. Ich fasse dieses irre Sehnenspiel und kaue. Verdammt, wie lange müsste ich wohl kauen, saugen, beißen, fassen und immer dabei saugen, bis an dieser harten Stelle so was, wie ein Lutschfleck kommt? Geil. Ich kaue und sauge und halte mich dabei fest an meinem Fuß, ja, meinem Fuß, mit beiden Händen, mit beiden Händen eisern fest.
O Mann, o Mann, der du dich fühlst in deinem Schwanz, fühlst so stark, so irre männlich stark. Wieso lässt sich der Lauf der Welt nicht einfach aufhalten und mich ewig verweilen an diesem Sehnenstrang? Zumindest für einen Teil dieser Ewigkeit. Warum nur treibt uns dieses schnelle Leben so sinnlos an? Immer schneller und schneller und schneller der Wahn! Warum habe ich bloß immer dieses Dummgefühl, dass mir die Zeit, das Leben viel zu schnell vom Stapel läuft?
O Gott, lass mich aufhalten dieses wohl dein Götterspiel! Ich bin doch so unsagbar glücklich. Da, genau da, an meinem Sehnenstrang. Doch ihre Zehen leuchten in der dunklen Kerzgeflackernacht im zuckend vibrierenden Zuckerlweiß. Ich eile und lutsche an der großen Zeh. Gott sei´s gedankt, kein Zechenkas dabei. Mmmmhhh. Eins A. Ein Geschmack, der wie Vanilleeis im Winter am Gaumenwarm zergeht. Einfach nur Mmmmhhh.
Ich lutsche. Ich lutsche an diesem Zechenwahn von einem Nervgeflecht, und Miss D läuft dabei zur Hochform in Zurückhaltung an. Miss D wirft sich verzweifelt hin und her, im Bett herum. Aber erstaunlicher Weise hält sie den einen Fuß, den relevanten, still. Fast still. So einigermaßen, so dass ich ihn ohne allzu großen Kraftaufwand leicht mit beiden Händen fest halten kann. Wenn das nicht Kunst ist, vollendet im Zusammenspiel von Yin und Yang? Ja, was wohl dann? Manche Leute glauben heute ja, 99 unterschiedlich gelegte Scheißhaufen unter einem Glassturz in einem Museum of Modern Art wären das. Ich will das Wort da jetzt an dieser Stelle gar nicht aus sprechen. Das Wort scheißt mir womöglich gar auf mein wunderschönes weiß Papier. Das darf nicht sein. Ich liebe dieses Weiß, gefleckt von eines Kulis Blau. Und ich bin ja keine Sau.
Ich lutsche, lutsche, lutsche und sauge. Jetzt schon am nächsten Zeh. Ne, es sind ja zwee. Ich zwänge mich so schräg hinein in diesen engen Zehenbrei, dieses Zech- an Zecheneinerlei und lutsche. Meine Zähne rutschen gerade noch ertragbar über das saudünne Sehnennervgeflecht der Zwischenräumlichkeiten, diesen Zitterspalten. Ich knabber so hart, oder besser gerade noch so weich, dass ein bisschen Weh entsteht. Sie schrillt mit ihren Händen an den Sprossen und vertiert ein irres Irrenlachen. Was für ein tapferes, kleines Mädchen? Zum Foltern geboren. Der Traumestraum von jedem Mann, der weiß, was er diesem Mannsein schuldig ist. Ich foltere sie, so gut ich kann.
Und dann speit dieses schlimme Weib doch glatt ein Wort heraus, mitten heraus aus ihrem Schrillen, ihrem wilden Wringen, ihrem hohlen Kreuz, dem irren Irrenlachen. Es ist "das Wort", ein irre geiles Wort. Ein geileres gibt es nicht. So unbeschreiblich geil ist dieses Wort. Sie speit einfach: "Geil!" Nur dieses eine Wort. Aber Ihr müsst Euch einfühlen in dieses eine Wort und vorstellen, wie sie es speit, oder schreit und dabei so irre lacht. Es klang einfach geil, nur geil, so geil, dieses geilste Wort.
Und da spüre ich meine Wurzen wieder, diesen unverständlichen Ballast meiner Männlichkeit. Dabei habe ich sie doch gerade ein wenig vergessen, diese scheiß Wurzen, dieses Ding, das es immer so drawig hat. Immer so verdammt drawig. Sie eilt mich dauernd an. Sie ist das Ding, das dieses Leben immer schneller und schneller macht. Ich schneid es noch ab das Ding, verdammt. Verdammt, immer gleich rein tun das Zeug, wohl ein ewiges Männerdeppenproblem. Sie schreit: "Eini tun! Eini tun! Aber gleich!" Scheiß Wurzen! "Eini tun! Eini tun! Aber gleich!" Dabei waren diese Zehen doch so geil. So tatsächlich unbeschreiblich unbeschreiblich geil.
Scheiß Wurzen! Ich weiß nicht, was tun? Eini tun? Aber ich habe ja das Ferslein, diesen zuckersüßen Hautverrau, heute noch gar nicht Mal kurz besucht. Ich habe dieses raue Rund heute ja noch gar nicht ein wenig wenigstens untersucht. Scheiß Fersen! Und der Depp dort unten hat nichts Besseres zu tun und schreit versteint: "Eini tun! Eini tun!" Lass ich ihn schreien? Oder will ich auch sein so typisch Mann? Verdammt, scheiß Fersen! "Eini tun! Eini tun!"
Ja, von mir aus. Der Depp da unten hält es nicht mehr länger aus. Scheiß drauf! Aufs Männerdeppensein und auf die scheiß Fersen
und i hau eam eini. Danae schreit: "Ja!" Lässt ihre Sprossen Sprossen sein, umschlingt mich mit beiden Armen, presst, nein zerpresst mich an ihrer Brust. "Ja! Ja! Ja!" und noch Mal "Ja!" Geil. Wo die zarte Kleine nur ihre Kraft her nimmt? Ich kriege kaum noch Luft, während der Depp da unten ganze Arbeit verrichtet. Nicht unter Kontrolle zu bringen. Er knattert sinnlos drauf los, wie ein Maschinengewehr von einem Taliban. Der Depp arbeitet ganz allein. Ich oben keine Luft oder fast keine, und der Depp da unten braucht keine. Komisch dieses Menschensein. Passt Alles zusammen und doch nicht.
Na ja, nachher hat Miss D mir dann erzählt, dass sie es keine Sekunde mehr länger ausgehalten hätte, da oben an ihren Sprossen. Wenn ich nicht selber darauf gekommen wäre, dass es Zeit wird fürs Ficken, dann hätte sie mich vergewaltigt. Na ja, hat mich wieder beruhigt. Ich war ja zuletzt doch ein wenig irritiert. Ist vielleicht doch nicht so blöd dieses Yin mit seinem Yang. Oder? Was sagt Ihr dazu?
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