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Sohlenzart oder Die Geschichte vom "Eine-Tun"

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Sohlenzart oder Die Geschichte vom "Eine-Tun"

Sohlenzart
oder
Die Geschichte vom "Eini tun"

So Sohlenkrumm flieht der Zunge Feucht entlang. Ein ganzer Körper, der in Spannung zittert. Ich fange ganz in Zeitlupen verzagend an und lecke nass den ganzen Fuß. Unsichtbare Wellen von inniger Verbundenheit verwildern sich ins Karma einer Zweisamkeit. Meine Hände umklammern den einen Fuß, der in Verzweiflung zuckt. Doch er tritt nicht, wenn er auch wimmert, windet, bäumt und schreit. Doch die Sprossen halten fest den Wunsch.

Lecken, lecken, lecken, so geiles Fußsohlen schlecken. Und dann setze ich den einen Punkt. Ich setze meine Zähne ein. So zart, so unbeschreiblich zart. Verdammt, Ihr habt ja alle keine Ahnung, wie ein Philosophenarsch, so ein Ungustl halt, wie ich, auch unbeschreiblich zart sein kann, mich in Zartheiten vergehen kann, an der Weichheit einer Weiblich

keit. Meine Zähne ritzen eine Kitzelspur von Liebe in den Sehnenstrang. Nur ein Hauch von Haut verstöhnt am Scharf. Ihr kennt ihn sicher diesen harten Sehnenstrang auf der inneren Seite Eurer Sohle. Wer schon ein Mal einen Krampf dort hatte, der weiß von wem ich rede. Ja, genau der. Und da, da wo es am Schlimmsten zieht, wenn es krampft, genau da in der Mitte schnappe ich nach ihm. Ein tiefes Hammmm, ein Beiß und er gehört mir ganz allein. Miss D vergeht, sie schrillt, windet sich im Kreuz so hohl. Noch Mal. Ich fasse dieses irre Sehnenspiel und kaue. Verdammt, wie lange müsste ich wohl kauen, saugen, beißen, fassen und immer dabei saugen, bis an dieser harten Stelle so was, wie ein Lutschfleck kommt? Geil. Ich kaue und sauge und halte mich dabei fest an meinem Fuß, ja, meinem Fuß, mit beiden Händen, mit beiden Händen eisern fest.

O Mann, o Mann, der du dich fühlst in deinem Schwanz, fühlst so stark, so irre männlich stark. Wieso lässt sich der Lauf der Welt nicht einfach aufhalten und mich ewig verweilen an diesem Sehnenstrang? Zumindest für einen Teil dieser Ewigkeit. Warum nur treibt uns dieses schnelle Leben so sinnlos an? Immer schneller und schneller und schneller der Wahn! Warum habe ich bloß immer dieses Dummgefühl, dass mir die Zeit, das Leben viel zu schnell vom Stapel läuft?

O Gott, lass mich aufhalten dieses wohl dein Götterspiel! Ich bin doch so unsagbar glücklich. Da, genau da, an meinem Sehnenstrang. Doch ihre Zehen leuchten in der dunklen Kerzgeflackernacht im zuckend vibrierenden Zuckerlweiß. Ich eile und lutsche an der großen Zeh. Gott sei´s gedankt, kein Zechenkas dabei. Mmmmhhh. Eins A. Ein Geschmack, der wie Vanilleeis im Winter am Gaumenwarm zergeht. Einfach nur Mmmmhhh.

Ich lutsche. Ich lutsche an diesem Zechenwahn von einem Nervgeflecht, und Miss D läuft dabei zur Hochform in Zurückhaltung an. Miss D wirft sich verzweifelt hin und her, im Bett herum. Aber erstaunlicher Weise hält sie den einen Fuß, den relevanten, still. Fast still. So einigermaßen, so dass ich ihn ohne allzu großen Kraftaufwand leicht mit beiden Händen fest halten kann. Wenn das nicht Kunst ist, vollendet im Zusammenspiel von Yin und Yang? Ja, was wohl dann? Manche Leute glauben heute ja, 99 unterschiedlich gelegte Scheißhaufen unter einem Glassturz in einem Museum of Modern Art wären das. Ich will das Wort da jetzt an dieser Stelle gar nicht aus sprechen. Das Wort scheißt mir womöglich gar auf mein wunderschönes weiß Papier. Das darf nicht sein. Ich liebe dieses Weiß, gefleckt von eines Kulis Blau. Und ich bin ja keine Sau.

Ich lutsche, lutsche, lutsche und sauge. Jetzt schon am nächsten Zeh. Ne, es sind ja zwee. Ich zwänge mich so schräg hinein in diesen engen Zehenbrei, dieses Zech- an Zecheneinerlei und lutsche. Meine Zähne rutschen gerade noch ertragbar über das saudünne Sehnennervgeflecht der Zwischenräumlichkeiten, diesen Zitterspalten. Ich knabber so hart, oder besser gerade noch so weich, dass ein bisschen Weh entsteht. Sie schrillt mit ihren Händen an den Sprossen und vertiert ein irres Irrenlachen. Was für ein tapferes, kleines Mädchen? Zum Foltern geboren. Der Traumestraum von jedem Mann, der weiß, was er diesem Mannsein schuldig ist. Ich foltere sie, so gut ich kann.

Und dann speit dieses schlimme Weib doch glatt ein Wort heraus, mitten heraus aus ihrem Schrillen, ihrem wilden Wringen, ihrem hohlen Kreuz, dem irren Irrenlachen. Es ist "das Wort", ein irre geiles Wort. Ein geileres gibt es nicht. So unbeschreiblich geil ist dieses Wort. Sie speit einfach: "Geil!" Nur dieses eine Wort. Aber Ihr müsst Euch einfühlen in dieses eine Wort und vorstellen, wie sie es speit, oder schreit und dabei so irre lacht. Es klang einfach geil, nur geil, so geil, dieses geilste Wort.

Und da spüre ich meine Wurzen wieder, diesen unverständlichen Ballast meiner Männlichkeit. Dabei habe ich sie doch gerade ein wenig vergessen, diese scheiß Wurzen, dieses Ding, das es immer so drawig hat. Immer so verdammt drawig. Sie eilt mich dauernd an. Sie ist das Ding, das dieses Leben immer schneller und schneller macht. Ich schneid es noch ab das Ding, verdammt. Verdammt, immer gleich rein tun das Zeug, wohl ein ewiges Männerdeppenproblem. Sie schreit: "Eini tun! Eini tun! Aber gleich!" Scheiß Wurzen! "Eini tun! Eini tun! Aber gleich!" Dabei waren diese Zehen doch so geil. So tatsächlich unbeschreiblich unbeschreiblich geil.

Scheiß Wurzen! Ich weiß nicht, was tun? Eini tun? Aber ich habe ja das Ferslein, diesen zuckersüßen Hautverrau, heute noch gar nicht Mal kurz besucht. Ich habe dieses raue Rund heute ja noch gar nicht ein wenig wenigstens untersucht. Scheiß Fersen! Und der Depp dort unten hat nichts Besseres zu tun und schreit versteint: "Eini tun! Eini tun!" Lass ich ihn schreien? Oder will ich auch sein so typisch Mann? Verdammt, scheiß Fersen! "Eini tun! Eini tun!"

Ja, von mir aus. Der Depp da unten hält es nicht mehr länger aus. Scheiß drauf! Aufs Männerdeppensein und auf die scheiß Fersen
und i hau eam eini. Danae schreit: "Ja!" Lässt ihre Sprossen Sprossen sein, umschlingt mich mit beiden Armen, presst, nein zerpresst mich an ihrer Brust. "Ja! Ja! Ja!" und noch Mal "Ja!" Geil. Wo die zarte Kleine nur ihre Kraft her nimmt? Ich kriege kaum noch Luft, während der Depp da unten ganze Arbeit verrichtet. Nicht unter Kontrolle zu bringen. Er knattert sinnlos drauf los, wie ein Maschinengewehr von einem Taliban. Der Depp arbeitet ganz allein. Ich oben keine Luft oder fast keine, und der Depp da unten braucht keine. Komisch dieses Menschensein. Passt Alles zusammen und doch nicht.

Na ja, nachher hat Miss D mir dann erzählt, dass sie es keine Sekunde mehr länger ausgehalten hätte, da oben an ihren Sprossen. Wenn ich nicht selber darauf gekommen wäre, dass es Zeit wird fürs Ficken, dann hätte sie mich vergewaltigt. Na ja, hat mich wieder beruhigt. Ich war ja zuletzt doch ein wenig irritiert. Ist vielleicht doch nicht so blöd dieses Yin mit seinem Yang. Oder? Was sagt Ihr dazu?

© Copyright by Lothar Krist

 

Hi Lothar!

Willkommen auf kg.de!

Hm, naja... Also der Schluß ist nicht das Wahre, mit der Frage...

dieses Yin mit seinem Yang. Oder? Was sagt Ihr dazu?
- würde einfach mit "...Yang...." aufhören. Eine Frage am Ende der Geschichte wirkt nicht so besonders gut....

Ansonsten finde ich sie irgendwie witzig geschrieben, mit ein paar zu tiefen Ausdrücken, aber so ist das halt, mit den Oberösterreichern... (oder doch nicht..?)

Was ich inhaltlich noch anmerken wollte: Daß das funktioniert, "nur" mit den Fußsohlen, halte ich für einen Fehlschluß. Wenn es funktioniert, dann nur, weil die Fantasie oder vielmehr Erinnerung ein großes Stück mithilft - das setzt voraus, daß sich die Partner gut kennen. - Deshalb wirkt Deine Geschichte nicht so richtig auf mich als Leserin.
Es ist, als würde ich in ein Fenster hineinschauen, wo ein Mann einer Frau die Füße leckt, aber gefühlsmäßig konntest Du mich nicht erreichen. Dafür bräuchte ich zumindest ein paar der Gedankengänge der Frau, damit ich nachvollziehen kann, warum sie nur aufs Füße-lecken hin so wild auf den Protagonisten werden sollte....

Die Sprache würde ich etwas feinfühliger gestalten, Du hast es nicht notwendig, Deine Geschichte selbst ins Lächerliche zu ziehen, sie kann durchaus gut sein, wenn Du ein bisschen dran herumfeilst. Ich denke, der Verriss ins Lächerliche ist eine Art Scheu, über Gefühle zu sprechen... Dann sieh Dich hier mal ein bisschen um und Du wirst feststellen, man kann hier ohne weiteres auch Gefühle zum Ausdruck bringen....
Der Grundgedanke Deiner Geschichte ist wirklich nicht schlecht und daß Du gut schreiben kannst, zeigst Du auch. Es würde sich auszahlen, sie zu überarbeiten! (Den Editier-Button findest Du oberhalb Deiner Geschichte...)

Liebe Grüße
Susi

 

Liebe Susi!

Danke für Deinen Willkommensgruß. Was den Hinweis auf den Editor-Button betrifft - ne - ich steh zu der Geschichte, auch zur Anspielung auf das "Männerdeppenproblem", haha. Vielleicht können das Männer besser nachvollziehen, besonders jene, die sich um eine Frau auch bemühen. Wir haben ja Alle dieses Problem, dass wir IHN gerne bald "eine tun". Ich habe mich beim Schreiben halb tot gelacht und wenn ich die Geschichte vorlese, dann lacht eigentlich auch Alles mit, insbesondere an der Stelle mit dem Stilbruch.

Und zu den fehlenden Gedanken der Frau: Die Geschichte ist ja aus meinem Kopf heraus erzählt - na ja, kann schon sein, dass das fehlt. Weiß nicht?! Ich werde mal diese Frau fragen, was sie dazu sagt. Danae gefallen die Geschichten eigentlich alle, wohl auch deshalb, weil sie fleißig mitarbeitet. Sie ist die Quelle all meiner Inspirationen.

Ja und zum Lesen hier in kg.de. Ich lese schon lange hier, schon lange bevor ich mich registriert habe. Ich finde viele Geschichten hier echt toll, aber sie helfen mir nicht viel bei meinem Stil. Ich versuche einfach Ich zu sein. Anders, ++++

Ich weiß auch nicht, hängt wahrscheinlich auch damit zusammen, dass ich die Welt immer anderes gesehen habe. Diese andere Sicht fließt halt überall mit ein und stößt auf. Ich kann nicht mal ein Liebesgedicht richtig schreiben, ohne dass ich nicht ein Schockwort einbaue. Und es gefällt mir auch noch. Es ist furchtbar mit mir. Verzeih bitte!

Aber mit "meiner Scheu über Gefühle zu sprechen" hast Du wohl recht. Das hängt mit einem Trauma aus meiner frühen Jugend zusammen, das dann so um die 20 herum den letzten Schliff ab bekam. Das schlägt sich wohl in allen Geschichten durch, deshalb ist Schreiben für mich wohl auch so was, wie ne Therapie, erspart mir den Psychiater und hilft trotzdem nichts. Aber wer weiß, ob ein Psycho helfen würde? Wohl eher nicht. Der kann auch nichts rückgängig machen, da hilft nur die Zeit und Gott oder Wer oder Was immer sich da draußen herum treibt und an den wir Alle irgendwie glauben, und am Meisten wohl die, die ihn mit intelligenten Worten versuchen zu verleugnen. Sonst würden sie sich wohl nicht so intensiv mit ihm befassen.

Na ja, thanks + liebe Grüße
Lothar

 

Hi Lothar!

Natürlich sollst Du Deinen persönlichen Stil beibehalten und pflegen. Ich meinte ja nicht, daß Du Dir den Stil von anderen abschauen sollst, sondern die Mittel, womit man die Leser mitfühlen lassen kann.

Was die Gedanken der Protagonistin betrifft, hast Du natürlich Recht, bei der Erzählweise aus Deiner Sicht lassen sie sich schlecht einbauen. Trotzdem: Ich habe sie jetzt noch einmal gelesen, ich sehe einfach nur einen Mann mit einem Fuß. Du schreibst zwar, daß sie ein hohles Kreuz und so macht, aber das hat ungefähr so eine Wirkung, wie wenn mir einer erzählt, es ist gerade ein rotes Auto vorbeigefahren....

Ein Mann und ein Fuß und dann ist noch etwas, wo er reinfahren will. Mehr bekomme ich von der Frau nicht wirklich mit.
Doch glaube ich, daß der Protagonist das alles ja nicht aus Egoismus macht, sondern weil er es ihr schön machen will. Also geht es eigentlich ja doch mehr um die Frau, auch wenn das Thema das Eine-Tun ist. Wenn es nur darum ginge, könnte er sich das ganze Gelecke ja sparen...

Also: Es geht um eine Frau, von der ich nichts weiß, nur ihren Fuß sehe ich, fallweise windet sie sich, aber das kommt nicht so recht rüber, - und das alles, weil er ihre Füße leckt, während er eigentlich schon in sie eindringen möchte, aber meint, er müsse ihr zuliebe noch warten. In Wahrheit wartet aber sie schon die ganze Zeit, sodaß sie ihn schon fast vergewaltigen will.

Da fehlt mir der Übergang. Erst liegt sie noch fast wie eine Puppe mit automatischer Kreuzhohl-Stellung, der Fuß willig zu bleiben, dann erzählt sie plötzlich, daß sie eigentlich schon so wild auf ihn ist...? War ihr das - aus der Sicht des Protagonisten - nicht irgendwie anzumerken?
Wenn doch, könnte der Protagonist ja dies bemerken und dann - im Stil passend - "Nein, du bekommst ihn noch nicht..." sagen. Er will sie vielleicht noch "leiden" lassen, hält es aber dann doch selbst nicht mehr aus.
Das würde anders wirken als wenn sie es hinterher sagt...

Natürlich liest Deine Protagonistin die Geschichten anders... sie hat ja den Film im Kopf dazu. Der spielt aber auf kg.de nicht und drum fehlt mir als Leserin besagter Teil, der mich mit dem weiblichen Part mitfühlen läßt. Würde ich selbst auf Sohlenlecken stehen, wäre es vielleicht schon wieder anders, aber so ist es nur schwer nachzuvollziehen, woher ihre Reaktion plötzlich kommt. Wie gesagt: Ein Mann und ein Fuß sind die Hauptdarsteller....

Liebe Grüße
Susi

 

Liebe Susi!
Du hast es (fast) erfasst, "ein Mann und ein Fuß sind die Hauptdarsteller". Mehr soll auch nicht sein. Die Geschichte ist Nichts, als eine winzige sexuelle Fußnote. Unsere Füße sind erogene Zonen, leider werden sie sowohl im Liebesleben, als auch in der Literatur zu wenig bedacht. Das wollte ich ein wenig ausgleichen. Außerdem stehen erfahrene Liebhaber darauf. Bei Manchen, zu denen ich jedoch nicht zähle, blühen da alle möglichen Fetischismen. Beim Gro der Liebenden wird dieses Kitzelmeer allerdings grob vernachlässigt. Wer es nicht selbst mal ausprobiert hat, hat keine Ahnung davon, wie sehr es sich lohnt, Füße mit Zärtlichkeit zu verwöhnen. Sogar der Sexualforscher Wilhelm Reich hat den Füßen, im Speziellen den Fußsohlen ein eigenes Kapitel gewidmet, schließlich wird eine einzige Fußsohle von sage und schreibe 800 Metern feinstes Nervengeflecht durchzogen. Reich rät sogar Frauen mit Orgasmusproblemen, sich die Füße vom Mann "behandeln zu lassen", damit meint er wohl das schlecken, kitzeln, streicheln, beißen oder was auch immer, oder sie sollten gegen Ende des Aktes ihre Füße "erden".

Allerdings ist der Fußfetischismus mehr unter den Männern verbreitet. Dies wird dadurch erklärt, dass sich bei männlichen Föten oft Füße und Penis berühren und das Gehirn dadurch entsprechende Nervenverbindungen knüpft. Es gibt aber auch viele Frauen, die die Stimulanz der Füße vor, während oder auch nach dem Geschlechtsakt lieben. Ich habe es schon selbst erlebt, dass Frauen, die vor meiner Bekanntschaft keine Ahnung von diesem Genuss hatten, dann auf ein Mal richtig verrückt danach wurden.

Wie auch immer, mir gefällt die Geschichte so wie sie ist. Mein Prosastil ist halt nicht jedermanns/frau Sache. Danke aber für Deine Mühe.

Liebe Grüße
Lothar

 

Liebe Susi!

Ich muss da noch etwas anfügen. Ich bin es ja gewöhnt, dass man mich so angreift. Vielleicht schreibe ich deshalb in dieser Weise auch eine Spur härter, als ich es sonst tun würde. Ist vielleicht ein bisschen männlicher Emanzipationsversuch. Wenn Frauen so schreiben, hat kaum Jemand Was dagegen, aber bei einem Mann schreit gleich Jemand "pfui". Sie Dir Mal Rabenschwarz an (zB die herrlich erfrischende Story "Durst"). Sie schreibt auch so aus der Warte erotisierter Frau ohne die Gefühle des Mannes all zu sehr zum Ausdruck zu bringen. Und sie ist nur ein Beispiel von Vielen. Aber wehe, ein Mann schreibt so.

Aber wie auch immer, ist schon okay. Jedem/Jeder das Seine/Ihre. Nichts für Ungut, ich sehe es halt so.

Liebe Grüße
Lothar

[ 30.04.2002, 17:03: Beitrag editiert von: buji ]

 

Hi Bruji!

Schön langsam überzeugst Du mich dann....fast.

Nachdem Du Dich selbst mit Rabenschwarz vergleichst, darf ich das auch und Dir anhand des von Dir gewählten Beispiels noch einmal zeigen, was ich gemeint habe... ;)

Bei Rabenschwarz beginnt die Geschichte beim Gesicht, beim Mund des Mannes, dadurch ist ein Bezug hergestellt - Du bist gleich beim Fuß.

Im weiteren Textverlauf genießt Rabenschwarz den ganzen Körper, ist aber immer voll bei ihm, in ihrer Sprache (nicht nur wegen dem du) und ihrem Wollen. Etwa im vierten Absatz schreibt sie, daß sich sein Schwanz ihr entgegenstreckt, den Biß erwartend. - Sowas kommt bei Dir nicht vor. Das Hohlkreuz usw. empfinde ich bei Dir nicht so beschrieben, daß man das Gefühl hat, daß Dich das irgendwie anregt. Bei Deiner Geschichte habe ich so das Gefühl, Du spielst Deine Nummer und sie liegt irgendwie teilnahmslos da, macht zwischendurch irgendwelche Bewegungen, die aber nicht offensichtlich mit Deinem Tun in Zusammenhang stehen müssen. Genausogut könnte es sein, daß sie Kreuzweh hat... Eine kleine Ausnahme bildet der zweite Satz, obwohl da auch nur vom Körper die Rede ist.

Sie bleibt also irgendwie fremd, das wollte ich eigentlich sagen. Vielleicht beginnt das schon bei der Namensgebung, die auf Distanz schließen läßt - "Miss D.".

Am Schluß ist Rabenschwarz wieder beim Gesicht, ganz bei ihm und man empfindet dadurch, obwohl es eigentlich nur eine aus ihrer Sicht geschriebene körperliche Abhandlung ist, eine tiefe Vertrautheit zwischen beiden, man merkt, daß da mehr ist als nur diese beschriebene Szene.
Sie beginnt ihre Geschichte also ganz bei ihm, macht einen Ausflug und kommt wieder zu ihm zurück.

Du bist am Anfang kurz bei ihr, ergehst Dich in Deinem Tun. Während Du Dich mit ihrem Fuß beschäftigst, habe ich gar nicht das Gefühl, daß der Fuß überhaupt zu ihr gehört...
Bei Deinem Schluß verlierst Du Dich irgendwie im Nichts, sie aus den Augen. Sie erzählt Dir, was gewesen ist, Du sprichst den Leser an und hängst philosophischen Gedanken nach.

- Das soll aber kein Angriff sein - fass das bitte nicht falsch auf. Ich will Dir nur zeigen, was ich glaube, welche Schwachstellen Deine Geschichte hat. Das ist überhaupt nicht böse gemeint. Ich weiß, Du bist sehr überzeugt von Dir und Deinem Schreiben, da trifft eine solche Kritik vielleicht tief, was sie aber nicht sollte...
Es ist nur meine Meinung über einen Deiner Texte, nicht mehr.
Freuen würde es mich natürlich schon, wenn Du Dir den einen oder anderen Punkt zu Herzen nimmst... ;)

Alles liebe
Susi

 

Zitat Buji: "Ich habe es schon selbst erlebt, dass Frauen, die vor meiner Bekanntschaft keine Ahnung von diesem Genuss hatten, dann auf ein Mal richtig verrückt danach wurden." :eek:

Dann solltest Du ein Business draus machen: "Buji's Fußpflege-Salon"!
:rotfl:

 

Hey.

Aus dem direkten Vergleich mit meinem 'Durst'-Text halte ich mich mal raus...etwas, dass buji und ich allerdings durchaus gemeinsam haben, ist der Versuch, mit Stil und Sprache zu experimentieren, der Drang, wegzukommen von 08/15 Stories.

Zum Text selbst...originell, amüsant...einige der Vergleiche haben mich gestört (Krampf, Scheißhaufen), zogen mich von der Intention des Textes weg...die direkte Anfrage an den Leser am Ende hat mir Schluss etwas versäuert, überzieht den Text mE ein wenig...

Ich glaube nicht, dass man hier die Angehensweise kritisieren kann...es gibt keine eine, wahre, richtige Angehensweise...klar hat mal als Leser subjektive Präferenzen...aber würden wir alle unsere Texte 100% auf die Wünsche des Lesers zusammenschustern, sähe es hier noch eintöniger aus, als es, von Ausnahmen mal abgesehen, ohnehin schon ist.

San

 

Liebe Susi!

Du schreibst: "Bei Rabenschwarz beginnt die Geschichte beim Gesicht, beim Mund des Mannes, dadurch ist ein Bezug hergestellt - Du bist gleich beim Fuß.

Im weiteren Textverlauf genießt Rabenschwarz den ganzen Körper, ist aber immer voll bei ihm, in ihrer Sprache (nicht nur wegen dem du) und ihrem Wollen. Etwa im vierten Absatz schreibt sie, daß sich sein Schwanz ihr entgegenstreckt, den Biß erwartend. - Sowas kommt bei Dir nicht vor. Das Hohlkreuz usw. empfinde ich bei Dir nicht so beschrieben, daß man das Gefühl hat, daß Dich das irgendwie anregt. Bei Deiner Geschichte habe ich so das Gefühl, Du spielst Deine Nummer und sie liegt irgendwie teilnahmslos da, macht zwischendurch irgendwelche Bewegungen, die aber nicht offensichtlich mit Deinem Tun in Zusammenhang stehen müssen. Genausogut könnte es sein, daß sie Kreuzweh hat... Eine kleine Ausnahme bildet der zweite Satz, obwohl da auch nur vom Körper die Rede ist.

Du übersiehst dabei, dass es bei mir mehr oder weniger um einen einzigen Körperteil geht, die Fußsohle samt den angrenzenden nahen Körperteilen, wie Ferse, Zehen. Warum sollte ich da das Gesicht von Danae beschreiben, oder was auch immer. Außerdem ist die Geschichte ja nur eine von vielen in einer großen, langen Geschichte, in der ich vielen Genusshappen des weiblichen Körpers ein Gedicht oder eine Geschichte widme. Du findest sogar eine ganze Gesichtsbeschreibung von Danae in dem Buch. Auch Schulter und Nacken, Brust, Kniekehle, Schenkelinnenseiten usw sind dort bewundert. (Den "Arsch" kennst Du ja von hier.) Ich bitte dies mitzubedenken.
http://mitglied.lycos.de/LotharKrist6/9cdanae3.htm oder vielleicht als Beispiel für das Live-Schreiben die 2 Gedichte "weißer nackter nacken" http://mitglied.lycos.de/LotharKrist6/9mnacken.htm bzw. "angst" (über die Schulterpartie) http://mitglied.lycos.de/LotharKrist6/9rangst.htm .

Außerdem habe ich Miss D auch noch einen Haufen anderer Liebesgeschichten oder -gedichte geschrieben, die aber nicht in die Thematik des Buchs passen, oder weil es sonst einfach zu viel wird. Das Buch hat sowieso schon über 500 A4-Seiten. Vielleicht widme ich ja demnächst Danae ein eigenes Online-Buch, ohne diesem negativen Bezug zum Heute, so wie meine Homepage Nr. 4 (einfach statt der 6 eine 4 eingeben). Mal sehen, wenn ich Zeit habe, irgendwann ist es sicher so weit.

Du missverstehst einfach die Bedeutung des Erotikparts der Geschichten. Der ist bloßer Gegenpart zum Bösen in meinem Buch "Meine Wogehenwirhingedanken zum Krieg gegen den Terror", dessen Untertitel ja "Die Parallelen der Gegensätze" lautet. Und ich denke, dass meine Gefühle, meine Liebe zu Danae, manchmal auch meine Angst vor dem Morgen der Beziehung, besonders in den Gedichten zum Ausdruck kommt. Das Buch würde zu einer Schnulze verkommen, wenn ich in jeder Geschichte herum sülzen würde.

Liebe Roswitha!

"Bujis Fußpflegesalon", eine gute Idee. Habe mir auch schon des Öfteren überlegt, ob ich mich nicht mal als Masseur versuche. Das Problem ist nur, ich bin, was das Angreifen von fremden Körpern anbelangt, ein ziemlich scheuer Typ. Ich massiere wahnsinnig gerne, aber nur, wenn ich verliebt bin. Früher musste ich zumindest scharf drauf sein. Aber es hätte niemals so viele Körper gegeben, dass ich davon hätte leben können. So gesehen ist Deine Idee auch wieder nicht so gut.

Liebe San!

Ich danke Dir für Deine Stellungnahme. Ich wollte mich auch nicht direkt mit Dir vergleichen, aber ich denke, Du weißt, was ich gemeint habe. Ich schreibe ja nicht umsonst meist "live". Ich versuche einfach aus der Sicht eines Malers zu schreiben, versuche die Details, die ich sehe, fühle, hervor zu heben. Eine Geschichte, ein Gedicht von mir ist ein wenig wie ein Bild, ist immer irgendwie auch eine Art Beschreibung. Das ist vielleicht auch das Problem, das Manche damit haben, dass die Beschreibung einer Szene, einer Situation, noch dazu verquickt mit meinen Weltgedanken, die Geschichten dominiert, ja womöglich gar die Geschichte selbst in den Hintergrund drängt. Aber das ist Absicht, ist mein Stil. Es wäre für mich ein Leichtes, die Geschichten einfach und kurz zu halten, ohne diesen "Wogehenwirhin-Bezug", aber daran liegt mir (zur Zeit) nicht viel, würde nicht in mein Buch passen.

Liebe Grüße an Euch alle,
Lothar

 

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