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So spät noch alleine draußen?

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19.07.2021
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So spät noch alleine draußen?

Es war schon weit nach Mitternacht, als der kleine Junge in seinem dunkelgrünen Pyjama auf das mondscheinbenetzte Meer hinausblickte.
Zum ersten Mal konnte sich die Familie einen solchen Urlaub leisten und er wollte nicht genug von der Umgebung kriegen.
Er blickte auf die rauschenden Palmen entlang der Küste, auf das glänzende und gleichzeitig tiefschwarze Wasser. Der Wind, der durch die Pflanzen fuhr, klang wie flüsternde Stimmen und der Schatten des Jungen schwamm verzerrt auf dem Wasser.
Er verstand nicht, wie seine Eltern jetzt schlafen und diesen Anblick verpassen konnten; nein, er verstand nicht, wie irgendjemand jetzt schlafen konnte.
Er stand dort, an der steinigen Küste und lauschte den Wellen, als er die Stimme hörte, die ihn wissen ließ, dass er nicht allein war.
„So spät noch alleine draußen?“ Der Junge schreckte auf.
Hinter ihm stand jemand, ein Mann mittlerer Größe, doch für den Jungen schien er riesig.
Seine dunkle Gestalt ließ keine Gesichtszüge erahnen und sein Umriss wirkte unförmig und steif.
„So spät?“ wiederholte die Stimme, als der Junge nicht antwortete.
Doch bevor er etwas erwidern konnte, verschwand der Mann. Er konnte nicht sehen, wohin er gegangen war und es hatte den Anschein, er hätte sich in Luft aufgelöst.
Der nun von Panik gezeichnete Junge rannte den Weg zurück zu seinem Hotel hinauf. Gerade noch hatte er sich gewundert, wie man diese bezaubernde Nacht verschlafen konnte, nun bereute er es, wach geblieben zu sein.
Er zitterte vor Angst, als er das Gebäude betrat.
Die hellen Marmorfliesen wirkten kalt und glatt, geradezu bedrohlich; als wollten sie, dass man auf ihnen ausrutscht.
Als der Junge, immer noch zitternd, sein Hotelzimmer betrat, fand er seine Mutter schlafend vor, das Bett von seinem Vater war leer.
Von hinten spürte er urplötzlich eine kräftige Umarmung und eine vertraute Stimme flüsterte in sein Ohr: „So spät noch alleine draußen?“

 

@Danielwalczak

Zum ersten Mal konnte sich die Familie einen solchen Urlaub leisten und er wollte nicht genug von der Umgebung kriegen.
Da stimmt was nicht.
Schatten des Jungen schwamm verzerrt auf dem Wasser.
Auf tief schwarzem Wasser, wie du schreibst, kann man keinen Schatten mehr sehen. Verstehst du?
Papa hat natürlich immer recht. Ab in die Koje. Vielen Dank für deine Geschichte. Freue mich schon auf deine nächste.

 

Hallo Daniel,

herzlich willkommen in diesem Forum! (Ich bin mal so frei, auch wenn ich selbst lange hier weg war.) Deine Geschichte lässt sich flüssig lesen und scheint ziemlich rund zu sein. Aber, wie bei nahezu allem, die Tücke liegt im Detail. Vielleicht kannst Du mit den folgenden Anmerkungen ja etwas anfangen:

als der kleine Junge in seinem dunkelgrünen Pyjama auf das mondscheinbenetzte Meer hinausblickte.
Zum einen hast Du in einem Nebensatz gleich drei Adjektive untergebracht, zum anderen spielt der Pyjama keine Rolle beim Hinausblicken (Du willst wahrscheinlich die nächtliche Stunde betonen, aber in dem Satz passt es nicht wirklich gut.) Dann ist da noch das Wort mondscheinbenetzt. Stell Dir einen Jungen vor, einen kleinen, und frage Dich, ob er das Wort benutzen oder überhaupt kennen würde.

und er wollte nicht genug von der Umgebung kriegen.
konnte

blickte auf die rauschenden Palmen
Hier verbindest Du zwei Sinneswahrnehmungen miteinander. Außerdem wird er weit nach Mitternacht die Palmen eher als Shilouetten wahrnehmen.

Der Wind, der durch die Pflanzen fuhr, klang
Wenn Du die Palmen meinst, fände ich Bäume angemessener.

Er verstand nicht, wie seine Eltern jetzt schlafen und diesen Anblick verpassen konnten; nein, er verstand nicht, wie irgendjemand jetzt schlafen konnte.
Sehr schön!

Hinter ihm stand jemand, ein Mann mittlerer Größe, doch für den Jungen schien er riesig.
Wenn Du aus der Sicht des Jungen schreibst, muss der Mann mittlerer Größe weg. Erzählperspektiven sind nicht gerade meine Stärke, aber vielleicht findet sich ja noch jemand, der Dir dazu etwas sagen kann.
Der nun von Panik gezeichnete Junge
Hier gehst Du in eine Außensicht. Zeig seine Panik, sag nicht, dass er von ihr gezeichnet ist.

diese bezaubernde Nacht
Wieder: Das denkt doch kein Junge, oder?

Er zitterte vor Angst, als
"Er zitterte", genügt völlig.

Die hellen Marmorfliesen wirkten kalt und glatt, geradezu bedrohlich; als wollten sie, dass man auf ihnen ausrutscht.
Hm, Marmorfliesen sind glatt und kalt, sie wirken nicht nur so. Und wollen sie etwas?

das Bett von seinem Vater
seines Vaters

Unter Horror würde ich die Geschichte nicht einordnen, eher unter Kinder, Alltag passt auch ganz gut.

Viel Freude noch beim Schreiben!
Lieben Gruß
Sabine

 

Hej Danielwalczak! (Cooler Name)

Deine kleine Geschichte hat mir ganz gut gefallen. Auch wenn nicht viel passiert und sie sehr kurz ist - das soll aber erstmal kein Problem sein.
Ich bin über ein paar Sachen gestolpert, die wahrscheinlich einer nur kleinen oder überhaupt keiner Korrektur zuzuschreiben sind :D Ich versuche mal zu zeigen, wie ich glaube, dass der Text runter wird.

Es war bereits weit nach Mitternacht, als der kleine Junge in seinem dunkelgrünen Pyjama auf das mondbeschienene Meer hinausblickte.
Es ist kein schöner Anfang für einen Text. Vielleicht den Satz nochmal umstellen?
Mitternacht war bereits vorüber, als der kleine Junge in seinem dunkelgrünen Pyjama auf das mondbeschienene Meer hinausblickte. - auch noch nicht gut, aber dann ist das es erstmal weg.


Zum ersten Mal leistete sich die Familie einen solchen Urlaub und er konnte nicht genug von der Umgebung kriegen.

Er blickte auf die rauschenden Palmen entlang der Küste und auf das glänzende, tiefschwarze Wasser. Der Wind, der durch die Palmengewächse fuhr, klang wie flüsternde Stimmen und der Schatten des Jungen schwamm verzerrt auf dem Wasser.

Er verstand nicht, wie seine Eltern jetzt schlafen und diesen Anblick verpassen konnten; nein, er verstand nicht, wie irgendjemand in diesem Moment schlafen konnte.

Er stand dort, an der steinigen Küste und lauschte den Wellen, als er die Stimme hörte, die ihn wissen ließ, dass er nicht allein war.

Hinter ihm stand jemand, ein Mann mittlerer Größe, doch für den Jungen schien er riesig.

„So spät?“ wiederholte die Stimme, als der Junge nicht antwortete.
Doch bevor er etwas erwidern konnte, war der Mann verschwunden. Er konnte nicht sehen, wohin er gegangen war und es schien, als hätte er sich in Luft aufgelöst.

Der nun von Panik gezeichnete Junge rannte den Weg zurück zu seinem Hotel hinauf.
Der Junge rannte (panisch) den Weg zurück zum Hotel hinauf.

Von hinten spürte er urplötzlich eine kräftige Umarmung und eine vertraute Stimme flüsterte in sein Ohr: „So spät noch alleine draußen?“

Vielleicht kannst du ja mit meinen Vorschlägen ein bisschen was anfangen. Bleib dran.

Und ließ dir Sätze, bei denen du dir nicht ganz sicher bist, einfach mal laut vor. Meistens bemerkt man dann die ungelenken Stellen.

Ich wünsche dir noch einen schönen Abend!

Alex Henlein

 

Hola @Danielwalczak,

„So spät noch alleine draußen?“
… fragt der böse Onkel das zarte Mädchen auf dem Heimweg vom Blockflötenunterricht.
Krimi und Horror, man darf gespannt sein :Pfeif: .

Der erste Satz mit den drei Adjektiven ist schon erwähnt worden. Zum zweiten hätte ich etwas zu sagen:

Zum ersten Mal konnte sich die Familie einen solchen Urlaub leisten und er wollte nicht genug von der Umgebung kriegen.
Versuche eine andere Formulierung – und überhaupt: Stelle einen Text erst dann ein, wenn Du mit ihm zufrieden bist. ‚Nicht genug von der Umgebung kriegen zu wollen‘ – das kann so nicht stehenbleiben.

… der Schatten des Jungen schwamm verzerrt auf dem Wasser.
Passt mMn nicht: Der Junge blickt aufs Meer, befindet sich also an Land – und wirft einen Schatten aufs Wasser? Kann ich mir nicht vorstellen („Er stand dort, an der steinigen Küste“).

Seine dunkle Gestalt ließ keine Gesichtszüge erahnen …
Erahnen kann er schon im Dunkeln, aber nicht erkennen.

Jedenfalls geschieht Unfassbares: Eine Stimme fragt ihn etwas und er gerät in Panik:

Der nun von Panik gezeichnete Junge rannte den Weg zurück …
Gruslig:hmm:.

Doch nicht lange. Kaum im Hotelzimmer, ist ihm die fremde Stimme aus unerklärlichen Gründen vertraut – da brat mir einer einen Storch!

Von hinten spürte er urplötzlich eine kräftige Umarmung und eine vertraute Stimme flüsterte in sein Ohr: „So spät noch alleine draußen?“
Horror & Krimi? Ist das nicht ein bisschen (zu)viel versprochen? Einen Jungen, der in ungewohnter Umgebung nicht die Stimme seines Vaters erkennt, nehme ich Dir nicht ab.
Das reicht nicht für eine gelungene Kurzgeschichte.

Bitte bedenke, meine Meinung ist nur eine von vielen. Du hast bestimmt das Zeug, mehr zu liefern. Und Du schreibst fehlerfrei. Hauptsache, Du bleibst am Ball. Das ist das Problem einer guten Kurzgeschichte: Man sieht ihr nicht an, wie viel Arbeit und Zeit aufgewendet wurden.

Mach‘s gut!
José

 

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