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So nah und doch fremd

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09.12.2003
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So nah und doch fremd

Du bist mir so nah und doch so fremd.

Warum?

Ich kann es nicht verstehen. Ich kenne Dich schon so lange und doch kommt es mir vor, als ob es gestern gewesen wäre.

Du bist so verschlossen. Du denkst viel nach. Du redest kaum mit mir. Ich versuche in Deiner Stille einzudringen. Dich zu verstehen. Leider ohne Erfolg. Du lässt es nicht zu. Du verschliesst Dich immer mehr in Dich hinein. Du lässt mich nicht an Deinen Gedanken teilnehmen. Du schliesst mich aus.

Warum?

Du bist so eigenartig, so still, so geheimnissvoll. Was bedrückt Dich? Warum redest Du nicht mit mir? Wie kann ich Dir helfen, wenn Du kein Wort sagst.

Warum bist Du so wie Du bist?

Es tut weh, Dich so leiden zu sehen. Unbewusst, tust Du mir auch weh. Dass weisst Du auch.

Ich glaube, ich weiss es, was Dich bedrückt. Es ist sicher Deine Vergangenheit. Du musstest vieles überwinden. Wer schon nicht, denke ich mir.

Doch ich hatte eine glückliche Kindheit, tolle Eltern sowie ein einfaches Leben. Uns Kindern fehlte an Nichts. Doch unsere Eltern mussten hart dafür arbeiten. Wir sind in einem reichen Land aufgewachsen. Ich bin Ihnen noch heute dankbar für die Liebe sowie für die gute Erziehung.

Doch, was zählt eine gute Erziehung, wenn man trotzdem den falschen Weg eingeht? Was ist, wenn man zuviel geliebt wird? Was ist wenn man den Eltern gehorchen muss?

Du bist in einer anderen Kultur aufgewachsen. Durch Dich habe ich die fremde Kultur kennengelernt. Ich weiss, dass Deine Eltern Dich lieben. Doch für das, was Sie Dir angetan haben, kann ich sie nicht lieben. Ich weiss, Du hattest andere Pläne. Du warst gezwungen, etwas zu tun, was Du nicht wolltest. Wie konnten Deine Eltern Dir das antun? Wie konntest Du es nur zulassen? Warum musstest Du den grossen und wichtigen Schritt in Deinem Leben eingehen? Deine Meinung war nicht gefragt. Trotzdem bin ich Ihnen dankbar, sonst hätte ich Dich vielleicht nie kennengelernt als meinen Schatz. Ich verstehe Ihre Entscheidung trotzdem nicht. Sollte ich es?
Ich denke schon, denn ich liebe Dich. Ich habe es Dir noch nie persönlich gesagt. Ich habe es Dir auch nie geschrieben.
Warum nicht? Aus Angst oder aus Stolz?
Sicher aus Angst. Man denkt viel nach, doch man müsste viel mehr handeln. Die Gefühle zeigen, anstatt sie zu ignorieren. Ich zeige Dir zwar, meine Liebe, doch nicht so, wie ich es gerne möchte. Einmal hast Du gesagt, dass ich Dich sicher liebe. Ich antwortete: Dich lieben? Nein, denn ich würde meine Familie lieben. Jedoch Dich würde ich gern haben. Und Du? Fragte ich. Obwohl ich die Antwort schon kannte, wollte ich sie trotzdem von Dir hören. Du hast es laut rausgelassen: Ich hasse dich, ich hasse dich.
Danach umarmte er mich ganz fest und fing an zu weinen. Ich erstickte fast an seiner Umarmung. Im ersten Moment erschrak ich und wusste nicht, was ich mit seiner Antwort anfangen sollte. Tausend Gedanken schwirrten in meinem Kopf. Schluchzend fügte er noch hinzu: Ich kann es nicht aussprechen. Es tut mir leid. Ich habe es nicht verdient, geliebt zu werden....

Traurig aber wahr, dass Du mir immer noch so nah und doch fremd bist. Ich weiss, Du liebst mich auf Deine Art. Ist es so schwer auszusprechen? Anscheinend schon. Es gehört immer noch zu meinem Alltag und es wird zu meinem Alltag bleiben, bis Du es mir eines Tages sagen kannst. Wird dieser Tag kommen? Ich glaube nicht. Eines musst Du wissen...

...ich liebe Dich.

 

Hallo Meryiem,

mir hat Deine Geschichte nicht ganz so gut gefallen. Es sind Gedanken an und über einen geliebten Menschen, zu dem es offenbar aufgrund unterschiedlicher kultureller Hintergründe eine Distanz gibt.
Was mir fehlt, ist eine Rahmenhandlung, die die Gefühle anhand eines konkreten Geschehens (vielleicht auch einem Gespräch zwischen den beiden?) verdeutlichen und das Ganze zu einer Kurzgeschichte machen würden.

Du hast einige Fehler in Deiner Geschichte.
Du schreibst einige Wörter mit ss, die stattdessen mit ß geschrieben werden:
(ver)schliesst - (ver)schließt
weiss(t) - weiß(t)
grossen - großen
Wenn Du die Geschichte nochmal durchschaust, findest Du sie bestimmt.

Ich kenne Dich schon so lange und doch kommt es mir vor, wie es gestern gewesen wäre.
"..., als ob es gestern gewesen wäre" ist stilistisch schöner.
Du bist so eigenartig, so still, so geheinissvoll.
geheimnisvoll
Ich verstehe trotzdem nicht, Ihre Entscheidung.
Ich verstehe ihre Entscheidung trotzdem nicht.

Liebe Grüße
Juschi

 

Hallo Juschi

Danke für Dein Feedback sowie für die Korrekturen, hat mich gefreut. Ich habe extra kein Dialog zwischen den Beiden aufgeschrieben, sonst würde die Geschichte zu lang sein und ich fand es so einfach schöner...

Lieber Gruss
Meryiem

 

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