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So kanns gehen.
So kanns gehen.
Samstagmorgen in der kleinen Straße in der großen Stadt. Die Vögel zwitscherten und die ersten Nachbarn begannen ihre akkuraten Hecken noch akkurater zu stutzen. Die Luft war erfüllt von diesen Geräuschen und inmitten dessen wachte Meier auf. Er schlug die Augen und auf und warf einen Blick in die Welt die ihn wiederhatte. Ein kurzes Grunzen und ein noch lauterer Furz entwichenen seinen Körperöffnungen. Meier hatte seit Jahren einige dieser Öffnungen nicht mehr unter Kontrolle aber das scherte ihn einen Dreck.
Die Beine baumelt lässig über der Bettkante und er grabschte nach seinem Nasengestell ohne das er blind wie ein Maulwurf war. Der Weg in das Badezimmer war schnell bewältigt und unterwegs kratzte er sich an Stellen die besser ungenannt bleiben. Der Morgendliche Urin war dunkel und warm wie immer und gefüllt mit einer kleinen Anzahl von Blasensteinen. Egal dachte Meier „ Hausmusik ist was tolles „ und zog seine Unterhose hoch. Die Zähne waren schnell geputzt, weil die meiste Arbeit erledigte eine speziell für diesen Zweck angefertigte Tablette in einem Glas.
Raus aus dem Badezimmer und rein in die Küche. Die Kaffeemaschine die anscheinend Dinge gesehen hatte, die selbst die Großeltern von uns nicht mehr wußten fing an zu blubbern und zu zischen, was darauf hindeutete das die Braune Flüssigkeit in ihr bald den Siedepunkt erreicht hatte. Meier, immer noch in Unterhose fummelte an der Öffnung des Kühlschrankes herum und zauberte seltsame Dinge aus dessen inneren hervor. Echte polnische Landleberwurst aus was weiß ich für einer Herstellung und 2 Wochen altes Fladenbrot von Memeths Feinkostladen 3 Straßen weiter. All diese gar köstlichen Zutaten wurden zu einem Frühstück vermengt was selbst ein ausgehungerter Steppenhund nur unter Androhung der Todesstrafe gegessen hätte.
Kurz nachdem er die ersten Bissen runtergeschlungen hatte ( Meier war stolzer Besitzer eines Bandwurmes ) hörte er es wieder. Dieses Geräusch das ihn seit Jahren fast in den Wahnsinn trieb. Da war sie wieder: Die Ausgeburt eines Alptraumes von Hieronimus Bosch. Frau Kawalewski. Ihres Zeichens die älteste Gestalt die Meier je gesehen und gerochen hatte. Sie bewegte sich wieder Richtung Speicher um ihre Tat zu vollbringen. Sie hängte jeden Samstag ihre Leib und Bettwäsche pünktlich wie die Maurer auf. Dabei summte sie dauernd irgendwelche Lieder von Unbekannten oder Toten Interpreten.
Meier zwang sich zur Ruhe und widmete sich seinem Frühstück und der Braunen Brühe die dampfend neben ihm stand. Er stellte sich vor wie seine Zähne nicht in das Fladenbrot sondern in den Hals von der Kawalewski drangen und ihr altes Blut an seinem Hals herunterlief.
„ Weine nicht kleine Eva du bist noch zu jung „ drang es auf einmal lauthals aus dem Speicher gefolgt von einem irren unrythmischen Stampfen von Füßen. Jetzt war der Zeitpunkt gekommen an dem es selbst für Meier zuviel wurde. Das Fladenbrot mit der polnischen Landleberwurst flog in einem hohen Bogen gegen das Bild von Mutter Theresa über dem Küchentisch und die Braune Brühe schwappte bedrohlich über den Rand der Tasse.
Meier stürmte zur Wohnungstür ( alles immer noch in Unterhosen ) und fing an ihr zu zerren. „ Gottverfluchte Inzucht „ schrie er in Gedanken als sie sich erst nach wiederholtem Drehen des Schlüssel öffnen ließ. „ Jetzt wirst Du Gott seinen runzelige Arsch küssen „ dachte er sich als er die Treppenstufen zum Speicher hochrannte.
Da war sie die Tür des Grauens hinter der er die Stimme des Leibhaftigen hörte. Immer noch sang sie dieses Lied und wurde nicht müde immer und immer wieder dieselbe Textpassage zu wiederholen. Meier öffnete leise die Tür und da sah er sie. Kawalewski wie Gott sie geschaffen hatte. Einen dunklen Rock mit Schürze und darüber ein Fleischfarbenes Oberteil aus Polyacryl.
„Es reicht, sie gehen mir auf die Nerven „ schrie er sie an und bewegte sich auf sein Opfer zu. Die Kawalewski drehte sich erschrocken um und blickte ihn durch Glasbausteinartige Brillengläser verwirrt an. „ Herr Meier was tun sie in diesem Aufzug hier oben ? Sie wissen doch das ich Samstags meine Leib und Bettwäsche aufhänge „ Meiers Halsschlagader drohte zu explodieren als er diese Frau und ihre dummen Sätze hörte. Instinktiv holte er mit dem linken Fuß aus und erwischte wie durch ein Wunder den prall gefüllten Wäschekorb seiner Nachbarin. Die fein säuberlich gefaltete Wäsche flog in hohem Bogen durch den kleinen Speicher und blieb dort in den Ecken liegen. Eine Unterhose ( oder war es ein Zelt ? ) blieb lässig auf einer Wäscheleine hängen und schwang auf und ab. Meiers Durst war noch nicht gestillt und er begann wie wahnsinnig jede Wäscheklammer zu zerbrechen die ihm in die Finger kam. Dabei schaute er unentwegt sein Gegenüber an und grinste von einem Ohr zum anderen. Die Kawalewski war mittlerweile bis ans Ende des Speicher zurückgewichen und starrte ihn aus angstvollen Augen an.
Er war fertig mit den Wäscheklammern und die Einzelteile lagen um ihn herum verstreut. Aber das konnte noch nicht das Ende sein dachte er sich und so wurde sein Grinsen noch breiter und er bewegte sich auf die Kawalewski zu die nur noch aus Angst zu bestehen schien. Er baute sich breitbeinig vor ihr auf und zog seine Unterhose herunter und schrie dabei „ Willst Du Gott sehen ?“
Das einzige Geräusch was jetzt noch auf dem Speicher zu hören war, war das leise Plätschern des Urins von der Kawalewski der sich langsam einen Weg durch ihre Unterhose bahnte.