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Small Slices from the Big Apple, ein Reisetagebuch

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Small Slices from the Big Apple, ein Reisetagebuch

Mittwoch, 4.Juni 2014, 15:43Uhr
Landung auf JFK International Airport New York City, 1 Stunde früher als geplant, der Kapitän versprach das nach dem Start, anscheinend hatten wir Rückenwind.
Anspannung steigt, Bekannte erzählten von einem Türken, der am Flughafen 5 Stunden verhört wurde wegen schlechter Englischkenntnisse. Im Geiste wiederhole ich: 'I’m from Germany, from Stuttgard. Verdammt, das war die Frau aus der Englischlektion. I’m from Munich, Munich, Munich!'
Am Immigrationsschalter, Officer : „How are you.“
“I’m from Germany, from Munich.“
Bemerke, dass Frage und Antwort nicht zusammen passen, verdächtig?
Lässig, als würde er eine Fliege verscheuchen, lässt er mich passieren. Schaue mich um, Rosi hat es auch geschafft.
Schnappen unser luggage, suchen Shuttlebusse. Wegweiser: ‚Passenger Pick up Service‘. Sehen nur Taxis, fragen Passanten, sie starren stumm, fragen einheimisch aussehenden: „Yeah, come on!“
Reißt Rosi Koffer aus der Hand, rennt quer über den square, durch Tunnel zu einem Parkplatz, hievt Gepäck in Kofferraum eines schwarzen Autos.
„Schwarzes Taxi“, raunt Rosi.
'Steige niemals in schwarze Taxis!', auf der No-Go-Liste des Reiseführers gleich nach: 'Gehe nie im Dunkeln durch den Central Park!'
„That’s not what we want!“ schreie ich, zerre die Koffer raus, sausen back zum nächsten New York Yellow Taxi, halbstündige Stadtrundfahrt mit smalltalk für 55$ with tip.
Einchecken im Union Hotel Brooklyn, erkunden Umgebung on foot, sinken mitternachts ins softe Queensize-Bett. Zu Hause ist es 6 Uhr morgens, denke ich noch, dann gehen die Lichter aus.

Thursday, June 5 , 9:30 am
Platzregen? Wetterbericht versprach Sonne, planen Museum and shopping.
Hotel breakfast im Cafe Union Station, nieselt nur noch.
“We walk over the Brooklyn Bridge to Manhattan.”
Tony from Cafe: “Bridge is closed when it rains!”
„By little rain too?“
“Take the subway!“
Taken subway, spazieren durch Central Park, duftet wie im Kräutergarten.
Food Truck, kaufe Fleischspieß, süß sauer softes Dings drum rum, deutscher Magen rebelliert.
American Museum of Natural History, sunshine! Schlendern über Broadway, skyscraper begaffen, Lincoln Center, Department Stores.
9 o'clock - Top oft the Rock, lange Schlange, Karten gekauft, lift goes up in 20 minutes, wher is a restroom? Rockefeller Center ist riesig, nach 10 Minuten restroom gefunden, schnell wieder zurück. Left? Right? Straight on? Laufen im Kreis, Zeit wird knapp. Rosi fragt security:
“Where we need to go to observation?“
„To observation?“ schrillt er.
Rosi nickt ernst, wie Terrorist, gleich werden wir verhaftet, rufe:
„Deck! To Observation Deck.“
Schaffen es, gerade noch rechtzeitig. Oben - glitzerbunte Wunderwelt, fotografieren wie wild, x-mal die gleichen Bilder, müssen wieder runter, Lift spuckt uns nach draußen, schütteln den Zauber ab, laufen zum Times Square, lassen uns aufsaugen von der Stadt, die niemals schläft.

Friday, June 6, 8:30 am
Rosi schon im Bad, springe aus dem Bett, sunshine! Planen Battery Park, Rundfahrt with ferries.
Breakfast – Tony erkennt uns nicht. Erhalten Tip-Lektion:
“Give the girls 1 or 2 Dollars!”
Vergessen vor Aufregung zusätzliche muffins zu zahlen, erwarten das Schlimmste für morgen.
In the city: Planänderung wegen Spontan-Shopping Fifth Avenue.
Little Italy and China Town. Obwohl nicht empfohlen, bricht die Nacht herein, mitten in China Town, nix passiert.
Over the Brooklyn Bridge, weg von Manhattans Skyline to Brooklyn, wrong direktion, kreiseln zwischen Fremdfaszination der entgegenkommenden Passanten und eigener Faszination für die Steinriesen hinter uns. Fotografieren with eyes, da accu empty.
Stop am Breakfast Cafe, zahlen muffins, erleichtert ins Hotel, midnight, schreiben alle Urlaubskarten, stellen Wecker auf 8 o'clock.

Saturday, June 7, 8:00 am
Sunshine! Heute endlich Battery Park with ferries, over the bridge in the right direction, Abstecher zum vom Reiseführer empfohlenen Elektronikgeschäft, will Tablet kaufen. Shop is closed for ever.
Weiter, vorbei am One World Trade Center, Rosi sucht restroom. Reiseführer warnt hier vor Händlern. Ihr Motto: 'Take the money and run!'
Mann will mir Zeitschrift für 20 $ verkaufen, handle auf 3 runter. He takes my three Dollars and runs, quickly, oder beamt sich. Zack, weg.
Trinity Church, Memorial Garden, World Financial Center, Beer Garden like German, Wall Street.
Finally - Battery Park. 4 pm, sausen, suchen ferries, complicated! Zu spät für geführte Rundfahrt nach Liberty and Ellis Island. Ferry to Governemt Island, der Hippie–Insel. Crazy people, bunte Bänder in den Bäumen, Fantasieskulpturen aus Plastikbechern.
Back and with the next ferry to Staten Island, vorbei an Miss Liberty bei Sonnenuntergang, die Fahrt ist das Ziel.
Auf Heimweg photo shoot with Wall Street Bullen, Briefkastensuche, fragen New Yorker, schreibt nur e mails.
“Have fun.” wünschte er uns.

Sunday, June 8, 6:00 am
Wecker, Gospel Gottesdienst in Tabernakel Church Brooklyn, color people from young to old, white to black, einige Touristen. Musik, springen auf, singen, fliegende Arme, schwingende Hüften, Stimmung emmotional undeutsch, selbst betrunken unerreichbar. Weinen würgt Stimme, schaue mich um, überall Tränen, lass es fließen. Laufen durch Kirche, machen 'give five' and other signs, schütteln Hände:
“Have fun!” wünsche ich.
“God bless you!”, kommt zurück.
Wenn es Gott gibt, dann ist er mitten unter uns.
Spüren nach beim Weg über the bridge nach Manhattan, kaufen Puerto Rico Fahne für Parade, Parade ist interessanter für Insider als für Touristen.
Per subway nach Coney Island, Puerto Rico Banner schenkt uns Puerto Rico Freunde, auch am Strand, girls machen photos with German ladies.
Pazifik - Groß und Klein planscht im Seichten, schwimme ein paar Züge raus, Baywatch pfeift – wegen mir? Paddele zurück, versuche es wieder, Baywatch pfeift – wegen mir.
Deno's Wonder Wheel Amusement Park – werden in der Ghost Train erschossen, zweimal, mit Luftzug hinter'm Ohr.
Snake man, kein Schausteller, mit lebender Schlange um den Hals, mitten im Getümmel – that's America. Aber auch: Nur planschen, swimming is danger!
Bensonhurst, ältestes Italienerviertel Brooklyns ist keins mehr, Kleinasien plus Multi-Kulti.
Mit subway over the bridge in die Stadt, die niemals schläft, doch schläft sie, wo ihr Puls schlägt, in der subway. Bemühen uns, wach zu bleiben, Reiseführer empfiehlt keine nächtlichen Ausflüge in die Bronx. Letztes city night life.
Back in Brooklyn. Rosi geht Wasser kaufen. Vorm Deli zwei aus Tüten trinkende Betrunkene, flüsternd folgen sie Rosi in den leeren Laden. Verfolge sie, bereit! Sind nur der Verkäufer und sein Gehilfe.
Immer noch keinen Briefkasten gefunden. Fragen, finden ihn tatsächlich, nicht an angegebener Stelle, aber, durch erneutes Fragen, nearby.

Last Day, June 9, 7:00 am
Check out, go out, Rosi schreit: “Schau!”
On the corner, directly in front of our Hotel is a big US mailbox!
“Den ham se grad erst hingestellt!”
“Nee, ist schon besprüht.”
Tatsache, sehen jetzt überall welche.
Last breakfast. “Goodbye.” “Comme back.” “Be save.”
Penn Station, Ticketkauf, Gepäckaufgabe, last City Bummel.
Gegenüber des Bahnhofes – Big Post Office. Nicht suchen, dann wirft sich New York vor die Füße. Large electronics market, kaufe mein Tablet.
Verlaufen uns auf Rückweg, Rosi stoppt Autos mit Handbewegung, bahnt den Weg, ich folge ihr, integrierte New Yorkerinnen.
Airport – verscherbele last Dollars, holpriger smalltalk, mein running gag:
“My English is perfect!”
“Ja, es ist exzellent!”
Lacht die Verkäuferin, die gern holiday in Frankfurt macht.
Suchen restroom, schauen zum gateway – kein Mensch, Tür offen, treten näher.
Stewardess, very excited: “Come!”
Wir sitzen, fliegen, lachen bis die volle Blase fast platzt.

Dienstag, 10.Juni, gegen 7:00 Uhr
Jetlag frisst Nacht, kotzt Sonne aus.
9:30 Uhr, pünktliche Landung auf dem Franz Josef Strauß Flughafen in München

 

Hallo,

Schnappen unser luggage, suchen Shuttlebusse. Wegweiser: ‚Passenger Pick up Service‘. Sehen nur Taxis, fragen Passanten, sie starren stumm, fragen einheimisch Aussehenden: „Yeah, come on!“
Reisst Rosi Koffer aus der Hand, rennt quer über den square, durch Tunnel zu einem Parkplatz, hievt Gepäck in Kofferraum eines schwarzen Autos.
„Schwarzes Taxi“, raunt Rosi.
'Steige niemals in schwarze Taxis!', auf der No-Go-Liste des Reiseführers gleich nach: 'Gehe nie im Dunkeln durch den Central Park!'
„That’s not what we want!“ schreie ich, zerre die Koffer raus, sausen back zum nächsten New York Yellow Taxi, halbstündige Stadtrundfahrt mit smalltalk für 55$ with tip.
Einchecken im Union Hotel Brooklyn, erkunden Umgebung on foot, sinken mitternachts ins soofte Queensize-Bett. Zu Hause ist es 6 Uhr morgens, denke ich noch, dann gehen die Lichter aus.
Jo, hier hör ich „normalerweise“ auf zu lesen. Weil der Form-Gag „Ich bilde das nach und zeige das“ sich unheimlich auf die Schönheit der Sprache niederschlägt. Sprache, die sich selbst hässlich macht, um was zu erreichen, ist schwierig. Gurndsätzlich gute Idee, aber hier nervt es mich.
Es ist auch schwierig hier, wenn dann noch Subjektve verschluckt werden, wenn noch Hektik ausgedrückt werden soll, da zerreißt es dann das deutsche. „Schnappen unser luggage“ – da hab ich gelesen „Schnappen“ (Das nach Luft-Schnappen“ unter irgendwas – die atmen durch)“ – es ist aber nicht „unter, sondern unser“ – aber das Subjekt „Luggage“ ist dann englisch klein geschrieben, und „Schnappen“, das man als Verb nicht am Satzanfang erwartet groß – da wird Sprache und wie lesen funktioniert verdammt kompliziert, weil bestimmt unterbewusste Hinweise wie Sätze funktionieren, wie die deutsche Sprache funktioniert, nicht mehr klappen.“
Und dann muss man als Autor das wissen und sich drum kümmern. Wenn dann noch Fehler dazu kommen: „Reisst – statt Reißt“ oder „soofte“ statt „softe“ oder „einheimisch Aussehenden“ – das ist hier eine Sprachebene, das kann man machen, von mir aus, aber da muss man als Autor auf x-Sachen achten, damit das klappt. Das erfordert eine Beherrschung der deutschen Sprache, um sie so zu verschandeln, dass sie das erreicht, was man will, ohne zu sehr zu nerven – und die weist der Text hier nicht auf. Es ist ja löblich, wenn man sich als Autor so eine Aufgabe setzt, sich selbst einen derart hohen Schwierigkeitsgrad zuzumuten – nur wenn ich beim dreifachen Auerbach auf die Schnauze fliegen, dann lieg ich ja trotzdem auf der Schnauze, wie schwer der Sprung auch war.

Schaffen es, gerade noch rechtzeitig. Oben - glitzerbunte Wunderwelt, fotografieren wie wild, x-mal die gleichen Bilder, müssen wieder runter, Lift spuckt uns nach draußen, schütteln den Zauber ab, laufen zum Times Square, lassen uns aufsaugen von der Stadt, die niemals schläft.
Das ist ein typisches Problem: Hier findet sie es in der Sprache blöd, ich soll als Leser aber glauben, dass sie es toll findet.
Over the Brooklyn Bridge, weg von Manhattans Skyline to Brooklyn, wrong direktion, kreiseln zwischen Fremdfaszination der entgegenkommenden Passanten und eigener Faszination für die Steinriesen hinter uns. Fotografieren with eyes, da accu empty.
Stop am Breakfast Cafe, zahlen muffins, erleichtert ins Hotel, midnight, schreiben alle Urlaubskarten, stellen Wecker auf 8 o'clock.
Sprachlich hat man sich jetzt dran gewöhnt, ohne die Schnapp-Atmung der Gepäcküberführung ist das jetzt auch okay sprachlich – aber es ist auch harmlos und der Gag wiederholt sich bisschen. Mach doch auch bitte aus den beiden Frauen da, keine Klosterschülerinnen. Also sonderlich spannend sind die doch nicht, oder?

Ja … das zeigt schon, wie oberflächlich Tourismus ist, wie albern sich Touristen verhalten, wie das ist - aber …. Musste das wirklich gezeigt werden? Operation gelungen, Patient tot.
Ich hab mir gedacht: Wie schön wär’s denn, wenn die ganze Geschichten diesen Quatsch lassen würde, und würde nur zeigen: Zwei deutsche Frauen in einer Gospel-Kirche im Hochsommer und es ist heiß und ungewohnt und exotisch und sie haben Angst und sind fasziniert und die haben Gefühle und Sinneswahrnehmungen und Gedanken und da passiert etwas und ich kann’s durch die Augen der Erzählerin miterleben. Und es gibt irgendeine Geschichte und ich bin dabei, ich bin irgendwo anders, ich hab andere Gedanken als meine eigenen im Kopf. Das alles kann Erzählen leisten. Das können auch nur zwei Szenen sein.
Und hier die Geschichte … die zeigt ja auch was, ja. Aber … braucht das wer? Wär’s nicht schöner, in die einzelnen Szenen reinzugehen und das anzunehmen und was zu erzählen?
Das ist das: Die Geschichte zeigt, wie albern und unbefriedigend es ist, eine Kultur im Schnelldurchlauf zu erleben und zeigt dabei gleichzeitig, wie albern und unbefriedigend es ist, eine Geschichte im Schnelldurchlauf zu erzählen. Das hab ich beides schon gewusst oder geahnt. Man könnte die Geschichte im Schnelldurchlauf auch „gut“ erzählen, das ist aber richtig schwer, da geht’s über Sprache, Nuancen, Abwechslung, Ideen. Da muss richtig dran gefeilt werden – das tut der Text nicht, der trifft nur einen Ton immer wieder.
Schwierig, ich weiß du stellst die meisten deiner Texte hier ein, weil das irgendwelche Schreibhausaufgaben waren oder so … keine Ahnung, was man euch da beibringt, aber hier wär auf jeden Fall mehr drin.

Gruß
Quinn

 

Servus Damaris,
der Text macht auf mich den Eindruck, als hättest du hier tatsächliche Reiseaufzeichnungen von dir eins zu eins gepostet, ohne sie in irgendeiner Weise literarisch zu bearbeiten. Das macht es entsprechend schwierig, den Text mit den Maßstäben einer Kurzgeschichte zu messen, einfach weil er keine Kurzgeschichte ist.
Ich muss zugeben, dass ich etwa ab der Hälfte den Text quasi nur noch überflogen habe, auf der vergeblichen Suche nach einem Höhepunkt oder einer Pointe, oder im besten Fall sogar irgendwelchen tiefsinnigen Reflexionen der … - äh, kann man da jetzt überhaupt von einer Protagonisten sprechen? - was weiß ich, irgendetwas eben, das mich, der ich dich ja nicht kenne, interessieren könnte, irgendetwas, das diese Reiseeindrucksplitterchen aus der Beliebigkeit hebt. Ich fand leider nichts.
Doch, das fand ich witzig:

“Take the subway!“
Taken subway, …
(Und noch ein paar so Stellen, die wegen des Sprachmischmaschs einfach charmant-ulkig klingen.)

Darüber hinaus ist der ganze Text echt sehr schlampig geschrieben und gibt stilistisch wirklich nichts her. Und von den vielen Fehlern will ich jetzt gar nicht reden, weil die vermutlich der gewollten Authentizität geschuldet sind.
Na ja, Damaris, ich fühlte mich beim Lesen ähnlich, wie wenn mir ein flüchtiger Bekannter ungefragt seine Urlaubsfotos zeigt.
Also mit Literatur hat das für mich nicht viel zu tun. (Was nicht heißt, dass ich es ungern gelesen habe.)

offshore

 

Hallo Quinn, hallo Offshore,
o je, nicht gerade die beste Kritik, wo diese KG mir persönlich gefällt und am Herzen liegt. Schaun wir mal, was wird.
Vielen Dank und lG Damaris

 

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