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Sinn des Lebens

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05.10.2003
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Sinn des Lebens

Er suchte es sein Leben lang! Doch jetzt ist es zum Greifen nahe für ihn. Er hat das Glänzen in den Augen! Er weiß wo er es findet. Und er macht sich auf den Weg zu dem was er sein Leben lang gesucht hatte. Er kennt den Weg. Er geht los. Er quält sich den Berg hinauf. Ein steiniger und steiler Weg erwartet ihn. Aber das ist ihm egal. Er weiß was er will. Es ist kalt draußen. Sehr kalt. Er friert. Aber das macht ihm nichts. Der Weg ist noch lang. Den Berg hinauf. Aber er weiß was er will. Und er geht weiter. Steine in seinem Weg die er umgeht. Gruben die er überspringt. Tage lang muß er noch gehen. Er weiß es. Und er tut es. Eisern sein Ziel vor Augen geht er weiter. Und geht. Und geht. Er ist verbissen und weiß wohin der Weg geht und wo er endet und was ihn dort oben auf dem Gipfel erwartet. Die Erlösung. Sein Ziel. Es beginnt zu schneien. Es windet stark. Er hat Mühe sich zu halten. Aber er geht weiter. Den Berg hinauf. Er kann den Gipfel schon fast sehen. Es wird steiler und er hat große Mühe sich zu halten. Er muß weitergehen um weiterzukommen. Fallendes Geröll wird ihn nicht aufhalten. Nein. Er geht weiter. Eisenhart. Er weiß, daß er es schaffen wird. Ihm wurde oft von diesem Weg abgeraten. Ihm wurde oft ein falscher Weg gesagt. Doch dieses Mal läßt er sich nicht beirren und geht seinen Weg. Es ist bitterkalt. Er friert. Eine Pause macht er nicht. Es stürmt und schneit. Er kann den Weg nicht mehr sehen aber sein Gefühl leitet ihn. Es ist dunkel am Himmel. Die Wolken über ihm lassen es schneien. Es ist so bitterkalt. Er läuft weiter. Er geht seinen Weg. Die eisigen Winde. Seine Ohren sind weiß und ihm frieren die Kleider am Leib. Der Weg ist hart. Aber er muß ihn gehen. Es ist sein Ziel. Und er geht. Er läßt sich nicht beirren. Er geht weiter. Das Gelände wird flacher. Es wird leichter. Er geht seinen Weg. Verbissen und unbeirrbar. Es wird wärmer. Der Schnee schmilzt langsam. Der Weg wird wieder klar ersichtlich. Er geht weiter. Immer weiter. Es wird leichter. Er sieht am Rand Blumen blühen. Die Wolken am Himmel hat er unter sich gelassen. Er nähert sich dem Gipfel. Es wird noch wärmer. Er sieht bäume am Wegrand. Vögel die zwitschern. Wie in einer anderen Welt. Es wird heller. Große, weite Wiesen deren Grün man kaum erkennt da weiße Blumen in Massen auf ihnen wachsen und gedeihen. Es wird noch wärmer und die Sonne scheint glücklich am Himmel. Tiere spielen auf der Wiese und er geht seinen Weg. Er ist fast am Gipfel. Es fehlt nicht mehr viel. Er spürt es. Das Zwitschern der Vögel. Ein kleiner See links von ihm mit strahlend blauem Wasser. Es duftet nach Leben. Nach Frische. Nach Freiheit. Und er geht weiter. Und weiter. Und er geht. Und er ist am Gipfel. Er hat es geschafft. Er schaut sich um nach dem was er sucht. Er geht noch ein paar Schritte. Da liegt es. Es liegt zwischen den Gräsern und Blumen mitten in der Wiese. Er hat gefunden was er suchte. Er geht näher heran. Er kann es sehen. Er steht direkt davor. Einen Arm weit vor ihm. Er kniet sich davor nieder und betrachtet es. Das Glück. Die Liebe. Die Hoffnung. Die Kraft. Die Gesundheit. Der Erfolg. Alles in einem. Das, was er sich sein Leben lang erträumt hat. All seine Wünsche und Erwartungen liegen jetzt vor ihm. Die Erfüllung. Die Erfüllung all seiner Wünsche. Er schaut es sich an. Er betrachtet es genau. Die Sonne scheint warm auf seine Kleider. Er hat nur das Eine in seinen Augen. Er schaut es an und bewundert es. Seine Augen strahlen. Er lächelt. Es rollt eine Träne über seine Wange. Aber er lächelt. Er steht wieder auf und schaut es an. Er geht einen Schritt zurück. Er lächelt. Dann dreht er sich um. Er macht sich wieder auf den Weg. Er läßt es liegen. Das wonach er sein Leben lang gesucht hatte läßt er liegen. Er lächelt. Er geht den Weg zurück.

 

Hallo!
Das ist eine schöne Geschichte. Die Atmosphäre wird gut vermittelt. Trotzdem hätte ich mir zum Lesen ein paar mehr Zeilenumbrüche gewünscht, aber das ist wohl Absicht..!? ;-)

Nur das Ende finde ich komisch. Es ist schön, dass er den "Sinn des Lebens" findet, aber warum lässt er seine Entdeckung liegen?
Aber was mich noch viel mehr wundert, warum geht er zurück?
Es ist klar, dass der Mensch, wenn er ein Ziel erreicht hat, sich ein neues setzt und das anstrebt. Aber er geht nicht zurück, oder?

 
Zuletzt bearbeitet:

hallo auch!

schön, daß dir meine geschichte gefällt. du hast recht! ich habe sie absichtlich schwer lesbar geschrieben.
du tust genau das, was ich erreichen wollte. mit einem möglichst grauenhaften stil eine geschichte schreiben, über die man dennoch nachdenkt.
soviele leute haben sich ihre eigenen gedanken zum sinn ihres seins gemacht. und auch das der anderen.
stell dir vor: ich habe mir bei dem ende nichts gedacht :) ich finde es schön, selbst darüber nachzudenken, warum er den weg wieder zurück geht. unverrichteter dinge. warum tut er das? kann er gefallen daran gefunden haben zu suchen und zu finden? reicht es ihm aus zu wissen das es einen sinn gibt? was wäre, wenn er alles erreicht hätte, was er sich jemals gewünscht hat? was kommt dann? ein neues ziel? eine neue suche? weißt du wie alt der mann ist? ich habe es nirgendwo geschrieben. ich finde es schön, darüber nachzudenken, warum er den weg wieder zurückgeht und alles liegen läßt. das ist alles. :)

Healer

 

Schwer lesbar, voller inhaltlicher Wiederholungen und Fehler. Und wieder mal eine Story, die die Autorenintention auf den Leser abwälzt (interpretiert rein, was ihr wollt!). Immerhin ist der Autor diesbezüglich ehrlich, hehehe. Aber dennoch hat sie etwas, das mich anspricht, auch wenn ich es nicht genau festnageln kann.
Bin eh nur drüber gestolpert, weil ich dereinst eine Geschichte gleichen Titels verzapfte ( http://www.kurzgeschichten.de/vb/showthread.php?s=&threadid=4421 ) :naughty:

 

Du hast dir also bei dem Ende nichts gedacht? Warum sollte ich dann als Leser darüber nachdenken, wenn ich doch genau weiß, dass jeder Sinn den ich darin finden würde nur eine Interpretaion von mir ist? Was macht das für einen Sinn?

Er findet den Sinn seines Lebens? Der Protagonist tut mir echt Leid, wenn er ein Leben lang danach suchen musste ... dann findet er es und lässt es liegen? Muss ein scheiß Leben gewesen sein. Hat hier irgendjemand schonmal einen glücklichen Suchenden gesehen? Also mir ist noch keiner begegnet. Wer etwas sucht, kann nicht glücklich sein, weil er das was er sucht aus seiner Sicht zu seinem Glück braucht und eine Suche bedeutet immer Unvollkommenheit.

Auf der anderen Seite, wenn man bedenkt, dass "Sinn des Lebens" auch Erkenntnis bedeutet und jeglicher Sinn eine Konstruktion des menschlichen Verstandes ist, er also nur bei sich selbst suchen braucht, resigniert der Protagonist und zieht die Unkenntnis vor.

Scheint als hätte er schon damit aufgehört zu leben? Er geht ja nun zurück, nur wohin? Klingt auch nach resignation.
Das klingt wie nach dem Prinzip, das ein besonders reicher Mensch gerne mal wie ein Penner leben möchte, weil er so glaubt das Leben wieder genießen zu können und schätzen zu lernen. Hat der Prot. davor etwa angst? Er könnte dem Leben nichts mehr abgewinnen, wenn er all das hätte was er sucht?

Offenbart sich hier nicht der wahre Sinn seines Lebens? Nämlich danach zu suchen, es aber niemals zu finden?

 

Ich finde, der Berg auf den er steigt, ist selbst schon der Sinn. Der sinn liegt nicht oben, auf dem Gipfel und man muss hinaufsteigen um ihn zu erreichen. eigentlich müsste der ganze Berg der sinn sein. aber trotzdem finde ich deine Geschichte schön, auch wenn mich die ganzen kurzen sätzchen nach ner weile nerven. :)


lacrima

 

Hallo Healer,

ich finde deine Geschichte super gut, sie regt mich sehr zum Nachdenken an.

@braindead, als Suchender kann man sehr wohl glücklich sein. Forschende, Wissenschaftler sogar Köche die versuchen ihr Lieblingsrezept zu vervollkommnen, sind glücklich. Dann nämlich, wenn man den Weg als Ziel betrachtet, und nicht immer nur auf Ergebnisse starrt.

Allerdings wäre es für mich wirklich einsichtiger, wenn sich der Protagonist zum Weitergehen entschlösse, und nicht zum Umkehren.

Woher will er wissen, dass das was vor ihm liegt der Sinn des Lebens ist? Vielleicht liegt der wirkliche Sinn, oder noch ein weiterer Sinn, ein paar Meter weiter vor ihm?

"Sinn"volle Grüße! Marion

 

@Marion Reich, scheinbar meinen wir das gleiche, ich habs nur nicht explizit ausgedrückt. Da aber das "suchen" auch einen Gegenstand, hier ein Ziel vorausetzt, schließt das meiner Meinung nach die Betrachtungsweise "nicht das Ziel sehen, sondern den Weg dahin" aus.

Wer den Weg wichtiger als das Ziel erachtet, ist für mich kein Suchender mehr, sondern jemand der lebt. ;)

PS: Ich glaube der Protagonist weiß es nicht, wie will er das auch wissen, wenn doch das Ende dem Autor nach unwillkürlich ist und ohne absichtlichen Inhalt.

 

hmmmms...
also gut...
das ende ist nicht ganz so sinnlos dahererzählt... es ist mehr eine liebesgeschichte die ich da geschrieben habe!
wer sagt, daß das glück auf dem berg, welches er findet, ein gegenstand ist? ich habe es offen gelassen. absichtlich! kann es eine person sein? die dort oben auf dem berg ist? die bezeichnung im text "es" bezieht sich lediglich auf die wünsche und erwartungen des mannes. es könnte alles sein!
er geht den berg wieder hinunter. wer sagt, daß er nicht wieder hinauf gehen wird? die anstrengung ist zwar herb, jedoch erwartet ihn jedes mal dort oben das schönste, was es für ihn geben kann. ohne es besitzen zu wollen!
boah... es ist schwierig das alles so zu erklären, wie ich es empfunden habe.

 

Muhahaha, erst zugeben, sich nichts beim Ende gedacht zu haben, dann die öffentliche Runde "Wildes Hineininterpretieren" eröffnen und nun sinnieren, was man ja ursprünglich alles beim Schreiben empfunden hat (Autorenintention hier _____ :deal: einfügen!), sorry, aber DIE Kurve kriegste m.E. nicht mehr. :rotfl:

 

Hallo Healer,

o.k. - die Geschichte schwer lesbar zu machen, um den steilen Anstieg zu illustrieren- das hätte ich noch mitgemacht. Hätte man dies aber nicht besser durch Komplexität der Gedanken erreicht, als durch nervigen, schlechten Stil?
Die verwendeten Bilder, Berg, Sonne, sind doch schon sehr abgegriffen, da wäre etwas mehr Kreativität gefragt.
Die Idee, dass der Mann umkehrt finde ich gar nicht schlecht, doch kann sie nur an brauchbaren Konturen gewinnen, wenn die Interpretation der Geschichte eindeutiger ist, z.B. auf die Relativität von Glück eingegangen wird.

Ich habe schon geahnt, dass es die `der Weg ist das Ziel´ Ansichten geben wird. Das wird immer so daher gesagt... na, gut.

Tschüß... Woltochinon

 

Du hättest ruhig schreiben können das man das,"das"(hehe)man dort findet, nicht mitnehmen kann.
Daher ist es auch nicht überraschend das er den Weg wieder zurückgeht das rückfinden.

 

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