- Beitritt
- 24.04.2003
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Sinn des Lebens
Dunkle Anzüge, eingebettet in kalter Fassade von Marmor. Sie wandern umher wie Schatten, verharren vor metallischen Türen, verschmelzen in grauer Konversation. Manche von ihnen größer, andere kleiner, verfolgen sie kein scheinbares Ziel. Tiefste Verdrängnis taucht auf in meinem geschwächten Ich. Zwängt mir Fragen auf, deren Antworten ich lieber vergessen möchte. Wie auf einem Spiegel der Vereisung gleite ich unbewusst durch diese bizarre Welt der automatisierten Sinnlosigkeit. Unfähig des bewußten Handelns, außerstande die Welt die mich umgibt fehlzuinterpretieren, kann ich ihr nicht zugehörig sein, weil ich sie sehe. Ich kann mich ihr nicht widersetzen, weil sie weiss wie schwach ich bin. Also lasse ich mich führen und erwarte nichts bis auf vollkommene, perversierte Logik.
Mein Name ist Jennifer McArthur. Ein mittelgroßer Schatten. Ein nicht unbedeutendes Zahnrad im Getriebe der Maschinerie, die ihr eigenes Universum längst hinter sich gelassen hat. Ich sehe mich selbst als Inspiration des Hasses und der Verachtung, die sie in Bewegung hält, sie schon viele Grenzen hat durchbrechen lassen.
Ich bin vierundzwanzig Jahre alt und lebe in Manhattan. Eigentlich spielt das keine Rolle, denn jeder Ort ist sich selbst, alle Plätze gleichermaßen erfüllt von endloser Finsternis und Bedrängnis.
Minimales Dunkel startet seine standardmäßigen Phrasen, will wissen wohin ich schweben möchte. Blasphemische Wiedersetzung bestrebt meinem Drang nach oben zu deuten nicht.
Dasein ist Illusion, eine Facette menschlicher Kunst der Einbildung, nach unten gleitend in Wänden die Kopf rückwärts stehen, verfehle ich in meinem Fall das, was vor so langer Zeit als Hölle galt.
Ich gehe jede Woche fünfmal in ein Center, um mich fit zu halten, der Glaube an die totale Bedeutungslosigkeit.
Körperlich den Geist verlassen, Psyche in wachsender Tiefe, eingebettet in madenzerfressender Armut, oberflächlich Reichtum und Richtung wider Universum.
Das ist der Sinn dieses meines Lebens.