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Simsala

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09.03.2007
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Simsala

Meine Damen und Herren, wir schalten uns nun ein in die Diskussion der Herren Wegemann-Detfurth von der Regierungspartei und Prof. Dr. Maßweiler von der Opposition. Wie immer, übertragen wir live. Die Diskussion ist schon seit einigen Minuten voll entbrannt. In dieser Woche geht es um das Thema Simsalabimbambasaladusaladim.

WEGEMANN-DETFURTH: ....haben wir schon seit Jahren darauf hingewiesen, dass das Thema Simsalabimbambasaladusaladim auf den Nägeln brennt. Erst als uns die Bevölkerung bei den letzten Wahlen uns - ich sage uns - ihr Vertrauen geschenkt hat, können wir endlich das Thema Simsalabimbambasaladusaladim wieder auf die Tagesordnung setzen und zum Erfolg führen.

PROF. DR. MAßWEILER: Wir sind es doch gewesen, die immer wieder Simsalabimbambasaladusaladim als notwendig bezeichnet haben. In unserer Zeit können wir auf keinen Fall weiter auf Simsalabimbambasaladusaladim verzichten. Aber Sie sind es doch gewesen, die Simsalabimbambasaladusaladim ständig im Bundesrat blockiert haben. Und als Simsalabimbambasaladusaladim endlich den Vermittlungsausschuss erreicht hat, ist es Ihre Fraktion doch gewesen, die den Ausschuss plötzlich verlassen hat, sodass keine Entscheidung herbeigeführt werden konnte. Und warum, warum? das frage ich Sie?

WEGEMANN-DETFURTH: Darauf kann ich Ihnen eine ganz einfache und klare Antwort geben. Bei der Vorlage im Bundesrat hieß ihre Eingabe noch Simsalabimbambasaladusaladim, aber dem Vermittlungsausschuss haben Sie eine scheinbar leicht geänderte Fassung vorgelegt. Plötzlich hieß es nicht mehr Simsalabimbambasaladusaladim, sondern Simsaladimbambasaladusaladim. Sie glaubten, wir würden diese Veränderung nicht merken, weil sie sie in den Ausführungsvorschriften versteckt hatten. Nicht mit uns, mit uns nicht.

PROF. DR. MAßWEILER: Diese Veränderung war, das wissen Sie ganz genau, das wissen Sie so gut wie ich, eine notwendige Veränderung, um den Fußnoten zur Erlassvorschrift der Europäischen Kommission zum Thema Simsalabimbambasaladusaladim nicht zu widersprechen. Ohne diese leichte Veränderung wären wir mit einer Klage am Europäischen Gerichtshof gescheitert.

WEGEMANN-DETFURTH: Das wäre abzuwarten gewesen. Und im übrigen handelte es sich keineswegs um eine kleine Veränderung. Diese sogenannte "kleine" Veränderung hätte weitreichende Konsequenzen für die Bevölkerung gehabt. Das konnten wir gottseidank - GOTTSEIDANK - verhindern. Auch deswegen wurden wir gewählt. Die Bevölkerung ist keineswegs so dumm wie sie denken, sie hat sehr genaue Vorstellungen von Simsalabimbambasaladusaladim.

PROF. DR. MAßWEILER: Wenn Sie ehrlich wären, würden Sie eingestehen, dass Sie die Wahl nur knapp - ich sage knapp - deswegen gewonnen haben, weil sie drei Tage vor der Wahl eine unsägliche Kampagne gegen uns gestartet haben, nur weil wir uns dafür eingesetzt haben, einen Baum zu retten, auf dem jedes Frühjahr ein Kuckuck saß. In ihrem ganzen Wahlkampf haben sie kein Wort über Simsalabimbambasaladusaladim verloren. Aber nach der Wahl überraschen Sie die Bevölkerung mit einem Thema, das wir - wir waren es - auf die Tagesordnung gesetzt hatten.

WEGEMANN-DETFURTH: Wenn Sie, Herr Kollege Prof. Dr. Maßweiler, so für Simsalabimbambasaladusaladim eintreten, warum beschweren Sie sich dann, dass wir nun Simsalabimbambasaladusaladim endlich angehen. Unsere europäischen Nachbarn haben sich schon vor Jahren mit Simsalabimbambasaladusaladim auseinandergesetzt und sind heute schon in vielen Bereichen über Simsalabimbambasaladusaladim hinaus. Wir haben Zeit verloren, wir haben Zeit verloren, Herr Kollege, Zeit, die wir nur schwer wieder aufholen können. Durch Ihre Schuld.

PROF. DR. MAßWEILER: Bleiben Sie bitte sachlich, Herr Kollege Wegemann-Detfurth. Es hat jetzt auch keinen Zweck, die Schuld in der Vergangenheit zu suchen. Die Bevölkerung erwartet Antwort für heute und morgen und mit Recht. Mit Recht, sage ich. Ihre Version von Simsalabimbambasaladusaladim, die Sie von uns abgekupfert und dann verfälscht haben, ihre Version gibt nur eine Antwort auf gestern. Die Zukunft liegt jedoch nicht hinter, sondern vor uns.

WEGEMANN-DETFURTH: Wie dem auch sei, lieber Kollege. Wir haben die Mehrheit im Bundestag und werden Simsalabimbambasaladusaladim zum Erfolg führen.

PROF. DR. MAßWEILER: Dabei vergessen Sie, dass es auch Abgeordnete in Ihrer Fraktion gibt, die Simsalabimbambasaladusaladim kritisch sehen, jedenfalls in Teilen. Ihre Mehrheit steht auf tönernen Füßen. Um alle Abgeordneten für Simsalabimbambasaladusaladim zu gewinnen, müssen Sie Simsalabimbambasaladusaladim so aufweichen, dass es nicht mehr erkennbar wird. Die von Ihnen erhoffte Wirkung von Simsalabimbambasaladusaladim wird so nicht eintreten.

WEGEMANN-DETFURTH: Setzen Sie bitte nicht auf Pferde, die Sie nicht selber reiten. Die Bevölkerung steht hinter uns, wie die letzte Simsalabimbambasaladusaladim-Umfrage zeigt: 27,7 Prozent haben klar für Simsalabimbambasaladusaladim votiert und nur 27,4 Prozent dagegen. Der Rest ist noch unentschieden, wird sich aber zweifellos für Simsalabimbambasaladusaladim entscheiden, wenn man ....

PROF. DR. MAßWEILER: ...wenn ich mal unterbrechen darf...

WEGEMANN-DETFURTH: ...ich möchte jetzt im Zusammenhang sprechen, damit auch für den Zuhörer deutlich wird, worum es geht...ich habe Sie auch nicht unterbrochen und Ihnen sehr lange zugehört, was mir schwer gefallen ist angesichts der teilweise doch sehr weit hergeholten Argumentation, der Sie sich befleissigen, um allen Sand in die Augen zu streuen...

...wenn man dieser Bevölkerungsschicht, die der Politik etwas ferner steht als Sie und ich, Simsalabimbambasaladusaladim in einfachen Worten erklärt. Die Parteien haben hier auch eine Führungsaufgabe, eine Aufgabe, die ihre Partei in der Vergangenheit ständig vernachlässigt hat.

PROF. DR. MAßWEILER: Wenn Sie glauben, in dieser Weise der Bevölkerung ihr Simsalabimbambasaladusaladim-Konzept aufzwingen zu müssen, können wir leider nicht anders, als mit unserer Bundesrats-Mehrheit Simsalabimbambasaladusaladim zu Fall zu bringen. Im Interesse der Bevölkerung. Wir stehen alle in der Pflicht, Schaden vom deutschen Volk abzuwenden. Dafür sind wir gewählt.

Das war unsere heutige Live-Diskussion. Das Thema Simsalabimbambasaladusaladim wird uns noch länger beschäftigen, denke ich. Für heute sage ich unseren Kontrahenten herzlichen Dank. In der nächsten Woche zur gleichen Zeit im gleichen Sender diskutieren Frau Dr. Welke-Nötiges und Frau Lenske das Thema Falleriundfallera.

 

Hallo rokion,

es ist beliebt, in der Satire, die heiße Luft, die Politikermündern in Diskussionen entströmt, auf diese Art zu persiflieren. entsprechend oft wurde es gemacht und ist trotzdem manchmal witzig.
Warum ich es bei dir eher ermüdend fand, habe ich nicht ganz raus. Vielleicht sind die Aussagen außerhalb von simsalabimsalabimbambasaladusalabim zu nah an den üblichen Sprachfloskeln, um sie als solche zu entlarven. Ich habe den Eindruck, es ging dir weniger um die Floskeln als um die gleichen oder fast gleichen Themen dahinter, die immer die gleichen Streitigkeiten in den gleichen Phrasen hervorrufen. Um die unterschiedlichen Schreibweisen zu bemerken, muss man bei dir allerdings in einem langen Wort Buchstaben abzählen.
Wenn du das gemeint hast, würde ich auch inhaltlich widersprechen, da sich die thematischen Fraktionsgrenzen ja in letzter Zeit auflösen und nicht mehr Parteiprogramme hinter den Sprachhülsen stecken, sondern der jeweilige Pragmatismus der Regierenden und der Opposition. Die Regierung will, was die Opposition wollte, als die noch an der Regierung war (und umgekehrt).Über die Ressorts werden die Themen nach Interesse der Ressorts, nicht nach Parteiprogrammen bewertet. Frau Vanderlaien besetzt ein SPD Thema, Herr Mitunterfairing eine klassische CDU Position.
Das Schlimme daran ist, dass es eben nicht um Simsalabin und Falleri geht, sondern die Themen wirklich wichtig sind, nur die Argumentation so austauchbar. In der Besetzung der Vokabeln könnten bei dir also die Themen diskreditiert werden, nicht die Art, wie damit umgegangen wird.
Aber unabhängig davon fand ich deinen Text sprachlich leider genau so ermüdend und langweilig wie diese Diskussionen nun einmal sind. Du hast es also gut getroffen, nur für eine Satire eben nicht überspitzt genug.

Lieben Gruß, sim

 

Hi rokion,

die Grundidee mit dem "Simsalabimbambasaladusaladim"-Platzhalter gefällt mir. Ich finde auch die Argumentationsweise der beiden Politiker gut dargestellt. Nur, da stimme ich mit sim überein, es fehlt einfach die Überspitzung. Schmunzeln musste ich leider an keiner Stelle. Du bist zu straight, da fehlen die Wendungen. An sich reicht es, wenn man die ersten drei, vier Absätze liest, denn dann kommt nichts neues mehr.

Hier ist es das selbe wie mit deiner Geschichte "Werbefrei". Du hast eine Idee, zugegebenermaßen keine schlechte, aber dann trittst du sie platt, ziehst die in die Länge, rollst sie aus wie einen Pizzateig. Das ist schon OK wenn man das mal so macht, allerdings fehlen in beiden Geschichten die weiteren Einfälle, du lieferst quasi ne Pizza ohne Belag.

Bie dez

le korbnini

 

Hallo rokion,

ich muss mich leider sim anschließen, denn ich fand es auch eher ermüdend. Zu Beginn ist die Geschichte noch ganz witzig, aber irgendwann wirkt es einschläfernd. :sleep: Vllt liegt es ja auch einfach am Thema, oder du hast es zu gut umgesetzt. In den Medien hat das politische Geschwafel ebenfalls eine solche Wirkung auf mich. Aber du hast gezeigt, dass Simsalabimbambasaladusaladim durch jeden Begriff ersetzt werden kann, der durch die Politik geistert. Somit ist es eine astreine Satire. :thumbsup:

Ciao

:sleep: MiK

 

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