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Silvie

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25.05.2014
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Silvie

Sie ist mir nicht mehr aus dem Sinn gegangen. Silvie, eine Blondine mit Witz und Geist, die so gar nicht in das Klischee vom Dummchen passte. Wir hatten uns auf einer Party bei Jan getroffen. Als wir uns begrüßten - ihr Händedruck war fest und ihr Lächeln elektrisierte mich - fühlte ich mich sofort zu ihr hingezogen. Sie war in Begleitung ihrer Freundin gekommen, aber ich hatte nur noch Augen für sie und auch sie beäugte mich neugierig und schenkte mir das eine oder andere Lächeln, bis wir uns schließlich näher kamen. Jan bekam ich an diesem Abend nur am Anfang zu Gesicht, dann war er überall und nirgends.
Silvie, die natürlich Silvia hieß, war ein Einzelkind und studierte im sechsten Semester Medizin. Das hatte ich erfahren, als ich umständlich versuchte, ein Gespräch in Gang zu bringen. Sie lachte belustigt über meine Bemühungen und erzählte dann sehr offen über sich, was dazu führte, dass sie über mich auch mehr erfuhr, als ich sonst anderen erzählen würde. Ich sagte ihr, dass ich Fotograf sei, ich hatte aber noch nie jemandem erzählt, dass ich nachts immer eine Lampe in der Wohnung brennen ließ, ich litt schon als Kind an Angst vor der Dunkelheit. Sie nahm unerwartet meinen Kopf in beide Hände und küsste mich auf die Stirn. „Ach, du Armer, das ist eine Achluophobie. Da kann man was dagegen unternehmen.“

Jan hatte für seine Party eine Playlist erstellt und die Musik lief leise im Hintergrund. Das hatte den Vorteil, dass wir uns selbst beim Tanzen noch unterhalten konnten. Mit der Zeit wurden unsere Gespräche immer intimer, sie ließ es zu, dass ich mein Gesicht in ihr Haar drückte und sie auf den Hals küsste. Wir tanzten eng umschlungen, genossen es, den Körper des anderen zu spüren, unsere Lippen berührten sich zuerst zögerlich, dann wilder, und plötzlich fanden wir uns im Obergeschoss in Jans Schlafzimmer wieder. Und auf einmal gab es keine Gespräche mehr. Unsere Hände gingen auf Erkundungstour, alle störende Kleidung wurde fallen gelassen, wir küssten uns unablässig und überall und dann war da nur noch pures Verlangen.

Die Morgendämmerung zog schon herauf, als die Party schließlich zu Ende ging. Ich wollte sie nach Hause bringen, aber sie beharrte darauf, ihre Freundin Jenny zu begleiten. Seit dem habe ich nichts mehr von ihr gehört. Wir hatten unsere Telefonnummern ausgetauscht. X-mal habe ich versucht, sie anzurufen, aber sie ging nie ran.
Dann habe ich Jan angerufen und ihn gefragt.
„Silvie, die kleine Blonde? Ja, die war doch mit ihrer Freundin da. Wart ihr nicht den ganzen Abend zusammen? Mann, so hab ich dich doch noch gar nicht gekannt. Bist ja richtig verrückt gewesen nach der Kleinen.“
„Ja“, sagte ich kleinlaut. „Hast du ihre Adresse?“
„Ihre Adresse, spinnst du? Ich kenn sie doch gar nicht.“
„Kannst du ihre Freundin vielleicht fragen, die hieß doch Jenny oder so ähnlich?“
„Mann, musst dus nötig haben. War da was zwischen euch?“
„Was?“
„Frag nicht so blöd. Hast du sie gevögelt?“
Das war nun etwas, das ihn nichts anging. Als ich nichts erwiderte sagte er: „Wusste ich’s doch. Und wo habt ihr es getrieben? Etwa in unseren Betten? Ich trete dir in den Arsch, wenn ich dich erwische.“
Jan schien wirklich sauer zu sein.
„Ja, tut mir leid. Ich erzähl es dir später mal. Kannst du sie fragen? Hilfst du mir?“
„Okay, ich versuche es“, sagte Jan und legte auf.

Zehn Minuten später hatte ich die Adresse, und eine halbe Stunde darauf klingelte ich an Silvies Wohnungstür. Ich stellte mich so, dass sie mich durch den Spion sehen konnte. Als ich Schritte hinter der Tür hörte, hielt ich den Atem an. Sie musste mich erkennen und sie musste doch auch noch eine Erinnerung an unseren Abend haben. Im Treppenhaus war es totenstill und ich konnte das Blut in meinen Ohren rauschen hören. Mein Herz raste vor Angst, sie könnte mich wieder wegschicken. Wie lange hatten wir uns eigentlich nicht gesehen? Mussten so sieben, acht Wochen gewesen sein. Ich wollte nicht umsonst vor dieser Tür stehen.
„Silvie, bitte, ich bin’s, Achim, mach bitte auf.“
„Was willst du?“, hörte ich sie drinnen sagen.
„Warum bist du nicht ans Telefon gegangen? Ich wollte dich wiedersehen. Mach auf, bitte.“ Irgendwie kam ich mir blöd vor, im Treppenhaus. Die Nachbarn standen bestimmt hinter ihren Türen und lauschten.
Der Schlüssel drehte sich im Schloss und die Tür schwenkte nach innen auf. „Woher hast du eigentlich meine Adresse?“, fragte sie. Sie stand vor mir, kreidebleich, verheult, irgendwie hatte sie nichts gemein mit der Silvie von der Party.
„Wie siehst du denn aus?“, fragte ich, doch statt einer Antwort traf mich ein Schwall Erbrochenes. Bevor ich etwas tun oder sagen konnte, hatte sie mich gepackt, nach innen gezogen und die Tür zugeknallt. Wir standen uns in dem schmalen Korridor gegenüber. Sie hatte die Augen aufgerissen und war feuerrot im Gesicht geworden.
„Du kotzt mich an!“, schrie sie.
„Ich würde die Tatsachen jetzt mal nicht verdrehen“, sagte ich einen Moment zu schnell und ohne eine Sekunde nachgedacht zu haben. Doch zu meiner Verwunderung begann sie, laut zu lachen. Dann sagte sie, ich solle mein Hemd ausziehen, sie müsse es waschen, und es täte ihr leid. Ich musste das Shirt auch mit ausziehen und fühlte mich plötzlich nackt und mich fröstelte, als wir auf ihrer Couch saßen.
Auf ihrem Tisch stand ein leeres Gurkenglas und eine angebrochene Packung Schokolade. Sie war schwanger, so viel hatte ich inzwischen begriffen. Aber gerade darum wollte ich nun wissen, warum sie sich nicht gemeldet hatte. Hatte ich etwas falsch gemacht?
„Ich glaube, wir haben beide etwas falsch gemacht“, sagte sie. Ich wollte etwas erwidern, doch sie fuhr fort: „Es war alles außer Kontrolle geraten. Wir waren so verrückt aufeinander, ich wollte es genau so sehr, wie du. Und ich weiß nicht, was mich geritten hat, zu ignorieren, dass ich meinen verdammten Eisprung hatte.“
„Eisprung?“, Fragte ich verdattert. „Nimmst du nicht die Pille?“
Sie schüttelte den Kopf. „Ich vertrag sie nicht. Und ich Idiotin hab immer ein Kondom dabei, aber meine Handtasche war unten im Wohnzimmer bei Jenny. Ich hätte dich fragen können, aber das war alles zu kompliziert ...“ Und nach einer kleinen Weile fügte sie hinzu: “... und zu schön.“
Dann sagte lange keiner etwas.
„Willst dus?“, fragte ich schließlich.
Silvie stand abrupt auf und fuchtelte mit den Händen. „Nein! Ja! ... Ich weiß nicht.“ Dabei hatte sie sich wieder gesetzt und war in sich zusammengesunken. „Ich weiß es nicht“, sagte sie schließlich, und begann zu weinen.
Ich wusste auch nicht, ob ich wollte, dass sie es wollte. Umständlich versuchte ich, sie in die Arme zu nehmen und zu beruhigen. „Es wird alles gut“, sagte ich.
„Für dich, ja“, sagte sie unter Tränen und drückte ihr nasses Gesicht an meine Brust.
„Nein“, sagte ich und ein Entschluss stand fest für mich, „es wird alles gut, für uns.“
„Für uns? Wir kennen uns doch gar nicht.“
„Wir kennen uns noch nicht so gut, das stimmt, aber wir wissen doch schon eine Menge über uns. Du weißt zum Beispiel von mir, dass ich nachts immer eine Lampe brauche.“ Ich nahm ihren Kopf in meine Hände und sah ihr in die Augen.
Sie blickte mich durch einen Tränenschleier an, ihre Wangen waren nass und ihre Nase lief wie bei einem kleinen Kind. „Bei Jan hast du aber alle Lampen ausgemacht“, protestierte sie.
Ich lächelte. „Siehst du, deine Therapie hat schon angefangen, zu wirken.“
Ich zog ein sauberes Taschentuch aus meiner Hosentasche und trocknete ihre Tränen und ließ sie sich schnäuzen. Ein Gefühl tiefer Zuneigung ergriff mich und ich drückte sie wieder an mich. „Wir schaffen das, das verspreche ich dir.“
Plötzlich löste sie sich von mir. „Und wovon sollen wir leben?“
Das war zweifellos eine berechtigte Frage. Meine Arbeit als Fotograf warf keine Reichtümer ab, aber es würde reichen. Ob ich sie mit diesem Argument beruhigen konnte, wusste ich nicht sicher. Zweifel nagten an mir, als sie mich plötzlich von sich wegstieß.
„Was hast du?“, fragte ich irritiert.
„Geh duschen, du stinkst!“ Sie erhob sich, ging zum Kühlschrank in die Küche und kam mit einem neuen Glas Gewürzgurken zurück. Mit einem Ploppen löste sich der Deckel, sie nahm eine Gurke heraus, steckte sie sich in den Mund und griff im selben Augenblick in die Packung Schokolade.
„Okay“, sagte ich, „ich beeil mich, du wirst das Bad sicher auch bald brauchen.“

 

Hallo Leute,

ich muss etwas gestehen: Dieser Text ist das Ergebnis einer Inspiration durch die kleine Geschichte "Die Gurke" von Citizi K, der aber aus der Sicht des Kindsvaters geschrieben ist. Ich konnte einfach nicht widerstehen. Hoffentlich habe ich nichts verbotenes gemacht :sealed:

viel Spaß beim Lesen
Schönen Gruß
khnebel

 

Hallo khnebel, da fehlt ein wenig Herzblut in deiner Geschichte, die ich mit Interesse gelesen habe.
Der Anfang lässt nicht darauf schließen, dass da mehr gewesen ist, als eine unverbindliche Verliebtheit.

"und uns sofort gut verstanden" deutet noch nicht einmal auf Verliebtheit hin. Gut verstehen kann man sich mit vielen Menschen. Hier brauchen wir Faszination, Magie, Verwirrtheit usw.

Das Mädchen ist blond, hat Geist und Witz, doch mehr erfährt der Leser nicht. Das ist schade, denn ich würde deine Figuren gerne erleben. Auch dein Protagonist verrät nicht viel von sich. Gedanken, Gefühle, Bewegungen, Körper, Geist und Seele.

Der Hauptteil der Geschichte wäre die erste Begegnung, der Funke, der überspringt, sich entzündet und wie eine Bombe einschlägt. In dieser Szene sollte es knistern, der Leser wird hineingezogen in die Magie dieser Nacht und hofft und bangt, dass sich das Liebespaar wieder findet. Dann wäre auch der letzte Satz für den Leser ein glückliches Ende.

Lieber khnebel, ein wenig viel Gemecker, denke ich und es tut mir leid. Die Idee ist gut, da kannst du noch etwas daraus machen.

Ein schönes Wochenende!
Amelie

 

Jetzt muss ich mich aber erst mal um die Beantwortung eurer Kommentare kümmern, ich war das Wochenende zu eingespannt gewesen.

Und damit zu dir, Feuerwanze,

Vielen Dank für deinen Kommentar und ich freue mich, dass du meine Geschichte humorvoll fandest. Leider bist du da der einzige :(. Ich bin aber schon bei der Überarbeitung.

Hallo maria.meerhaba,

Auch dir vielen Dank für deinen Kommentar. Die Polizei hat sich bei mir noch nicht gemeldet :D.

Es ist genauso wie beim Original: Die Figuren bekommen keine richtigen Gesichter und alles ist von einer Ferne erzählt, die nicht richtig berührt.

Ich muss es eingestehen, dass das nicht mein Ziel war, eine Liebesgeschichte zu schreiben, aber es hat so nicht funktioniert. Beabsichtigt hatte ich, mit der knappen Erzählung auf das leere Gurkenglas und die Schokolade zu kommen. Sicher, in meinem Kopf war das lustig. Es muss aber in den Köpfen meiner Leser den selben Effekt haben. Hat es aber nicht, wie sich zeigt.

Hallo AmelieS,

Damit bin ich bei dir und danke auch für deinen Kommentar, und ich muss dir auch sagen, dass ich den Leser zwischen den Zeilen lesen lassen wollte, was, wie ich maria schon geantwortet habe, nicht funktioniert hat. Ich will aber bei meiner Überarbeitung versuchen, die humoristische Komponente, die ich nicht mal in den Tags mit gewählt habe, beizubehalten. Ein bisschen funktioniert hat sie ja, wie ich am Kommentar von Feuerwanze sehen kann.
Aber ich gebe euch allen recht, allein, ohne die Originalgeschichte vorher gelesen zu haben, funktioniert auch das Gurkenglas nicht.

Hat übrigens auch meine mir angetraute Kritikerin gesagt.

Also, danke noch mal, und ich melde mich, wenn ich die Überarbeitung gepostet habe.

Euch allen schönen Gruß
khnebel

 

Ich habe die Überarbeitung soeben eingestellt, bin gespannt, ob sie euch besser, oder nun überhaupt gefällt.

khnebel

 

Hi khnebel,

zuerst einmal: Deine Geschichte ist gut zu lesen, man bleibt nirgends hängen. Locker und flockig geschrieben, das gefällt mir recht gut.

Das hier würde ich von

schenkte mir das eine und andere Lächeln

in "das eine oder andere Lächeln".

Gestört hat mich, dass die Geschichte an sich zu durchsichtig und an der Stelle mit den Gurken und der Schokolade übertrieben war. Schöner hätte ich es gefunden, wenn du etwas dezenter auf die Schwangerschaft hingewiesen hättest.

Im Plot fehlt irgendwie ein richtiger Kracher, eine überraschende Wende. Die Schwangerschaft, die Gurken, die Schokolade und die Übelkeit reicht mir nicht.

Sorry, hoffentlich bist du jetzt nicht zu enttäuscht. Aber, wie gesagt: Vom Schreibstil her hast du das aus meiner Sicht gut gemacht.

Gruß, Freegrazer

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Freegrazer,

Vielen Dank dir für deinen Kommentar und danke, dass du meine kleine Geschichte gut geschrieben findest.
Das mit dem Plot ist so eine Sache. Es hat eben doch nicht funktioniert, was ich da gemacht habe. Ausgangspunkt war der Text von Citizi K, aber das weißt du ja alles. Das heißt aber, dass ich eigentlich überhaupt nicht vorhatte, eine Liebesgeschichte zu schreiben. Nur, als ich den kleinen Text von der Gurke gelesen hatte, kam mir die Idee von der Gegendarstellung, aus der Sicht des Mannes. Und da musste der Weg meines Erachtens zwangsläufig zu den Gurken und der Schokolade führen.

Gestört hat mich, dass die Geschichte an sich zu durchsichtig und an der Stelle mit den Gurken und der Schokolade übertrieben war.

Durchsichtig ist die Geschichte, da gebe ich dir recht. Aber ist es übertrieben, wenn eine Frau Saures und Süßes zusammen verspeist, weil sie gerade einen verbogenen Appetit hat? Ich glaube, da gibt es tausend und mehr Schattierungen. Meine Frau hatte bei keinem unserer drei Kinder solcherlei Begehren, aber ihre Großmutter hatte davon erzählt, dass ihr Mann bei Wind und Wetter losmusste, um geräucherten Hering zu besorgen, und das mitten in der Nacht. Ich weiß nicht, ob das auch damals, wir sprechen vom Zeitraum 1923-1933, Mangelerscheinungen waren und dass dieses Phänomen heute eher zum Klischee verkommen ist. Da ist sicher alles möglich. Aber die Gurken und die Schokolade waren nicht meine Idee, sondern Citizi Ks. Das habe, wollte, oder besser musste ich übernehmen.

Mal sehen, was so noch an Meinungen kommt.

Dir noch einmal danke und

Schönen Gruß
khnebel

P.S.: Das und mach ich zum oder :)

 

„Ich vertrag sie nicht. Und ich Idiotin hab immer ein Kondom dabei, ...“

Liebe Silvie,

kann sein, dass Du in der Genderforschung arbeitest, aber die politische Korrektheit zu übertreiben führt den Geschlechterkampf nur in den absurden Sumpf von Mensch und Menschin, „Bewohner*innenschaft“ [aus einer „freundlichsten“ Einladung zu einem Wllkommensfest für Flüchtlinge („geflüchtete Menschen“ in dem neu entstehenden Jargon, als ginge es um anderes Leben als menschliches) usw.] Der Idiot ist wie der Mensch und bedarf keiner besonderen geschlechtsspezifischen Endung.

Hallo khnebel,

alter Schwerenöter,

da hastu aber Glück, dass ich es mit Brecht (und Gottfried Keller) halt und Distanz, keineswegs Identifikation suche. Und aus der Distanz betrachtet ist die Geschichte in Ordnung, vom Inhaltlichen und Handwerklichen bis hin zur Moral - und wer könnte von sich behaupten, dass er frei von literarischen Einflüssen sei? Freilich

Seit dem habe ich nichts mehr von ihr gehört
wäre selbstverständlich korrekt, wenn da etwa stünde "Seit dem [Donner-]Tag habe ich ...", als Konjunktion wird's seit eh als "seitdem" zusammengeschrieben.

Bisschen riskant find ich hier den fehlenden Apostroph

„Mann, musst dus nötig haben.
(Beim
„Wusste ich’s doch
geht’s doch, obwohl die erste Person es gefahrloser weglassen könnte als die zwote.

Irgendwie kam ich mir blöd vor, im Treppenhaus.
geht an sich ohne Komma (Probe mit ein wenig Möbelrücken"Irgendwie kam ich mir im Treppenhaus blöd vor."

Gern gelesen vom Romantiker

Friedel,
der noch vorsorglich ein schönes Wochenende wünscht!

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo khnebel, ....." und dann war da nur noch pures Verlangen."

dieser Satz ist gut gewählt, er gefällt mir. Auch der Beginn ist jetzt besser, obwohl das Einzelkind? Viel besser hätte mir gefallen, diese Frau hätte etwas Körperliches, was die Leidenschaft unseres
Protagonisten entfachte.
Ein hautenges Kleid, oder ein besonders kurzes, das ihre Beine zur Geltung bringt. Die Frau sollte etwas Besonderes haben, vielleicht zwei Grübchen oder einen Leberfleck. Oder einen Kussmund, rot geschminkt. Da die beiden gleich im Bett landen, sollte es knistern. Und ihr Parfum!

Denn schon geht es weiter. Unser Protagonist kann diese Frau nicht vergessen. Er will sie unter allen Umständen wieder sehen. Er erinnert sich an sie. Woran? An ihren Duft?, an ihre samtige Haut, an ihre zärtlichen Hände, mit denen sie ihn berührte?

„Bei Jan hast du aber alle Lampen ausgemacht“, protestierte sie.

Ganz furchtbar, der Gedanke, dass er das Licht ausgemacht hat. Eine Todsünde, khnebel, wenn du ein Paar zu einem Liebesakt schickst.

Jetzt möchte ich den Zustand des leidenden Protagonisten nachempfinden können. Schlaflose Nächte, ziellose Spaziergänge in der Nacht, durch einsame Straßen.

Es gelingt ihm, sie zu finden und er steht vor ihrer Tür. Romantik? Fehlanzeige. Eisprung, Kondome, platzen wie Geschosse durch die Luft und zerstören die schönsten Gefühle. Dabei ist das Gekotze noch harmlos.
Hat eine Frau tatsächlich immer Kondome dabei, wenn sie zu einer Party geht?

Ich gebe zu, ich denke altmodisch. Als ich zu Partys ging, das ist schon sehr lange her, da flirtete man, verliebte sich und ging wieder brav nach Hause. Man tauschte Visitenkarten und verabredete sich. Dann kam der erste Kuss. Ein Feuerwerk an Gefühlen! Und wieder ging man brav nach Hause. Eine wunderschöne Zeit des Verliebtseins. Dies nur so nebenbei.

Jetzt kommt der romantische Schluss. Ich stehe ein wenig ratlos dabei, wenn die Frage nach den Finanzen erörtert wird. "Von Liebe reden wir später, wäre ein schöner Titel für diese Geschichte."

Lieber Khnebel, von meinen Meckereien abgesehen, hast du dich sehr bemüht, eine schöne Geschichte zu schreiben. In weiten Teilen ist es dir gelungen und meine Meinung ist ja nur eine von vielen.

Ich wünsche dir ein schönes Wochenende!
Amelie

 
Zuletzt bearbeitet:

Also du bist auf dem besten Weg, einige Übungen noch und bald, da bin ich mir sicher, wirst du auch die Maria total begeistern

Das ist ja ein dickes Lob und damit sage ich danke und

Hallo maria,

du hast vollkommen recht, der Anfang will nicht so richtig überzeugen. Aber ich freue mich, dass ich nicht alles falsch gemacht habe. Ich nehme mir den Anfang noch einmal vor.

Jan schien wirklich sauer zu sein.

Im Dialog merkt man ja, dass Jan wirklich angepisst ist, also finde ich diesen Satz ziemlich unnötig. Ich würde ihn streichen.

Da würde ich dir liebend gerne widersprechen und das mach ich auch, sonst kommt am Ende der Friedel noch und fragt, was der Konjunktiv soll :D. Natürlich kommt das aus den Dialogen schon raus, aber mir kommt es hier auf die Wahrnehmung meines Prot. an.

Ja, und das mit der Schwangerschaft, das überlege ich mir noch mal, wie er da drauf kommen könnte. :)

Also, vielen Dank fürs nochmalige Lesen und Kommentieren, aber ohne dies weiß ich ja nicht, woran ich bin, außer dass ich sage, okay, 260 mal gelesen und nicht gemeckert? Passt. :)

Hallo Friedrichard, lieber Friedel,

auch dir vielen Dank für deinen Kommentar und ich freue mich, dass du meine Geschichte gern gelesen hast.

Der Idiot ist wie der Mensch und bedarf keiner besonderen geschlechtsspezifischen Endung.

Haha, das ist noch niemandem aufgefallen und ich muss dir sagen, der Duden lässt es zu:

Idi|o|tin, die; -, -nen: w. Form zu ↑ Idiot. :)

... als Konjunktion wird's seit eh als "seitdem" zusammengeschrieben

Danke, das ist natürlich korrekt und wird geändert.

Bisschen riskant find ich hier den fehlenden Apostroph

Den hatte ich erst drin, das wollte aber meinem Duden nicht gefallen. Nun habe ich den Absatz Apostroph in meinem Print-Duden nachgeschlagen, da finde ich dazu keine eindeutige Regel, sodass ich hier die abgekürzte Form mit „es“ anwenden würde und das auch gemacht habe. Wenn du sagst, dass es riskant ist, dann ist es in deinen Augen aber auch nicht unbedingt falsch.

Folgendes habe ich dazu unter http://richtiges_gutes_de.deacademic.com/225/Apostroph gefunden:

Man kann einen Apostroph setzen, wenn das Pronomen es mit dem vorangehenden Wort (Verb, Pronomen,Konjunktion) zusammengezogen wird. Da diese Verbindungen im Allgemeinen nicht schwer lesbar sind, ist das jedoch nicht notwendig.

Also, hier würde ich sagen: Nichts ist wirklich falsch :D Komisch nur, dass der eingebaute Duden hier Unterschiede macht, denn bei „ich+es“ verlangt er den Apostroph, obwohl die gleiche Regel anzuwenden wäre.

Aber, um noch mal zum Kernproblem zu kommen: Ich habe heute in meinem Buch, das ich lese, eben dieses „du’s“ mit Apostroph gesehen. Und mir gefällt das ehrlich gesagt auch besser. Ergo: wird geändert und ich sag meinem Duden, dass das in Ordnung geht :).

Irgendwie kam ich mir blöd vor, im Treppenhaus.
geht an sich ohne Komma (Probe mit ein wenig Möbelrücken"Irgendwie kam ich mir im Treppenhaus blöd vor."

Den Satz würde ich schon gerne so stehen lassen, weil er von der Aussage her suggerieren soll, dass er, Jan, sich nicht wohl fühlt, hier so allein im Treppenhaus mit seinen Problemen. Schriebe ich den Satz nach deinem Vorschlag, dann könnte man meinen, er hat generell Probleme in Treppenhäusern.

Also, vielen Dank noch mal!

Hallo AmelieS

schön, dass du auch noch mal vorbeigeschaut hast. :)

Viel besser hätte mir gefallen, diese Frau hätte etwas Körperliches, was die Leidenschaft unseres Protagonisten entfachte.

Ich bin schon an der Überarbeitung des ersten Absatzes dran. Ich zieh ihr ein schnuckliges T-Shirt an mit einer lustigen und zweideutigen Aufschrift. Wird aber nicht vorher verraten :).

Ganz furchtbar der Gedanke, dass er das Licht aus gemacht hat. Eine Todsünde, khnebel, wenn du ein Paar zu einem Liebesakt schickst.

Ich glaube, das ist sehr subjektiv. Ich möchte mal eine nicht repräsentative Umfrage in Auftrag geben und das Ergebnis abwarten. Aber mir gefällt, dass du es anzweifelst. Dann ist meine Geschichte kein Text, zu dem man nickt und sagt: Ja, so ist das Leben. Dann kann er ein bisschen provozieren. Das macht er weiter unten auch noch, wir kommen noch hin ...

Jetzt möchte ich den Zustand des leidenden Protagonisten nachempfinden können. Schlaflose Nächte, ziellose Spaziergänge in der Nacht, durch einsame Straßen. Sehnsucht.

Dass er leidet, wird doch schon jetzt deutlich, indem er Kontakt zu ihr aufnehmen wollte und sich schließlich Hilfe bei seinem Freund Jan geholt hat. Wie lange nach dem Onenightstand die Sehnsucht ihn trieb, sie wiederzusehen, lasse ich gern offen, da lasse ich damit auch romantische LeserInnen ein bisschen leiden

Hat eine Frau tatsächlich immer Kondome dabei, wenn sie zu einer Party geht?

Du, ich habe schon das eine oder andere junge Mädchen im Supermarkt gesehen, das Kondome gekauft hat, da hege ich keinen Zweifel daran, dass es die nicht nur aufblasen wollte. Aber mir geht es um etwas anderes dabei. Silvie kann die Pille nicht nehmen, sie verträgt sie nicht. Und ich empfinde für eine Frau, die in einer Situation, wie auf Jans Party vielleicht zu meinem Prot. gesagt hätte: „Okay, wenn du reinkommen willst, dann komm, aber zieh dir was an die Füße“ (du verstehst, was ich meine), sich selbst zum Sexobjekt degradiert, die also nur zum Sex bereit ist, wenn der Mann für das Kondom gesorgt hat. Silvie ist aber eine selbstbestimmte junge Frau, die von sich aus bestimmen will, ob und wann sie Sex haben will, und dafür eben die Vorkehrungen trifft. Die meisten Männer gehen nun mal davon aus, dass die Frauen, die sie begehren, verhüten. Aber in Zeiten von AIDS sind Frauen meiner Meinung nach auch vorsichtiger, auch wenn sie die Pille nehmen. Und mein Prot. ist ja kein Bekannter, dem sie blind vertrauen kann. Dass es dann aber doch passiert, dass sie ungeschützten Sex haben und er damit ins Schwarze trifft, das ist halt ein Stück Schicksal und Natur, wo die Vernunft nicht mehr kontrollierbar abgeschaltet wird.

Als ich zu Partys ging, das ist schon sehr lange her, da flirtete man, verliebte sich und ging wieder brav nach Hause. Man tauschte Visitenkarten und verabredete sich. Dann kam der erste Kuss. Ein Feuerwerk an Gefühlen! Und wieder ging man brav nach Hause. Eine wunderschöne Zeit des Verliebt seins. Dies nur so nebenbei.

Da widerspreche ich dir doch gar nicht. Natürlich ist das eine wunderbare Zeit, aber in diesem Fall kann es nicht so gehen. Du erinnerst dich, dass meine Geschichte immer noch das Gegenstück zu Citizi K’s Geschichte „Die Gurke“ ist, wo ihre Protagonistin nicht ans Telefon gegangen ist, weil sie ihm, also dem Erzeuger, eigentlich nichts zu sagen hatte. Das riecht also auch sehr nach einem Onenightstand. Es hätte mir gefallen, wenn citizi K sich auch mal dazu gemeldet hätte, sie hat ja eine Benachrichtigung über eine Erwähnung erhalten. Und ich will ihr doch mit meiner Geschichte nichts wegnehmen und nichts absprechen!

Ich stehe ein wenig ratlos dabei, wenn die Frage nach den Finanzen erörtert wird. "Von Liebe reden wir später, wäre ein schöner Titel für diese Geschichte."

Silvie ist Studentin und damit nicht unbedingt wohlhabend, und wenn jetzt einer in ihr Leben kommt, der plötzlich mit ihr zusammen sein möchte, dann ist mir eine solche Frage nicht unmöglich. Und Liebe ist hier, zumindest von ihrer Seite, zu dieser Zeit ausgeschlossen. Sie hat ihn doch am Telefon ignoriert, und ist mit seinem Besuch überrumpelt worden. Von seiner Seite aus hat sich in der Zeit seit ihrem Treffen ein Gefühl entwickelt. Einseitig. Was es ist, kann er doch auch noch nicht sagen. Er wäre absolut unglaubwürdig, ginge er zu ihr und sagte ihr, dass er sie liebe. Das ließe ich nur als Floskel gelten.

Liebe Amelie, ich habe versucht, meinen Text wortkriegerisch zu verteidigen, ich hoffe, du schmollst jetzt nicht mit mir.

Euch allen ein schönes Wochenende und
schönen Gruß
khnebel

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo khnebel, warum sollte ich schmollen? Ich finde es gut und richtig, dass du deine Geschichte verteidigst. Auch gebe ich dir recht, wenn du mich daran erinnerst, dass deine Geschichte mit meinen Erfahrungen, aus fernen Zeiten, nichts zu tun hat. Absolut richtig!

Wie viel Zeit ist vergangen, bis sich die Beiden wieder begegnen? Wenigstens so viel Zeit, dass die junge Frau wissen kann, dass sie schwanger ist. Sechs Wochen oder länger.

Und das T-Shirt mit dem Aufdruck? Erotik gedruckt und nicht erlebt?


Meine Meinung zu Liebe im Dunklen habe ich geändert. Ich hatte etwas Zeit zum Nachdenken. Die Frage sollte sich auf Literatur beziehen, denn alleine darum geht es, bei unseren Texten. Also stellt sich die Frage, schalten unsere Protagonisten, bei leidenschaftlichem Sex, die Lampen aus?


Ich bleibe in deiner Nähe!
Amelie

 

Hallo AmelieS,

puh, da bin ich beruhigt :).

Wie viel Zeit ist vergangen, bis sich die Beiden wieder begegnen? Wenigstens so viel Zeit, dass die junge Frau wissen kann, dass sie schwanger ist. Sechs Wochen oder länger.

So steht es im Text:

Wie lange hatten wir uns eigentlich nicht gesehen? Mussten so sieben, acht Wochen gewesen sein.

Also vollkommen richtig.

Ich bleibe in deiner Nähe!

Ich fühle mich beobachtet :Pfeif:

khnebel

 

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