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Silke

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02.02.2002
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Silke

Silke wartete schon am Stall, als Peter schlaftrunken über den Hof kam und sich die Müdigkeit aus den Augen rieb. „Sei morgen um sechs bei den Pferden, ich möchte dir den Sonnenaufgang über dem Meer zeigen“, hatte sie in ihrer schlichten Art zu ihm gesagt, bevor sie alle zu Bett gegangen waren.

***

Es war ein wunderschöner, kühler Morgen über der kleinen Ostsee-Insel, auf der ihr Elternhaus stand. Ihr blondes schulterlanges Haar wehte im leichten Wind, sie trug weiße Shorts und ein blaues T-Shirt, ihre Füße steckten in leichten Leinenschuhen. Sie warf ihm ein fröhliches „Guten Morgen“ hin, nahm ihn an der Hand und führte ihn in den Stall, wo die beiden Ponies erstaunt von ihrer Morgenration Heu aufblickten, als sie die beiden hereinkommen sahen.

Silke öffnete die Box, legte den beiden mit spielerischer Leichtigkeit einfache Halfter an, drückte Peter die Zügel des einen in die Hand. Seine Unsicherheit quittierte sie mit einem spöttischen Lächeln. „Komm, er beißt nicht.“. Er wartete, bis sie die hellbraune Stute aus dem Stall geführt hatte, und folgte ihr mit dem fast schwarzen Wallach auf den Hof. Sie schwang sich mit natürlicher Anmut auf den ungesattelten Rücken des Ponies und weidete sich eine Weile an seiner Unsicherheit. „Also komm, ich bin auf den beiden schon mit 6 Jahren geritten, das kannst du auch“. Unbeholfen kletterte er auf den Rücken des Wallach, versuchte vergeblich, eine bequeme Sitzposition zu finden.

Silke verwirrte ihn, in mehr als nur einer Hinsicht. So sehr er ihre spontane Natürlichkeit liebte, ihre unkomplizierte Art, so sehr litt er unter Situationen wie dieser. Er versuchte, die Schamesröte in seinem Gesicht zu verbergen, was ihm umso weniger gelang, als sie ihn mit ihren offenen blauen Augen unverfroren musterte und dabei unergründlich lächelte. Er konnte sich auf dieses Lächeln keinen Reim machen. Sollte er es auf sich beziehen? War es einfach ihre fröhliche Natur?

Sie ritt voran, ohne sich um ihn sonderlich zu kümmern. Sehr zu seiner Erleichterung verfiel sein Wallach ebenfalls in einen leichten Trab und folgte der Stute in einigem Abstand. Peter bedauerte das einerseits, war aber andererseits froh, dass sie nicht sehen konnte, wie er damit kämpfte, einigermaßen ruhig im Sattel sitzenzubleiben. Allmählich kam er besser damit zurecht, sie folgten einem breiten Pfad, der offenbar zum Strand hinunter führte. Es war Ebbe, das Watt reichte weit ins Meer hinaus, das zurücklaufende Wasser hinterließ flüchtige weiße Schaumkronen auf dem nassen Sand.

Als sie den Strand erreichten, war sie plötzlich wieder neben ihm. „Du musst jetzt die Knie fest zusammenpressen. Wenn du Angst hast, halt dich an seiner Mähne fest, das macht ihm nichts aus“. Mit diesen Worten drückte sie ihrer Stute die Fersen in die Flanken und galoppierte den Strand entlang davon. Peters Wallach wieherte erfreut und folgte ihr, ohne dass er irgend etwas dazu oder dagegen tun hätte können. Der Galopp fühlte sich angenehm weich und schaukelnd an, bald lösten sich seine Finger von der Mähne, an der er sich krampfhaft festgehalten hatte, er begann, den Blick schweifen zu lassen, die Morgenstimmung zu genießen.

Sie wartete auf einer mit weichem Gras bewachsenen Kuppe auf ihn. Als er droben ankam, war sie schon abgesessen, nahm sein Pony am Halfter, tätschelte es liebevoll am Hals und reichte ihm die Hand zum Absitzen. Die beiden Ponies überließ sie sich selbst, sie suchten sich in der Nähe ein saftiges Grasbüschel und setzten ihr unterbrochenes Frühstück fort. Silke deutete auf den Horizont, zeigte ihm die blutrote Sonnenscheibe, die sich langsam, majestätisch aus dem Wasser erhob. Sie nahm seine Hand, als sie beide schweigend über das Wasser blickten.

„Ich möchte, dass du mich liebst. Jetzt, und hier“. Unwirklich drangen ihre Worte an sein Ohr, er war unfähig, ihre Bedeutung zu begreifen. Sie drehte sich zu ihm, legte ihre Arme auf seine Schultern, er nahm ihre Hüften, als sie sich gegen ihn presste. Eine Woge der Erregung durchflutete ihn, als er endlich realisierte, dass ein Traum wahr werden könnte, ein Traum, den er sich selbst kaum einzugestehen gewagt hatte. Ihre Lippen berührten die seinen, der frische Duft des Morgens an der See mischte sich mit dem ihren, sie verschmolzen in einem langen, innigen Kuss.

„Komm“, sagte sie, nahm ihn wieder an der Hand und führte ihn zu einer nahegelegenen Bodensenke, wo sie vor dem Wind geschützt waren. Sie setzte sich ins weiche Gras, zog das T-Shirt über den Kopf. Zögernd, fast schüchtern tat er es ihr gleich, seine Augen auf ihren kleinen, festen Brüsten. Sie war mittlerweile aus den Schuhen geschlüpft und hatte wie selbstverständlich ihre Shorts abgestreift. Leicht zurückgelehnt, auf den Ellbogen aufgestützt, lag sie vollkommen nackt und unbefangen vor ihm und schaute ihn einfach an. Es wurde ihm schlagartig klar, dass sie es ernst meinte, also überwand er seine Hemmungen und legte den Rest seiner Kleidung ab. Sie öffnete ihre Beine, deutete dazwischen, er kniete vor ihr nieder. Scheu streckte er seine Hand aus, begann sie sanft und vorsichtig zu berühren, an den Oberschenkeln erst, dann mutiger, er streichelte über ihren Bauch, ihren Nabel.

Ihre Scham war wenig behaart, wie bei allen echten Blondinen. Nicht, dass er so viel Erfahrung gehabt hätte, aber es ging ihm durch den Kopf, als er seine Blicke dorthin gerichtet hatte, unfähig, sich von dem verlockenden Anblick loszureißen. Kaum realisierte er seine mächtige Erektion, die sich unverhüllt vor ihren Augen präsentierte, kaum bemerkte er den leicht süßlichen Duft, der seine Nase in dieser windstillen Senke ungestört erreichen konnte. Minutenlang verharrte er in dieser Stellung, sie wartete, bis er den Blick wieder hob, in ihre Augen sah, aus denen das Spöttische, das Unnahbare so völlig verschwunden war.

„Nimm mich jetzt“, sagte sie in ihrer unwiderstehlichen, schlichten Art.

***

An all dies dachte sie zurück, als sie am Küchenfenster stand und ihre Tochter beobachtete. Sie hatten sie auch Silke genannt, als sie neun Monate später geboren wurde, und es war eine Ironie des Schicksals, dass der junge Mann auch Peter hieß, den sie in die Sommerferien eingeladen hatte. Peter, ihr Mann, war zu ihr getreten, schaute kurz auf den Hof und verstand. „Ob wir noch Zeit haben, bevor die beiden zurück sind?“, fragte er und küsste sie sanft in den Nacken. Sie schaute ihn leicht spöttisch an, dann nickte sie, nahm ihn an der Hand und führte ihn aus der Küche. „Manche Dinge ändern sich nicht“, dachte er bei sich und lächelte.

 

hi Strider!

Ersteinmal gefällt mir der Einstieg und die Atmosphäre in deiner Geschichte sehr, sehr schön. Richtig romantisch und heile Welt.

Aber genau das ist es, was mich auch gleichzeitig daran stört. Die Atmosphäre ist mir fast schon zu heil und zu "Friede-Freude-Eierkuchen". Irgendwie hat etwas an der Geschichte gefehlt, das mich persönlich daran fesselt. Ich war nicht unbedingt völlig darauf eingelassen.

Versteh mich aber jetzt nicht falsch. deine Geschichte ist nicht schlecht, sie fesselt mich nur nicht.

cu_christoph

 

Hej Strider!

Eine schöne Geschichte, die aber uach mir etwas zu glatt verläuft... Trotzdem liest sie sich gut, die Idee an sich hat durchaus etwas. Geschichte wiederholt sich eben manchmal doch, zumindest im Kleinen.

Auch, wenn es natürlich eher utopisch ist, dass die beiden heiraten undzusammen glücklich werden, aber ein bisschen kitschige Romantik braucht der Mensch halt manchmal! ;)

Gruß

:queen:

 

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