Mitglied
- Beitritt
- 01.05.2003
- Beiträge
- 64
- Zuletzt bearbeitet:
- Kommentare: 5
Siehst du mich? Riechst du mich?
Siehst du mich?
Siehst du mich?
Sie machte das Licht aus und hauchte mit leiser Stimme:
„Siehst du mich?“
Und er starrte eine Weile in die Dunkelheit und dann sah er sie, erst schwach, dann transparent vor seinem geistigen Auge. Und als sie einen Schritt auf ihn zu ging, nahm er den Geruch von Moschus war.
Sie zündete eine Kerze an, so sorgfältig, als gäbe es nur ein Streichholz für sie beide.
„Riechst du mich?“
Er starrte sie an und als sie einen weiteren Schritt näher kam, konnte er ihre Haare riechen, ihren Körper, den Duft zwischen ihren Beinen - das Bedürfnis nach unverwehrter Liebe.
Sie leerte die Flüssigkeit des Benzinkanisters aus, kam ihm einen Schritt näher und blickte ganz langsam auf das zu Ende brennende Streichholz.
„Siehst du mich? Riechst du mich?“
Er sah sie an, sah in ihre Augen, blickte auf das Streichholz, auf ihre Hand, wieder auf das Streichholz und sie lies es fallen, ohne Warnung, ohne noch ein Wort zu sagen. Er schloss die Augen und verstand.