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08.09.2013
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Ich öffne die Tür des Hauses, es knarrt. Ich setzte einen Schritt hinein. Etwas fällt von oben, vor mir auf den Boden. Ich schrecke zurück, doch ich muss weiter, sonst finden sie mich. In der Dunkelheit taste ich mich voran. Ich sehe nichts. Ich laufe über Scherben, meine Füße schmerzen. Von draußen höre ich ein schrilles Kreischen. Sie sind da, ich muss fliehen! Ich werde schneller, fange an zu rennen. Sie haben mich gefunden, sie werden mich immer wieder finden. Ich stolpere, und falle. Es scheppert laut. Dann komplette Ruhe, wieder ein Schrei. Es wird lauter, sie kommen näher. Ich rappel mich auf und renne weiter, doch....eine Wand! Eine Sackgasse... Jetzt ist alles vorbei. Sie sind schon im Haus, mit jedem Schritt mit dem sie mir näher kommen, fühlt es sich an als würde mein Körper auskühlen. Dieses Lied, sie fangen schon wieder an dieses Lied zu summen. Wie jedes mal, wenn sie mich gefunden haben. Mein Kopf schmerzt, mir wird heiß. Ich versuche zu fliehen, doch ich komme nicht voran. Irgendwer, Hilfe! Sie kommen näher, ihre Schritte hören sich an, als würde man mit Knochen auf den Boden hauen. Und immernoch summen sie dieses Lied. Ich falle auf die Knie, die Scherben bohren sich in mein Fleisch. Ich gebe auf, ich kann nicht mehr fliehen...Stopp! Was ist das?! Ein Windzug, hier muss irgendwo ein Ausgang sein! Ich ziehe mich an der Wand hoch und taste diese ab. Das Summen wird lauter, sie sind gerade einen Raum weiter. Endlich, hier ist ein Fenster. Ich klettere heraus, da das Fenster zerbrochen ist, graben sich die Scherben unter meine Haut. Ich verkneife mir das Schreien. Jetzt muss ich rennen, bis Sonnenaufgang sind es noch zwei Stunden, solange muss ich es aushalten. Der Boden brennt unter meinen wunden Füßen, der Dreck schmerzt. Ich muss aus diesem Wald raus. Das Summen wird leiser, ich entferne mich von ihnen. Ich renne, bis ich nicht mehr kann, doch ich muss weiter. Denn sie verfolgen mich immer noch.
Sie summen.

Schweißgebadet wache ich mitten in der Nacht auf. Wieder dieser Traum, es ist immer wieder der gleiche Traum. Ich stehe auf, tapse ins Bad und schaue in den Spiegel. Ich sehe aus wie frisch geduscht. Schnell mache ich mich frisch und gehe runter in die Küche, wie immer laufe ich Barfuß durchs Haus. Ich wohne allein, meine Eltern sind, als ich fünf war gestorben. Der Boden fühlt sich heute so merkwürdig kalt an und die Luft ist feucht, als wäre es nebelig. Irgendjemand hämmert gegen die Tür. Wer kann das sein? Um diese Zeit Besuch? Ich gehe zur Tür, schaue durch das Schlüsselloch, doch sehe ich nichts. Ich frage wer dort ist, aber es kommt keine Antwort. Mir wird etwas mulmig zumute und ich öffne mit zittrigen Händen dieTür.. Mir stockt der Atem, mein Herz bleibt fast stehen. Sie sind da! Sie summen dieses Lied, ich schreie, knalle die Tür zu. Diese Viecher stehen weiterhin da, ohne etwas zu machen. Sie summen nur. Oben knarrt etwas. Verdammt! Sind sie etwa schon drin? Etwas läuft die Treppen herunter, das Summen wird lauter. Die Knochen...sie sind es! Ich renne Richtung Wohnzimmer, schließe die Tür und schiebe den Schrank davor. Das Summen verwandelt sich in ein ekelhaftes Lachen und Sie hämmern gegen die Tür. Ich schalte das Licht ein. Die Tür wackelt unnormal stark und der Schrank kippt fast um. Panisch schaue ich mich um. Das Fenster! Es ist zerbrochen...So sind sie also rein gekommen. Überall liegen Scherben. Ich renne zum Fenster, falle aber rappel mich schnell wieder auf, überall Blut. Ich klettere aus dem Fenster, Tränen fließen über meine Wangen, es brennt und schmerzt höllisch. Sie summen wieder. Ich renne los, ich muss aus diesem Wald raus.

 

Liebe Izzy,

mir gefällt an deiner Geschichte, dass gerade zu Beginn die Panik und Hektik durch den parataktischen Satzbau unterstrichen wird. Darüber hinaus ist es teilweise kafkaesk, dass die Viecher nicht näher thematisiert werden, aber ich finde, dass du in deiner Geschichte Vieles vermengst, ohne darauf näher einzugehen. Die Passage mit dem Summen finde ich eine gute Idee, auf die du näher eingehen solltest, da hast du mich gehabt und mein Interesse geweckt. Was mir nicht so gut gefallen hat, ist das Zurückgreifen auf Horrorfloskeln wie der Nacht. Wieso muss sie die Nacht durchstehen? Sind "die Viecher" Vampire? Das wäre doch sehr banal und zu einfach, da hättest du mehr in die Tiefe gehen können. Ansonsten gefällts mir

LG Lockenkopf

 

Vielen Dank für deine Kritik und ich werde sehen was ich machen kann :)

 

Hallo Izzy,

ich habe mir jetzt deinen Text mehrmals durchgelesen und komme zu folgender Einschätzung:

Die Story:
Die erinnert irgendwie an die im Horror-Genre häufig anzutreffende Szenerien "Dunkelheit, Flucht vor einem unbekannten Grauen, tödliche Bedrohung, ...). Ich persönlich finde mich da in einer Art Zombi-Spektakel.
Was ja jetzt nicht per se schlecht sein muss!

Dann kommt der Bruch: "Aha, nur ein Traum!", und schließlich wird der Alptraum doch zur Wirklichkeit.
Auch das ist ja durchaus ein spannungserhöhender Ansatz!

So weit so gut. Aber am Ende lässt du mich als Leser ganz schön im Regen stehen:

Ich weiß jetzt nicht, waren es Zombis, Vampire, grauslige Insekten, ... o.k. angesichts des erwarteten Sonnenaufgangs wohl eher Vampire.
Ich weiß auch nicht, war der Protagonist männlich, weiblich, alt, jung?
War die Flucht, auf der er/sie sich befand, immer schon Traum oder war sie Wirklichkeit?
Warum wurde er/sie gejagt?
Wieso Wald, wo er/sie doch zu Hause war? Oder meinte er/sie nur zu Hause zu sein?
Was steckt hinter dem Summen, dem Lied, das du öfter erwähnst?

Fragen über Fragen!

Sprachstil, Formulierung, Rechtschreibung:
Sicher hat der parataktische Stil seine Berechtigung, um etwas dramatisch, absolut und drängend temporeich darzustellen. Aber ich finde, dass du ihn etwas überstrapazierst, daurch wird es für mich als Leser ein unaufhörliches Durchstolpern duch deinen Text, was trotz der Kürze etwas ermüdet.

Manche deiner Formulierungen sind sehr gewöhnungsbedürftig, behindern mich, ein Bild vor Augen zu haben, andere wiederum klingen noch sehr aufsatzmäßig und nicht wenige empfinde ich als schlichtweg falsch.

Auch der Rechtschreibung solltest du dich nochmal widmen. Ich bin sicher, dass du einige Fehler in Schreibung und Interpunktion selber finden wirst.

Hier mal ein paar Beispiele zu alldem:

Ich schrecke zurück, doch ich muss weiter, sonst finden sie mich.
"... doch ich muss weiter, ... doch ich komme nicht voran, ... doch eine Wand"
Dieses "doch" ist zwar nicht falsch, aber ich empfinde es als sprachlich sehr holprig für eine Geschichte. Vielleicht mal "aber" oder auch generell auf diese Konjunktion verzichten.

Etwas fällt von oben, vor mir auf den Boden.
Hier eher in dieser Richtung: "Etwas fällt von oben herab. Zerbricht knallend direkt vor mir auf dem Boden." oder so.

Jetzt ist alles vorbei. Sie sind schon im Haus[,] PUNKT mit jedem Schritt[KOMMA] mit dem sie mir näher kommen, fühlt es sich an [KOMMA) als würde mein Körper auskühlen.

Wie jedes mal [Mal], wenn sie mich gefunden haben.

Und immernoch [immer noch] summen sie dieses Lied.

Was ist das?![?] Ein Windzug, hier muss irgendwo
Ein "Windzug" wäre schon recht heftig innerhalb eines Raumes. Zumindest nichts, was man nur mal eben leicht spürt. Besser "Luftzug".

Ich ziehe mich an der Wand hoch und taste diese [sie] ab
Zwar richtig, aber doch sehr gestelzt, dieses "diese"

Endlich, hier ist ein Fenster. Ich klettere heraus [HINAUS], da das Fenster zerbrochen ist, graben sich die Scherben unter meine Haut.
Er/Sie klettert ja von INNEN nach AUSSEN, also HINAUS
In der Regel ist ja nicht das Fenster zerbrochen, sondern dessen Glasscheibe
Besser etwa so: "Endlich! Ein Fenster. Ich klettere hinaus. Die Scherben der zerbrochenen Scheibe schneiden sich ins Fleisch meiner Hände."

Der Boden brennt unter meinen wunden Füßen, der Dreck schmerzt.
Ich nehme an, dass die wunden Füße brennen und nicht der Boden in Flammen steht.
Vielleicht also eher so: "Meine zerschnittenen Füße schmerzen brennend, dürre Nadeln bohren sich in meine Wunden." (wegen des Waldbodens denkbar, auf dem er/sie sich ja offenbar bereits befindet)

Ich sehe aus[KOMMA] wie [als wäre ich] frisch geduscht. Schnell mache ich mich frisch und gehe runter in die Küche. Wie immer[KOMMA] laufe ich Barfuß [barfuß] durchs Haus.
Wieder so eine kleine Fragwürdigkeit: "Frisch geduscht mache ich mich frisch"?
Im Übrigen: Wieso sehe ich aus, als wäre ich frisch geduscht?

So, hierbei wollen wir es nun mal belassen.

Ich will dir nur zeigen, dass dein Text noch voller Fragwürdigkeiten steckt und auch deine Formulierungen oftmals noch recht arg holpern. Aber ich meine, wenn du selber Satz für Satz genau durchgehst, und dir dabei vorstellst, welches Bild durch ihn beim Leser erzeugt wird, wirst du sicher viele Stellen selber gut bereinigen können.

Ich glaube, du hast beim Schreiben deiner Geschichte den Leser zu wenig ins Visier genommen. Er erfährt vieles von dem nicht, was alleine du im Kopf hast, er aber wissen müsste. Du musst ihn mehr an deinen Gedanken teilhaben lassen, damit er sie verstehen kann.

Also izzy: nicht verzagen und nochmal ran!

Auch wenn sich das alles jetzt recht geballt negativ anhört, es steckt genug Positives von dir in deinem Text, dass er es allemal wert ist, dranzubleiben.

Viele Grüße
oisisaus

 

Hallo Izzy

Bin grundsätzlich derselben Meinung wie oisisaus, mir fehlt da auch eine Art Auflösung oder eine weitergehende Erkenntnis, worum es in deinem Text überhaupt geht.

Das ist eben das Problem mit solchen Texten: Du thematisierst eine einzelne Szene, die für sich genommen nicht funktioniert, im Kontext einer Geschichte aber durchaus ihre Wirkung entfalten könnte. Vor zwanzig Jahren hab ich mal einen Film gesehen, der einfach ein Zusammenschnitt aus berühmten Szenen von Horrorfilmen war (bspw. das Ende von Psycho). Da dachte ich, oh, ist bestimmt super-spannend und aufregend ... aber naja, von wegen. Hab nach ner halben Stunde oder so ausgemacht. Die Szenen funktionieren prima im Kontext des eigenen Films, aber herausgelöst sind sie langweilig und ermüdend. Spannung und Interesse beim Leser / Zuschauer erzeugt man nicht nur, indem man traditionelle Elemente verwendet (wie du beispielsweise die Dunkelheit oder die Verfolgung), sondern indem man Figuren schafft, mit denen sich der Leser identifizieren und mit denen er mitfiebern kann. Es können auch Figuren sein, gegenüber denen der Leser Abscheu empfindet oder Ekel oder Hass, es spielt keine so große Rolle, solange es nur nicht Gleichgültigkeit ist. Und was soll ich gegenüber deiner Figur anderes empfinden, wo ich doch nichts über sie weiß?

Also: überleg dir nicht nur eine einzelne Szene, sondern eine richtige Geschichte. Hauche deiner Figur mehr Leben ein, dann kann man auch als Leser mitfiebern, dass eben dieses erhalten bleibt.

Kann daher oisisaus wie gesagt nur zustimmen:

oisisaus schrieb:
Also izzy: nicht verzagen und nochmal ran!

Grüsse,
Schwups

 

Hallo izzy,

ich möchte mich mal an einer Kritik versuchen, da ich nicht so viel Übung darin habe, bitte ich um Verzeihung, wenn etwas unklar oder nicht so genau sein sollte.

Ich konnte leider recht wenig mit deiner Geschichte anfangen. Zum Einen stören die fehlenden Absätze, wodurch die Blöcke doch sehr mühsam zu lesen waren. Zum Anderen empfand ich die Erzählweise eher wie eine Aufzählung von Handlungen, als eine wirkliche Geschichte. Du wolltest sicherlich einfache Sätze anstreben - das ist dir hier zwar gelungen, aber eben auf dem falschem Weg. Schon zu Anfang benutzt du oft das Wort "Ich" als Satzanfang und auch dadurch wirkt das Ganze mehr wie eine Aufzählung als eine wirkliche Handlung. Dadurch ist bei mir leider auch nicht die Spannung angekommen, da ich mich einfach nicht in den Prota hineinversetzen konnte.

Das du nicht näher auf "Die Viecher" eingehst hat mich hingegen nicht gestört, das könnte es spannend machen. Jedoch muss man eben darauf achten, wo man Details weglässt und wo man sie dafür vertieft - sie überall wegzulassen empfinde ich als keine so gute Idee. Mich hätte, wie mein Vorredner, auch das Summen mehr interessiert.

LG
Fräulein Reh

 

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