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03.11.2003
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Ein lautes Klopfen an der Haustür riss sie aus dem Schlaf und ließ sie sich abrupt aufsetzen.
Wer konnte so früh schon etwas von ihr wollen?
„Nun mach schon auf, ich weiß, dass du da bist!“
-Nick-
Sie stand auf und ging zur Haustür.
Vor dieser stand Nick, ihr Exfreund, und starrte sie mürrisch an.
„Ich will meine Sachen abholen. Dazu hast du mir ja gestern keine Zeit mehr gelassen.“
Täuschte sie sich, oder schwang in seiner Stimme schon wieder der alte Sarkasmus mit, mit dem Nick sich gerne identifizierte.
Wortlos ließ sie ihn rein und ebenso wortlos schloss sie die Tür, nachdem er mit einem Rucksack voller Kleidung die Wohnung verlassen hatte.
Sie hatte ihn gestern nachmittag aus ihrer Wohnung hinausgeschmissen, weil er erneut eine schreckliche Eifersuchtsszene mitten in der Innenstadt Hamburgs abgezogen hatte.
Und das alles nur, weil sie sich mit ihrem Tennispartner Martin unterhalten hatte.
Gestern war total aufgebracht gewesen und war mit einem „Das wirst du noch bereuen!“ aus der Wohnung gestürmt. Heute schien er sich schon wieder beruhigt zu haben.
Denk einfach nicht mehr an ihn, sondern geh dich amüsieren, sagte sie zu sich selbst und zog sich an.
Kurze Zeit später stand sie an der Bushaltestelle und wartete freudig auf den nächsten Bus zum Markt, auf dem die nächsten drei Tage das Stadtfest des Jahres 2002 stattfinden würde.
Nach einer Weile kam der Bus und sie stieg ein. Flüchtig grüßte sie einige Leute, die sie vom Sehen kannte.

Als sie am Marktplatz ankam, blieb sie erst einmal eine Weile stehen und ließ die Kulisse auf sich wirken. Gerüche von gebrannten Mandeln, Muzen und Zuckerwatte stiegen ihr in die Nase und scheinbar ziellos ließ sie sich schließlich von der Menge mitreißen. Händler priesen ihre Waren lauthals an und nach einer kurzen Wegstrecke durch die Innenstadt, an zahlreichen Ständen vorbei, kam sie mit der Menge zu den großen Bühnen und Zelten, wo Schauspieler, Artisten, Zauberer und Zigeuner um die Gunst der Zuschauer eiferten. Mit Sprüchen wie „Vertragen Sie die Wahrheit?“, „Diese Sensation haben Sie noch nie gesehen!“ oder „Wenn Sie wirklich so mutig sind, dann schauen Sie hier herein!“ versuchten die Marktschreier, möglichst viele Menschen für ihr Zelt oder ihre Bühne zu begeistern.
„Halt! Warten Sie!“
Auf einmal versperrte ein Mann ihr den Weg und fragte sie kurz aber nicht hastig: „Soll ich Ihnen Ihre Zukunft aus den Karten lesen? Umsonst versteht sich!“
Er starrte sie förmlich mit seinen stahlblauen Augen an. Und diese Augen, sie kamen ihr so bekannt vor.
Sie bekam eine Gänsehaut und wandte ihre Augen von seinen ab.
Stattdessen ließ sie ihren Blick über seinen Körper schweifen.
Der Fremde hatte ein markantes etwas verschlagen wirkendes Gesicht, schwarze Haare und ein schwarzer Bart rahmten es ein, und ein hervorstehendes Kinn. Sein Mund war blass und zu einem, so schien es ihr, leicht höhnischem Lächeln verzogen. Sein Körper wurde von blauen Tüchern verhüllt und seine verschmutzten Füße berührten schuhlos das Kopfsteinpflaster.
Er sah aus wie ein perfekter Zigeuner, vielleicht etwas zu perfekt.
Sie konnte ihre Gefühle nicht genau deuten, doch er kam ihr seltsam vor.
Dies alles geschah in weniger als zwei Minuten und es kam ihr ewig vor, so dass sie, verschreckt aus ihren Beobachtungen gerissen, zusammenzuckte,
als er sie erneut ansprach.
„Schön, dass Sie so entschlossen eingewilligt haben! Wenn Sie mir nun bitte folgen würden?!“
Aber ich habe doch gar nicht eingewilligt, erwiderte sie in Gedanken.
Sie wollte lauthals protestieren, doch er legte ihr eine Hand auf die Schulter, zog sie vor sich und gab ihr einen kleinen aber eindeutigen Stoß in Richtung eines kleinen Zeltes.
„Aber, aber ich glaube doch gar nicht an solchen Humbug!“
Sie wollte ihm diese Worte überlegen lächelnd ins Gesicht sagen und sich dann abwenden, doch stattdessen stotterte sie leise und wandte nur den Blick ab.
Unwillkürlich bewegte sie sich von ihm weg, in Richtung des kleinen Zeltes.
Nach ein paar Schritten stand sie vor dem Zelt und er trat neben sie und zog eine Plane
Beiseite.
Sie trat vollends verwirrt ein.
Ohne ihre Worte, die ihr sich öffnender Mund von sich geben wollte, abzuwarten, schob er sie auf einen Stuhl.
Vor dem Stuhl stand ein kleiner, runder Tisch, auf dem mehrere Stapel Tarotkarten zwischen dicken, roten, brennenden Kerzen lagen.
Der Fremde nahm ihr gegenüber platz.
Fast nebensächlich versuchte sie, sich umzusehen.
Der Rest des Zeltes wurde durch den Kerzenschein in Dunkelheit getaucht.
Die Flammen ließen schemenhafte Bewegungen entstehen, die das Zelt durchzuckten und sie noch nervöser machten.
„So, dann wollen wir mal sehen, was die Karten uns so über Sie erzählen!“
Er lachte fast hämisch auf und bedeutete ihr mit einer kleinen Geste, einen Kartenstapel zu wählen und durchzumischen.
Anschließend hob er die ersten sieben Karten ab.
Leise murmelnd betrachtete er die Karten und schaute sie kurz an, und allein dieser eine Blick reichte aus, um ihre Panik wachsen zu lassen.
Er sprach zu ihr mit einer leisen, beschwörenden Stimme.
„Das Schicksalsrad liegt in ungünstiger Verbindung mit dem Turm und dem Wagen, das sieht aber gar nicht gut aus... An Ihrer Stelle würde ich mein Haus nicht unbedingt mit dem Auto verlassen.“
Er lachte leise auf und für einen Moment war sie sich sicher, dieses Lachen zu kennen, doch dann verabschiedete sie sich rasch und verließ immer noch verwirrt das Zelt.
Sie nahm den nächsten Bus nach Hause.

Am nächsten Morgen wachte sie gestresst und immer noch unsicher auf. Ihr war noch nicht klar, ob sie der Vorrausage Glauben schenken sollte oder nicht. Im nächsten Moment schimpfte sie sich eine hysterische Tante und schwang sich aus dem Bett, um ins Badezimmer zu wanken.
Noch in Selbstzweifel angesichts der Karten vertieft, verließ sie das Bad kurz darauf und trank einen Kaffee. Während sie trank, reifte in ihr langsam aber sicher der Entschluss, noch einmal zu diesem geheimnisvollen Kartenleser auf dem Fest zu gehen und ihn erneut nach ihrer Zukunft zu befragen.
An der Bushaltestelle angekommen, wartete sie ungeduldig.
Unbewusst fiel ihr auf, dass sie die Möglichkeit, mit dem Auto zu fahren, gar nicht erst in Erwägung gezogen hatte.
Nach einer zehnminütigen Busfahrt kam sie am Marktplatz an und lief suchend zwischen den Ständen und Zelten umher, um den Fremden zu finden.
-vergebens-
Sie war sich sicher, überall nachgesehen zu haben und gab es schließlich auf.
Sie setzte sich in den Bus und hatte andauernd das Gefühl, angestarrt zu werden.
Sie glaubte, förmlich zu spüren, wie sich glühende Augen in ihren Rücken bohrten.
Ruckartig drehte sie sich um und „fand“ die Augen,
die sie angeblickt hatten.
Sie gehörten einem älteren, freundlich wirkendem Mann, der sie gutmütig anlächelte.
Sie schenkte ihm ein erschöpftes Lächeln und war erleichtert, als sie zwei Stationen später aussteigen durfte.
Sie verlebte den Nachmittag im Dämmerzustand und ihre Gedanken kreisten um den Kartenleger, der ihr so bekannt vorgekommen war.
Als es schließlich dämmerte, zappte sie durch das Fernsehprogramm und gab nach einiger Zeit auf, dem laufenden Spielfilm zu folgen, da ihre Gedanken immer wieder abschweiften und ihre Augen des öfteren zufielen. Also beschloss sie, zwei Stunden früher als gewöhnlich zu Bett zu gehen.

Am Sonntagmorgen wachte sie auf und fühlte sich wie erschlagen. „So kann das nicht weitergehen“, sagte sie sich und stand auf. Die Voraussage hin wie eine dunkle, drohende, immer größer werdende Wolke über ihr, und sie hatte das Gefühl, als würde die Wolke nur darauf warten, sich in einem großen Gewitter entladen zu dürfen.
Schließlich raffte sie sich auf und entschloss sich dazu, mit dem Auto Brötchen zu holen.
Sie stieg in ihren roten Polo und fuhr auf die Landstraße, die die einzige Verbindung zum Bäcker darstellte.
Die Landstraße war wie ausgestorben und vom Hunger getrieben fuhr sie schneller als erlaubt, als ein LKW ihr entgegen kam und plötzlich auf ihre Spur wechselte.
„Ein Falschfahrer“
Dieser Gedanke blitzte durch ihren Kopf und sie versuchte, sich an mühsam gelernte Fahrschulregeln zu erinnern.
-nichts-
In diesem Moment sah sie das Gesicht des Brummi-Fahrers.
Es war der geheimnisvolle Kartenleger!
Sie schrie entsetzt auf, als der Fahrer sich Bart und Haare vom Kopf riss, denn der Kartenleger entpuppte sich in diesen Sekunden als eben „ihr“ Nick.
„Ich bin verloren“
Dies schoss ihr durch den Kopf, als der LKW sie auch schon rammte und den kleinen Polo mitsamt seiner Insassin durch die Luft gegen den nächsten Baum schleuderte.
Nick lachte höhnisch auf, als er mit seinem LKW erneut die Spur wechselte und seinen Fahrtweg ganz normal fortführte.
„Rache ist süß, Babe! Und denk bloß nicht, dass du die Einzige gewesen bist!“
Mit diesen Worten verschwand er hinter der nächsten Kurve.


.

 

Hallo AnnadaLife,

willkommen auf der Seite hier. :-)

Ich sage es direkt: Besonders gefallen hat mir deine Geschichte nicht. Allerdings entnehme ich deinem Profil dass du noch nicht so lange schreibst, womöglich auch noch jünger bist - da kann dann natürlich auch noch nicht alles perfekt sein.

Mal im Detail: Schon der Beginn war etwas irritierend. Die Protagonistin wacht auf, ihr Freund ist bei ihr und als ihr einfällt was am Nachmittag zuvor geschehen ist verjagt sie ihn aus dem Haus. Hm - warum hat er überhaupt die Nacht bei ihr verbracht, verbringen dürfen, wenn er sich am Tag zuvor so schlecht benommen hat? Wäre es nicht viel logischer, wenn sie direkt nach der Eifersuchtsszene ihm gesagt hätte, dass sie ihre Ruhe haben will?

als ihr einfiel, was sich gestern nachmittag abgespielt hatte.
Die schreckliche Eifersuchtsszene mitten in der Innenstadt, die er, ihr Freund Nick, nun zum wiederholten Male abgezogen hatte. Und das alles nur, weil sie sich mit ihrem Tennispartner Martin unterhalten hatte.
Drei aufeinanderfolgende Sätze, die alle mit "hatte" enden - sprachlich ein bisschen unschön.
Sprachlos vor Zorn griff Phil nach seinen Sachen,
Wer ist Phil? Am Ende taucht der Name nochmal auf - meinst Du "Nick"?
doch das Einzigste, was sie wirklich beunruhigte
-> "das Einzige"
Die Voraussage hin wie eine dunkle, drohende Wolke
-> "hing"
Schließlich entschloss sie sich, mit dem Auto rasch Brötchen zu holen und holte ihren Geldbeutel
Auch hier - vermeidbare Wortwiederholung.

Tja, und das Ende ... mir fehlt da ein plausibles Motiv von Nick. Warum tötet er seine Freundin? Klar, sie hatten Streit ... aber dass er sich plötzlich als psychopathischer Mörder, der offenbar schon andere Frauen umgebracht hat, entpuppt, kommt mir zu unmotiviert. Vielleicht kann zu Anfang noch ein bisschen besser ausführen, dass sich die Protagonistin immer häufiger unwohl in seiner Gegenwart gefühlt hat, dass er sich immer aggressiver benahm und sie keine andere Wahl sah als ihn zu verlassen. Sozusagen Hinweise streuen, die dem Leser nach der Pointe auffallen.

Nunja, das nur meine Meinung - vielleicht bringt sie dir etwas.
Lass dich nur nicht von ihr entmutigen. ;-)


Ginny

 

Hallo AnnadaLife,

zunächst einmal ein herzliches Willkommen auf kg.de :)

(habe die folgende Kritik offline geschrieben und in dieser Zeit ist Turbo-Ginny mal wieder schneller gewesen – ich poste die Kritik jetzt in der Hoffnung, daß nicht zu viele Überschneidungen vorliegen)

Zu deiner ersten Geschichte hier:
Wenn ich ehrlich sein soll, hat sie mir nicht so gut gefallen. Das liegt überwiegend daran, daß ich die Handlung als zu berichtend und „hektisch“ empfand – das Geschehen kommt recht leidenschaftslos rüber. Ich denke, wenn du mehr Emotionen unterbringen würdest, könnte die Story durchaus an Qualität gewinnen. Insbesondere die Stelle mit dem Wahrsager handelst du zu „oberflächlich“ ab – ich erfahre eigentlich nichts über die Atmosphäre dort, und auch die darauffolgenden Ängste der Prot werden immer nur kurz angedeutet. Da könntest du noch einiges rausholen, wenn du mir die Unsicherheit/Angst der Frau näher bringst, möglichst durch ein oder zwei Situationen, die ihr nicht geheuer sind und sich letztlich doch als unbegründete Sorge herausstellen (z.B. ein Mann im Bus, der sie zu beobachten scheint).
Positiv aufgefallen sind mir die weitgehend korrekte Orthographie, Grammatik und Interpunktion.

Detailanmerkungen:

„Aufwachen, Schatz!“, seine Stimme drang in ihr Unterbewusstsein und holte sie sanft aus ihren Träumen.
„Aufwachen, Schatz!“
Seine Stimme drang...

Die schreckliche Eifersuchtsszene mitten in der Innenstadt, die er, ihr Freund Nick, nun zum wiederholten Male abgezogen hatte.
Solche erklärenden Einschübe finde ich störend. Das kann man eleganter in den eigentlichen Textfluß einbinden.
„Nick, es ist besser wenn du jetzt deine Sachen packst und gehst, glaube ich!“
Erscheint mir unrealistisch – wenn sie die Nase so voll von ihm hat, wieso durfte er nach der gestrigen Entgleisung dann überhaupt noch bei ihr übernachten?

Sprachlos vor Zorn griff Phil nach seinen Sachen,
Oh je... der Freund heißt doch Nick!

Auf einmal versperrte ein mysteriöser Fremder ihr den Weg:
Wie heißt es so schön: „Show, don´t tell.“
Will sagen: zeig mir, daß der Mann mysteriös ist. Dieses „mysteriöser Fremder“ sagt einfach nichts aus. Zeig mir die Umgebung, erzähl mir etwas von seinen Gesten, seinem Blick, seinem Zelt... irgend etwas, an dem ich das Mysteriöse festmachen kann.

Seine Füße standen nackt auf dem Kopfsteinpflaster,
Das würde ich anders formulieren, sonst klingt es in etwa so wie: „Seine Schuhe standen im Schrank.“

Schließlich hob er den Kopf und blickte sie beunruhigend an.
Er zog die unterste Karte aus dem Stapel und wandte sich ihr zu:
Das paßt irgendwie nicht. Erst hebt er den Kopf und blickt sie an, dann muß er sich ihr noch zuwenden. Unterstellt, er hat keinen Januskopf, kann ich mir die Szene nur schwer bildhaft vorstellen.

Seufzend setzte sie sich auf und sprang mit vorgetäuschtem Schwung aus dem Bett, um ins Badezimmer zu wanken, wo sie sich fertig machte.
Wenn es in einer Geschichte Sinn macht, mag ich Umgangssprache. Aber an dieser Stelle klingt es unfreiwillig komisch. Natürlich ist mir klar, was du meinst, aber es liest sich fast so, als würde sie ihr Spiegelbild auf´s Übelste beschimpfen.
So nahm sie ihre Tasche, steckte ihr Portemonnaie ein und schloss die Tür von außen ab, dann lief sie zur nächsten Bushaltestelle und wartete ungeduldig auf den nächsten Bus zum Marktplatz.
Nach einer zehnminütigen Busfahrt kam sie zusammen mit einigen anderen Menschen am Markt an.
Diese Stelle ist ein guter Beleg für den von mir kritisierten „Berichtsstil“. Sie tut das, dann tu sie das, dann fährt sie dahin, dann kommt sie an. Das könntest du ohne jeglichen Informationsverlust drastisch kürzen:
„Sie nahm ihre Tasche und fuhr noch einmal mit dem Bus zum Marktplatz.“
Alles andere ist zwar eine korrekte Abfolge des Geschehens, ist aber völlig unnötig breitgewalzt. Ganz anders sähe es aus, wenn auf dieser Busfahrt ewas geschieht, was sie nervös macht, was ihren Unglauben an die Vorhersage vielleicht ins Wanken bringt.

„So kann das nicht weitergehen“, sagte sie sich und stand auf, um ihr alltägliches Wasch- und Schminkprogramm durchzuziehen.
Es ist nicht böse gemeint, aber das klingt einfach furchtbar steril.

Ich bin verloren“, schoss es ihr noch durch den Kopf, als der LKW sie auch schon rammte und den kleinen Polo mitsamt seiner Insassin durch die Luft gegen den nächsten Baum.
Ich weiß, daß es Leute gibt, die das anders sehen, aber ich bin der Meinung, daß kaum ein Mensch diese Worte in diesem Moment denkt.
„Ich bin verloren“ hat so den Charme von: „Huch, jetzt muß ich sterben.“

Was ich auch als äußerst unrealistisch empfinde: ihr Freund arbeitet als Wahrsager auf dem Jahrmarkt? Genau dem läuft sie dort in die Finger? Und beim Brötchenholen macht er ihr mit einem LKW den Garaus? Das klingt viel zu konstruiert – auch wenn mir klar ist, daß es viele Zufälle und unerklärbare Begebenheiten im Leben gibt.

Nun ja, soviel zunächst einmal von mir.

Nicht den Kopf hängen lassen, Übung macht den Meister :)

Gruß,
Somebody

 

Die Geschichte ist noch nicht ausgereift genug, ich werde noch dran arbeiten! Danke für Kritik, war sehr brauchbar!;)
Zu dem abrupten Ende: Ich hatte mal an eine Fortsetzung gedacht, habe das dann aber aus den Augen verloren, wer weiß, was noch kommt!
*AnnadaLife*

 

Hi AnnadaLife.

Bin noch ziemlich neu hier (was ja eigentlich keine Rolle spielt) und möchte auch ein paar Dinge zu Deiner Geschichte schreiben.

Werde allerdings nicht so sehr ins Detail gehen wie meine Vorgänger.

Zunächst einmal hat mir Deine Geschichte gefallen. Von der Idee her echt gut; und auch für einen schönen Spannungsaufbau lieferst du gute Ansätze:

Zitat "Dieses Lachen ließ ihr einen Schauer den Rücken hinunter laufen"
"Die Voraussage hing wie eine dunkle, drohende Wolke über ihr"

Bei solchen Dingen müßtest Du weitermachen. Versuche in einer Gruselgeschichte genau solche unheimlichen Gefühle etwas weiter auszubauen! (viel mehr ins Detail gehen)

Statt dessen versuch Dinge, die für die Geschichte irrellevant sind, zu kürzen. Die Gefahr, daß man dadurch aus dem Lesefluß gerät, ist meiner Meinung nach recht groß.
Beispiel: Beschreibung des Kühlschranks; wie Erdbeerjoghurt getrunken wird; wie das Kaffeewasser kocht...)

Denke mal, wenn Du versuchst, daran ein bißchen zu feilen, wird es super.

Ansonsten, wie gesagt, gefällt mir die Geschichte von der Idee her echt gut. Auch das Ende!
Denke, gerade bei einer Kurzgeschichte sollte man nicht zu viel hinterfragen. Auch würde ich keine Fortsetzung schreiben. Laß es ruhig offen, was mit dem bösen Nick passiert ...


Bis dahin!
Salem

 

Hab mir noch mal den Anfang überlegt und auch eineige andere Textstellen...
wie wäre es, wenn man mit folgendem die geschichte beginnen würde:


Ein lautes Klopfen an der Haustür riss sie aus dem Schlaf und ließ sie sich abrupt aufsetzen.
Wer konnte so früh schon etwas von ihr wollen?
„Nun mach schon auf, ich weiß, dass du da bist!“
-Nick-
Sie stand auf und ging zur Haustür.
Vor dieser stand Nick, ihr Exfreund, und starrte sie mürrisch an.
„Ich will meine Sachen abholen. Dazu hast du mir ja gestern keine Zeit mehr gelassen.“
Täuschte sie sich, oder schwang in seiner Stimme schon wieder der alte Sarkasmus mit, mit dem Nick sich gerne identifizierte.
Wortlos ließ sie ihn rein und ebenso wortlos schloss sie die Tür, nachdem er mit einem Rucksack voller Kleidung die Wohnung verlassen hatte.
Sie hatte ihn gestern nachmittag aus ihrer Wohnung hinausgeschmissen, weil er erneut eine schreckliche Eifersuchtsszene mitten in der Innenstadt Hamburgs abgezogen hatte.
Und das alles nur, weil sie sich mit ihrem Tennispartner Martin unterhalten hatte.
Gestern war total aufgebracht gewesen und war mit einem „Das wirst du noch bereuen!“ aus der Wohnung gestürmt. Heute schien er sich schon wieder beruhigt zu haben.
Denk einfach nicht mehr an ihn, sondern geh dich amüsieren, sagte sie zu sich selbst und zog sich an.
Kurze Zeit später stand sie an der Bushaltestelle und wartete freudig auf den nächsten Bus zum Markt, auf dem die nächsten drei Tage das Stadtfest des Jahres 2002 stattfinden würde.
Nach einer Weile kam der Bus und sie stieg ein. Flüchtig grüßte sie einige Leute, die sie vom Sehen kannte.

würd mich über feedback freuen...
auf bald, Anna

 

Hi AnadaLife.

Gefällt mir besser als der alte Anfang. Irgendwie logischer, daß sie ihn gestern schon rausgeschmissen hat.
Mein Tipp: Beschreib ruhig noch mehr ihre Gefühle. (Sie spürte, daß er anders war als gestern, nicht mehr ganz so aufbrausend, aber auch nicht so, daß sie sagen konnte, alles sei wieder in Ordnung. Irgendwas stimmte nicht mit ihm; und dieses unangenehme Gefühl überwältigte sie mit einer solchen Heftigkeit, daß ihr ein eiskalter Schauer den Rücken hinunter lief...)

Verstehst Du, was ich meine?! Versuche, den Leser irgendwie schon mal auf das Ende vorzubereiten. Mach ihm Angst, indem Du die Ängeste der Frau beschreibst.

Find ich übrigens toll, daß Du Dich richtig gut mit den Kritiken auseinandersetzt.

Bis dahin! Salem

 

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