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19.04.2002
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Ich heiße Paul. Noch schlafe ich. Aber es ist bereits 6.26 Uhr. Ihnen bleiben vier Minuten.

Sie wollen das hier lesen? Überlegen Sie es sich gut. Sind Sie selbstbewusst? Hoffentlich. Oder finden Sie – geschlechtswahlweise – Ihren Hintern oder Bauch zu dick? Hängebrüste? Oder ist er zu klein? Dann lassen Sie es lieber. Sind Sie einer dieser beruflichen Versager, die immer von großartigen Plänen schwadronierten und jetzt doch seit sieben Jahren am selben langweiligen Job kleben? Oder muss ich Sie gar als einen dieser Erfolgsmenschen bezeichnen, die ein Vermögen verdienen, aber Sex nur noch außerhalb Ihrer degenerierten Ehe erleben? Gegen Bezahlung. Versteht sich. Oder sind Sie gar noch „Student“? Also einer von denen, die zwar noch nichts in ihrem Leben erreicht haben, aber trotzdem ganz genau wissen wollen, wo der Puma seine Flecken hat? Nach der Uni wird dann geheult, weil Soziologie im Hauptfach nun mal nur zur Aushilfe im Jugendzentrum qualifiziert – oder man hat das Richtige studiert, vergisst das Gefasel der letzten fünf Jahre und macht Karriere. Womit sich der Kreis schließt.

Erkennen Sie sich wieder? Natürlich nicht. Dass ich nicht lache. Wahrscheinlich haben Sie Ihre Komplexe einfach nur zu gut verdrängt. Ich möchte wetten, dass ich auch von Typen wie Ihnen berichte – oder Typinnen meinetwegen, falls Sie eine dieser Emanzenschlampen sind. Aber okay. Lesen Sie ruhig, was für Gestalten mein Leben so umgeben.

Ich wache nämlich gerade auf und habe heute morgen eine besonders beschissene Laune. Wurde wieder spät gestern Abend. Im Internet noch ein paar völlig verklemmte Tanten abgefertigt. Die prügelten wild ihre Tasten, nachdem ich ihnen mal gezeigt habe, was so Chaterotik à la Paul ist. Möchte nicht wissen, was da am Ende der Leitung abgegangen ist. Bei mir auf jeden Fall einiges – obwohl die Leilas, Salomes oder welche exotischen Namen die sich sonst so geben, wahrscheinlich alle 100 Kilo hatten. Egal, die Photos, die sie gemailt haben, waren geil.

Ich schweife ab. Auf jeden Fall war es kurz nach drei, bevor ich endlich einpennen konnte. Und jetzt zeigt mein Wecker grausame 6.30 Uhr. Regen trommelt an die Fensterscheibe. Welch eine Begrüßung. Zwar zwingt mich der übliche stechende Schmerz in meinem Rücken sowieso zum Aufstehen – ansonsten teilt aber kein Körperteil dieses Verlangen. Also gut, wollen wir der verkommenen Welt mal wieder unsere Aufwartung machen. Beginnen wir mit dem Rauchen. Kaffee machen. Danach duschen. Kalt, heiß, kalt. Grässlich. Wirksam.

Im Radio versucht jemand lustig zu sein. Ich glaube, ich bin zu alt für diesen Scheiß: Witze über Bohlen, Feldbusch und Konsorten. Oder bin ich noch zu jung? Meinen Vater begeistert es. Wie diese anderen zwei Sendungen, von denen er mir unvermeidlich jedes Mal am Telefon vorbetet. „Also, ich habe da meine zwei Spezialsendungen...“ Ja, ja, ich weiß, du sitzt dann auf der Lehne deines Sessels, ganz nah am Fernseher und schlägst dir vor Begeisterung auf die Schenkel und so weiter. Wie lustig. Tausendmal gehört. Ich sollte seltener anrufen.

Oh Mann, heute morgen ist mir gar nicht nach wach werden. Zweiter Kaffee, vierte Zigarette. Rasiert, gebügelt – das Hemd, nicht mich. Auf geht’s. Auf dem Weg ins Büro blockieren wie gewohnt Hunderte von Fahranfängern die Autobahn. Drei Spuren gibt es doch schon länger, warum hat nur keiner von diesen Corsa- und sonstigen Kleinwagenfahrern begriffen, dass sie auch rechts fahren dürfen. Auch die Mitte ist links und dient deswegen zum Überholen und nicht zum Spazieren fahren. „Nicht die mittlere Spur“, schreie ich ihnen ins Gesicht, nachdem ich sie in meiner Phantasie aus dem Wagen gezogen habe und ihnen mit meinem Warndreieck einen passenden Scheitel ziehe – in die Mitte. Jedesmal, wenn ich Kampagnen gegen aggressives oder schnelles Fahren sehe, könnte ich kotzen. Zusammen mit den Mitte-Parkern bleiben die Mitte-Fahrer meine liebsten Freunde. Rechts kein Schwein, in der Mitte ’zig Autos mit knapp 100 und meine linke Spur teilen sich alle von 120 bis 200 – also bei 120. Grausam. Und solche wie er hier sind auch nicht besser: Der Kombi (ich hasse Kombis) vor mir schafft’s mal wieder nicht, kurz rüber zu fahren und mich vorbei zu lassen. Ich kann es bis hierher in seinen krummen Gehirnwindungen lesen: „Den da vorne überhole ich erst noch, bevor ich den hinter mir vorbei lasse.“ Klar soweit - und die nächsten fünf Autos auch noch. Bis dahin sind wir natürlich in der nächsten stupiden und unnötigen Geschwindigkeitsbegrenzung. Verkehrsschilder – gerade solche zum Thema Geschwindigkeit - sind für die Blödesten gemacht. Wer Autofahren kann, merkt schon, wann es langsamer gehen muss – wer es nicht kann, soll sich eine Monatskarte kaufen. Ich würde personalisierte Geschwindigkeitsbegrenzungen einführen. Nach der Prüfung und jedes Jahr aktualisiert gibt’s in den Führerschein einen Stempel. Du, Opa mit Hut, darfst auf der Autobahn maximal 80 fahren und - Sie können es sich schon denken – ausschließlich auf der rechten Spur. In geschlossenen Ortschaften Minimum 50, damit man nicht immer ewig hinter dir hängt. Führerscheinentzug, wenn er langsamer wird. Bleiben drei Alternativen: Die Fleppe ist sofort weg, er wickelt sich um einen Baum oder er stirbt am Herzinfarkt. Alle akzeptabel. Der Kombi ist immer noch vor mir – hier muss ich von der Bahn runter.

Was rege ich mich auf. Zumindest bin ich jetzt wach und angekommen. In der Tiefgarage parken, irgendwie rechts oder links neben einen der Kombis auf den mittleren Parkplätzen quetschen, noch eine Zigarette und als letzter im Büro – wie immer. „Moin, moin“, in der 1x1-Meter großen Küche, wo wieder jemand vor mir an der Kaffeekanne steht. Na gut, ist der Kaffee wenigstens schon fertig. Heute ist es Brigitte. Unsere Design-Oma. Teuerste Trendy-Klamotten, immer perfekt gestylt, immer Salat mit Putenbrust, Apfelschorle ohne Eis und Zitrone. Wundert mich nur, dass sie ihren 39 Jahre alten Hängearsch immer in so enge Hosen packt. Dafür gibt’s doch sicher auch schon Push ups, oder? Brigitte selbst hat ähnlich viel Spannung wie ihre Arschbacken. Dafür fährt sie Mini. Was auch sonst. Wer, außer diesen degenerierten Mega-in-Jüngern, sollte schon über 20.000 Euro für dieses ein Quadratmeter große Auto bezahlen. Woher sie die Kohle hat, ist mir allerdings schleierhaft. Dass sie einen Freund hätte, wäre mir auf jeden Fall neu. Letzte Woche wurden ihr zwar rote Rosen ins Büro geliefert, aber ich wette, sie hat die selbst geordert.

„Moin“, zu meinem Kollegen im Büro, der immer bereits um acht da ist. Streber. Der Kaffee steht gerade mal zehn Sekunden auf meinem Schreibtisch, schon klingelt das Telefon. Viel zu früh. Vorstand, sagte die Nummernanzeige. Oh nein, bitte nicht der. „Hallo Herr Krause“, melde ich mich mit meinem schönsten Lächeln. In drei Minuten hat er mir erklärt, was ich für seinen bald konkursreifen Laden tun soll. Das allein wäre ja nicht schlimm, schließlich bezahlt er an jedem Monatsanfang eine ziemlich unverschämte Summe für meine Arbeit. In den dann folgenden 15 Minuten muss er mir aber wieder aus seinem Leben erzählen – das ist es, was dieses ach so riesige Honorar zu einem viel zu kleinen Schmerzensgeld schmelzen lässt. Zumindest erfährt man durch das ausschweifende Gejammer, dass 50.000 Euro Gehalt - pro Monat, klar soweit? - nicht vor den üblichen Sorgen des Lebens schützen: Frau weggelaufen, die Neue nervt ständig, seine Kohle hat er falsch angelegt. Er will mir einreden, er hätte nicht mehr Geld zur Verfügung als ich. „Ist ja fast nicht zu glauben, Herr Vorstand.“ Natürlich weiß ich auch, wer in seinem Unternehmen mit wem schläft. Dann endlich bin ich ihn los, habe wieder Ruhe und stelle das Telefon auf den Empfang um, damit ich jetzt bei Zeitung und Kaffee nicht gestört werde. Rauchen ist natürlich in „den edlen Büroräumen“ (Zitat Chef) nicht erlaubt, dafür muss ich Hund spielen und immer vor die Tür. Das kommt dann um zehn Uhr nach der Zeitung.

Mein Kollege starrt schon wieder fleißig in seine Excel-Charts. Kennen Sie Excel? Dieses Programm, das nur eines kann: Rechnen. Menschen, die damit arbeiten, sind mir vollkommen suspekt. Nur Tabellen, Zahlen, Verknüpfungen von x nach y, und kein Schwein schaut mehr durch, sobald mehr als 20 Ziffern eingegeben wurden. Außer halt dieser Typus Mensch wie mein Kollege gegenüber. Mit dieser Software kennt er sich aus, und Bilanzen kann er auch von hinten nach vorne lesen – aber sonst? Klospülung betätigen heißt, schon eine technische Höchstleistung von ihm verlangen. Plaudern kann man mit ihm gar nicht, weil er spätestens nach dem dritten Satz wieder in Zahlen faselt. Basiskultur oder moderne Allgemeinbildung? Fehlanzeige! Kennt weder Terminator noch die Matrix. Und so sieht er auch aus. Der Anzug ist billigstes grau, das Hemd feinstes Polyester, und die Krawatte spiegelt mal das Klischee eines Versicherungsvertreters, dann den Geschmack seiner Mutter wider, die ihm das Teil vor etwa 20 Jahren gekauft haben wird. Wenn ich aufstehe, ans Fenster gehe und dem Arsch einer Lady hinterher schaue, die ich zufällig aus dem Augenwinkel, an meinem Bildschirm vorbei, unten vor dem Büro entlang laufen sehe, schaut er mich immer fassungslos an. Er wäre schließlich glücklich verheiratet. Ja, so schaust du auch aus. Ich kann mir richtig vorstellen, wie er mit seiner „Tante“ – unscheinbar bis zur Nichtexistenz - ins Schlafzimmer geht, brav das Licht löscht und dann atemlos flüstert: „Schatz, sollen wir nicht einmal wieder...?“ Drei Minuten Missionar, dann ist es Gott sein Dank vorbei. Wäre ja auch kaum zumutbar, dass sich Gott so etwas länger anschauen muss. Na ja, zumindest liest er meine Texte immer Korrektur – also mein Kollege jetzt - bevor ich sie unseren Kunden sende. Für irgend etwas muss er ja gut sein.

Dann betritt El Chef die Arena, wie immer als allerletzter. „Guten Morgen“, brummt er und es schallt ihm zehnfach fröhlich zurück. Dann drehen sich alle ihrem PC zu und schauen in den öffentlichen Kalender, wann er den nächsten Auswärtstermin hat. Ist ja sonst nicht zu ertragen. Wer kann schon acht Stunden beschäftigt wirken? Und auch bei größter Aufmerksamkeit ist es absolut unmöglich, das Word-Dokument hoch zu klicken und sport1.de verschwinden zu lassen, sobald er um die Ecke biegt. Dann hat er wieder eine von seinen genialen Ideen, die ich umsetzen soll, mir zwei Tage lang den Schweiß auf die Stirn treibt und schließlich sowieso im Papierkorb landet. Was natürlich nicht an der Idee liegt, sondern am ausführenden Objekt, sprich mir. Dazu ist er einer von diesen Großvater-Cholerikern. Sitzt man abends um 19 Uhr noch wild telefonierend am Schreibtisch, der mit tausend Zetteln nach noch drei Stunden Arbeit aussieht, kommt er lächelnd hinein, legt ganz väterlich die Hand auf meine Schulter und spricht: „Machen Sie nicht mehr solange Paffke, man braucht auch mal seine Ruhepausen.“ Und geht dann mit seiner Alten ins Theater.

Verlässt man pünktlich um sechs nach vollendet ausgeführter Arbeit sein Büro, bringt Müslischale und Kaffeetasse brav in die Spülmaschine, wartet er schon vor der Küche, wenn man wieder rauskommt. „Haben sie noch einen Moment Zeit?“ Ade einkaufen, der Kühlschrank bleibt lebensmittelfreie Zone, der Pizzaservice meldet sich schon mit „Hallo Paul“. X Momente und drei Stunden später verlässt man dann diesen Laden und hat sich wieder Sprüche bis zum Gehtnichtmehr abgeholt. Arbeitseinstellung, Umsätze, unternehmerisches Denken – den ganzen Blödsinn, der mich nun wirklich überhaupt nicht interessiert. Wenn es gut läuft. Wenn ich einen Moment nicht aufpasse und an der falschen Stelle nicke, erwecke ich Mr. Hyde: Erst hebt er die Stimme, und die Backen blasen sich etwas auf. Dann kommt die rote Farbe in seinem Gesicht dazu, und er beginnt mit den Fingern auf die Tischplatte zu trommeln. Im Abstand von jeweils zehn Sekunden wird die Stimme lauter, werden die Backen dicker, die Farbe bedenklich dunkel. Und das sinn- und haltlose Getöse von demotivierten Mitarbeitern bläst einem die Ohren durch. Gut, ich bin solche Szenen von meinem Vater gewohnt – aber eigentlich hatte ich mir das Leben nach der Kindheit etwas anders vorgestellt.

Na ja, was soll’s. Noch kurz die Sportnachrichten gecheckt und dann die aktuellen Kurse. Der DAX mal wieder auf Talfahrt. Also bei der Bank eingeloggt und die Vermögensübersicht angeklickt. Nette Formulierung für das Desaster. Satte Fondsanteile von 800 Euro – Kontostand Minus 12.000. Bravo. Und die Eurocard ist auch schon voll belegt. Ein Glück, dass man mit einem Gehalt von über 50.000 Euro im Jahr - ne, ne, nicht im Monat - alle Kreditkarten und Dispos dieser Welt nachgeschmissen bekommt. Was Liquiditätsgestaltung angeht, macht mir kein Eichel was vor. Aber meine Nettoverschuldung ist auch nicht schlecht. Egal. Ich schließe mich zum Mittag den Kollegen an – ab in die Pizzeria.

Brigitte ist dabei, Klara, unsere Kunstgeschichte-Studentin, Brinki, unser Mann mit der großen Klappe und dem kurzen... Sie wissen schon. Und auch Eilo, unsere Azubi. Letztere habe ich immer gerne dabei, da der fade Geschmack des üblichen grünen hingeklatschten Haufens, der sich Penne an Blattspinat nennt, von meinen erotischen Phantasien verdrängt wird. Die Kleine ist Sex. Für so etwas habe ich ein Auge. Wir bestellen: Klara erst mal die obligatorische Apfelschorle – ohne Eis und Zitrone, Brigitte Salat mit Putenbrust, Brinki und ich die Penne. Eilo bekommt Pizza Italia – unter anderem mit Ruccola – ich sehe sie schon vor mir, wie sie mit der Zunge die Blätter in den Mund schlecken wird, die Lippen leicht feucht danach - leider werde ich von Klara bei den ersten akzeptablen Gedanken des Tages unterbrochen. „Wenn man sich diesen Film anschaut und dabei die Tiefe der Dialoge innerhalb des Einklangs mit den entsprechenden Landschaftsaufnahmen betrachtet, wird man feststellen, dass auch die größten Schauspieler das ganze bestenfalls noch optimal ergänzen, keinesfalls mehr dominieren können.“ Klar soweit? „Über welchen Film redet ihr?“ ,werfe ich ein. „Schönheit des stillen Wassers, läuft im Kas Perle Theater.“ Ach du lieber Himmel, dieses Intellektuellen-Kino, in dem es nicht mal Nachos gibt – dafür vier Kinos, die zusammen gerade die Größe eines Saals im UCI erreichen. Okay, Marketing pur muss ja nicht jedermanns Sache sein, und das UCI versprüht zugegebenermaßen auch nur mäßige kulturelle Eleganz, wenn von acht Filmen im Angebot sechs eine 2 oder 3 im Titel tragen - aber auf alle Bequemlichkeiten dieser Welt verzichten, nur um sich tiefsinnig zu fühlen? Mit den Filmen ist das noch schlimmer. Mit Anspruch (Kinn und Nase hoch)! Heißt auf Deutsch: Wenn man nur ein Drittel des Filmes überhaupt begreift, die erste Hälfte der (Minimum) drei Stunden mit der anderen Hälfte nichts zu tun hat, und im gesamten Film grundsätzlich bedeutungsvoll geschaut und jede Silbe betont gesprochen, aber nur mäßig logisch gehandelt wird, dann - und nur dann - hat das Anspruch. Was ich nicht kapiere, muss ja höchst intelligent sein – soweit der Tenor. Da turnen zwei im Bett herum, plötzlich kommt die betrogene Ehefrau rein, ist total schockiert und kotzt darauf hin das kopulierende Pärchen zu, schließlich machen sie es zu dritt, wobei sich herausstellt, dass die Ehefrau einen Schwanz hat – ob das besser als Terminator 3 ist, lass ich mal dahin gestellt.

„Du hast ja wieder ein besonders tief ausgeschnittenes Shirt an“, säuselt Brinki gerade zu Eilo. „Willst du die Männer damit mal wieder anmachen?“ - und meint sich selbst. „Dich sicher nicht.“ Da ist es wieder: Dieses Grinsen eines Typen, der eine seiner tausend kleinen Abfuhren bekommt und dann angestrengt versucht, überlegen zu wirken, nach dem Motto: Schatz, ich weiß ja, dass du mich in Wirklichkeit willst. Wo nun wirklich jeder anwesende Depp merkt, wie peinlich es ihm ist. Das ganze ist so offensichtlich, dass das auch niemand erwähnt und niemand mehr darüber lacht. „Wie geht’s eigentlich deiner Verlobten?“, frage ich ihn. „Ach, der geht’s gut, aber nach acht Jahren, du weißt ja“, grinst er mich verschwörerisch an. Klar weiß ich – du hast sie schon vor fünf Jahren gefragt, ob sie dich heiraten will, und vor drei Monaten hat sie ja gesagt. „Die hast Du aber ganz schön im Griff, was?“ - „Worauf Du Dich verlassen kannst.“ Jetzt grinse ich verschwörerisch - in Richtung Eilo, und sie grinst zurück. Verdammtes Luder, wie mache ich dir bloß klar, dass du es dringend mal mit einem Älteren ausprobieren musst. Die Jungs in deinem Alter wissen doch gar nicht wohin mit ihren Fingern. Aber irgendwie hat es bei ihr noch nicht Klick gemacht. Ich arbeite daran.

Wir zahlen. Seit der Euro-Umstellung lasse man sich ja beim bezahlen nicht mehr verarschen, beginnt Brigitte zu erklären. Wie das in der Praxis aussieht? „Geben Sie mir doch bitte auf 8,35 heraus.“ Macht 45 Cent Trinkgeld. Super, Brigitte. Ich hatte auch direkt das Gefühl, der Kellner hat schon ein Extrafach für sie mit Fünf-Cent-Stücken angelegt. Aber er lächelt. Hochachtung. Ich gebe ihm den Zehner, sage „Danke, stimmt so“ und ernte ein hörbares Schnauben von Brigitte, als Husten getarnt. Und ich weiß auch, dass die Platte einen Sprung hat, und was folgt, als wir den Laden verlassen. „Also (bedeutungsvolle Pause), ich gebe ja nicht mehr soviel Trinkgeld, man hat ja das Gefühl bei den Euros, als ob das immer noch Mark wäre. Ich gebe deshalb jetzt jedes Mal knapp 50 Cent.“ Warum erinnert mich das an meinen Vater?

Aber auch dieser Tag hat dann doch was Gutes. Chef hat um 16 Uhr einen Termin in Frankfurt, gepriesen seiest Du, oh Herr. Ab 17.30 Uhr beginnen in allen Büros die ersten Aufräumarbeiten, inklusive Geschirr wegräumen, Telefon schon einmal umstellen, Taschen griffbereit. Wir warten auf 17.50 Uhr, und da passiert es dann auch. Ich höre, wie drüben das Mädel in unserer Zentrale das Telefon abhebt. „Ja sicher, ich stelle Sie einmal durch.“ Nebenan bei Klara klingelt es – fünf Minuten Gebrabbel, dann bin ich schon dran, sehr gut. „Ja, hallo Chef, was kann ich für Sie tun? Aha, ja, wird erledigt. Natürlich sofort, mache ich doch gerne. Sie wollen noch Brigitte sprechen? Klar ist die noch da, was denken Sie, ich stelle durch.“ Als Brigitte auflegt, stehen wir anderen schon im Flur – fertig? Punkt 18 Uhr wird die Tür von außen geschlossen, und dann sitze ich in meinem Auto, um wieder die Stoßstangen mit den Deppen von heute Morgen zu kreuzen.

Ich biege gerade auf die Autobahn, als mein Handy klingelt. Unbekannter Anrufer zeigt das Display. Vielleicht eines der Mädels von gestern. Stimmen sind erotischer als geschriebene Worte, denke ich und gehe ran. Der Arsch hat seine Nummer unterdrückt, weiß ich es dann besser, als ich die Stimme meines Chefs höre. „Sie gehen doch zum Journalistentreffen heute Abend?“ Oh nein, nicht wirklich. „Klar, bin gerade auf dem Weg. Würde ich sonst schon so früh außer Haus sein?“ Mir graust es. 20 Journalisten, 40 Berater und schließlich 5 Vertreter von Unternehmen – also die Zielobjekte, um die sich alle prügeln. Als ich die Kneipe betrete, setzt sich das Lächeln wie von allein auf meine Lippen. Auf sie mit Gebrüll, pflegte meine Oma früher immer zu sagen. Ich schnappe mir mein erstes Bier – man muss sich ja auf eine Stufe mit den Pressefuzzis stellen – und schaue in den Raum. „Ah, hallo Herr Chefredakteur.“ Dann steh’ ich ganz schnell mit zwei Journalisten und einem anderen Berater zusammen, lasse sie blödes Zeug reden und sinne vor mich hin. Wissen Sie, was das grundsätzliche Übel an Journalisten ist? Dass sie grundsätzlich keine Ahnung von den Dingen haben, über die sie schreiben - dafür würde übrigens auch das Wort Presse-Freiheit erfunden. Haben Sie jemals in Ihrem Leben eine Reportage über ein Thema gelesen oder gesehen, mit dem Sie sich auskennen? Sie haben auch von nichts wirklich Ahnung? Okay, dann erkläre ich Ihnen den Sachverhalt. Zu meinem Thema gibt es viele Sendungen, lange Sendungen, schlaue Sendungen. Eine davon berichtete über die größte Börsenstory aller Zeiten – inklusive Absturz und tausender gieriger und zwangsläufig verprellter Anleger (die natürlich von ebenfalls ahnungslosen, dafür aber euphorischen Journalisten in diese Aktie hineingejagt wurden. Aber das ist eine andere Geschichte). Der Hauptinterviewte war einer, der das Ganze „sehr nah an den Verantwortlichen beobachten konnte, ein Augenzeuge“, wie der Sprecher überzeugend zu berichten wusste. Ob dem Sprecher bekannt war, wie sehr diesem Zeugen der Arsch im Verlauf der Börsenstory vergoldet wurde? Ich sah das fröhliche Funkeln in den Augen des Interviewten – als er über die gesellschaftliche Verantwortung der Unternehmen für die privaten Aktionäre referierte. Fände ich auch geil. Ich habe mich bei der Sendung totgelacht. So ist das immer: ein Redakteur begreift maximal zwei Gedankengänge gleichzeitig und entscheidet schon nach 30 Sekunden auf rein emotionaler Basis, ob er die Nachricht positiv oder negativ aufnehmen wird. Das hört sich dann in seinem Artikel entweder so an: „Es weist somit vieles darauf hin, dass es dem Unternehmen schlecht geht, auch wenn der Vorstand behauptet, diese Zahlen wären nicht aussagekräftig.“ Hat der Journalist einen guten Tag, heißt es: „Natürlich sind diese Zahlen noch nicht aussagekräftig, was uns der Vorstand auch bestätigt.“ Klar soweit?

„Dieser Artikel letzte Woche von Ihnen war ein Knaller“, sage ich zum Chefredakteur. Und das war er auch. Selten habe ich meinen Vorstand so glücklich gesehen. Wir hatten den Mann tatsächlich am Telefon total eingetütet. „Und ich finde es gut, dass sie auch kritische Töne eingestreut haben.“ „Ach wirklich?“ „Natürlich, unsere Aktionäre müssen uns sachlich beurteilen, nicht zu optimistisch“, versichere ich glaubhaft (eine meiner Lieblingsformulierungen). Mein Kollege von der anderen Beratung wirft ähnliche Schleimereien in den Raum bis die Journalisten weiterziehen. Dann folgt das nächste Ritual: „Und was macht das Geschäft?“ „Ach, läuft super“, lüge ich locker. „Na, wo doch die Marktlage so schwierig ist“, wendet er ein. „Tja, irgendwie merken wir das gar nicht, nein, wirklich nicht, weiß gar nicht mehr, was ich vor lauter Stress zuerst machen soll, komme nicht mal mehr zum Rauchen“, sage ich mit einem gewinnenden Lächeln. „Und selbst?“ „Ja, wir haben allein im letzten Monat drei Wettbewerbspräsentationen gewonnen – und zwar bei richtig namhaften Kunden.“ „Ach was, wer ist denn dabei?“ „Aber Sie wissen doch, Top Secret, die drehen alle ein ganz großes Ding – kann ich Ihnen natürlich erst erzählen, wenn es raus ist.“ Natürlich. „Hallo, Frank“ sagt plötzlich eine angenehme Stimme hinter uns. „Agnes, hallo, schön Dich zu sehen.“ Ach, wie die sich anschmalzen – das ist ja gar nicht mit anzusehen. Ich frage einen Typen, zwei Meter weiter, nach Feuer, damit ich auf dem Rückweg mal ihre Hinteransicht checken kann – sehr ordentlich. „...habe gerade die Studie abgeschlossen.“ „Ach was“, falle ich ins Wort, „Wissenschaftsjournalistin, alle Achtung“, und stelle mich so hin, dass ich Frank mit dem Ellbogen vorsichtig aber effektiv ein Stück zur Seite dränge. Stehe ihr Auge in Auge gegenüber und mime die optimale Mischung aus frechem Grinsen (Brad Pitt) und gelassener Erfahrung (Sean Connery). Fehlt nur noch Johnny Depp, aber dafür bräuchte ich einen Chirurgen. Offensichtlich fehlt der wirklich: „Sollten wir uns kennen?“, fragt sie mit einem durchaus unangenehmen Unterton. „Noch nicht“, antworte ich und füge dann professionell themenwechselnd und immer am Gesprächspartner interessiert hinzu: „Worum geht es denn in Ihrer Studie?“ „Sexuelles Verhalten von Männern im Internet.“ Irgendwie spuckt sie es mir entgegen – während ich gleichzeitig wieder leicht nach rechts rücke, um Frank wieder in die Mitte des Geschehens zu bringen und mir spontan eine Szene mit Strand, Sonne und Meer vorstelle, nur um bei dem Gedanken, der gerade noch da war, nicht rot zu werden. „Ach was.“ Mehr als dieses Repeat bringe ich wirklich nicht raus. „Und was waren so Eure Ergebnisse?“, mischt sich Frank zu meiner ersten Erleichterung mit ein. „Tja, erst einmal stehen wohl alle Männer auf exotische Namen – da scheint wirklich die Phantasie mit denen durchzugehen.“ Ich sehe den Horizont, gekräuselte Schaumkronen und märchenhafte Segelschiffe. „Aber auch bei asiatischen oder gar afrikanischen Namen wundert es offensichtlich keinen Mann, wenn sie dann Nacktphotos bekommen, die offensichtlich von Mitteleuropäerinnen stammen.“ Ich stelle mir heiße, dunkelhäutige Badenixen mit Stringtangas vor – was sich als Fehler herausstellt, weil ich dann sofort an eines der Photos von gestern Nacht denken muss. Spüre ich Hitze? Schaut mich einer der beiden bedeutungsschwanger an? Nein, sie sind schon wieder in Gesäusel vertieft – irgendwie hat Frank die Kurve bekommen und flirtet schon wieder. Ja, ja, bin schon nicht mehr da. Mir reicht’s, ich weiß, was ich jetzt brauche. Das Einzige, was diesen Tag angemessen abschließen kann.

20 Minuten später öffne ich meine Wohnungstür, ziehe mich kurz um und ergreife dann die Pistole. Wuuum, fährt die Playstation hoch, flammt der riesige Flachbildschirm auf. Kennen Sie Resident Evil? Nein? Ich sag’s ja, keine Basiskultur. Mein Pistole und ich – und unzählige Zombies. Kommt her zum König, ihr Viecher.

 

Anmerkung: eigentlich wollte Paul die Gesellschaftsrubrik etwas auflockern, dann wieder eher den "Alltag" - ich hoffe, es passt hier..

 

Dein Text gefällt mir ziemlich gut.

Eindrucksvoll hast du die Gedankengänge eines Snops in ein völlig neues Licht gerückt und verdeutlichst ebenso die Abartigkeit der Gefühls,- und Emotionsverdrängung in der modernen Wirtschaft.

 

Hi Jingles,

danke für dein feedback. Bin etwas überrascht über den Inhalt. Ich denke aber, auch so kann man es sagen... *smile*... und nicht nur der modernen wirtschaft.

viele grüße, streicher

 

Hallo Streicher,

ja, ich bin krank genug, ich wollte das hier lesen, und ich habe es nicht bereut.
Du beschreibst die Welt aus der Sicht eines Kotzbrockens, der sich über die Kotzbrocken beklagt, über die kranken und Abartigen, und dem jedes Gefühl außerder Verachtung abhanden gekommen ist. So stelt sich die Welt für viele von uns dar.
Schön, wie du die Kreise immer wieder schließt, die du zu Beginn öffnest, die anforderungen des Chefs, die Erotikchats im Internet, die Abenteuer der Vereinsamung.
Der Ton deiner Geschichte ist äußerst angemessen, könnte manchmal vielleicht sogar noch etwas derber sein.
Routine tötet, so könnte man deine Geschichte auf einen Nenner bringen. Dabei lässt du niemandem eine Chance, schon in der Aufzählung der Typen die das Leben des Prot teilen nicht. Jedes Leben ist langweilig, jeder Erfolg hat seinen zu hohen Preis, und jeder ist ein Versager, selbst wenn er Millionen auf dem Konto hat.
Diese düstere Weltsicht vermittelst du uns mit lakonischem Humor sehr unterhaltsam. :)

Lieben Gruß, sim

 

Hi sim,

danke für dein feedback. die kotzbrocken-gesellschaft - das trifft es schon ziemlich gut..

ich will ja auch gar keinem eine chance geben..*smile*...wer findet sich nicht irgendwie irgendwo wider..geht es uns allen nicht fürchterlich schlecht in dieser bösen welt - oder sind wir nicht (andere alternative) die besserwisser, die wissen, wie die anderen es besser machen könnten? ;) ..

schön, dass dir der humor nicht verborgen blieb..

viele grüße, streicher

PS: Paul nicht böse sein - der tag fing halt schon schlecht an..:D

 

Hallo Streicher,

eine lange Geschichte und... eine in meinen Augen sehr gelungene Geschichte. Bitterböse Erzählweise eines Protagonisten, der sich selbst wohl nicht allzu gerne hat und seine Umweld mehr oder weniger pauschalt verurteilt und stellenweise geradezu haßt. So jedenfalls lese ich diese Zeilen, in denen mir verdammt viele Dinge äußerst bekannt vorkamen – sowohl, was die Einstellung des Prots betrifft, als auch die Darstellung einzelner „Charaktere“ und ihrer Verhaltens- und Denkweisen.

Einige Stellen, die mir besonders gut gefallen haben:

Oder muss ich Sie gar als einen dieser Erfolgsmenschen bezeichnen, die ein Vermögen verdienen, aber Sex nur noch außerhalb Ihrer degenerierten Ehe erleben? Gegen Bezahlung. Versteht sich.

:thumbsup:

Zumindest erfährt man durch das ausschweifende Gejammer, dass 50.000 Euro Gehalt - pro Monat, klar soweit? - nicht vor den üblichen Sorgen des Lebens schützen: Frau weggelaufen, die Neue nervt ständig, seine Kohle hat er falsch angelegt. Er will mir einreden, er hätte nicht mehr Geld zur Verfügung als ich.

Gruselige Erinnerungen kochen in mir hoch. Solche Vorgesetzten/Chefs gibt es wohl wie Sand am Meer. Und will man nicht seine Brötchen auf mittlere oder längere Frist gefährden, muß man sich dieses Geseier mit betrübter Miene auch noch anhören und möchte beinahe ehrfurchtsvoll stammeln: „Oh Chef, du bist wirklich ne arme Sau.“
Argh... man reiche mir etwas Scharfkantiges, das sich zum Wurfgeschoß eignet.

Sitzt man abends um 19 Uhr noch wild telefonierend am Schreibtisch, der mit tausend Zetteln nach noch drei Stunden Arbeit aussieht, kommt er lächelnd hinein, legt ganz väterlich die Hand auf meine Schulter und spricht: „Machen Sie nicht mehr solange Paffke, man braucht auch mal seine Ruhepausen.“

Sehr gut beobachtet, extrem hoher Wiedererkennungswert. Mit ein Grund, warum ich deine Story so klasse fand.

Ok, könnte noch viele solcher Stellen zitieren, aber dann würde es ausufern. Wie gesagt, ich wüßte jetzt nichts, was ich zu kritisieren hätte. Einzig die Einordnung in die Rubrik „Satire“ scheint mir nicht zutreffend zu sein; Gesellschaft wäre treffender, und Alltag wohl der optimale Hort für dein Werk.

Weiter so!

Gruß,
Somebody

 

Hallo somebody,

freut mich, dass Dir diese geschichte gefallen hat. Den Prot hast du gut erkannt - viel gefällt ihm nicht. Bitterböse sollte das ganze sein - deshalb ist es wohl auch (noch) nicht in alltag gelandet - sondern hier.

Schön ist natürlich, dass du einige Charaktere (oder kotzbrocken wie sim sagte) wieder erkannt hast, kennen wir nicht alle den ein oder anderen der beschriebenen typen? - die form der einleitung, geht dann noch einen schritt weiter: findet sich nicht jeder selbst irgendwo, in irgendeiner person, wieder, natürlich in abgeschwächter form?

wenn ich so für den ein oder anderen auch zur selbsterkenntnis beitragen kann....;)

in puncto endgültige rubrik schaue ich mal, ob noch die ein oder andere reaktion dazu kommt..

vielen dank und viele grüße, streicher

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Streicher!

Sehr scharf beobachtet und amüsant geschrieben! :thumbsup:

Du nimmst hier viele Menschen und Situationen sehr gekonnt aufs Korn, die einem im Arbeitsalltag so begegnen. Da ich schon länger nichts von Dir gelesen habe, werde ich den Eindruck einer merkbaren stilistischen Weiterentwicklung nicht los. :)

Besonders gefallen hat mir auch die von Somebody zitierte Stelle mit dem Gehalt. Die finde ich absolut 1A. – Ich hab einmal bei einem Steuerberater gearbeitet, von daher kenne ich diese Probleme der diversen Firmenchefs recht gut. Zu gut …

Ja, und diese beiden Sätze haben es mir auch irgendwie besonders angetan:

Klospülung betätigen heißt, schon eine technische Höchstleistung von ihm verlangen.
Dann drehen sich alle ihrem PC zu und schauen in den öffentlichen Kalender, wann er den nächsten Auswärtstermin hat.
:lol:

Was Deine Namensgebung betrifft, machst Du mit "Brinki" und "Eilo" direkt Echnaton Konkurrenz...:D

Aber jetzt noch ein bisschen Arbeit für Dich: ;)

»von denen er mir unvermeidlich jedes mal am Telefon vorbetet«
– jedes Mal

»auch nicht besser: der Kombi (ich hasse Kombis) vor mir schafft’s mal wieder nicht,«
– Der Satz nach dem Doppelpunkt kann alleine stehen -> Der Kombi

»„Schatz, sollen wir nicht einmal wieder.......?“«
– nur drei Punkte …

»hat sich wieder Sprüche bis zum geht nicht mehr abgeholt.«
– bis zum Gehtnichtmehr

»„Über welchen Film redet ihr?“ ,werfe ich ein.«
– da ist Dir der Beistrich nach der direkten Rede verrutscht

»Shirt an“, säuselt Brinki gerade zu Eilo, „willst du die Männer«
– Eilo. “Willst du

»„Wie geht’s eigentlich Deiner Verlobten?“«
deiner

»im Griff, was?“ „Worauf Du Dich«
– direkte Reden bitte nicht so zusammenquetschen, neue Zeile oder zumindest einen Gedankenstrich dazwischen

»20 Journalisten, 40 Berater und schließlich 5 Vertreter«
– liest sich fast wie eine Rechenaufgabe, wäre besser, die Zahlen auszuschreiben

»Ob diesem Sprecher bekannt war, wie sehr diesem Zeuge der Arsch«
– zweimal „diesem“ – diesem Zeugen


Liebe Grüße,
Susi :)

PS.: Die Geschichte würde meiner Meinung nach auf alle Fälle auch nach Alltag passen, wobei sie hier auch nicht schlecht aufgehoben ist.

 

Hi Susi,

vielen dank für dein feedback - und für den letzten feinschliff in puncto rechtschreibung. wird am wochenende verbessert.

freut mich, dass dir pauls leben etwas spaß gemacht hat. Und ich hoffe inständig, dass niemand aus dem büro die geschichte liest - nicht dass sich doch noch der ein oder andere wiederfindet..:D

liebe grüße, streicher

 

Hallo Streicher,

die Geschichte über Paul und sein Leben ist mit Abstand meine Lieblingsgeschichte! Bitterböse und ehrlich. Ich denke, in vielen Menschen steckt ein bißchen von Paul, aber sie leben es nicht aus, da nicht gesellschaftskonform. Deine Geschichte ist amüsant und man erkennt so manchen aus seinem eigenen Umfeld wieder ;) Mir ist dein Protagonist sehr sympatisch :) Auch wenn viele ihn für einen Kotzbrocken halten könnten.

Liebe Grüsse!

Sweetie

 

Recht gut und rasant geschrieben, der Prot. kommt rüber und ist halbwegs glaubhaft. Aber ich kann keine Geschichte erkennen, keinen roten Faden, außer: Ein Tag im Leben des Paul. Für einen so langen Text ist mir das ein bissl zu wenig.

 

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