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Sie fuhr aus dem Bett

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11.11.2010
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Sie fuhr aus dem Bett

Sie sprang aus dem Bett. Es war 5 Uhr morgens, das Telefon klingelte schrill. Jemand vom Krankenhaus. Sie musste schlucken. „Kommen sie bitte schnell. Ihre 14-jährige Tochter ist hier bei uns und sie werden dringend gebraucht.“ Sie dachte an alles, aber nicht an ihr Kind. Sie rannte die Treppe hoch. Ins Zimmer ihrer Tochter. Das Bett unversehrt. Um 22Uhr sollte das Mädchen von der Freundin wieder zu Hause sein. Sie war eingeschlafen, hatte nicht mitbekommen, ob es nach Hause gekommen war. Wo war Anna? Noch im Schlafanzug, zerzausten Haaren, blassem Gesicht schnappte sie die Autoschlüssel, eine Jacke und sprintete zum Auto. „War etwas Schlimmes passiert?“ Wünschte sich, mit ihrer Tochter gestern Abend den Film im Fernsehen angeschaut zu haben. Sie raste die Straßen entlang. Die Reifen quietschten, sie musste bremsen. Es regnete. Sie überlegte, wie es ihrer Tochter wohl gehe, was mit ihr geschehen war. Lichter spiegelten sich in den Pfützen. Lautes Hupen, spritzendes Wasser. Sie zitterte am ganzen Körper. Konnte sich kaum konzentrieren. Ungewissheit. Kummer. Sorgen. „Was ist mit ihr passiert? Ein Verbrechen, ein Unfall, Drogen? Hat sie getrunken? Nein, das nicht. Alkohol bekommt sie mit 14 Jahren nicht. Es gibt Gesetze.“ Sie parkte direkt vor dem Eingang. Ihre Stimme zitterte als sie am Empfang nach ihrer Tochter fragte. Zimmer 205. Intensivstation. Der Gesichtsausdruck der Krankenschwester verriet, dass es doch ernster war als sie vermutet hatte. Ihre schwitzigen Hände rutschten von der Türklinke ab. Sie hatte Angst. Angst ihre Tochter in diesem Zustand zu sehen. Sie ging hinein. Es roch nach Medikamenten, Putzmitteln und Alkohol. Sie setzte sich zu ihr aufs Bett. Die eigene Tochter. Blass. Bewusstlos. Übersäht mit Schläuchen und piepsenden Geräten. Sie spürte einen Arm um ihre Schulter. Die Krankenschwester stand neben ihr: „Ihre Tochter wurde vor etwa einer Stunde bei uns eingeliefert. Sie hat einen Alkoholpegel von 3,5 Promille. Sie wurde bewusstlos in einer Toilette der Disko gefunden. Können sie sich vorstellen, wie sie in die Disko und vor allem an den Alkohol gekommen ist? Wir konnten für ihre Tochter nicht viel tun, außer ihren Magen auspumpen. Nun müssen wir abwarten.“ Tränen rannen über ihr Gesicht. „Ich hätte schauen müssen, wohin Anna geht und mit wem sie sich trifft. Mich mehr
mit ihr beschäftigen müssen. Konnte nicht wissen, dass sie sich mit Alkohol ablenkt, nachdem ihr Vater uns verlassen hat. Ich war mit meinen Sorgen zu sehr beschäftigt. Fragte nicht, wie es Anna geht. Es muss sich etwas ändern!“ Selbst in den Nachrichten hört man ständig von Jugendlichen die sich mit Alkopops ins Koma trinken. Dass sich die Zahl der alkoholisierten Jugendlichen jährlich erhöht. Sogar Mädchen öfters als die Jungen betrunken sind. Immer jünger werdende, trotz strengen Verboten und Alterskontrollen. „Nie hätte ich gedacht, dass ich mal in diese Situation komme. Meine Tochter leblos vor mir liegt. Keiner weiß wie es weiter geht.“ Sie saß da, überlegte aber konnte keinen einzigen klaren Gedanken fassen. „Wie soll es weiter gehen?“ Sie wollte bei Anna bleiben, da sein, falls sie aufwachte. Aber sie konnte nichts tun. Die Krankenschwester wollte, dass sie heimging, sich ausruhte und auf Neuigkeiten wartete. Sie konnte nicht helfen. Es schmerzte sie, das Zimmer zu verlassen. Anna ihrem Schicksal zu überlassen, nicht helfen zu können. Nicht zu wissen, ob bleibende Schäden entstanden waren. Auf dem langen weißen Gang, kam ihr der Chefarzt entgegen. Er beruhigte sie: „An Wochenenden ist es fast Routine, dass Jugendliche unter 18 Jahren täglich mit Alkoholvergiftungen eingeliefert werden. Manche mit leichten. Andere mit schweren, die körperliche sowie psychische Folgen haben können. Wir werden unser Bestes für ihre Tochter geben.“
Auf dem Weg zum Auto, ihre Beine schienen zu versagen, sprach sie Annas Vater aufs Band. Er sollte sich melden. Sie legte den Kopf aufs Lenkrad, sammelte sich und fuhr nach Hause. Sie drehte den Schlüssel. Öffnete die Tür. Das Telefon klingelte.

 

hallo Simi91,

hat mir gut gefallen dein Text. Das hat alles für mich gepasst, der abgehackte Stil, ohne Schnörkel, ohne Effekthascherei und dann das offene Ende....Wer ruft an? Der Vater? Das Krankenhaus um ihr zu sagen, dass ihre Tochter der Vergiftung erlag?

Ich fand es allerdings ein wenig unrealistisch, dass die Mutter wieder nach Hause fährt. Das würde keine Mutter tun, wenn es um das Leben der Tochter geht. Ich würde sie an den Kaffeautomaten gehen lassen oder so....keine Ahnung.

Ein paar Absätze im Text wären nicht verkehrt, sonst hat man schon Mühe beim Lesen.

Sonst fand ich den Text wirklich gut!
lg Engelchen

Nachtrag: Ach ja, den Titel fand ich allerdings nicht sonderlich :-(

 

Hallo Simi91,

mich stört die Struktur der Geschichte, die immer Handlung vorgibt und die Erklärungen hinterherschiebt.
Beispiel: Ich weiß, es handelt sich um eine Protagonistin, das Telefon klingelte (warum schrill, klingelte es anders als sonst?), jemand vom Krankenhaus (das erweckt in dieser Selbstverständlichkeit eher den Eindruck, die Frau wüsste um jemanden, der dort liegt und würde über Komplikationen informiert. Sie muss zwar schlucken, wundert sich aber gar nicht darüber, wer dran ist).
Ah, nicht der Vater, nicht jemand anderes, sondern ihre 14-jährige Tochter (warum erzählt der Anrufer der Mutter, wie alt die Tochter ist? Gut, sie könnte mehrere haben, ist aber für die Geschichte nicht von Belang). Erst dann die Erklärung, warum sie nicht weiß, wo sie ist.
Erst nach dem Alkoholpegel wird über die mögliche Ursache spekuliert und ich erfahre erst dann von der Scheidung.
Auf die Intensivstation kommt die Mutter übrigens nicht so ohne Weiteres, schon gar nicht mit schwitzigen Händen.

Lieben Gruß
sim

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Simi91!

Auch hier wieder das gleiche Problem (Siehe „Sein Name war Leopold“ + meinen Kommentar) bei deiner Textformatierung. ES FEHLEN ABSÄTZE!

Wenn du etwas nicht verstehst oder ein technisches Problem hast, kannst du gerne fragen.

Gruß

Asterix

Nachtrag:
Du kannst deinen Text jederzeit bearbeiten. Klicke dazu auf den Button "Bearbeiten" am unteren Rand des Fensters. Danach speichern nicht vergessen!

 

Hi Simi91,

Ich finde den Grundgedanken der Geschichte gut, aber es fehlt so ein bisschen die Logik darin.

Zum Beispiel schreibst du am Anfang:
Jemand vom Krankenhaus. Sie musste schlucken. „Kommen sie bitte schnell. Ihre 14-jährige Tochter ist hier bei uns und sie werden dringend gebraucht.“
Ich glaube nicht, dass jemand vom Krankenhaus sich so ausdrücken würde, denn die Mutter gerät ja völlig aus dem Häuschen (und auch wenn es bei dir nicht so ist, könnte das ja einen Autounfall der Mutter verursachen).

Und dann schreibst du später, nachdem die Mutter kurz bei ihrer Tochter war:
Sie wollte bei Anna bleiben, da sein, falls sie aufwachte. Aber sie konnte nichts tun. Die Krankenschwester wollte, dass sie heimging, sich ausruhte und auf Neuigkeiten wartete.
Warum wurde sie dringend gebraucht? Für mich klang das wie für eine Blutspende beispielsweise. Aber ob die Mutter nun fünf Minuten früher oder später gekommen wäre, hätte ja keinen Unterschied gemacht, da sie ja sowie so nichts tun konnte. (Davon abgesehen glaube auch ich nicht, dass eine sorgende Mutter dann einfach wieder heimfährt.)

Diese Pssage fand ich auch etwas unstimmig:
Auf dem langen weißen Gang, kam ihr der Chefarzt entgegen. Er beruhigte sie: „An Wochenenden ist es fast Routine, dass Jugendliche unter 18 Jahren täglich mit Alkoholvergiftungen eingeliefert werden. Manche mit leichten. Andere mit schweren, die körperliche sowie psychische Folgen haben können. Wir werden unser Bestes für ihre Tochter geben.“
(Nur mal eben: Täglich oder am Wochenende??)
Nun zu dem eigentlichen: Ich als Mutter fände das was der Arzt da sagt nicht beruhigend. Anna leidet ja offensichtlich an einer schweren Alkoholvergiftung, da würden mich bleibende körperliche oder psychische Folgen nicht beruhigen.

Aber wie bereits gesagt, finde ich den Grundgedanken der Geschichte gut. Ich wollte dich nur auf einige Unstimmigkeiten hinweisen, die mir aufgefallen sind.

Gruß Poesie

 

Hey Simi91!
Ich find deine Geschichte toll. Der Stiel passt nicht zu jeder Geschichte, aber hier perfekt. Dass du nur den kurzen Weg vom Wohnhaus zum Krankenhaus beschreibst und denn kurzen Aufenthalt bei ihrer Tochter find ich sehr passend ich schätze es wäre langweilig gewesen noch mehr zu umschreiben zum beispiel das Einschleichen in die Disko und so. Wenn es offen ist, kann sich jeder was eigenes dazudenken das find ich gut! Ich hatte, was jetzt nichts negatives sein soll, ein bisschen das Gefühl, als wolltest du damit andere Jugentlichen oder Eltern warnen. Also, die Geschichte ist sehr gut gelungen! Viel Spaß weiterhin Lg Sophia

 

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