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Shootingstar

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24.09.2012
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Shootingstar

Ein letzter Blick in den Spiegel.
Ein 16-jähriges Mädchen: dick schwarz umrandete Augen, wildes, gestuftes, platinblondes Haar, knallroter Lippenstift und tiefrote Fingernägel.
Wie jeden Samstag machte ich mich wieder auf den Weg. Ohne ein weiteres Wort ging ich einfach an meiner Mum vorbei, raus aus der kleinen, deprimierenden Zweizimmerwohnung. Selbst wenn ich etwas sagen würde, würde ich keine Antwort bekommen. Sie hasst es, wenn ich gehe.Sagen tut sie aber schon lange nichts mehr. Sie weiß, dass es mich nicht daran hindern würde einfach an ihr vorbei zu stürmen. Einfach so. Wie immer.

Die Straße entlang.
Viele Sterne am Himmel. So wunderschön.
Mit meinen High Heels kickte ich eine Coladose zur Seite.
Ich hasse Menschen die ihren Müll nicht wegwerfen. Ihre Zeit ist zu kostbar um ihn aufzuheben. Sie sind sich zu schade. Lassen es andere für sie tun.
Ich ging nochmal zurück und hob die Dose auf, um sie weg zuwerfen.
Von weitem konnte ich schon das rote Neon-Schild mit der Aufschrift „River & Light“ sehen, bei dem das v,l und das h nicht mehr leuchteten. Schon verdammt alt der Laden.
Mit einem kleinen Kopfnicken begrüßte mich der Türsteher und ließ mich reingehen.
Er kannte mich. Man könnte ihn zu meinen engsten Freunden zählen.

Ich holte mir einen Drink.
Meinen Ausweis brauchte ich schon lange nicht mehr.
Es folgten noch weitere Drinks.

Dann ging ich auf die Toilette, zog meinen Lippenstift nach und wartete.
Und wartete, und wartete.
Ich wurde zunehmend nervöser.
Dann kam sie endlich. Juno.
„Hey Süße. Ist er schon hier?“
„Nein, glaub nicht. Jedenfalls hab ich ihn noch nicht gesehen. Und irgendwie will ich das auch nicht. Ich hab angst. Wie soll ich es ihm bloß sagen?“
„Willst du es ihm wirklich sagen?“
„Ja ich will. Und ich muss. Ich frag mich nur wie er reagiert. Ich hoffe er wird nicht aggressiv.“
„Ich hoffe er tut dir nichts.“

Ein tiefer Atemzug. Ich ging auf ihn zu.
„Hey Babe. Naa, alles klar bei dir?“ Seine schmierige Art kotzte mich an.
„Nein. Ich muss mit dir reden.“
„Uhh. Ich hoffe es ist nichts Schlimmes. Ich habe gerade gute Laune und, glaub mir, die willst du mir nicht vermiesen. Oder willst du das? Denn weh tun, will ich dir nicht.“
Er war betrunken. Ich konnte seine Whisky-Fahne riechen.

Wir gingen von den anderen weg. Nach draußen.
„Also Süße. Was gibt’s?“
„Ich will aussteigen.“
„Was willst du?“
„Aussteigen. Ich will aussteigen. Ich kann nicht mehr weiter machen.“
Er trat an mich heran. Ich konnte seinen Atem in meinem Gesicht spüren, schaute ihn aber nicht an. Mein Blick hielt fest am Beton des Bürgersteiges.
Er griff mein Gesicht.
„Jetzt sag es noch einmal.“
„Ich will.. aussteigen.
Ich will nicht mehr deine bitch sein. Ich bin sechzehn. Ich hab mein ganzes scheiß Leben noch vor mir. Ich hab keine Lust mich auf dein Pfeifen von dir ficken zu lassen, egal ob es mir passt oder nicht.
Ich will mich nicht jede Woche an deiner Seite als dein Eigentum präsentieren müssen um Werbung für deine Waren zu machen. Du gibst mirirgendwelche synthetischen Drogen man. Ich bin dein scheiß Versuchskaninchen!“
„Ich kümmere mich um dich. Ich hab damals die Kaution für dich bezahlt. Ich gebe dir All das, was deine Hurenmutter dir nicht geben kann. Ist es dann zu viel verlangt, mir etwas entgegen zu kommen?“
„Man du machst mein ganzes Leben kaputt. Ich bin voll mit irgendwelchen Drogenexperimenten, muss mich deswegen ständig übergeben und mir fallen sogar die Haare aus! Ich muss ständig irgendwelche Waffen für dich schmuggeln und verkaufen! Ich habe Blutergüsse zwischen meinen Beinen weil du mich fickst wie ein Rammbock! Ich hab überall blaue Flecken und Prellungen weil du deine Aggressionen nicht im Griff hast!“

Er holte aus und verpasste mir eine. Ich fiel zur Seite um. Meine Wange glühte, aber ich stand wieder auf.
Hinter ihm konnte ich den Mond sehen. Es war gerade Vollmond.
„Mir reichts. Du kleine, undankbare Hure.“
Er holt seine Waffe aus der Hose und richtete sie auf mich.

Alles war verschwommen.

„Bitte. Bitte. Tu's nicht.“
„Warum? Was soll mich denn daran hindern, hmm? Sag's mir!“
Mir liefen Tränen in die Augen. Ich hatte das erste Mal wirklich Angst. Mein Herz fing an zu rasen. Meine Stimme wurde zittrig und drohte nach jedem Wort das ich heraus brachte, zusammenzubrechen.
„Ich bin schwanger. Ich bin schwanger von dir, du verdammter Mistkerl!“

Es heißt doch immer, dass man in den letzten Minuten sein ganzes Leben an sich Revue passieren sieht.
Bei mir waren es der Himmel. Die Sterne. Der Vollmond. Wenn ich mich nicht irre, flog gerade eine Sternschnuppe vorbei.

Dann schlug mein Kopf auf den Beton auf.

 

Hallo,

Ein letzter Blick in den Spiegel.
Ein 16-jähriges Mädchen: dick schwarz umrandete Augen, wildes, gestuftes, platinblondes Haar, knallroter Lippenstift und tiefrote Fingernägel.
Wie jeden Samstag machte ich mich wieder auf den Weg. Ohne ein weiteres Wort ging ich einfach an meiner Mum vorbei, raus aus der kleinen, deprimierenden Zweizimmerwohnung. Selbst wenn ich etwas sagen würde, würde ich keine Antwort bekommen. Sie hasst es, wenn ich gehe.Sagen tut sie aber schon lange nichts mehr. Sie weiß, dass es mich nicht daran hindern würde einfach an ihr vorbei zu stürmen. Einfach so. Wie immer.

Der Einstieg ist schon schwierig. Da hat man fast keine Lust mehr. Es liegt daran: Man kennt das schon. Ich meine, es sind Klischees. Ich mag Klischees, aber das hier ist zu hart. Platinblond, da denke ich eher an Pam Anderson und ihre dicken Hupen;)

Also, die kleine Sweet Sixteen, die ihre Muschi miauen lässt, aber nebenbei noch Zeit hat, um den Regenwald zu retten, oder so. Waffen schmuggeln und Drogen testen muss sich auch noch, und bei Mutti wohnt sie. Und dann hat sie keine Lust mehr, plötzlich,weil sie noch was studieren möchte. Wird umgelegt. Das ist deine Geschichte. Das ist ein schwieriges Thema.

Deine Figuren sind unglaubwürdig, so wie es die ganze Story an sich ist. Ich meine, was möchtest du hier zeigen? Wenn du ernsthaft zeigen möchtest, wie solche Menschen "aussteigen" wollen, dann muss da mehr kommen. Mir sagen die Figuren nichts, und dein Plot, also die Handlung ist minimal. Du solltest vielleicht deine Figuren agieren lassen, anstatt sie nur am Reißbrett zu lassen. So bleiben sie immer nur ein Entwurf, werden nicht lebendig. So ist der Text eine Skizze.

Deine Dialoge sind nicht so gut. Warum? Niemand redet so. Dialoge verfassen, das ist natürlich eine große Kunst, aber lies dir mal deine Dialoge laut vor: So redet niemand. Das ist so TV-Drama auf RTL mit Darstellern anstatt Schauspielern, das ist schnell und hölzern. Das kannst du bestimmt besser.

Was noch fehlt: Ein Konflikt. Deine Kleine hier, die bitch, warum will die denn überhaupt aufhören? Hat die einen Freund? Was sind ihre Perspektiven? Das kommt gar nicht rüber. Die sagt einfach: Ach, nö, da habe ich keinen Bock mehr drauf. Das ist natürlich schwach, und das nimmt dir dann der Leser nicht ab.

Nur meine 5 Cent.

Gruss, Jimmy.

 
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Hallo CptRikkuMorgan,
willkommen auf KG.de!
Deine erste Geschichte konnte mich leider auch wenig überzeugen.
Das Ganze wirkt zu konstruiert, teilweise dick aufgetragen und oft nicht schlüssig.
Es würde reichen, dass du hier eine 16-jährige Prostituierte zeichnest, die sich aus den Fängen eines Zuhälters befreien will.
Da bedarf es dann nicht auch noch des Waffenschmuggels und eines Drogenkonsums, der in deiner Geschichte – außer Übelkeit – keine weiterreichenden Folgen (Sucht) in deiner Protagonistin auslöst.

Die desolate Ausgangssituation hätte ausgebaut werden können, um den Mutter-Tochter-Konflikt und die Protagonistin erlebbarer zu machen.
So erfährt man nur: Die Tochter verlässt die Zweizimmerwohnung gegen den Willen ihrer Mutter, um sich zu prostituieren, obgleich diese ihr Kind ja in die Prostitution hinein „verkauft“ hat.

An dem von dir skizzierten Abend möchte deine Protagonistin sich von ihrem Zuhälter trennen.
Frage: Warum macht sie sich aufreizend zurecht?
Hier hätte ein Bruch mit dem üblichen äußerlichen Outfit überzeugender gewirkt, also kein toupiertes Haar, kein Lippenstift, kein Nachbessern des Lippenstiftauftrags und natürlich belassene Fingernägel.

Vor der Aussprache mit dem Zuhälter nimmt sie mehrere Drinks zu sich, vermutlich alkoholische. In diesem Zustand kann sie kaum von einer Alkoholfahne ihres Gegenübers angewidert sein.

Es wirkt auf mich auch nicht realistisch, wenn du als Autorin in der Ich-Form den eigenen Tod beschreibst.
Zum Schluss bist du eben tot, dann kannst du nicht mehr schreiben und uns die Vorgeschichte auftischen.

Auf mich wirkt die Anhäufung von Satzfragmenten, die von dir „als Sätze“ mit Punkt gekennzeichnet werden, so, als seien dir keine geeigneten Prädikate zu Vervollständigung eingefallen.
Ein Satz ist eine vollständige Aussage mit Subjekt und Prädikat und nicht nur einfach dahin geworfene Aussagefetzen:
Beispiel:

Einfach so. Wie immer.

Die Straße entlang.
Viele Sterne am Himmel. So wunderschön.

Im Übrigen wimmelt es in deinem Text von Kommafehlern (Abtrennungen von Haupt- und Nebensatz) und etlichen Rechtschreibfehlern
(u.a. sollte es heißen: Angst, Mann, statt man, wehtun, Scheißleben, Bitch, etc.)

Aus dem inneren Konflikt einer minderjährigen schwangeren Prostituierten und ihrem Ausstiegssversuch hätte man mehr machen können.

Gruß
kathso60

 

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