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Shibari

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15.12.2017
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Shibari

Es war kurz nach drei am Nachmittag, als ich früher als geplant im Hotel ankam. Das Meeting sollte erst morgen stattfinden und somit beschloss ich noch eine kleine Runde durch die unbekannte Stadt zu machen. Den Mercedes hatte ich in der Tiefgarage geparkt und spontan fuhr ich mit dem Bus, was ich Jahre, vielleicht Jahrzehnte, nicht mehr getan hatte. An der Haltestelle stieg ich in Richtung Zentrum ein. In dem vollen Getümmel fand ich keinen Sitzplatz und verbrachte die Zeit stehend, mich krampfhaft festhaltend, um nicht in dem Geschaukel den Halt zu verlieren. Als ich meinte in der Innenstadt zu sein, stieg ich aus, um diesem Mief von dicht gedrängten Menschen endlich zu entkommen.

Die von mir fälschlicherweise erkannte Einkaufsstraße war mehr eine kleine Anhäufung von Geschäften, die schon nach mehreren Metern in ein Viertel von Mietshäusern führte. Ich drehte mich um, versuchte ein Taxi oder ähnliches zu finden, als ich das große Schild einer Ausstellung sah:

SHIBARI
Japanische erotische Fesselkunst


Erst wollte ich die großen Letter ignorieren, doch ich stutzte. Den ersten Begriff kannte ich nicht, jedoch klang der Zusatz interessant. Allerdings muss ich zugeben, dass ich keinerlei Erfahrung mit Fesselungen hatte und ich es mehr als Tortur als eine Kunst ansah. Ich hatte nichts Besonderes in der Stadt geplant, es war kein Taxi zu sehen und ich hatte kein Bedürfnis den nächsten Bus zu nehmen. Also ging ich in Richtung des Einganges und als ich in der Lobby die Plakate überflog, überzeugte mich einer der Schriftzüge: Shibari soll die Schönheit des weiblichen Körpers unterstreichen. Eine Fantasie von gebundenen Frauen, die durch den Verlust einer Freiheit in eine sinnliche Ekstase verfielen, regte meine Gedanken an. So bezahlte ich den übertriebenen Eintritt und hoffte, dass es sich lohnen würde.

In den großen Räumen befanden sich Fotos, Bilder und Skulpturen. Die Darstellungen waren fremdartig und zugleich aufreizend. Ohne länger an einem Kunstwerk stehen zu bleiben, spazierte ich durch die Ausstellung. Dabei nahm ich gemalte, geformte und abgelichtete Frauen wahr, überwiegend Japanerinnen, die gefesselt waren. Die Szenen waren nicht abstoßend, nur fiel es mir schwer mich in die Situationen hinein zu versetzen. Irgendwann verweilte ich vor einem Bild einer knienden, kaum bekleideten Frau, die von einem Mann mit dicken Seilen fest gebunden worden war. Die gezeigte Demut und ihre Ausstrahlung empfand ich als unerwartet. Es schien gestellt zu sein und überzeugte mich nicht. Die Schönheit dieser Frau verlor sich in einer Leidenschaftslosigkeit.

Noch in dem Bild vertieft, nahm ich eine weibliche Stimme wahr: „Hallo, ich bin Gabriele. Darf ich fragen, ob Ihnen das Bild gefällt?“ Als ich mich umdrehte, stand neben mir eine Schönheit mit dunklen Haaren, tief braunen Augen und auffallend roten Lippen, die sich zu einem Lächeln formten. Ich ordnete sie als Kunststudentin im höheren Semester ein, die sich als Ausstellungsbetreuerin etwas Geld dazu verdiente und antwortete: „Ich verstehe nicht viel von Kunst und bin eigentlich nur hier, um mir die Zeit zu vertreiben.“
„Die Samurai entwickelten Shibari, um ihre Gefangenen zu foltern. Die meisten Techniken sind bis heute noch geheim und nur ein kleiner Teil wurde überliefert. In diesem Bild können Sie erkennen, dass die heutige Umsetzung das Schöne einer Frau hervorheben will“, erklärte mir Gabriele teils sachlich und doch mit einem gewissen Engagement.

Selbst mit dieser Information wollte sich mir diese Andersartigkeit nicht erschließen, dennoch nickte ich und schaute sie irritiert an. Ein leises, sympathisches Lachen war von Gabriele zu hören. Sie trat ein Schritt näher an mich heran: „Wir haben hier die Möglichkeit, dass ich es Ihnen demonstrieren kann, vielleicht verstehen Sie es anschließend besser?“
Verwundert hob ich die Augenbrauen. Ich hatte nicht die geringste Vorstellung von dem, was damit gemeint sein könnte. Erst wollte ich ablehnen, dann dachte ich mir, was sollte schon passieren und antwortete: „Gerne.“
„Dann folgen Sie mir bitte in unseren eigens dafür eingerichteten Raum“, sagte sie, als sie auf eine Tür am Ende der Galerie zuging. Ich folgte und nach ein paar Schritten konnte ich das Schild neben dem Eingang lesen:

Separee der Fesselung
(Entkleiden ist nicht gestattet!)


Gabriele hielt mir die Tür auf und schaute dabei auf ihre Armbanduhr, was ich in diesem Augenblick ignorierte. Der Raum war verdunkelt und ich konnte getuschelte Laute genauso wie lebhaftes Lachen und mögliches leises Stöhnen hören. Ich stand im Rahmen der Tür und zweifelte, ob ich mich auf Derartiges einlassen sollte, als sie meine Hand nahm und mich ohne Worte hineinführte.

Als sich meine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, konnte ich kreisförmig angeordnete Kabinen erkennen, die mit schweren Vorhängen zum Teil verschlossen waren. Meine Begleitung zog einen halboffenen Stoff zur Seite und stellte sich vor eine Wand, bevor sie mir zuwinkte: „Schließen Sie den Vorhang, wenn Sie hereinkommen. Bitte.“

Seitlich sah ich ein Plakat, welches verschiedene Fesselungstechniken zeigte, daneben hing eine Vielzahl von Seilen. Unbewusst strich ich mit einer Hand darüber, zu meiner Überraschung fühlten sie die Stricke aus Jute und Hanf weich und geschmeidig an. Ohne mir Gedanken darüber zu machen, griff ich eines und hielt es ohne weitere Bewegung in meiner Hand. Als ich Gabrieles Stimme hörte: „Versuchen Sie mich als Kunst zu fesseln, schaffen sie etwas Ästhetisches.“ Dabei hob sie beide Arme mit den Händen übereinander gekreuzt nach vorne.

Mit einem Ende in der Hand ging ich langsam auf sie zu, als sie die Hände nach unten nahm: „Einen Moment noch, sonst kann ich es später nicht mehr.“ Sie zog die Bluse aus dem Rock und hackte rücklings greifend den Verschluss ihres Büstenhalters auf. Schließlich öffnete sie zwei Knöpfe ihrer Bluse, sodass ich die Ansätze ihrer Brust erkennen konnte und zog die Träger unter dem Stoff nach unten. Um dann das schöne Stück aus einem ihrer Ärmel zu ziehen, welches sie ohne besondere Rücksicht auf den Boden fallen ließ. Ich schaute nach unten, sah die feinen roten Spitzen, die mehr als reizvoll an ihrem Körper zu sehen gewesen wären, als sie die Arme wieder vor sich streckte.

Es war schon erregend, wie Gabriele mit einer scheinbaren Hingabe vor mir stand. Ihre Brüste schimmerten durch den Stoff und das mit Pagenschnitt umrahmte Gesicht war für mich schwer zu deuten. In meinem Kopf kreiste die Frage, ob sie wirklich etwas sexuell Aufregendes empfand oder dies nur ein eingeübtes Spiel sei. Schließlich ignorierte ich das Durcheinander in meinem Kopf und fing an, einige Schlaufen um ihre Handgelenke zu legen. Meine Aufregung machte sich in dem Zittern meiner Hände bemerkbar, sodass ich für den Knoten das Seil nicht durch die gedachte Schlaufe brachte. Ich löste die Verstrickung und fing von vorne an und diesmal schaffte ich eine bessere Variante und zog den Knoten zu. Unwissend, ob ich es richtig machte, schaute ich auf und sah Gabriele an.

„Das Fesseln soll für beide Beteiligten als Entspannung für Körper und Geist dienen“, sagte sie als Reaktion auf mein fragendes Gesicht.
„Entspannung?“, äußerte ich spontan. Es war mir in diesem Moment unbegreiflich, wie ich relaxen sollte. Ich war nervös und kam ich mir unbeholfen vor. Meine Empfindung war eher, dass ich ein Perversling war. Ich hatte nur das Bedürfnis das Ganze abzubrechen und mit schnellen Schritten diesen Ort zu verlassen. Mein Blick starrte ins Leere, ich hörte seltsame Worte und Geräusche aus den anderen Kabinen, alles schien für mich unbekannt, unbegreiflich zu sein. Mit naiver Neugier hatte ich mich auf etwas eingelassen, was meinen Horizont um ein Vielfaches überstieg. Im Vergleich dazu war die Fahrt im Bus eine angenehme Qual gewesen.

„Bleiben Sie ruhig“, hörte ich die leise Stimme von Gabriele: „Sie sollen mir nicht wehtun, körperliche und geistige Schmerzen sollen beim Shibari vermieden werden. Ich werde es Ihnen sagen, wenn Sie eine Grenze überschreiten.“ Sie machte eine kurze Pause, in der ich durchatmete: „Binden Sie meinen Körper, legen Sie die Seile über meine Brust und nehmen Sie sich Zeit, um es zu genießen.“ Mit ihren gebundenen Händen nahm Gabriele ein weiteres langes Seil und hielt es vor mich.

Ohne es zu wollen malte ich mir in meiner Vorstellung ein Bild von Gabriele in sinnlicher, hingebungsvoller Erregung aus. In diesem Rausch gefangen nahm ich das Seil, worauf sie sich gegen die Wand lehnte. Mit leicht gespreizten Beinen zeigte sie sich mir mit vorgeschobenem Unterkörper, hob dabei die gefesselten Hände über ihren Kopf und schloss die Augen. Ihre gespielte Hingabe war ein Traum. Mein Atem wurde ruhiger, wenn auch meine Aufgewühltheit sich in einem Schub von leichter Ekstase als kleiner in mir wirbelnder Sturm aufbäumte. In diesem Moment sah ich mir das Plakat mit Fesselungen an. Wie angezeigt legte ich die Schlinge erst über ihren Bauch, dann über den Rücken führend wieder nach vorne, dabei versuchte ich Gabriele nicht zu berühren. Dies wiederholte ich noch zweimal, um dann das Seil straffer unter ihrem Busen festzuziehen. Gabriele stöhnte kurz auf, ließ die Augen geschlossen, was mir zeigte, dass ich die Grenze nicht überschritten hatte. Langsam kam in mir ein angenehmes Gefühl auf. Zum einen war es erregend die Kontrolle über ihren Körper zu haben, zum anderen mimte ich mich als Künstler, dem es erlaubt war, derartiges zu tun.

Nochmals schaute ich auf die Anleitung, doch ich konnte das Gezeigte nicht genau verstehen. Es war wie eine Anleitung des schwedischen Möbelhauses, bei dem ich ständig den Eindruck hatte, es wären wichtige Details vergessen worden. Also legte ich meine Hand auf ihre Brust, wartete auf eine verneinende Reaktion von ihr. Als diese nicht folgte, umklammerte ich ihre füllige und gleichzeitig sich zart anfühlende Brust. Mit der anderen Hand versuchte ich eine Schlaufe um diese zu legen, doch rutschte das Seil ab und so packte ich fester zu. Ich musste das Seil stramm darum binden, damit es nicht entwischen konnte. Gabriele ließ es geschehen und letztendlich schaffte ich, dass ein Teil ihrer Fülle stramm nach vorne stand. Obwohl ich sie begrabschte hatte sich meine Erregung gelegt, ich hatte mich derart auf die Bindetechnik konzentrieren müssen, dass sich das Erotische verlor. Etwas routinierter nahm ich die zweite Brust in Angriff, aber noch immer mit voller Achtsamkeit auf die notwendige Technik. Zu guter Letzt band ich das Ende noch über ihren Rücken und verknotet es auf einer Seite. Ich betrachtete mein Kunstwerk und in diesem Augenblick war es mir peinlich. Das Ganze ähnelte eher einem dilettantischen Geschnürtem, als ob ich einen Sack ungeschickt gebunden hatte. Durch mein arges Tun war es mir gelungen, die Schönheit von Gabriele in eine alberne Darstellung zu verwandeln. Die Situation und meine eigene Person hatten an Lächerlichkeit gewonnen.

Einige Sekunden später machte sie die Augen auf und ihr Blick war sachlich: „Ich denke, diese Art der erotischen Kunst ist nichts für Sie. Wir sollten es beenden.“
„Ich werde Sie losbinden, bevor ich noch schlimmeres anrichte.“
Sie nahm die Hände herunter und ich löste den Knoten an ihren Handgelenken. Das Auftröseln der Seile um ihren Busen überließ ich ihr selbst, um weiteres Befummeln meinerseits tunlichst zu vermeiden. Mit diesem Anblick und ihrer Nähe beschimpfte ich mich ohne lautgesagte Worte, dass ich wohl einer der größten Trottel sei. Doch es war beendet und so schaute ich ihr zu, wie sie die zerknitterte Bluse in den Rock steckte und ihren Büstenhalter vom Boden aufhob, den sie nicht anzog, sondern in der Hand behielt.

„Darf ich Sie nach draußen führen?“ Mit dieser Frage ging sie zu den Haken und hing die beiden Seile an die vorgesehene Stelle.
Als wir wieder im Ausstellungssaal standen, hoffte ich auf weiteres und sah sie fragend an. Gabriele schaute auf ihre Uhr: „Es waren 18 Minuten, also sagen wir eine Viertelstunde, das macht dann 125 Euro.“
Im ersten Moment war ich sprachlos und es folgte eine innerliche Empörung. Ich war überrumpelt worden. In meinen Überlegungen wollte ich mich beschweren. Die Leute um mich herum über diese Irreführung lautstark, wenn nicht sogar brüllend, in Kenntnis setzen. Doch ich tat nichts. In der gezeigten Kunst ließ sich die Demut erkennen und in diesem Moment war ich es, der von seiner eigenen Dummheit gedemütigt wurde. Also nahm ich meinen Geldbeutel und gab ihr die besagte Summe. Gabriele nahm die Scheine, wendete sich von mir ab und ging ohne Verabschiedung in einen der anderen Räume.

So stand ich allein in der großen Halle. Umgeben von einer Kunst, die mir in ihrer Eigenartigkeit überzeugend dargestellt wurde und einer Vielzahl von Menschen, die mich nicht beachteten. Es fühlte sich nicht gut an, vielleicht hätte ich Gabriele nicht das Geld geben sollen und mich auf eine Diskussion einlassen sollen, schließlich wurde die Dienstleistung vorher nicht vereinbart. Die Sache war vorbei und ich wollte nur noch ins Hotel zurück.

Die Rückfahrt in dem überfüllten Bus nahm ich nur beiläufig wahr. Ständig fragte ich mich, ob diese Erfahrung das Geld wert gewesen war. Ich wusste es nicht, ich brauchte Zeit das Geschehene als passierte Wirklichkeit aufzunehmen. Doch eines war für mich zumindest sicher: Es war die bisher teuerste Ausstellung, die ich je besucht habe.

 

Hallo Henvol,

obwohl die Formulierungen an vielen Stellen ungenau, manche auch unverständlich bleiben, die sprachliche Gestaltung wenig Eleganz aufweist, der Erzähler nicht gerade sympathisch wirkt, gelingt es mir merkwürdigerweise dennoch, diese Figur als Mensch wahrzunehmen, seine verklemmte Haltung zu verstehen. Sogar die Fesselungsszene, das darin erschaffene Bild zumindest, erzeugt eine erotische Stimmung. Wenn die Unsicherheit, Verletzlichkeit der Figur transparenter wäre (und daran kann man arbeiten), könnte das ein richtig guter Text werden. Auch all die Schludrigkeiten lassen sich recht schnell beseitigen.

Textstellen:

Die Fahrt war wenig erfreulich, in dem vollen Getümmel fand ich keinen Sitzplatz und verbrachte die Zeit stehend, mich krampfhaft festhaltend, um nicht in dem Geschaukel den Halt zu verlieren. Als ich die ersten Anzeichen einer Innenstadt erkannt, stieg ich schnellstmöglich aus, um diesem Mief von dicht gedrängten Menschen endlich zu entkommen.
hier fehlen mir Sinneseindrücke, eine genauere Beschreibung, zum Beispiel, woran er dir Innenstadt erkennt. Übrigens: erkannte…

. Beim Schlendern an jener Kunst entlang erkannte ich meistens Frauen, überwiegend Japanerinnen, die gefesselte wurden.
wie soll das gehen: an Kunst entlang schlendern? Übrigens: gefesselt.

Es schien gestellt zu sein und überzeugte mich nicht, um eine Schönheit repräsentieren zu können.
eine Schönheit repräsentieren, na ja, das klingt künstlich, nicht künstlerisch.

Selbst mir dieser Information wollte sich mir diese Andersartigkeit nicht erschließen, nickte im Unverständnis und schaute sie wohl dabei etwas irritiert an.
hier dasselbe: in Unverständnis nicken? Was willst du damit sagen? Auch die Präposition davor (im) passt aus meiner Sicht nicht.

Stoff und das mit Pagenschnitt umrahmte Gesicht war für mich schwer zu deuten, sodass weitere nicht ausgesprochene Fragen in meinen Gedanken kreisten.
welche Fragen=?

Ohne es zu wollen, also unkontrollierbar überschlug sich in mir eine nicht jugendfreie Vorstellung,
oha, eine jugendfreie Vorstellung, was ist das?

Es war also sicher, durch arges Tun war es mir gelungen die Schönheit von Gabriele versauen. Die Situation und meine eigene Person hatten an Lächerlichkeit gewonnen.
die Schönheit versauen, o je, aber dass es sich lächerlich macht, kommt schon rüber.

Es war es die bisher teuerste Ausstellung, die ich je besucht habe.
es war es?

Viele Grüße und willkommen hier
Isegrims

 

Hallo maria.meerhaba.

Ja, ich habe etwas gelernt, versuche die Kritik zu verstehen und schreibe die genannten Stellen neu. Doch für eine gute Umsetzung werde ich wohl noch etwas Zeit brauchen. Es hilft, wenn jemand mit dem Finger auf das Unschöne zeigt, so kann ich die Äste finden, die ich stutzen oder schneiden muss.

Wie verrückt Du wirklich bist, kann ich nicht beurteilen. Aber jede Leidenschaft hat etwas Verrücktes und genau dies macht manche Menschen aus. Die andere Diskussion habe ich nur am Rande verfolgt, da es zum Teil nicht mehr um die Geschichte ging. Jedoch möchte ich Dir danken, dass Du so verrückt bist, die Geschichten zu lesen, sie zu bewerten und entsprechende Hilfestellung gibst - denn dies sehe ich nicht als Selbstverständlichkeit an.

Ich habe in der zweiten Korrektur Deine genannten Punkte nach meinem Verständnis und meinen Kenntnissen bearbeitet. Er hat auch diesmal wieder Spaß gemacht und brachte mich ein Stück, vielleicht auch nur ein kleines Stück, weiter.

Beste Grüße
Henvol

 

Moin Henvoi.
Die Grundidee gefiel mir sehr gut, wenngleich ich auch beim lesen von schon bereits vorher angemerkten Holprigkeiten irritiert wurde. Ich gehe davon aus, dass Du noch nicht lange schreibst, darum sehe ich ein schönes Erzählerisches Potential, welches auf verfeinerung wartet. In diesem Sinne, Weiterschreiben, und Kritiken ernst nehmen, dann wird das was!
der LORD

 
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Hallo Henvol

Ich beginne meine unglaublich tolle Karriere :lol: auf wortkrieger.de nicht mit einer Geschichte, sondern mit einem ganz normalen Kommentar. Wollte ich zumindest so machen. Aber leider sieht die Wirklichkeit nicht so blumig aus. Jetzt habe ich Ewigkeiten all die Fehler aus deinem Text rausgesucht und noch viel länger an dem Kommentar rumgeschrieben, und jetzt hat's der Computer gefrssen, die ganze Arbeit war um sonst, und ich kann's grad noch mal machen :cry: :cry: :cry:
Also beginne ich meine Karriere auf Wortkrieger.de eher mit einem lauten Grrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr!

Was für ein toller Start hier!

Aber du kannst ja nix dafür und hast deinen Kommentar trotzdem verdient, also das ganze noch mal von vorn... Seufts...

Zum Inhalt kann ich leider nicht viel sagen, weil mir nichts konstruktives einfällt.
Auf jeden Fall fand ich es interessant und musste an einigen Stellen schmunzeln.

Dafür habe ich ja immerhin genug Fehler gefunden :D

(Ich habe bis jetzt noch nicht rausgefunden, wie das mit diesen blauen Zitier-Sprechblasen funktioniert, deswegen sieht dieser Beitrag vielleicht etwas unordentlich aus. Ich bin für jederlei Ratschläge offen)

Also...

[ Ich versuchte ein Taxi oder ähnlich zu finden]
-> oder Ähnliches

[Tortour]
-> Ich bin mir ziemlich sicher, dass es Tortur heißt.
-> ich habe aus Interesse Tortour mal gegoogelt. Wikipedia sagt:
"Die Tortour ist ein mehrtägiges Non-Stop Radrennen in der Schweiz und in einer kürzeren Variante
in Mallorca"
Ich weß ja nicht, wie du so drauf bist, aber ich persönlich finde es sehr seltsam, das Gefesselt-werden mit einem Radrennen zu vergleichen.

[Die Szenen waren nicht abstoßend, nur viel es mir schwer...]
-> fiel statt viel

[... eine auffällige Schönheit mit dunklen Haaren, tief braunen Augen und einem strahlendem Lächeln]
->mit einem strahlenden Lächeln

[Selbst mir dieser Information wollte sich mir diese Andersartigkeit nicht erschließen]
-> mit statt mir

[Dann folgen Sie mir bitte in unser eigens dafür eingerichteten Raum]
-> unseren Raum (oder: unser Zimmer)

[Als sich meine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, konnte ich kreisförmig angeaordnete Kabienen erkenne ]
-> Da der Rest deines Textes in Hochdeutsch verfasst ist, und auch nicht unter Mundart gepostet
wurde, gehe ich mal davon aus, dass dies kein Dialekt ist, sondern ein Fehler. Demnach heißt es
erkennen.

[... und mit schnellen Schritt ]
-> mit schnellen Schritten

[zeigte sie sich mir mit vorgeschobenen Unterkörper]
-> mit vorgeschobenem Unterkörper

Hier bin ich mir nicht sicher:
[...wenn auch meine Aufgewühltheit sich... als kleinen, in mir wirbelnden Sturm aufbämt]
-> ich denke: ... als kleiner, in mir wirbelnder Sturm aufbäumt .
Da bin ich mir aber wie gesagt nicht sicher. Kann auch Geschmackssache sein, oder ich liege völlig falsch, in dem Fall: Sorry!

[ Also legte ich meine Hand erst mal auf ihre Brust...umklammerte ihre füllige und sanft anfühlende Brust]
-> 1.Mich stöhrt hier die Wiederholung des Wortes Brust, (kannst du vielleicht irgendwie ändern?)
-> 2. steht anfühlen nicht immer im Zusammenhang mit dem kleinen Wörtchen "sich"?

[ Mit der anderen Hand versuchte ich eine Schlaufe, um diese zu legen]
-> Das Komma stöhrt hier extrem den Lesefluss.
Klingt so wie:" Er versucht eine Schlaufe, um diese zu legen benötigte er ein Seil.
Und nicht wie: Er versuchte eine Schlaufe um diese ( die Brust) zu legen.
Verstehst' was ich meine?

[...ähnelte einem dilettantischen Geschnürtem ...]
-> Geschnürten
oder? Bin mir nicht 100% sicher

[durch arges Tun war es ihm gelungen die Schönheit von Gabriele zu versauen]
-> mMn müsste hinter gelungen ein Komma.

[...wie sie die zerknitterte Bluse wieder in Rock steckte]
-> vielleicht noch ein den vor den Rock?

[ ...und hing die beiden Seilen wiederkorrekt an die vorgesehene Stelle]
Tut mir wirklich Leid für die beiden Seile, hier ist es ihnen leider nicht vergönnt worden, im Akkusativ zu stehen, obwohl sie sich doch nichts auf der Welt mehr wünschen. :hmm:
-> also: Seile statt Seilen

[So stand ich erst einmal alleine in der großen Halle]
-> alleine ist umgangssprachlich, besser: allein

[ Vielleicht hätte ich Gabriele nicht das Geld (?) sollen...]
Also mE fehlt nach dem Geld irgend ein Wort...
...geben vielleicht (nee, ist ein viel zu schwaches Verb),... oder überlassen?

[...eine Diskussion oder Streit einlassen sollen]
-> der Streit hat ein anderes Genus als die Diskussion, und da die maskuline Bevölkerung dieser Welt nun mal sehr stur auf ihren Rechten beharrt, will unser Herr Streit sicherlich nicht auf seinen eigenen Artikel verzichten müssen.
Aber spiel ihm doch einen kleinen Streich und schmeiß ihn gleich ganz aus dem Satz raus, denn der funktioniert mMn ohne Streit genauso gut. ;)

Das waren erst mal alle Fehler, die ich, der Rechtschreibmuffel vom Dienst, hier finden konnte.

Ich entschuldige mich von ganzem Herzen, wenn...
- ich nicht alle Fehler gefunden habe, weil Rechtschreibmuffel (siehe oben)
- ich beim Fehler korrigieren neue Fehler gemacht habe, (gleicher Grund)
- ich mit dem noch-mal-schreiben so furchtbar lange gebraucht habe, dass jemand anderes längst,
ohne dass ich es mitgekriegt habe, all die Fehler verbessert hat, und ich mich hier nur sinnlos
Wiederhole.

jedenfalls gerne gelesen.

als dann...

Liebe Grüße

Anna

 
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Hallo Isegrims,

vielen Dank für die Kritik. Mit der fehlenden sprachlichen Eleganz muss ich Dir leider zustimmen, ich merke es selbst, dass an einigen Stellen, die Geschichte mit "falschen" Wörtern gespickt ist. Also werde ich noch daran arbeiten müssen, die "richtigen" Wörter zu finden.

Aber ich bin auch ein wenig stolz, dass die Fesselungsszene ein Bild von Erotik offeriert. Ich habe es oft überarbeitet, denn die ersten Entwürfe waren wirklich bescheiden. Auch wenn ich es gerne noch weiter ausgebaut hätte, so nahm ich am Ende die einfachere Variante.

Beste Grüße
Henvol


Moin Lord Arion.

Danke für Deine Anmerkungen. Die Holprigkeiten sind mir bekannt (dies schrieb ich schon bei Isegrims). Allerdings schreibe ich schon etwas länger, allerdings habe ich in letzter Zeit angefangen mich mehr Plots, Aufbau und Charakteren zu beschäftigen. Leider ist es auch mir nicht möglich, alle Techniken direkt zu verstehen und sie umzusetzen...

...aber Stück für Stück, bekanntlich ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Es macht einfach Spaß, Dinge auszuprobieren, diese hier zu zeigen und anschließend das Unschöne zu überarbeiten, um vielleicht etwas Besseres anbieten zu können.

"Verfeinerung" - eine nette Umschreibung. Aber ich schreibe weiter und habe schon die nächste Idee.

Beste Grüße
Henvol

 
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Hallo Henvol ,

du hast ein interessantes Setting und Ausgangslage (Prot ist in dieser Fesseltechnik unerfahren, der Leser erkundet sie mit), und auch spannende Momente mit stimmiger Atmosphäre. Ich sehe aber auch viel Verbesserungsbedarf sowohl beim Plot wie auch stilistisch. Kannst ja schauen, ob du davon was gebrauchen kannst.

Länge: 4 Seiten sind ideal für einen erotischen Text, weil du dir genug Zeit nimmst, aber nicht den Spannungsbogen zerfasern lässt. Problem: Die Gewichtung von Intro und Extro ist zuungunsten der Kernhandlung verschoben, Du schaffst es zwar, mit diesem etwas Geheimnisvoll-Unbekannten, Zögerlichen eine Erwartung aufzubauen, aber die verfliegt bald in Ironie/Humor und der Pointe. Nur mein Geschmack, aber Erotik und Humor ist eine extrem schwierige Kombination, weil der Witz zu oft – wie das peinlich-gezwungene Lachen, das Gespräche über Sex begleitet – unbewusster Spannungsabbau ist. Willst du in einer Erotikstory Spannung wirklich ab- und nicht eher aufbauen? Gebongt, dass Geschichten über misslungenen Sex erfolgreicher sind, als die über geglückten. Trotzdem könnte deine Geschichte nach all dem Geheimnisvollen (die Schilder, der Vorhang, die Erklärungen der Frau) auch ein paar mehr Erwartungen erfüllen. Eigentlich passiert ja gar nichts (was es bei Fesselung nicht muss, aber das Knistern hier ist doch sehr kurz).

Dazu ein Vorschlag: Als man noch eine Steigerung der Erotik erwartet, kommt ja dieser Bruch: „Ich denke, diese Art der erotischen Kunst ist nichts für Sie. Wir sollten es beenden.“ Der war so unerwartet, ich hab mich echt gekringelt (obwohl ich nicht auf Witz gebürstet war). Wenn du also einen Ausweg willst, um nicht eine Sexszene zu schreiben, ist das ein absolut genialer letzter Satz. An genau der richtigen Stelle.

Ales, was danach kommt, wirkt auf mich drangeklebt wie ein erklärter Witz, und das könnte für mich alles raus. (Mir ist klar, dass deine Pointe die doppelte Kränkung war – aber diese direkte, unverblümte Ansage, dass er im angeleiteten Fesseln versagt, ist doch viel schlimmer, als dass er zur Kasse gebeten wird. Außerdem ist die Überraschung der Ablehnung schon da, das Geld ist keine Steigerung, sondern nur öde Variation desselben.)

Intro: Viele nicht nur auf dieser Site legen besondern Wert auf den ersten Satz. (Es gibt hier ganze threads dazu, kannst ja mal schauen). Ich entscheide nach drei Sätzen, ob mir ein Buch gefällt (falls die neutral-positiv ausfallen, oder mich irgendwas am Klappentext gereizt hat, lese ich noch zwei Stellen mittig an). Erste Sätze können vieles (Mini-Exposé sein, neugierig machen, Spannung erzeugen / eine extreme Haltung oder Situation schildern), aber sie sollten den Rext lesenswert erschenen lassen.

Es war kurz nach drei am Nachmittag, -> Es ist jeden Tag einmal kurz nach drei, also, das ist das Gegenteil von interessant und besonders (Auch unwichtig für den Text, du schreibst ja kein Gedächtnisprotokoll).
als ich früher als geplant im Hotel ankam. -> Keine sinnvolle Info: ich weiß nicht, wer das ist, und was er oder sie eigentlich geplant hatte (= weiß nicht, ob das Ungeplante handlungsgebend ist … ist es nicht, es ist völlig egal für den Plot).

Das Meeting sollte erst am morgigen Tag stattfinden -> „das“, welches? Meetings sind meist stressige oder langweiliger Büroalltag, und ich hatte hier überlegt, ob ich rausclicke.
und somit beschloss ich (KOMMA) noch eine kleine Runde durch die mir unbekannte Stadt zu machen. -> Unbekannt ist gut, Erkundung ist gut. So richtig einsteigen kann ich aber nicht, weil ich die Person nicht kenne und gar nicht weiß, ob ich der folgen will. „mir“ streichen, da Ich-Erzähler.

Den ganzen Teil bis der Prot zu der Ausstellung kommt, würde ich ersatzlos streichen. Der hat keinen Mehrwert und ist nicht handlungstragend. Mein Vorschlag wäre, den Prot am Vorhang da zu zeigen, und sich alles andere (dass er in der Stadt fremd ist, welche Stadt das ist) in den ersten Sätzen der Interaktion mit der Frau verpacken (mögl ohne Infodump). Dann hast du ein spannendes Setting, zwei Leute, die gleich agieren, und ein Thema (Kunst / Erotik / Fesselung / unschuldige Naivität vs kühl-dominante Fremde)..

Sprache:
Wie oft in „Erotik“ Texten, kombinierst du widersprüchliche Register (= Gossensprache -> Umgangssprache -> gehobene Sprache -> Amtsdeutsch). Vorsicht: Erotik und Beamtensprache turnt nicht nur ab, sondern wirkt unreif. Guck doch auch mal, ob du etwas präziser formulieren magst, da sind Ungenauigkeiten und falsch verwendete Begriffe drin, die einen aus dem Text werfen und teils unfreiwillig komisch sind
.
Bsp:
Wenig erfreulich – Wertung, schwammig, abgegriffen
stehend, mich krampfhaft festhaltend – Partizipialkonstruktionen wirken meist antiquiert und so ‚mit spitzen Fingern‘.
nicht in dem Geschaukel den Halt zu verlieren –> is schon klar, deine Leser fahren auch Bus.
Als ich die ersten Anzeichen einer Innenstadt erkannte –> Das geht nicht, Man erkennt die Anzeichen einer beginnenden Grippe, aber Städte haben keine Anzeichen. Muss das so verquast sein? Das ist ja keine besondere Fähigkeit, den Übergang von Vor- zur Innenstadt zu erkennen, egal, wie fremd einem das Land ist.

Es gibt Onlineprogramme, die deinen Text auf Füllwörter durchsuchen, probier das doch mal.

Die von mir fälschlicherweise erkannte - damit sagst du, er hat etwas als Einkaufsstraße identifiziert, was dann keine war.

Einkaufsstraße war mehr eine kleine Anhäufung von Geschäften, die schon nach mehreren Metern in ein Viertel von Mietshäusern führte. Ich drehte mich um, versuchte ein Taxi oder Ähnliches zu finden, -> Überleg doch mal, was hier wirklich wichtig ist, was den Text voranbirngt

als ich das Schild einer Ausstellung sah:-> Hier fängt für mich die Story an. Ein Satz davor (irgendwas mit Hotel / kein Taxi gefunden / auf Erkundungstour im Ausland) würde mir reichen.

*** Shibari ***
* Japanische erotische Fesselkunst * -> Wär hübscher ohne Sternchen einfach mittig und kursiv.

Erst wollte ich die großen Letter ignorieren, doch ich stutzte. Den ersten Begriff kannte ich nicht, jedoch klang der Zusatz interessant, wenn ich auch zugeben muss, dass ich keinerlei Erfahrung mit Fesselungen hatte und ich es mehr als Tortur als eine Kunst verstand.
Die Lettern (wen oder was?) ignorieren
Es? Das Fesselungen? (Syntax)
verstand – meinst du ansah?

erklärenden Schriftzüge -> :“erklärend“ raus, das ist irgendwie Murks. Schriftzeichen bedeuten ja immer etwas, sonst wären sie keine Sprache.

Shibari soll die Schönheit des weiblichen Körpers unterstreichen. Eine Fantasie von gebundenen Frauen, die durch den Verlust einer Freiheit in eine sinnliche Ekstase verfielen, regte meine Gedanken an und so bezahlte ich den übertriebenen Eintritt und hoffte, dass es sich lohnen würde. - > Zeitenmix Präsens und Perfekt. Der Satz ist insgesamt ein bissl Kuddelmuddel, mehr so ungeordnete Gedankeneindrücke.

Später kommt „sanfte Brust“ – das geht nicht, sanft ist ein Adverb und bräuchte etwas aktiv Handelndes. (Sanft, leicht, zart … das hat man auch alles schon zu oft gelesen).

Sehr viele distanzierte Beobachtungen des Prots, sehr wenig Sinneseindrücke - wie fühlt sich das alles an, Strukturen, Gerüche, etc. Erotiktexte sind ja keine Gebrauchsanweisungen.

In den großzügigen Räumlichkeiten befanden sich Fotos, Bilder und einige Skulpturen, die fremdartig auf mich wirkten. -> inwiefern? (Es wäre eleganter, nicht den Erzähler werten zu lassen (großzügig, fremdartig), sondern so zu beschreiben, dass der Leser diese Eindrücke selbst bekommt. (show don’t tell)

trüben Farben -> klingt nicht sehr attraktiv

gemalten Bild einer knienden kaum bekleideten Frau stehen, die von einem Mann gefesselt worden war, und sich in einer Demut zeigte, die ich in ihrer gesamten Ausstrahlung als unerwartet empfand. KOMMA nach kniend. „Kaum bekleidet“ klingt ein bissl ungelenk. Deine Gedanken wirken hier zu ungeordnet.

mich eine weibliche Stimme ansprach -> nein, eine Frau spricht ihn an, keine weibliche Stimme (unfreiwillig komisch).

: auffällige Schönheit mit dunklen Haaren, tief braunen Augen und einem strahlendem Lächeln. -> Auffallend? Denn an der Beschreibung ist nichts auffällig, ‚schön‘ ist Wertung und nichtssagend..Strahlendes Lächeln ist eine klischeehafte Redewendung. Vielleicht fallen die ja Beschreibungen ein, die über Wertungen und Farben hinausgehen. Manchmal hilft es auch, sich einfach ein Photo anzusehen – dann findest du bestimmt was Besonderes in einem Gesicht, oder am Haar.

„Entkleiden nicht gestattet“ – das sind so die kleinen Highlights, wegen denen ich trotz der sehr umständlichen Sprache weitergelesen habe. Das ist einerseits witzig, skurril, und anderseits spannend, weil man hier wieder – wenn auch durch Negation – auf die Erotik gebracht wird.

Sorry, ich hab gemerkt, dass mein spontaner Leseeindruck (heute und nachdem du ihn eingestellt hattest) sehr viel mehr den Stil außer acht gelassen hatte, als gedacht. Da sind doch ne Menge Baustellen. Ich wäre sehr gespannt, ob du aus dieser Geschichte noch mehr rausholen kannst, deine Eindrücke präzisieren, weniger werten und den Mut haben, Details präzise und individuell in eine flüssige Abfolge zu bringen.
Jedenfalls bin ich neugierig auf mehr, und denke, die Arbeit würde sich lohnen.

Viele Grüße,
Katla

 

Hallo annami,

ich bin echt angetan, dass Du Dir die doppelte Mühe gemacht hast. Also ... sollten wir uns irgendwann, irgendwo mal über den Weg laufen, so gehen die Drinks auf mich (Einladung!).

Ich habe alle Deine Korrekturen so weit es ging übernommen, außer mit der Brust, da hatte ich ein Problem. Nach openthesaurus gab es folgende Optionen:

Brüste (Plural, Hauptform) · Busen · Büste (Singular) · weibliche Brust · Mammae (fachspr., Plural, biologisch, medizinisch) · Oberweite (ugs.) · Vorbau (ugs., fig.) · Hupen (derb) · Melonen (derb) · Möpse (derb) · Titten (derb)

Aber die haben alle nicht so richtig gepasst, ich müsste den Text umschreiben, hatte allerdings noch keine richtige Idee dazu.

Ich danke Dir sehr für Deine Mühe und Deine Entschuldigung nehme ich nicht an (dafür nicht, Du hast schließlich nichts falsch gemacht - ganz im Gegenteil).

Beste Grüße
Henvol

 

Mit der doppelten Brust, da dachte ich mir schon, dass es schwirig wird, sie zu ersetzen.
Mir ist dazu auch nichts gutes eingefallen.
Ich wollte ja auch nur anmerken, dass mich die Wiederholung ein bisschen gestört hat.
(Aber auch erst beim zweiten Lesen als ich stursinnig nach jeder winzigen Kleinigkeit gesucht habe, die ich hier anprangern könnte, also nicht weiter schlimm.)

Also... sollten wir uns irgendwann, irgendwo mal über den Weg laufen, so gehen die Drinks auf mich (Einladung!)

Sollten wir uns irgendwann, irgendwo mal über den Weg laufen, so nehme ich deine Einladung gerne an.:D
(Nur mit den Drinks müssen wir rechtlich gesehen noch ein bisschen warten, so alt bin ich noch nicht
:deal: :dozey: :Pfeif: )

Anna

 

Hallo Katla,

auch Dir vielen Dank für die vielen Anregungen. Die Überarbeitung hat etwas länger gedauert, weil ich mir Deinen Hinweis auf die Online Überprüfung mal näher angeschaut habe.

Zitat von der Webseite: "Vergleiche im Bereich Belletristik:
Von uns getestete E-Books aus diversen Genres lagen bei Flesch-Werten (dt.) zwischen 63 und 74, der Füllwörter-Anteil zwischen knapp 4 und über 8 Prozent."

Meine Geschichte hat nun einen Flesch-Wert (Lesbarkeitsindex) von 64 erreicht und der Füllwörter-Anteil liegt bei 3,3 Prozent, was als einfach (Anleitungen, Rezepte, Belletristik) lesbar deklariert wurde. Der Index lag beim Start bei 57 oder so.

Natürlich ist dies ein rein rechnerisches Verfahren, allerdings hat es geholfen, diverse Stellen zu finden und die Füllwörter zu reduzieren. Auch wurde der eine oder andere lange Satz umgeschrieben, was die Lesbarkeit erhöht hat.

Beste Grüße
Henvol

 

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