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Sex in der Straßenbahn

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23.10.2008
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Sex in der Straßenbahn

Dienstag, 07:12 Uhr. Wie jeden Morgen steigst du an der Haltestelle Bismarckstraße ein. Dieser 14. November ist kalt, auch im Waggon ist es kühl, trotz der vielen Menschen. Es riecht nach nasser Kleidung und nach Parfum. Einige unterhalten sich leise, andere hören Musik. Der ältere Herr mit den kurzen grauen Haaren und der sportlichen Figur liest ein Magazin über Segelboote, so wie er das immer macht. Ich frage mich, wo er arbeitet. Das würde mich wirklich mal interessieren. Fast alle Gesichter kenne ich, einige schon seit Jahren. Die weichen Sitze mit ihrem einfallslosen, bunten Stoffmuster sind wenigstens schön warm. Das leichte Schütteln und die Fahrt durch die Kurven der Stadt machen schläfrig, aber eingeschlafen bin ich in der Straßenbahn noch nie.

Am Anfang war ich richtig in dich verknallt. So richtig. Die grünen Augen, deine Sommersprossen, diese kleine süße Nase, dein Blick, dein schmaler Mund. Wie du sitzt. Wie du gehst. Fast ein bisschen jungenhaft. Du bist bestimmt nicht leicht zu haben. Hin und wieder denke ich, dass du eingebildet bist.

Draußen gleiten die ganzen Autohäuser vorbei. Hunderte von Fahrzeugen stehen da im Scheinwerferlicht, in dem man auch den Regen sieht.

Jeden Morgen habe ich dich gemustert, vielleicht sogar angeglotzt. Immer hatte ich Angst, dass du das merkst und mich für einen dieser Freaks hältst, die es in der Straßenban ja oft gibt, nicht nur in der Linie 3. Für einen Spanner, einen widerlichen Typen, einen Perversen, der dir folgt und dich draußen irgendwo zu Boden reißt.

Oft, so oft habe ich mir vorgestellt, wie du lebst, was du so machst. Welche Musik du magst. Wie deine Wohnung aussieht. Wahrscheinlich hast du eine Katze, das würde irgendwie zu dir passen.

Einmal, im Sommer, nach der Arbeit, da haben dich drei Jugendliche angemacht, halbstarke kleine Wichser mit albernen Baseball-Kappen, keine Ahnung von nichts, haben dumme Sprüche abgelassen, dich „geile Schlampe“ genannt und dich belästigt und genervt. Irgendwas von „ficken“ haben sie immer wieder gesagt. Das war ekelhaft. Da bin ich aufgestanden und zu dir hingegangen, zum Viererplatz in der Mitte des Wagens. Maulend sind sie abgezogen, haben mir gedroht, das habe ich nicht verstanden, einer hat mich noch angerempelt, aber sie waren weg. Das Risiko wollten sie dann doch nicht eingehen. Bei der nächsten Gelegenheit sind sie ausgestiegen und haben besonders böse durch die Scheiben nach innen geschaut. Einer hat dann noch etwas gegen die Scheibe geworfen, als die Bahn wieder anfuhr. Du hast zu mir aufgeschaut, gelächelt und danke gesagt. Das wäre vielleicht eine Chance gewesen, aber du hast dann, nach einer Weile, wieder auf dein Handy geschaut, die Beine übergeschlagen. Dabei habe ich dein Tattoo auf dem Unterschenkel das erste Mal gesehen – eine schwarze Blume. Mein Herz hat laut geschlagen und den ganzen langen Tag, auf der Arbeit und später zuhause, war ich so verdammt aufgeregt, habe mich abends so geärgert, dass ich nicht wenigstens etwas gesagt habe, das Gespräch gesucht habe. Irgendwie hätte ich reagieren müsse, mich vielleicht zu dir setzen sollen. Was bin ich doch nur für ein Feigling, für ein Idiot! Diese Jugendlichen waren nichts dagegen, mit denen hätte ich es jederzeit aufgenommen, aber mit dir? Stattdessen bin ich weggegangen und habe mich still ein paar Reihen entfernt von dir wieder gesetzt, wie ein Trottel. Du hast damals einfach wieder auf dein blödes Telefon geschaut, so, als wäre eben nichts gewesen.

Draußen im feinen Regen steht ein Krankenwagen mit Blaulicht in einer Baustelle. Einige sehen neugierig raus, aber man kann nichts sehen.

Ein anderes Mal, das war irgendwann im Oktober, kurz nach meinem Geburtstag, hattest du jemanden dabei. Er war viel älter als du, ein Mann mit dunklen, lockigen, langen Haaren und dunklen Augen. Unter dem Arm hatte er ganz wichtig eine dünne Ledertasche. Ihr habt viel gelacht und ich hatte einen Kloß im Hals. Ja, ich war eifersüchtig, bis zu dem Moment, als mir klar wurde, dass ihr euch nur beruflich kanntet. Ich habe euch belauscht, ich gebe es zu. Das war nicht leicht, weil die Bahn an dem Tag besonders voll war. Da ging es um große Projekte und eine Werbung für eine Versicherung. Ich war mir aber ziemlich sicher, dass ihr kein Paar seid, als ihr am „Schmiedeweg“ ausgestiegen seid. Sicher, er fand dich geil und hätte viel dafür getan, dich zu ficken. Ich habe seine Augen gesehen, wie er dastand und versuchte, dir immer näher zu kommen. Ich konnte ihn verstehen – gehasst habe ich ihn trotzdem und das bis heute.

Die Haare hast du an diesem Morgen zum Zopf gebunden. Das gefällt mir immer am besten. Dein schönes Gesicht, deine feinen Wangenknochen und dein kleines Kinn, das kommt so alles gut zur Geltung. Aber das weißt du bestimmt selber. Dieses Mal sitzt du mir zwei Reihen weiter gegenüber. Auf dem Sitzplatz links von dir eine dicke, alte Frau mit einer bunten Strickmütze. Neben dir sieht sie so richtig ungepflegt aus. Das Licht ist heute schlechter als sonst, vielleicht sind ein paar Lampen im Waggon kaputt. Summend fährt die Bahn an. „Nächster Halt: Schmiedeweg“ sagt eine elektronische Frauenstimme, die ich schon tausende Male gehört habe. Ich könnte auf die Sekunde genau sagen, wann welche Durchsage kommt. Dein Blick ist auf dein Handy gerichtet, nur manchmal schaust du auf, scheinst zu überlegen, irgendwie zu grübeln. Bist du traurig? Die große Brauerei ist im Dunkel zu sehen, oder besser zu erahnen. Die Bahn hält kurz, einige schnaufen.

Ich stelle mir, wie jeden Morgen von Montag bis Freitag, vor, wie wir es treiben. Du stehst bestimmt auf wilde Sachen. Jemand wie du kann alle haben, du kannst alles ausprobieren. Dein Arsch ist sicher schön eng. Weil wir es schon so oft getrieben haben, weil wir dauernd „normal“ ficken, willst du es jetzt in den Po. Das macht dich geil, weil deine Freundinnen immer sagen, dass das pervers sei und ihre Freunde das nicht dürfen. Während mein Schwanz in deinem engen Arschloch steckt, massiere ich mit meinem Zeigefinger deinen Kitzler. Abwechselnd schieb ich zwei Finger in deine Muschi, rühre damit in dem feucht-warmen Organ herum. Den Geruch kenne ich auswendig: süßlich, zimtig, etwas wie Schweiß, aber überhaupt nicht unangenehm.

Zufrieden sinkst du ins Bett. Mein Sperma auf deinem weißen Arsch verschmierst du im Laken. Scheißegal. Wir liegen noch eine Weile eng umschlungen im Bett, ich spüre deinen schlanken Körper, deine trainierten Bauchmuskeln, auf die ich immer so neidisch bin und ich streiche über deine kleinen Brüste, deine immer noch harten Brustwarzen. „Ich liebe dich“, sage ich halblaut. Ich glaube, ein Nicken von dir zu spüren. Die Straßenbahn fährt eine enge Kurve, die engste auf dieser Linie. Ein Parteibüro mit großen Gesichtern auf Plakaten, kleine Läden, eine Werkstatt. All das gleitet in Zeitlupe hinter den nassen Scheiben vorbei.

An der Haltestelle „Schmiedeweg“ steigst du aus. Als sich die Türen öffnen, strömt kalte Luft herein, die man deutlich riechen kann. Draußen regnet es immer noch, es ist dunkel und nur die künstlichen Lichter überall leuchten die Umgebung aus. Menschenmassen schieben sich von der Bahn weg in die Stadt.

Ich sehe dir noch nach, als du mit deinem hellen Mantel und deiner weißen Handtasche in eine kleine Nebenstraße einbiegst.

So wie jeden Morgen

 
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Hallo Torqueflite.

Nun ja, also ich bin bei deiner Geschichte leider nicht ganz sicher, was du mir damit jetzt vermitteln willst. Auf der einen Seite die recht romantische Verliebtheit, die sich im detaillierten Beschreibungen und Beobachtungen wiederfindet, und auf der anderen Seite die derbe Sexphantasie, die ebenfalls recht detailliert ausfällt.
Ich nehme mal an,das war Absicht, diese beiden Extreme darzustellen. Dennoch passt dieses Konstrukt in meinen Augen nicht so richtig zusammen. Dafür schlägt sich die Sexszene etwas zu explizit nieder. Ich finde, sie zerstört dadurch den bisherigen Lesefluss.
Außerdem war sympathiemäßig das Mädel spätestens nach der Sache mit den drei Jugendlichen bei mit unten durch. Ich meine, da wir sie mal eben von nem wildfremden Mann aus so einer Lage gerettet, und das einzige, was sie macht, ist mit ihrem Handy rumzufummeln. Das fand ich ehrlich gesagt nun doch zu abgebrüht, um noch glaubhaft zu sein.
Ansomstem beschreibt deine Story ja eigentlich nichts anderes als nen Kerl, der auf eine Unbekannte aus der Bahn steht und sich nicht traut, sie anzusprechen.
Tja, sorry, aber wie schon gesagt, damit kann ich jedenfalls nicht so wahnsinnig viel anfangen.

Grüße vom EISENMANN

 

Hallo Torqueflite,

jetzt bin ich als Frau vielleicht nicht streng genug mit der weiblichen Figur in deiner Geschichte, aber mir kam es so vor, als sei da nur ein Wort zuviel, um ihre Einschätzung durch den Leser zumindest zu verbessern:

Du hast zu mir aufgeschaut, gelächelt und danke gesagt. Das wäre vielleicht eine Chance gewesen, aber du hast gleich wieder auf dein Handy geschaut, die Beine übergeschlagen.
Wenn das "gleich" nicht wäre, sondern da vielleicht sogar ein "nach einer Weile" stünde, dann wäre ihr Verhalten wenigstens aus meiner Sicht völlig plausibel. Ich stell mir das vor, ich säße in der Straßenbahn, ein paar Jugendliche würden mich anpöbeln, was mich zwar nervt, ich aber krampfhaft zu ignorieren versuche. Da steht dann plötzlich ein erwachsener Kerl da, der die Jugendlichen vertreibt. Und dann da steht und nichts sagt. Ich lächle ihn an, ich danke freundlich, warte ein bisschen und es kommt nichts. Also lächle ich vielleicht noch einmal und dann lese ich weiter. Was soll ich auch sonst tun?

Ist natürlich die Frage, ob dein Protagonist das auch so sieht. Denn wenig später ist bei aller Selbstbeschuldigung dann ja doch von ihrem "blöden Handy" die Rede. Und auch die explizite Sexphantasie kommt mir fast ein bisschen wie eine Revanche vor. Aber keineswegs abtörnend.

Insgesamt ist dir da meiner Meinung nach ein ganz interessantes Psychogramm gelungen. Allerdings habe ich für unerwiderte Liebe ein Faible, bin also vielleicht befangen.

Aber muss die Frau unbedingt in der Werbebranche sein? Das klingt so furchtbar nach Vorabendserie. Warum nicht Zahntechnikerin oder Schadensachbearbeiterin?

Viele Grüße
Ella Fitz

 

Hallo Torque,

ich bin etwas zwiegespalten. Mir gefällt dieser krasse Gegensatz zwischen 'nüchterner' und verliebter Beschreibung der Umstände und dem abdriften in derbe Sexphantasien. Das liest sich irgendwie authentisch, keineswegs sexistisch und doch halt speziell. Aber richtig mitgefiebert habe ich nicht. Ok, ich bin kein großer Erotikleser, aber irgendwie hat mich deine Geschichte nicht in ihren Bann gezogen. Auch fehlt mir eine Entwicklung beim Protagonisten. Traut er sich sie anzusprechen? Kommt er über sie hinweg? Was macht er? Irgendwas muss ja passieren. Entweder wachsen ihm Eier oder seine Träume werden zerschmettert. Aber so ... ist das zu wenig. Lass deinen Protagonisten ruhig leiden. Traue ihm etwas zu!

Beste Grüße,

sonne

 
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Hallo Torqueflite,
ich finde die Geschichte sehr flüssig geschrieben, es ist im Grunde ein guter Kniff, im Titel Sex in der Straßenbahn anzukündigen. Denn ich als Leser war schon ziemlich gespannt, wie er in der Kürze des Textes seine Schüchternheit überwinden soll.

Mir war die phantasierte Sexszene im Gegensatz zu den Anderen überhaupt nicht zu krass. So ist das mit dem Kopfkino.
Bin ich eisprünglich und es gefällt mir gerade zufällig ein Mann im Bus, kann es sein, ich stelle mir vor, wie er mir nachher, wenn ich aussteige nachstellt, einen Sack über den Kopf zieht und mich mit einem Messer am Hals vergewaltigt. Dabei sitze ich mit einem züchtigen Blüsle, adretten Hochsteckfrisur mit manierlich geschlossenen Beinen auf meinen Sitz, helfe vielleicht einer Oma mit dem Gehwagen an der Türe und sehe so aus, als könnte ich kein Wässerchen trüben.
So ist das mit dem sexuellen Kino im Kopf. Es unterscheidet sich oft sehr von dem, was man von der Person annehmen würde.

Also mir hat die Geschichte Spaß gemacht. Auch in ihrer Deutlichkeit. Ist mir deutlich lieber, als irgendwelches "zart strich ich über die Lustperle ihres Honigtöpfchens"- Schwallhalla.

Grüßle, Gretha

 

Danke Euch allen für die tollen Feedbacks und Anregungen. Ich werde später einige Sachen davon umsetzen und noch mal was Genaueres zur Intention usw. schreiben.

Bis dann

Torqueflite

 

Hallo Torqueflite (woher kommt eigentlich dein Name?)

du antwortest ja nicht gerade ausführlich auf die Kommentare, insofern mache ich es auch kurz mit dem, was ich zu deiner Geschichte schreiben möchte.
Der Ton gefällt mir größtenteils, den du anschlägst, der innere Monolog deines Protagonisten funktioniert meistens... Der Übergang zur derben Sexfantasie passt nicht...

Fast ein bisschen jungenhaft. Du bist bestimmt nicht leicht zu haben. Hin und wieder denke ich, dass du eingebildet bist.
erschließt sich mir nicht, wie er plötzlich darauf kommt, woran sieht er das?

Draußen gleiten die ganzen Autohäuser vorbei. Hunderte von Fahrzeugen stehen da im Scheinwerferlicht, in dem man auch den Regen sieht.
so könntest du den ganzen Text klammern ,machst du aber nicht.. ist inkonsequent...

mich für einen dieser Freaks hältst, die es in der Straßenban ja oft gibt,
echt, : gibt es so viel Freaks dort?

. Da bin ich aufgestanden und zu dir hingegangen, zum Viererplatz in der Mitte des Wagens.
toller Typ... die hauen ab, als sie ihn sehen, echt?

Ich stelle mir, wie jeden Morgen von Montag bis Freitag, vor, wie wir es treiben. Du stehst bestimmt auf wilde Sachen.
aha :hmm: kommt zu übergangslos in der Folge...

: süßlich, zimtig, etwas wie Schweiß, aber überhaupt nicht unangenehm.
weiß nicht, ob zimtig passt...

viele Grüße
Isegrims

 
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Hallo und N`Abend!

Hallo @Torqueflite (woher kommt eigentlich dein Name?)

Hat mit meinem Faible für amerikanisches Autoblech zu tun:

https://en.wikipedia.org/wiki/TorqueFlite

Mit fiel kein bessere Name ein ... ;-)

du antwortest ja nicht gerade ausführlich auf die Kommentare, insofern mache ich es auch kurz mit dem, was ich zu deiner Geschichte schreiben möchte.

Dann danke ich Dir trotzdem besonders, Du hast ja viele Sachen angesprochen und das, wie ich finde, schon ausführlich, Dinge, die ich sicherlich noch umsetzen werde. Meine kurze Antwort ist übrigens kein Zeichen von Missachtung der Mühe, die sich andere (für mich) machen, wie ich Deiner Äußerung entnehme.

Ich kann nur aufgrund einiger Faktoren nicht immer so schnell ausführlich antworten, wie ich das selber auch gerne würde. Ein kleines Kind, Beruf und noch etliche andere Dinge sorgen dafür, dass mir oft die nötige Muße fehlt, auch angemessen und zeitnah zu antworten sowie die Vorschläge entsprechend zu würdigen.

echt, : gibt es so viel Freaks dort?

JA, gibt es. Obwohl ich nur eine Weile berufsbedingt mit einer Straßenbahn gefahren bin, habe ich dort Dinge erlebt, die locker für 50 Kurzgeschichten reichen würden. Solche Fahrten sind definitiv eine 1A-Inspirationsquelle.

Nun ja, also ich bin bei deiner Geschichte leider nicht ganz sicher, was du mir damit jetzt vermitteln willst.

Es gibt in der Tat keine "Aussage" oder Meta-Ebene. Ich fand nur die Grundidee reizvoll, diese eigentlich Nähe bei der Nutzung von ÖV der unendlichen Distanz gegenüber zu stellen, die sich für manche Menschen ergibt. Wir sitzen zwar direkt nebeneinander, der andere ist aber dennoch unerreichbar, vor allem, wenn es darum geht, dass man sich verknallt. Und diese Gedankenspiele kennt sicher jeder - man sieht eine andere Person und stellt sich in Form eines bunten Kopfkinos bestimmte Szenen vor: Wie lebt er/sie? Usw. Das geht dann bei attraktiven Mitreisenden vielleicht bis hin zu solchen Sex-Gedanken.

Wenn er weiter jeden Tag mit der Bahn fährt und sie heimlich anschmachtet, ist er ein Loser.
Wolltest du ihn so darstellen?

Ja, so in der Art. Aber im Prinzip ist er doch ein ganz normaler Typ, der vielleicht ein bisschen schüchtern ist und sich in Fantasien flüchtet.

Gut, das hat so bei einigen nicht gezündet, ist auch völlig OK.

Ich werde etliche der Vorschläge aufnehmen und umsetzen, es kann aber dauern .... ;-))

Grüße und danke nochmal an alle Feedbacks,

T.

Bin ich eisprünglich

DAS musste ich drei Mal lesen. Wieder eine neues Wort gelernt! ;-)

 

Ich finde, dieses zarte Schwärmen und die recht harte Sexnummer durchaus zueinander passend. Gedanken, die vorstellbar sind. Spannend.

 

Hallo Torqueflite,
Mit dem Titel erreichst du wahrscheinlich viele Aufrufe (Stichwort: clickbaiting), aber sei es drum. ;)

Ansonsten muss ich mich Eisenmann anschließen, es passiert eigentlich nicht viel. Ein Typ fährt jeden Tag Straßenbahn und beobachtet ein Mädchen.

Die Sexphanatasie fand ich persönlich zu explizit. Außerdem frage ich mich, warum er an solche Praktiken denkt, wenn er doch eigentlich eher romantische Gefühle empfindet. Oder hat ihn ihr Verhalten nach der "Rettung" vor den Halbstarken so sehr enttäuscht? ;)
Na ja, erschließt sich mir vielleicht einfach nicht. Btw: kann ein Arsch eng sein?

Beste Grüße,
Fraser

 
Zuletzt bearbeitet:

Mit dem Titel erreichst du wahrscheinlich viele Aufrufe (Stichwort: clickbaiting), aber sei es drum

Nö, das interessiert mich wirklich nicht, hier billig Klicks abzuholen.

Ich fand nur das Spiel mit dem Titel im Bezug zum Text irgendwie gut, weil es ja eben keinen Sex gibt, sondern nur in der Fantasie des Mitfahrers.

Danke für die beiden neuen Feedbacks,
Fraser Brodykow

Grüße

T.

 

Hallo Torqueflite.

Schöne Geschichte. Über weite Strecken aus meiner Sicht auch absolut logisch. Auch der "Bruch" zwischen Verliebtheit und den sexuellen Fantasien sind absolut kein Problem für mich. Seien wir doch ehrlich :-).

Was ich machen würde ist den Text auf Adjektive zu durchforsten. Oft wird ein Text stärker, wenn man diese reduziert. Nur ein Beispiel:

Zitat:
Er war viel älter als du, ein Mann mit dunklen, lockigen, langen Haaren und dunklen Augen. Unter dem Arm hatte er ganz wichtig eine dünne Ledertasche.

Vorschlag:
Er war älter als du, ein Mann mit langen Haaren und dunklen Augen. Unter dem Arm eine Ledertasche von Louis Vuitton.

Alles Gute und liebe Grüße

Taugi

 

Hallo Torqueflite,

ich habe deine Geschichte gerne gelesen. Sie beginnt an einem Morgen, dein Protagonist ist heimlich in ein Mädchen verliebt, das jeden Morgen in die gleiche Straßenbahn steigt und vor ihm die Bahn wieder verlässt. Du zeichnest deine Figuren gut, das hat mir gefallen. Was schon gesagt wurde, ist, dass dein Prot keine Entwicklung erfährt, dabei wäre das gar nicht so schwer gewesen. Da kannst du aber noch was tun.
Auf die zweite Reflexion hättest du verzichten können, die hat den Lesefluss gebremst, weil die Geschichte dadurch keinen Schritt weiterkommt.
Wenn die Sexfantasie auch etwas derb ausgefallen ist, so tut der Kontrast der Geschichte gut.

Und nun mein Vorschlag, wie du deinen Text ein bisschen aufpeppen könntest:

„Ich liebe dich“, sage ich halblaut. Ich glaube, ein Nicken von dir zu spüren. Die Straßenbahn fährt eine enge Kurve, die engste auf dieser Linie.

Ich habe das so verstanden, dass er das "Ich liebe dich" noch in seinem Tagtraum sagt. Lass es ihn doch im Jetzt in der Bahn sagen, dass sie es wirklich hört und genau in dem Moment, als sie die Bahn verlassen will. Das macht sie total unsicher und für ihn ist es die Gelegenheit, sich durchzuringen, seinen Traum irgendwann Wirklichkeit werden zu lassen.

Nur so als Vorschlag.

Schönen Gruß
khnebel

 

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