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Setz dich nicht hin!

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14.12.2002
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Setz dich nicht hin!

Stalingrad 1942. Meine rechten Zehen sind mit dem Strumpf im Schuh festgefroren und die Finger kleben durch die zerrissenen Handschuhe am Eisen des MGs fest. Ich hätte nicht gedacht, dass es in dieser Welt so kalt werden kann. Jonas humpelt neben mir. Ihm scheint es noch schlechter zu gehen als mir. Der Rest unserer Truppe ist ebenso kraftlos. Doch wir ziehen weiter. Manche Soldaten setzen sich völlig entkräftigt und übermüdet in den Schnee. Mitleidende Blicke sehen zu ihnen zurück. Sie stehen nie wieder auf. Paul, ein alter Hitlerfanatiker singt irgendwelche Kriegsparolen. Doch seine Stimme versagt ihm. Ich denke er weiß, in welchem Mist wir stecken
Jonas wird langsamer. Ich versuche ihn mitzuziehen, doch auch mir fehlt die Kraft. Er bleibt stehen. „Jonas, komm, Wir verlieren sonst die anderen. Es ist sicher nicht mehr weit.“ Meine Stimme hört sich seltsam krächzend an. Jonas guckt mich an. Als ich seinen Blick sehe, überkommt mich ein Schauer. Seine Augen sind trüb. Er öffnet den Mund und versucht etwas zu sagen, doch es kommt kein Ton heraus. Erst nach einem gewaltigen Hustenanfall bringt er ein paar Worte hervor. „Ich kann nicht mehr, Kamerad.“ Er hustet wieder. „Zieh weiter, ich werde mich ein wenig ausruhen. Später werde ich euch folgen.“ Wir wissen beide, dass das nicht wahr ist. Wer sich setzt, hat keine Chance mehr. Das ist ein ungeschriebenes Gesetz unsere Armee. Wie von Sinnen brülle ich ihn an : “Nein, du kommst jetzt mit mir. Wir haben es bald geschafft, noch ein Stück“ Er reagiert nicht. Ich werde panisch und erinnere ihn an seine Frau und seine Kinder, doch ich weiß, dass es kein Sinn hat. Er wird es nicht schaffen. Mir läuft eine Träne brennend die Wange herunter. Ich werde ihn für immer verlieren.
Jonas guckt auf den Boden und lässt sich dann in den Schnee fallen. Zusammengekrümmt setzt er sich zu meinen Füßen.
Ich setze mich still neben ihn und lege einen Arm um seine Schulter.

 

Hey fanny,

ungewöhnlich aber erfreulich, dass sich eine Frau dieses Themas bedient. Wie kamst du dazu, eine Doku gsehen?
Es liest sich wie ein Auchnitt aus Im Westen nichts Neues, eben nur auf den zweiten und nicht au den ersten Weltkrieg bezogen. Am Ende wird gestorben, denn setzen darf man sich nicht, man erfriert. Ich finde das schön eingefangen.

Darf ich dennoch deine Inspirationswege erfahren?


Gruß -S-

 

Naja, es hat mich ein Junge gebeten, eine Geschichte über einen Soldaten zu schreiben, der in Stalingard kämpft. Also hab ich im Internet umgesehen und den Text eines Zeitzeugens gelesen. Un der hat erzählt, dass er ein Dialog von zwei Soldaten erlebt hat, bei denen der eine den anderen angeschrienen hat, er solle sich nicht hinsetzen. Das ganze ist also irgendwie eine wahre Geschichte.

An "Im Westen nichts Neues" hab ich dabei gar nicht gedacht, obwohl ich den Roman erst letztens gelesen und ein Aufsatz darüber geschreiben habe. Vielleicht hat mein Unteebewusstsein sich ja beim schreiben engemischt...
mfg
Fanny

 

Hi Fanny!
Ich finde es super, dass du dich eines solchen Themas an nimmst, nur habe ich etwas zu bemängeln.

Das Grundgerüst ist gut, aber es ist meiner Meinung nach noch ausbaufähig. Die Geschichte erreicht mich nicht wirklich, es klingt eher wie ein kurzer Auszug von etwas Größerem.

Eine Kleinigkeit ist mir noch aufgefallen, ist aber nicht ganz so wichtig; "Jonas" ist eigentlich ein jüdischer Name und in Anbetracht der damaligen Situation, finde ich es ungewöhnlich, dass ein Deutscher diesen Namen trägt.

Ich hoffe du nimmst meine Kritik nicht negativ auf, diese Gedanken sind mir nur beim Lesen gekommen.

Grüße, Papyrus

 

HAllo!
DAs mit Jonas hab ich evjt nicht gewusst. Ich fand den Namen irgendwie vom klang her passend aber auf so was bin ich nicht gekommen.
ich weiß, der text ist eher eine Szene oder ein Dialog und keine richtige Geschichte. Aber mehr wollte ich auch gar nicht.
Fanny

 

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