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Seraphina

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03.06.2015
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Seraphina

Jedes Mal, wenn sie an die Oberfläche kam, war das Gefühl, wie der Wind in ihren Haaren spielte, von Neuem aufregend. Das Gefühl, wie das Wasser langsam aus den Haarspitzen auf ihre Schultern perlte und an der Luft trocknete. Das Licht, welches anfangs in ihren Augen schmerzte und letztendlich der unglaubliche Anblick der Anderen Welt.
Auf die Andere Welt, wie sie es heimlich nannte, war ihre Tante nicht gut zu sprechen. Denn sie sagte immer, dass dies eine böse und schlechte Welt sei, weil die Lebewesen, die sich auf ihr verbargen, nur Unheil anrichteten. Doch das konnte sie nicht glauben. Nicht, nachdem, was sie bereits von der Anderen Welt gesehen hatte. Besonders die Lebewesen, die sich Menschen nannten, fand sie aufregend und exotisch. Denn statt einer Fischflosse hatten diese Beine, die aussahen, wie knochige lange Äste. Und auch die Hüllen, die sie trugen, waren ihr mehr als fremd.
Als sie eines Tages einmal ihren ganzen Mut zusammennahm und näher an die Küste schwamm, als ihr eigentlich erlaubt war, hatte sie die Menschen sprechen hören. Eine mehr als ungewöhnliche Sprache, wie sie fand. Mit harten und zischelnden Lauten. Ihre Sprache war eher weich und melodisch und sie kamen viel in Körperkontakt, da es einige Stellen am Körper gab, die besser ausdrückten, was man meinte, wenn man diese berührte. Auch war deren Welt so ganz anders, als sie es kannte und gewohnt war. Wenn man sich zum Beispiel die Häuser ansah. In den Löchern, die dazu da waren, um herauszugucken, hatten sie merkwürdige Dinge hineingebaut, die in der Sonne glänzten. Sie würde gern einmal diese Dinge berühren, aber dazu müsste sie das Wasser verlassen und das durfte sie nicht. Vielmehr konnte sie es auch nicht, da ihr die Beine zum Laufen fehlten. Aber so wirklich wollte sie auch gar nicht aus ihrer Welt heraus. Sie liebte es nur, die Andere Welt anzusehen und die Lebewesen zu beobachten.

Als sie so darüber nachsann, was alles anders war, im Gegensatz zu deren Welt, vernahm sie ein lautes Platschen. Erschrocken tauchte sie unter die schützende Wasseroberfläche. Der Anblick, der sich ihr jedoch dann bot, verschlug ihr den Atem. Vor ihr schwamm ein Mann und er schlief anscheinend, denn er hatte die Augen fest verschlossen. Sie hatte gar nicht gewusst, dass die Menschen auch unter Wasser atmen konnten. Sie näherte sich ihm langsam und vorsichtig. Er sank immer tiefer auf den Meeresgrund hinab und sie folgte ihm. Er sah sehr friedlich aus, wie er dahin schwamm. Sie konnte nicht anders und berührte ihn im Gesicht und zog schnell wieder ihre Hand weg. Seine Haut fühlte sich so ganz anders an als ihre. Seine war weich und glatt. Ihre hingegen eher rau und leicht schuppig. Plötzlich schlug der Mann seine Augen auf und ruderte wild mit den Armen. Es kamen lustige Blasen aus seinem Mund und sie musste kichern. Doch als sie seinen entsetzten Blick sah, wurde sie unruhig. Vielleicht stimmte ja etwas nicht mit ihm. Vielleicht brauchte er Hilfe. Aber sie wusste nicht, was sie tun sollte. Wild zappelnd schwamm der Mensch zurück an die Oberfläche. Prustend und keuchend legte er sich an Land. Sie versteckte sich erst einmal hinter einem kleinen Felsen, der aus der Oberfläche herausragte. Nicht, dass der Mensch noch böse auf sie war. Dabei hatte sie gar nichts Schlimmes gemacht. Vielleicht war er so aufgebracht, weil sie ihn berührt und damit geweckt hatte. Sie wusste es nicht und so blieb sie erst einmal in Deckung. Nach einer gefühlten Ewigkeit setzte der Mensch sich auf und suchte das Ufer ab. Schließlich entdeckte er sie.
„Wer bist du?“ fragte er.
Sie verstand nicht, was er sagte, kam aber näher, da der Fremde doch nicht böse auf sie zu sein schien.
„WAS bist du?“ er sah sie erstaunt an.
Besah ihre grünen Haare und ihre mintgrüne Haut. Im Gegenzug besah Seraphina ihn, da dies die erste richtige Begegnung mit einem Lebewesen dieser Welt war. Sie hörte die warnenden Worte ihrer Tante im Ohr, doch ihre Neugierde siegte und so schwamm sie noch näher auf den Fremden zu. Dieser rückte jedoch ein Stück ab. Sie hielt inne. Hatte der Fremde etwa Angst vor ihr? Das konnte gar nicht sein. Sie hatte noch nie jemandem etwas Böses getan. Na gut, sie hatte dem Nachbarn ein paar Seeanemonen ausgerupft, weil sie ihrer Tante welche schenken wollte, aber das war ja kein Weltuntergang. Als der Fremde sah, dass sie sich nicht weiter näherte, kam dieser wieder ein Stück auf sie zu.
„Ich weiß nicht, wer oder was du bist, aber du bist wunderschön.“
Er betrachtete sie lange und schwieg. Nach einer Weile sagte er „Ich bin Peter.“
Er streckte ihr die Hand entgegen. Neugierig schwamm sie näher, traute sich aber nicht, die entgegengestreckte Hand zu berühren. Peter sah anscheinend ihr Misstrauen und musste lächeln. „Das ist nur eine Hand. Die tut dir nix.“
Obwohl sie ihn immer noch nicht verstand, spürte sie doch, dass der Fremde ihr nichts tun würde. Vorsichtig berührte sie die Hand und wie sie es sich erhofft hatte, passierte nichts. Sie freute sich schon darauf, ihrer Tante zu erzählen, dass sie unrecht hatte. Die Menschen sind gar nicht schlecht und böse. Noch einmal sagte Peter seinen Namen und zeigte auf sich. Anscheinend hatte er verstanden, dass sie nicht seine Sprache sprach. Doch das konnte sie deuten und lächelte. Peter. Das war ein sehr merkwürdiger Name, wie sie fand. Bei sich zuhause gab es niemanden, der so einen lustigen Namen hatte. Sie zeigte auf sich und sagte „Seraphina“. Peter lächelte und stand auf. Das erschreckte sie so sehr, dass sie untertauchte und erst wieder auftauchte, als sie den hinteren Felsen erreichte, hinter dem sie sich zu Anfang bereits versteckt hatte. Jetzt musste Peter noch mehr lachen.
„Ich tue dir nichts. Keine Angst. Es wäre schön, dich wiederzusehen.“
Daraufhin winkte er ihr zu und verschwand im Unterholz. Seraphina blieb noch lange am Felsen und schaute auf die Stelle, an der Peter verschwunden war. Peter. Ein wirklich komischer Name.

Am nächsten Tag schwamm sie wieder an die Stelle, an der sie Peter begegnet war. Sie hatte ihrer Tante nichts von der Begegnung erzählt, da sie Angst davor hatte, sie würde ihr verbieten, je wieder an die Oberfläche zu gehen. Als sie auftauchte, war niemand zu sehen. Doch etwas enttäuscht, schwamm sie zu dem vertrauten Felsen, der ihr gestern bereits Zuflucht gewährt hatte. Während sie wartete, ob Peter vielleicht doch noch auftauchen würde, begann sie Muscheln zu sammeln. Diese hübschen kleinen, die man in die Haare einflechten konnte. Manchmal machte sie daraus mit ihrer Freundin auch eine Kette.
Plötzlich hörte sie ein gluckerndes Geräusch neben sich und erschrak. Welches Tier machte solche Geräusche? Bevor sie noch weiter darüber nachdenken konnte, schoss Peter an die Oberfläche und lächelte sie an. Seraphina ging schnell auf Abstand. Es war ihr unheimlich, den Fremden so nah bei sich zu haben.
„Warte“ rief Peter. „Ich wollte dich nicht erschrecken!“
Seraphina stoppte. Er kam langsam näher.
„Ich hatte gehofft, dich hier noch einmal zu treffen und als ich sah, dass du in Gedanken warst, dachte ich, ich überrasche dich.“
Seraphina sah ihn verständnislos an. Aus irgendeinem Grund wusste sie, dass er es nicht böse gemeint hatte und strich ihm einmal über die Stirn. Das war bei ihrem Volk das Zeichen dafür, dass alles in Ordnung war. Peter zuckte einmal kurz aufgrund der kalten Berührung zurück, lächelte aber dann. Seraphina lächelte zurück und nahm seine Hand. Sie wusste nun schließlich, dass nichts passierte, wenn sie sich berührten. Sie hatte also keine Angst mehr. Mit ihm an der Hand schwamm sie los, merkte jedoch, dass Peter gar nicht so schnell hinterher kam und stoppte. Prustend und schnaubend strich er sich das Wasser aus den Augen. „Langsam, langsam. Ich habe nicht so einen tollen Fischschwanz wie du.“
Vorsichtig schwammen sie, jeder für sich, nebeneinander her. Seraphina fand, dass Peter ganz schön langsam war. Aber sie würde sich bestimmt auch nicht gerade elegant bewegen, wenn sie auf dem Land wäre. Es machte trotzdem Spaß mit ihm zu schwimmen. Peter tauchte auch ein paar Mal. Die Menschen konnten also wirklich unter Wasser atmen wie sie selbst, dachte Seraphina.
Als sie wieder zurück ans Ufer schwammen, sah Peter sie lange an. Seraphina spürte ein nie dagewesenes Kribbeln im Bauch und musste schlucken, als Peter sich zu ihr herunterbeugte und sie vorsichtig auf die Wange küsste. Erschrocken befühlte sie ihre Wange, ob irgendetwas verletzt war, doch der Kuss hinterließ nur ein prickelndes Gefühl auf ihrer Haut.
„Auf Wiedersehen, Seraphina. Ich hoffe, wir sehen uns morgen wieder!?“
Mit diesem Satz verschwand Peter in der Abenddämmerung und ließ sie mit einem unbekannten Gefühl der Glückseligkeit zurück.

In dieser Nacht konnte Seraphina nicht schlafen, da sie ununterbrochen an Peter denken musste. So etwas hatte sie zuvor noch nie erlebt. Nicht nur, dass das die erste richtige Begegnung mit einem Menschen war, nein, es war auch die erste Berührung und Kuss von einem Menschen. Sie war verwirrt und glücklich zugleich. Es war das irritierendste Gefühl, welches sie je erlebt hatte. Seraphina hatte bereits so etwas ähnliches gehabt, damals, als ihr Vater sie herumgewirbelt hatte, wie ein Seepferdchen, welches zu viel Quallengelee gegessen hatte. Da hatte sie auch so ein kribbeliges Gefühl im Bauch gehabt. Doch das jetzige war doch noch etwas anders. Sie wollte mit jemandem darüber sprechen, aber gleichzeitig ihr Geheimnis für sich behalten. So schlief sie letztendlich mit dem ersten einfallenden Licht des Ozeans ein.

Als Seraphina schließlich gegen Nachmittag aufwachte, erschrak sie fürchterlich. Peter wartete bestimmt schon eine Ewigkeit auf sie. Und was ist, wenn er gar nicht mehr da war? In Panik schwamm sie so schnell sie konnte an das Ufer, an dem sie sich zum ersten Mal begegnet waren. Zu ihrer großen Enttäuschung musste sie feststellen, dass Peter nicht da war. Voller Hoffnung, ihn doch noch zu entdecken, suchte Seraphina das Ufer mit ihren Blicken ab und sah ihn schließlich zwischen zwei Tannen sitzen. Als er sie bemerkte, kam er schnell herüber gerannt. Sie strahlte über das ganze Gesicht und in ihrem Bauch machten sich tausende von Krabben bemerkbar.
„Endlich bist du da. Ich dachte schon, du kommst nicht mehr“ sagte Peter und strich ihr über das nasse Haar.
Seraphina tat es ihm gleich, was ihn dazu veranlasste, sich abermals hinabzubeugen, um sie auf den Mund zu küssen. Völlig schockiert, wich sie zurück. Sie musste sich erst einmal sammeln. Das war alles so neu für sie und doch so wunderschön. Sie konnte nicht an sich halten, schlang ihre Arme um seinen Kopf, küsste ihn und zog ihn ins Wasser. Sie küsste ihn und küsste ihn. Seraphina merkte dabei nur nicht, dass sie immer tiefer ins Wasser hinab glitt und Peter, entgegen ihrer Annahme, nicht atmen konnte. Sie war so glücklich und vollkommen ausgefüllt mit dem Gefühl der Liebe.
Das letzte, an das Peter dachte, war der wunderschönste Name, den er je gehört hatte: Seraphina…

ENDE

 

Der Anfang klingt wie eine Neuauflage von "Die kleine Meerjungfrau", der Schluss ist völlig unrealistisch. Ertrinken ist ein minutenlanger Todeskampf, man zappelt heftig, rudert mit den Armen, versucht mit aller Kraft, an die Oberfläche zu kommen. Kein Mensch, der bei Bewusstsein ist, lässt sich widerstandlos unter Wasser ziehen und stirbt dann einfach friedlich ohne Gegenwehr.

Fehlende Zeilenwechsel machen auch diese Geschichte sehr anstrengend zu lesen, auch gibt es viele Fehler, die korrigiert werden sollten. "Dieser" setzt du sehr häufig falsch ein.
Was mich außerdem stört, ist der Stil.
Ein paar Beispiele:

Sie hatte ihrer Tante nichts von der Begegnung erzählt, da sie das Gefühl hatte, sie würde ihr verbieten, je wieder an die Oberfläche zu gehen.

Saraphina sah ihn aufgrunddessen, dass sie ihn nicht verstand, verständnislos an.

Peter tauchte auch ein paar Mal, was sie in ihrer Vermutung bestätigte, dass dieser unter Wasser ebenfalls atmen konnte.

Seraphina merkte dabei nur nicht, dass sie immer tiefer ins Wasser hinab glitt und Peter, entgegen ihrer Annahme, nicht atmen konnte.

Das zieht sich so durch die ganze Geschichte, umständlich und geschwollen ausgedrückte Schachtelsätze. Das liest sich nicht schön, und man bekommt keinen Zugang zu den Protagonisten. Das geht aber vielen Autoren am Anfang so. Google auch mal "Show, don't tell" und lies dir einiges dazu durch.

Liebe Grüße
raven

 

Lieber raven,

danke für deine Kritik. Ich habe diese Geschichte in "Fantasy" eingestuft, da alles sehr unrealistisch ist. Deswegen ist auch das Ende sehr unrealistisch. Ich fand es nur sehr schön, da auch im Fluch der Karibik der Mann einfach von der Meerjungfrau hinabgezogen wurde und er dies ohne Gegenwehr geschehen ließ. Das findet ja auch keiner unrealistisch, weil der gesamte Film unrealistisch ist. ;-)

Ansonsten werde ich deine Kritik zu Herzen nehmen. Vielen Dank!

Liebe Grüße

Melanie

 

Hallo green levin,

ich habe sie soeben bearbeitet und Absätze hineingebracht. Auch habe ich die wörtliche Rede in Absätzen gestaltet. Ich hoffe, man kann die Geschichte jetzt besser lesen.

Schau dir doch auch mal meine andere Geschichte ("Michael", in der Kategorie "Horror") an. Würde mich interessieren, was du dazu sagst.

Liebe Grüße

Melanie

 

Hallo green levin,

ja, das Thema ist übel. Das stimmt. Aber, da ich viel Fantasie habe, gehört soetwas auch dazu. ;-) Es gibt genug Filme zu solchen Themen. :-)

Ich werde deine Geschichte lesen!

Gruß
FairLady86

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo FairLady,

Herzlich Willkommen im Forum!

Es steckt eine gute Idee in deiner Geschichte, aber deinen Versuch, aus der Perspektive eines nichtmenschlichen, aber vernunftbegabten Wesens zu schreiben, finde ich noch nicht ganz gelungen. Das ist natürlich auch keine leichte Aufgabe.
Seraphinas Naivität, die am Schluss zu diesem tragischen Missverständnis führt, hast du schon gut herausgearbeitet. Aber sprachlich hat der Text noch einige Schwächen, und ravens Vorschlag, dich mit "show, don't tell" anzufreunden, würde ich auch voll unterstützen. :)

Gehen wir mal ein bisschen ins Detail:

Die andere Welt, wie sie es heimlich nannte, war bei ihrer Tante mehr als verpönt.
Sonst im Text hast du bei "Andere Welt" das "Andere" immer groß geschrieben, so dass es praktisch ein Eigenname ist, hier ist es klein. Das solltest du einheitlich machen.

Das Wort "verpönt" passt aus meiner Sicht nicht gut an dieser Stelle. Das sagt man doch, wenn etwas als unanständig gilt - bei Rot über die Ampel gehen, wenn Kinder zuschauen, oder so. Hier geht es doch eher darum, dass Seraphinas Tante die Welt an der Oberfläche für gefährlich hält.

Die andere Welt, wie sie es heimlich nannte, war bei ihrer Tante mehr als verpönt. Denn ihre Tante sagte immer, dass dies eine böse und schlechte Welt war, weil die Lebewesen, die sich auf ihr verbargen, nur Unheil anrichteten.
besser: sei
Und an deiner Stelle würde ich überlegen, ob du wirklich zwei Sätze brauchst für diese Aussage. "Ihre Tante" wiederholt sich, das wirkt nicht sehr elegant, und inhaltlich ist das auch mehr oder weniger zweimal das gleiche. Du neigst dazu, viele Worte zu machen, und die Dinge sehr ausführlich zu erklären. Das ist oft so, wenn man mit dem Schreiben anfängt, man hat immer ein bisschen diese Angst im Hinterkopf, dass die Leser nicht verstehen, was man sagen will. Aber da kann ich dich beruhigen: Meistens reicht es aus, etwas einmal zu sagen. :)

Und auch die Klamotten, die sie trugen, waren ihr mehr als fremd.
Klamotten ist so ein flapsiges Wort, das passt nicht gut zum sonstigen Stil der Geschichte. Ich bin auch gar nicht sicher, ob Seraphina überhaupt ein Wort dafür kennen sollte. Tragen die Meerleute selbst Kleidung? Die wäre beim Schwimmen bestimmt hinderlich. Vielleicht kannst du es so formulieren, dass klar wird, was Seraphina meint, ohne eines "unserer" Worte zu gebrauchen (die tragen seltsame Hüllen am Körper, oder so was in der Art).

Als sie eines Tages einmal ihren ganzen Mut zusammennahm und näher an die Küste schwamm, als ihr eigentlich erlaubt war, hat sie die Menschen sprechen hören.
hatte

Eine mehr als ungewöhnliche Sprache, wie sie fand.
Diese Formulierung häuft sich: mehr als fremd, mehr als ungewöhnlich. Das nutzt sich ab, versuch es lieber unterschiedlich auszudrücken.

Vor ihr schwamm ein männlicher Mensch und er schlief anscheinend, denn dieser hatte die Augen fest verschlossen.
"männlicher Mensch" klingt nicht gut
dieser auch nicht. Das hast du auch an anderen Stellen im Text, dass du dieser/diese schreibst, wenn ein simples "er" oder "sie" eigentlich viel besser funktionieren würde. Das sind Sachen, über die man stolpert, wenn man den Text laut liest. Das ist ein guter Test fürs Überarbeiten - wie klingt etwas, wenn ich es laut vorlese? Wenn ein Satz irgendwie komisch klingt, ist es meistens ein Kandidat fürs Weglassen oder Umformulieren.

Sie wusste gar nicht, dass die Menschen auch unter Wasser atmen konnten.
Besser: Sie hatte gar nicht gewusst - denn an der Stelle glaubt sie es ja zu wissen.

Er sah sehr friedlich aus, so, wie er dahin schwamm.
das "so" kann weg

Seine Haut fühlte sich so ganz anders an, als ihre.
Kein Komma.

Im Gegenzug besah diese in, da dies die erste richtige Begegnung mit einem Lebewesen dieser Welt war.
ihn
und da ist wieder so ein komisches "diese" - sie oder Seraphina würde viel besser passen

Nach einer Weile sagte dieser „Ich bin Peter.“
er

Bei sich unten im Reich, gab es niemanden, der so einen lustigen Namen hatte.
"bei sich unten" wirkt sehr ungelenk, und die Kommasetzung stimmt auch nicht. Vorschlag: Zuhause gab es niemanden, der so einen lustigen Namen hatte.

Das erschreckte sie so sehr, dass sie untertauchte und erst wieder auftauchte, als sie den hinteren Felsen erreichte, hinter dem sie sich zu Anfang bereits versteckte.
versteckt hatte

Am nächsten Tag schwamm sie wieder an die Stelle, an der sie die Begegnung mit Peter hatte.
schöner: wo sie Peter begegnet war.

Doch etwas enttäuscht, schwamm sie zu dem vertrauten Felsen, der ihr Gestern bereits Zuflucht gewährt hatte.
gestern klein

Seraphina ging schnell auf Sicherheitsabstand.
"Sicherheitsabstand" klingt sehr technisch und passt nicht zum sonstigen Stil, das würde ich anders formulieren.

Saraphina sah ihn aufgrunddessen, dass sie ihn nicht verstand, verständnislos an.
Seraphina
Und der Satz ist unfreiwillig komisch. Was ich fett gemacht habe, kannst du streichen.

Mit ihm an der Hand schwamm sie los, merkte jedoch, dass dieser gar nicht so schnell hinterher kam und stoppte.
er.
Hier ist die Verwendung von "dieser" meiner Meinung nach wirklich falsch, das kannst du nur nehmen, wenn es ein Substantiv ersetzt. Ich kann mich irren - meine aktiven Grammtikkenntnisse sind nicht mehr das, was sie mal waren - aber auf jeden Fall hört es sich falsch an. Vielleicht hast du gedacht, es wirkt irgendwie "stilvoller", als wenn du einfach "er" schreibst. Aber es bringt einen einfach nur aus dem Takt beim Lesen.

Ich habe nicht so einen tollen Fischschwanz, wie du.“
kein Komma

Peter tauchte auch ein paar Mal, was sie in ihrer Vermutung bestätigte, dass dieser unter Wasser ebenfalls atmen konnte.
"was sie in ihrer Vermutung bestätigte" klingt wie Beamtendeutsch. Vorschlag: "Peter tauchte auch ein paar Mal. Die Menschen konnten also wirklich unter Wasser atmen wie sie selbst, dachte Seraphina."

Erschrocken befühlte sie ihre Wange, ob irgendetwas verletzt war, doch der Kuss hinterließ nur ein prickelndes Gefühl auf ihrer Haut.
Die Reaktion erscheint mir unlogisch. Wenn sie weiß, was ein Kuss ist, wieso sollte sie annehmen, dass sie verletzt sein könnte?

Mit diesem Satz verschwand Peter in der Abenddämmerung und ließ sie mit einem unbekannten Gefühl der Glückseeligkeit zurück.
Glückseligkeit

Es war das irritierendste Gefühl, welches sie je erlebt hatte. Seraphina hatte bereits so ein ähnliches Gefühl gehabt, damals, als ihr Vater sie herumgewirbelt hatte, wie ein Seepferdchen, welches zu viel Quallengelee gegessen hatte. Da hatte sie auch so ein kribbeliges Gefühl im Bauch gehabt. Doch dieses Gefühl war doch noch etwas anders.
Das kannst du verkürzen, und auf jeden Fall ein paar der Wiederholungen vermeiden.

In Panik schwamm sie so schnell sie konnte an das Ufer, an dem sie sich zum ersten Mal begegneten.
begegnet waren

Das letzte, an das Peter dachte, war der wunderschönste Name, den er je gehört hatte: Seraphina…
Den Satz würde ich weglassen. Nicht nur, dass es den Tod durch Ertrinken romantisiert, es ist auch ein Perspektivwechsel auf den allerletzten Zentimetern, das kommt nicht so gut. :)

Noch viel Spaß im Forum und beim Überarbeiten deiner Geschichte!

Grüße von Perdita


Und noch ein kleines PS,

"inspiriert" durch die Aufforderung, nach dem Erhalt eines Kommentars dann auch andere Geschichten zu kommentieren. Ich hab die persönliche Ansprache jetzt hier rausgenommen, weil ich darauf hingewiesen wurde, dass das nicht nur hier in diesem Thread und nur von einer Person gemacht wurde, und weil es ohnehin ein Hinweis ist, der für alle gilt.

Also: Es ist grundsätzlich immer sehr zu begrüßen, wenn man Texte von anderen kommentiert. Und natürlich habe ich Verständnis, dass man dann darauf hofft, für solche guten Taten auch belohnt zu werden. :)

Aber eine explizite Aufforderung an den Empfänger eines Kommentars, dass sie nun aber auch einen Text kommentieren sollen, den man selbst geschrieben hat, empfinde ich, vorsichtig ausgedrückt, als ein bisschen zu direkt. Wer hier aktiv ist und sich an der Diskussion zu anderen Texten beteiligt, der kann damit rechnen, dass er im Gegenzug auch Kommentare von anderen erhält - wenn der eigene Name öfter auftaucht, dann wird man öfter gesehen und dementsprechend öfter gelesen. Das funktioniert schon sehr lange so. Und natürlich ist es eine schöne Geste, wenn man den Leuten, von denen man einen Kommentar bekommen hat, dann seinerseits Feedback gibt.
Aber daraus sollte man nicht ableiten, dass jemand, dessen Geschichte man kommentiert hat, einem jetzt etwas schuldet. Wenn ich sehe, dass jemand richtiggehend darauf pocht, Kommentare zu bekommen, dann werde ich persönlich eher zurückhaltend. Wir sind eigentlich alle hier, weil wir uns Feedback wünschen, das muss nicht extra gesagt werden. :)

 

Hallo Perdita,

das sind ja allerhand Tipps, die du mir da gegeben hast. Ich hoffe, ich kann sie alle umsetzen, ohne etwas zu vergessen. ;-) Danke dafür...

Liebe Grüße

FairLady86

 

Liebe FairLady

im Grunde gefällt mir deine Geschichte wirklich gut, ich habe auch nichts gegen die längeren Sätze einzuwenden. Die Grundstimmung ist schön und voller versteckter Reinheit.

Aber das Ende, das Ende ist grauslich. Wäre es nicht schöner es offen zu gestalten, warum muss dieser verliebte Mann sterben, warum gleitet er nicht in eine andere Welt ?

Andererseits erinnere ich mich an eine Geschichte, die von dem verrückten Kaiser Caligula erzählt wird, der ein junges Liebespaar töten ließ, das er beim Liebesspiel ertappt hat und als Grund dafür an gab: mehr an Glück könnten sie im Leben nicht erreichen (diese Überlieferung wäre übrigens auch eine Geschichte wert :) vielleicht schreibe ich sie )

Viele Grüße
Isegrims

 

Hallo FairLady!

Ich bin gerade in Kommentierlaune, habe deinen Text angelesen und mir sind viele Kleinigkeiten aufgefallen, die meiner Meinung nach deine Sätze ein wenig unstimmig machen. Perdita hatte dir ja schon einen langen Kommentar geschrieben, du hast deinen Text danach überarbeitet, und ich hoffe, du nimmst es mir nicht übel, wenn ich jetzt trotzdem noch einen längeren Komm anhänge.
Absolut positiv ist übrigens deine Rechtschreibung. Ich habe keine Fehler (Ausnahme: Zeichensetzung) gefunden.

Ich fange oben an, und wie gesagt, es sind Kleinigkeiten. Ich versuche immer zu erklären, was ich meine:

"Jedes Mal, wenn sie an die Oberfläche kam, war das Gefühl, wie der Wind in ihren Haaren spielte, von Neuem aufregend."
=> Wenn sie gerade auftaucht, sind die Haare noch nass und kleben am Kopf. Der Wind kann erst mit den Haaren spielen, wenn sie getrocknet sind.

"Das Gefühl, wie das Wasser langsam aus den Haarspitzen auf ihre Schultern perlte und an der Luft trocknete."
=> Aus den Haarspitzen? Das Wasser ist ja nicht in den Haarspitzen, die sind ja nicht hohl. Ich würde sagen: von den Haaren/Haarspitzen.
=> Satzbau: Du hast geschrieben: "wie das Wasser an der Luft trocknete". Ich denke nicht, dass du das meinst. Wasser kann ja ohnehin nicht trocknen, höchstens verdunsten.

"die Andere Welt, wie sie es heimlich nannte"
=> Die Andere Welt, also "sie".

"Doch das konnte sie nicht glauben"
=> Daran ist formal nichts falsch, aber wer ist sie? Ich weiß, wen du meinst, aber zuvor hast du von "der Welt" gesprochen, davor von "der Tante". Er ist halt nicht erkennbar, dass du hier mit "sie" "sie" meinst. Warum nennst du "sie" nicht von Anfang an beim Namen? Der steht doch schon im Titel, ist also kein Geheimnis.

"Nicht, nachdem, was sie bereits von der Anderen Welt gesehen hatte."
=> Komma hinter "nicht" streichen, nach dem, in zwei Worten.

"Denn statt einer Fischflosse hatten diese Beine"
=> "sie" statt "diese"

"die aussahen, wie knochige lange Äste"
=> Das Komma kann da weg. Dafür muss eines zwischen knochig und lang.
=> Der Vergleich ist für ein Unterwasserwesen nicht ganz stimmig. Äste gehören doch zur "Anderen Welt", nicht zur Unterwasserwelt.

"Auch war deren Welt"
=> Hier ist unklar, was mit "deren" gemeint ist. Ist die gleiche Sache wie mit dem Namen. Schreib doch auch hier "Andere Welt" oder "Menschenwelt".

"Als sie so darüber nachsann, was alles anders war, im Gegensatz zu deren Welt,"
=> Meinst du nicht "zu ihrer Welt"? Eindeutige Bezeichnungen wären echt hilfreich.

"vernahm sie ein lautes Platschen."
=> Wieso nicht einfach: "hörte"?

"Vor ihr schwamm ein Mann und er schlief anscheinend, denn er hatte die Augen fest verschlossen."
=> Hier kommt es mir so vor, als wäre deine Protagonistin ziemlich beschränkt (geistig). Oder schläft ein Wesen ihres Volkes sofort ein, wenn es die Augen schließt? Alle Unterwasserlebewesen, die sie kennt, ebenso?
=> Ohnehin, wie kann sie sehen, dass seine Augen zu sind, wenn er vor ihr schwimmt? Oder schwimmt er auf sie zu oder irgendwie seitlich? Ein bisschen mehr beschreiben, so dass sich der Leser ein Bild machen kann.
=> geschlossen, nicht verschlossen

"Plötzlich schlug der Mann seine Augen auf und ruderte wild mit den Armen."
=> Warum taucht der Typ eigentlich mit geschlossenen Augen? Was hat er denn davon?

„Wer bist du?“ fragte er.
=> Die Regeln zur Zeichensetzung und der Groß- bzw. Kleinschreibung bei Dialogen musst du dir ansehen. Da sind einige Fehlerchen im Text, die ich nicht auflisten werde.

"Im Gegenzug besah Seraphina ihn"
=> Wo die beiden sich gerade besehen, möchte ich kurz anmerken, dass mir in der Geschichte Beschreibungen fehlen. Du sagst bloß "Wasser" und "Land". Ich wüsste aber gerne ein bisschen genauer, wie es da, wo die beiden sind, aussieht.

"kam dieser wieder ein Stück"
=> er. Die "diese" lesen sich nicht nur nicht schön, sie sitzen auch ein wenig schief. Am besten weg damit. Werde ich nicht weiter anmerken. (raven und perdita haben es ja auch schon angemerkt, sehe ich gerade.)

"aber du bist wunderschön"
=> Ist sie das? Beschreibungen, so dass sich der Leser selbst ein Bild machen kann, fehlen. Für mich ist sie bisher nur grün und schuppig. Und sie hat 'ne Schwanzflosse statt Beinen.

"Daraufhin winkte er ihr zu und verschwand im Unterholz."
=> Da ist also ein wunderschönes Mädchen im Wasser und er haut einfach ab? Hm.

"je wieder an die Oberfläche zu gehen."
=> Zu schwimmen. Gehen kann sie ja nicht, ohne Beine.

"Doch etwas enttäuscht"
=> Überprüfe, ob alle "doch" notwendig sind. Dieses kann auf jeden Fall weg.

"Muscheln zu sammeln. Diese hübschen kleinen"
=> Beschreiben, nicht nur behaupten, sie seien hübsch.

"Manchmal machte sie daraus mit ihrer Freundin"
=> Sie hat 'ne Freundin? Bisher kam sie mir wie eine totale Einzelgängerin vor. Warum schwimmt sie denn immer so alleine herum? Und warum erzählt sie ihrer Freundin nichts davon, was sie so Aufregendes erlebt hat?

"Seraphina spürte ein nie dagewesenes Kribbeln im Bauch", "Erschrocken befühlte sie ihre Wange, ob irgendetwas verletzt war"
=> Erzählen die Nixeneltern denn nichts von "Blumen und Bienen"? Ihre Reaktion finde ich ziemlich unrealistisch.

"ENDE"
=> Bitte streichen.

Zum Ende muss ich noch sagen, dass ich jetzt unglaublich gerne wüsste, wie Seraphina reagiert, wenn sie merkt, dass sie Peter umgebracht hat. Denn die Geschichte ist am "Ende" ja nicht wirklich zu Ende. Aus Peters Sicht schon, aber du hast die Geschichte ja nicht aus seiner Sicht erzählt, du hast aus Seraphinas Sicht erzählt.

So, das war's.

Grüße,
Chris

 

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