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Septembernebel

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15.05.2002
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Septembernebel

Lichtdurchflutet bot sich die kleine Lichtung den Augen des jungen Rehbockes dar. Vorsichtig riss er ein Blatt von einem nahen Brombeerbusch und kaute eine Weile darauf herum. Jäh ließ ihn ein plötzliches Geräusch aufmerken. Seine volle Aufmerksamkeit galt nun den beiden Personen, die gerade durch die Bäume ins Freie getreten waren.

Sie ließen sich auf die sattgrüne Wiese fallen und rollten eng umschlungen über den Boden, wobei ein großer Falter erschreckt von einer nahen Blume aufflatterte. Alles drehte sich um die beiden Leute. Die junge Frau jauchzte befreit und wusste, dass sie diesen Menschen hier in ihren Armen mehr als alles andere liebte. Sich voneinander lösend, blieb das Paar verschnaufend dicht beieinander liegen und betrachtete gemeinsam die gelbe Nachmittagssonne, welche sich gerade hinter einigen Wolken versteckte.
Lily sog die würzige Waldluft tief ein und suchte mit ihrer Hand die ihres Freundes. Fest umschloss sie seine Finger und genoss das Gefühl von Geborgenheit, das er ihr in Momenten wie eben diesem gab. Sie drehte sich zur Seite und beugte sich sanft über das geliebte Wesen, um seine Lippen mit einem süßen Kuss zu beschenken. Sein Gesicht wurde in Schatten getaucht.
Der Mann blickte blinzelnd zu der von einer Aureole aus Licht umgebenen Frau über ihm auf und zog sie kurz darauf an sich, presste sie eng an seinen Körper und genoss den Geschmack ihrer Zunge in seinem Mund. Viele Gesichter blitzten in seinem Geist auf und lächelten ihn an. Lächelnd zupfte er eine ausgefallene Wimper von der Wange seiner glücklichen Freundin.

Der Abendtau begann sich bereits an den Grashalmen, in denen sie sich geliebt hatten, festzusetzen. Er strich ihr eine golden glitzernde Haarsträne aus dem herzförmigen Gesicht und schloss starr geradeaus blickende Augen, zwei azurblaue Himmel, die nun in ewige Nacht getaucht worden waren. Langsam erhob sich Derek und machte sich auf den Weg.

Die Abenddämmerung senkte sich über der Natur herab. Scheu witterte der Rehbock in die neblige Luft. Es waren keine weiteren Lebewesen mehr anwesend, so dass er sich aus seinem Versteck hervor trauen konnte. Etwas Gras äsend trabte er über die Waldwiese, dabei aber immer wieder kurz die prüfende Schnauze in die Höhe streckend. Verwundert blickte das Tier auf ein zusammengesunkenes Bündel, das ein kleines Stück vor ihm lag. In seinen Pupillen spiegelte sich das blasse Antlitz einer toten jungen Frau, an deren Wangen der Tau wie Tränen herablief.

 

hi marcus.

Bin erst mal baff. :-)
Fand die Geschichte super, der Wandel im Schluß, ich mag so etwas.
Finde das mit dem Reh auch super einbezogen. Hui ich weiss gar nicht was ich sagen soll. Finde sie einfach toll.
tschaui!
Aitzo^-^

 

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