Gugux!
Ich denke, dass man hier einige Dinge differenzieren muss. Zunächst einmal ist es - so lange die Anonymität nicht aufgehoben wird - kaum möglich, zu verhindern, dass ein Autor sein Buch auch selbst rezensiert. Es mag sogar solche geben, die dies ernsthaft und in echter Relation zu anderen Werken tun. Autoren arbeiten oft genug auch für Magazine etc. und stellen dort neue Werke vor ... Wenn ich mir ein Buch kaufen möchte, muss sich ja nicht gerade an den bei amazon veröffentlichten Rezis orientieren. Der Punkt, das Werk eines anderen Autors herunter zu machen, zieht wirjklich nur noch in Ausnahmefällen denke ich, da es inzwischen in allen Sparten derart viel Auswahl gibt, dass der Augenmerk nicht wirklich auf das eigene Buch fallen würde.
Wer dabei ertappt wird und die Rezis nicht unter Namen von Freunden oder Verwandten dort veröffentlicht hat ist einfach nur ein bisschen dusselig oder verzweifelt, weil sich bislang niemand darum geschert hat. Das ist allenfalls tragisch, aber ganz sicher nicht verwerflich. Sich mit Autoreninteressen herauszureden ist ebenfalls armselig, aber wie sagte schon ein großer Weiser: "Jeder blamiert sich so gut er kann ..."
Wenn es um das Selbstverständnis von Autoren geht: Ich gehe immer grundsätzlich davon aus, dass jeder, der eine Erzählung oder einen Roman veröffentlicht, auch dahinter steht und damit leben kann. Ich habe es auch schon zu meinen hier veröffentlichten Storys geschrieben und habe mich hier und dort auch gewundert, dass meine Lieblingsgeschichten, die ich nach meinen Möglichkeiten auch so für ganz gelungen hielt, nicht so gut wegkamen, wie eine andere, die ich für weniger gut hielt. Das ändert nichts an meiner Einstellung zu meinen Erzählungen, außer das es mich natürlich freut ...
Mir ist es ehrlich gesagt egal, wenn sich jemand hinstellt und behauptet, dass sein eigenes Buch gut ist. Eigentlich sollte man davon ausgehen, dass der Autor eben genau dieser Meinung ist und keinen Mist veröffentlicht! Wer sich zu einer Wahl stellt, ist ja sicher auch der Überzeugung, dass er den Posten ausfüllen und die anstehenden Aufgaben erledigen kann.
Es ist sicher nicht unproblematisch als Autor wirklich ernsthaft auch Bücher zu rezensieren. Wenn dies Hand und Fuß hat, ist es wohl nicht problemtisch auch einmal das Werk eines Mitbewerbers schlecht zu finden. Zu sagen, dass eigene Buch gut zu finden halte ich nicht für eine Manipulation, es kommt lediglich auf die Wahl der Worte an und wie dies begründet ist. Allerdings wäre es ganz sicher sinnvoller, dies auch wirklich unter dem eigenen Namen zu tun. Das hat dann etwas von Selbstverständnis, dass der Autor ja auch in einem Interview an den Tag legt, denn da wird er auch nicht sagen, dass sein Buch schlecht ist.
shade & sweet water
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