Selbst die Träume
Wochen später. Ich schlafe. Und ich träume.
Wie ich meistens träume, doch heute ist der Traum ein Albtraum, und zwar ein besonders hässlicher. Zum Glück nur Illusion, nicht die Wirklichkeit, nicht wahr, ein Traum eben.
Wie immer träume ich von ihr. Doch diesmal ist sie weg. Sie ist gegangen und sie hat mich hier allein gelassen. Hier in meinem grauen Zimmer, hier und sonst auch überall.
Verlassen, vergangen, vergessen.
Vergessen hat sie mich, davon muss ich ausgehen. Denn: Sie ist ja nicht mehr da. Mir bleibt von ihr zu träumen, das ist das einzige, das ist alles, das also soll der Trost sein, soll bittere Erkenntnis und Schmerz ausmerzen. Immerhin. Ich, nein, ich kann sie nicht vergessen.
Und, als ob das nicht genug wäre: In diesem Traum heute weiß ich nicht weiter, komme nicht weiter, tue nichts weiter, denke nur an sie. Und an warum. An was auch sonst? Jeder denkt immer ans warum.
Endlich: Ich wache schweißgebadet auf. Der Traum ist vorbei und ich schaue mich um. Doch ich liege in meinem grauen Zimmer und erkenne: Sie ist weg, und - noch schlimmer - selbst die Träume
sind vergangen.
[ 22.06.2002, 18:34: Beitrag editiert von: close83 ]