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Seitensprung

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11.12.2005
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Seitensprung

Mal ehrlich, eigentlich stelle ich mich doch nur an. Was war schon dabei, meine Freundin hatte ja nur einmal mit meinem Vater geschlafen. Das sagte sie mir auf jeden Fall und ich vertraue ihr ohne Vorbehalte. Also, was war schon dabei? Es blieb ja sprichwörtlich alles in der Familie und sowieso wurde ich ja in meiner Kindheit mit einem kommunistischen Weltbild ausgestattet und Kommunismus- Kommune- Freie Liebe, ach, irgendwie war das doch alles fabelhaft und das einzig wahre. Und sie hatte sich ja auch gleich entschuldigt- tausend mal! Sie hatte mir hoch und heilig versprochen, dass das niemals wieder vorkommen würde und ich kenne das ja. Da sei man mal ein bisschen beschwipst mit dem Schwiegervater zufällig in der Küche, so rein zufällig, halt eben mal vorbeigekommen um nach dem rechten zu sehen, die Katze besuchen, weil die Katze meines Vaters sei ja auch „soooo süß“ und dann passiere so was schon mal, oder nicht?!
Ich verstehe das schon, es ist auch so eine ganz ganz süße kleine Katze, mit so ganz ganz süßen Augen und wenn sie dann anfängt zu schnurren, man, da bekomme ich auch immer gleich mächtig Lust..
Und ich wäre ja auch nicht da gewesen. Da wäre ja natürlich alles anders gelaufen. Sie hätte sich auf mich gestürzt und nicht auf meinen Vater!
Ich muss auch zugeben, dass mein Vater mir sehr ähnelt. Wir sind uns wie aus dem Gesicht geschnitten. Und charakterlich stehen wir uns in nichts nach. Wirklich, starke Persönlichkeiten, mit Prinzipien!
Was hätte ich sie auch so eingeengt in letzter Zeit! Zuerst die Sache mit dem Zusammenziehen, dann auch noch die Sache mit dem Heiratsantrag. Da sei ja wohl klar, dass man ein bisschen durcheinander ist.
Klar, kein Problem, verstehe ich voll und ganz. Ist ja auch ein bekanntes Sprichwort: Wie der Vater, so der Sohn. Da muss man mal die kleine Zeitreise durchmachen.
Ich hätte auch ihre Mutter argwöhnisch unter die Lupe genommen, um sie mir besser im Alter vorstellen zu können.
Ja, habe ich getan. Ihre Mutter ist fett und hässlich!
Und sowieso, mein Vater sei ein ganz Lieber. Und ein Kondom hätten sie auch benutzt.
Na wunderbar!
Da bräuchte ich ja nicht einmal Angst vor Geschlechtskrankheiten zu haben.
Perfekt!
Und im Stillen, aber ich solle doch bitte Schweigen darüber bewahren, mein Väter hätte auch nur ein winziges Ding, ganz süß, wie die Katze, da bestünde gar keine Gefahr, dass ich eifersüchtig werden könne.
Auch Klasse!
Natürlich hätte es ihr auch ein bisschen gefallen und so schlecht sei mein Vater nun nicht. Er könne seine fehlende Größe durchaus kompensieren.
Ah, verstehe.
Aber ich solle mir keine Sorgen machen, mit mir würde es ihr besser gefallen, also so im Durchschnitt.
Ich versuche nicht zu ergründen ,was sie damit meinte.
Mein Vater sei aber auch ein Schlingel, ich könne auch durchaus noch etwas von ihm lernen. Er habe doch deutlich mehr Erfahrung. Ich solle ihn doch bald mal anrufen und mit ihm über gewisse Praktiken Austausch halten.
Klar, gewiss!
Und ich solle das mir nicht so zu Herzen nehmen und bald wieder nach hause kommen, aber frühestens morgen, weil ja schließlich mein Vater noch gerade bei ihr sei.

 

Hallo Rini!

Am einfach ein kleiner, entlarvter Vertipper:

rini schrieb:
... bitte Schweigen darüber bewahren, mein Väter hätte auch nur ein winziges Ding,...

Jetzt zum Inhalt: Ich tue mich recht schwer beim Lesen der Geschichte. Für mich liegt es hauptsächlich in dem Wechsel der Tempi und Modi liegt. Ein Satz im Präsens, einer im Präteritum, dann wieder viel Konjunktiv, dann wieder nicht... sicherlich in der Geschichte nötig aber für mich doch so holpernd, dass ich schwer sagen könnte, an welchen Stellen welcher Tempus und Modus nun besser wäre.
Recht offensichtlich erinnert sich ja der Prot an die Worte seiner Partnerin und versucht geistig, ein paar Schlüsse für sich daraus zu ziehen. Leider wird für mich in der Geschichte nicht so deutlich, wie er es tut. Ist es ein Selbstgespräch, ein Bewusstseinstrom, spricht er mit einer zweiten Person?...

Ein Beispiel: Durch Kommentare wie "Perfekt!" oder "Auch klasse!" wirkt es wie ein Bewusstseinsstrom. Ein folgender Satz wie "Ich versuche nicht zu ergründen ,was sie damit meinte." passt dann gar nicht mehr dazu, sondern mehr wie ein Selbstgespräch, der dann auch besser ".... damit meint." hieße.
Durch deine nicht seltene Verwendung von "sei" bekommt der Monolog dann wieder den Hauch eines Gespräches nach Außen.

Ein bisschen Herausstellen, welche Monologform es ist, wirkt hier wahrscheinlich Wunder :D

Ich grüße dich!
Der Mutter

 

Hallo Rini,

hat mir leider nicht so gefallen. Es ist nicht wirklich lustig oder ironisch oder zynisch; wie Mutter sagt, ist es ein Gemisch aus Emotionen und Stilen. Vermutlich würde es eine Menge bringen, wenn du z.B. alles in einem Bewusstseinsstrom halten würdest.

Gruß, Elisha

 
Zuletzt bearbeitet:

So, hallo Rini!

Klasse Satire.

Ich hab mindestens drei bis vier mal schmunzeln müssen und das ist echt schon viel!

Ja, so sind die Frauen, oder nicht? Am Ende ist immer der Mann der Dumme und schuld sowieso.
Ich finde, das hast du klasse auf den Punkt gebracht und überspitzt dargestellt.

Die ganze Zeit hab ich gedacht: Gleich kippts, gleich wird der Bogen überspannt und es gleitet ins Unlogische, Lächerliche... aber das passiert dir Gott sei Dank nicht.
Gut, dass die Freundin angeblich noch Besuch vom Vater hat, finde ich... ein bisschen , nun ja, ist es wirklich das, was die Satire auf den Höhepunkt treiben soll? Ist das die logische Fortführung, der Klimax? Sicher eine Möglichkeit, aber das geht in eine andere Richtung...

erst machst du dich über die Art her, wie Frauen ihre eingenen Fehler mit ihrer Wortgewandheit so darstellen, als wäre der Mann Schuld und sie hätten nichts falsch gemacht...

das Ende ist eher so: Der Frau macht, was sie will. Sie betrügt ihren Mann in seinem Wissen. Er steht völlig unter dem Pantoffel. Sie macht damit weiter und er wird trotzdem zurückkommen.

Das ist irgendwie anders. Ich hätte eher so was wie

"Und schließlich verstehe sie den ganzen Wirbel so wie so nicht, den ich veranstalte wegen diesem nichtigen Ausrutscher. Bei ihrem Abenteuer mit meinem Religionsprofessor vor zwei Monaten hätte ich ja auch nicht viel gesagt..."

geschrieben. Oder so ähnlich, kannst ja mal überlegen.

Aber sonst finde ich die Satire wie gesagt sehr gelungen! Kurz und bündig, auf den Punkt, zutreffend.

Ich bin zufrieden, Glückwunsch!

Gruß,
Underground

 

@underground
Da bin ich aber froh, daß da noch eine positive Rückmeldung kam, sonst hätte ich meine Schreiberei wohl gleich wieder an den Nagel gehängt. :)
Mit dem Schluss habe ich mich doch schwer getan. Die Gesichte einfach so, ohne eine finale Steigerung/Pointe (wie auch immer) ausklingen zu lassen, gefiel mir nicht, aber so richtig glücklich bin ich mit dem hier auch nicht. Ich finde deinen Vorschlag schon ein bißchen besser, werde mein Werk aber natürlich nicht mehr ändern... Erstlingswerk ist Erstlingswerk!
@Mutter
Ich denke, daß der Wechsel der Zeiten nicht allzu verwirrend ist, ich habe da schon ganz andere gelesen und es ist für meine Geschichte unabdingbar (auf jeden Fall in diesem Stil). Außerdem stehe ich ja erst am Anfang meiner Schreiberzeit und vielleicht gefällt dir irgendwann nochmal eine Geschichte von mir. In diesem Sinne. Sei es, wie es ist und wie es sein wird, wenn alles doch anders gekommen wäre :) .
Gruß
rini

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo rini!
Willkommen auf Kg.de!
Also: Dein Text hat mir gar nicht gefallen. Du wechselst so oft die Zeit- und Modalformen, dass einem total schwindelig wird. Ich musste manche Absätze (da gehören übrigens Leerzeilen zwischen) zwei mal lesen um ungefähr zu begreifen, was du meinst. Ich finde übrigens nicht, dass dieser Text eine Satire ist unter Sonstiges hätte er besser gepasst. Deine Prots kommen auch ein bisschen zu kurz - bleiben nur nebulös, ohne Gestalt.

Gruß Phoenix

Edit: Ich seh gerade, dass einiges schon vor mir gesagt wurde. Aber ich habe mir angewöhnt, alle anderen Kritiken erst hinterher zu lesen, um unvoreingenommen an meine Kritik gehen zu können.

 

und das einzig wahre
Wahre groß
vorbeigekommen um nach dem rechten zu sehen
vorbeigekommenKOMMA; Rechten groß
Ich hätte auch ihre Mutter argwöhnisch unter die Lupe genommen, um sie mir besser im Alter vorstellen zu können.
:thumbsup:
mein Väter hätte auch nur ein winziges Ding
Vater
Ich versuche nicht zu ergründen_,was sie damit meinte.
ergründen,_
Hi rini,
deine andere Geschichte fand ich richtig gut, die hier nur bedingt.
Ich finde sie seht schwer zu lesen, ich weiß auch nicht, warum, aber es ist schon ne kleine Arbeit ...
hm, alles, was ich sagen wollte, hab ich grad bei den anderen Kritiken gelesen, also ...
:heilig:

 

Hallo Rini,

die Idee gefällt mir, die Umsetzung ist ein wenig stockend: Mit fehlt einfach der Fluss in der Erzählung, in meinem Kopf reihen sich da die Sätze aneinander, die zwar insgesamt einen Sinn ergeben, aber oft ohne Verbindung stehen. Nur so ein Gefühl. Die Thematik finde ich aber klasse, ein guter Stoff für eine Satire, aus dem Du sicher noch mehr rausholen kannst.

Lächelnd, Schriftstehler

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi rini!

Also grundsätzlich finde ich die Idee ganz nett, wenn auch ein wenig abgegriffen. Es reißt nicht vom Hocker, aber es unterhält.
Der Text leidet ein wenig unter dem dauernden Tempuswechsel:

1. Der permanente Konjunktiv ist ein wenig nervig und ist auch nicht überall korrekt. Beispiel:

Da bräuchte ich ja nicht einmal Angst vor Geschlechtskrankheiten zu haben.

Auch im Konjunktiv heißt es nicht bräuchte, sondern brauchte. Ersteres hat sich zwar eingebürgert, aber Letzteres ist "eigentlich" korrekt.

Grammatisch korrekt betrachtet, ist der Konjunktiv schwer zu umgehen, aber wenn du einen Dauer-Konjunktiv vermeiden willst, dann wird es dir jeder Lektor verzeihen, wenn du stattdessen einfach im Präsens oder Imperfekt bleibst. ;)

2. Du solltest prüfen, ob die ständigen Wechsel von Präsens und Imperfekt nicht teilweise unnötig oder sogar inkorrekt sind.
Beispiel:

Mal ehrlich, eigentlich stelle ich mich doch nur an. Was war schon dabei, meine Freundin hatte ja nur einmal mit meinem Vater geschlafen.

Eines dieser Wörter ist in der falschen Form platziert. Wenn du von der Gegenwart aus erzählst und dich auf etwas unmittelbar Vergangenes beziehst, ist der Perfekt korrekt. Also:

Mal ehrlich, eigentlich stelle ich mich doch nur an. Was ist schon dabei, meine Freundin hat ja nur einmal ...

Oder:

Mal ehrlich, eigentlich stellte ich mich doch nur an. Was war schon dabei ...

Eine andere Kleinigkeit wäre da noch:

Kommunismus- Kommune- Freie Liebe

Und sie hatte sich ja auch gleich entschuldigt- tausend mal!

Vor den Gedankenstrichen kommt eine Leerzeile!

Insgesamt kann ich ziemlich sicher sagen, dass dies keine Satire ist. Der Text würde viel besser in die Humorrubrik passen, und du solltest einen Mod bitten, sie dahin zu verschieben. Sonst könnte man auch jede zweite Humorgeschichte als "Satire auf menschliches Verhalten" in diese Rubrik posten. Wahre Satire hat aber einen etwas höheren gesellschaftskritischen Anspruch.

Ciao, Megabjörnie

 

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