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"Sein oder nicht sein..." - Der Mut die eigene Welt zu erweitern

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26.07.2003
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"Sein oder nicht sein..." - Der Mut die eigene Welt zu erweitern

"Sein oder nicht sein..."

Die Sonne spendet der Erde Licht und haucht ihr Leben ein. Ein Grund von vielen, weshalb wir existieren, jeder Einzelne als Individuum. Doch insgesamt sind wir nur eine wirre, unübersichtliche Masse. Gesichter und Persönlichkeiten verschwimmen bis zur Unkenntlichkeit, werden nicht wahrgenommen. Das Licht der Sonne scheint nicht immer und überall auf jeden Menschen herab, dafür gibt es zuviel Schattenflächen und letztendlich die tiefschwarze, alles verschlingende Nacht. Jeden Tag begegnen wir einer immensen Menge von Menschen, einige kennen wir, andere lernen wir kennen und viele gehen einfach so an uns vorbei, als würden wir nicht existieren. Doch manchmal möchten wir gerade von diesen Menschen gesehen werden, aus dem Schatten der Masse hervortreten und die Nacht, die uns umgibt abstreifen.

/„Sie mich an! Interessiert es dich nicht, was ich denke, wer ich bin und was ich fühle?“/

Für nicht mehr als eine Sekunde treffen sich zwei Blicke, um sich kurz darauf wieder voneinander abzuwenden, als sei nichts geschehen. Denken wir nach, wenn wir über die Straße gehen und fremde Menschen treffen? Oder verdrängen wir die Tatsache ihrer Existenz, speichern wir sie unter dem Dateinamen „Illusionen“ ab? Scheinbilder in der Wirklichkeit, die wir erst erkennen und realisieren, wenn unsere Welten frontal aufeinandertreffen?

Die all umfassende „Makro-Welt“ und ihre unvorstellbare Wirklichkeit lässt sich in unzählig viele kleine Welten einteilen, die zusammen jedoch immer ein Ganzes ergeben. Milliarden von Einzelschicksalen, die in der Masse unbedeutend erscheinen und doch von bedeutender Wichtigkeit für die individuellen „Mikro-Welten“ sind. Wie winzig doch das Einzelne im Verhältnis zum Ganzen zu sein vermag, doch wechselt man den Blickwinkel, wächst es zu enormer Größe an.

Jeder kann seine kleine persönliche Welt vergrößern. Dazu muss er nur den Mut aufnehmen, in andere Welten vorzudringen und den frontalen Zusammenstoß zu provozieren.

/„Warum ist deine Neugierde am Leben und seinen vielen Welten mit ihren unterschiedlichen Erscheinungsformen so gering geworden? Beherrscht dich die Gewohnheit des Alltags? Du gehst einfach an mir vorbei, errichtest einen unüberwindbaren Schutzwall um deine Persönlichkeit. Kalt und frostig, bemoost von Gewohnheit und der Angst vor dem Unbekannten.“/

Umso kleiner das Land, in dem ich lebe, desto leichter ist es zu beherrschen und zu verteidigen. Die eigene Sicherheit und die Sicherheit der persönlichen Welt ist uns enorm wichtig. Dafür geben viele den Platz in der Sonne auf, nehmen es in Kauf im Schatten ihres bemoosten, verwitterten Schutzwalls dahin zu vegetieren, immer bemüht die kleinen Einschlaglöcher auszubessern, die durch Kollisionen mir angrenzenden Ländereien entstehen. „Im Schutz der Dunkelheit“ lebt es sich am besten. Jedenfalls scheint das eine nicht unwesentlich verbreitete Meinung zu sein. Doch letztendlich nagt die Dunkelheit an uns, schleicht sich heimtückisch wie ein Virus in unseren Körper, schwächt ihn, lässt uns verkümmern wie eine kleine Pflanze ohne Sonnenschein. Ein Schattenplatz kann Sicherheit bieten, jedoch nicht auf lange Dauer, denn am Ende schaden wir uns selbst. Auch wenn wir Gefahr laufen, uns ab und zu ein paar Prellungen oder einen Sonnenbrand einzufangen, sind wir ein Teil vom Ganzen und müssen somit unsere Teilaufgabe wahrnehmen, um die Einheit zu erhalten. Die Sonne scheint nicht auf die Erde, damit wir den Schatten erkennen, sondern um ihr Leben einzuhauchen. Zu leben wiederum bedeutet, sich nicht zu verstecken, sondern sich mit seiner Welt und vor allem auch den zahlreichen angrenzenden „Mikro-Welten“ zu beschäftigen auf dem oftmals beschwerlichen Weg zur Grenze der „Makro-Welt“.

/„Öffne die Augen! Sieh dich um! Erkennst du die Welt? Traue dich in sie einzutauchen, denn der Sprung ins kalte Wasser birgt nicht immer eine Erkältung, er kann auch sehr erfrischend sein!“/

 

Hallo Girouan,

Dein Text liest sich wie ein Appell an die Aufgabe statischer Lebensweisen mit der Sonne als Symbol für Dynamik und Lebendigkeit. Aber eine Geschichte ist es irgendwie nicht. Und es ist mir auch ein bißchen zu vordergründig, mir gefallen Geschichten besser, wenn man durch drüber nachdenken auf die Botschaft des Autors kommt, als solche, die mir direkt sagen, welche Erkenntnisse ich aus dem Text ziehen soll. Ich meine, im Grunde hast Du recht, man erstarrt allzu leicht in eingefahrenen Lebensweisen und wird dadurch abgestumpft bzw. unglücklich, aber die Verpackung der Message müßte meiner Ansicht nach subtiler sein.
Und im ersten Abschnitt fand ich die eine Passage nicht so glücklich:

"Gesichter und Persönlichkeiten verschwimmen bis zur Unkenntlichkeit, werden nicht wahrgenommen. Das Licht der Sonne scheint nicht immer und überall auf jeden Menschen herab,"

weil ich hier den Gedanken hatte, daß es Dir um die Ungerechtigkeit in der Welt geht, aber dann kam etwas wie "Schlag doch mal einen anderen Weg ein".

vio

 

Hi vio,
erstmal danke für die message! Der Grund, warum ich den Hintergrund der Story bereits mit eingebaut habe ist, dass ich schon allzu oft erlebt habe, dass manche Menschen zu faul sind, sich länger mir einer Geschichte und ihrer Botschaft zu befassen (das soll keine Anschuldingung an an die Leute hier sein, also bitte nicht falsch verstehen, bezieht sich auf außerhalb). Also hab ich mir gedacht, versuche es doch einmal den leuten einfacher zu machen. Als Ergenis dieses Experiments kam diese Story zustande, die sich mir den Gedanken des "Protagonisten" beschäftigt, welcher in seinem Gedankenfluss selbst auf die Lösung kommt und sie der "Welt" mitteilt.
Der Abschnitt, den du angesprochen hast, ist wirklich etwas irreleitend bzw. missverständlich... werde mir etwas besseres einfallen lassen beizeiten :).
CU

 

Hallo Girouan,

kann schon sein, daß manche zu faul sind, über eine Geschichte länger nachzudenken. Ich hab auch schon erlebt, daß ich mir lange Gedanken gemacht hatte über eine Story und mir der Autor dann auf meine Anfragen schrieb, daß er sich dabei nichts gedacht hatte. Aber das kann man ja vorher nicht einkalkulieren, weder als Leser noch als Autor, denke ich. Also ist es meiner Meinung nach besser, nicht für faule Leser schreiben.

vio

 
Zuletzt bearbeitet:

Wenn es darum geht etwas philosophisches zu schreiben, neige ich seltsamerweise ebenfalls dazu den Gedanken aufzuschreiben, anstatt eine Geschichte daraus zu machen. ;)

Wobei diese Geschichte nicht ein Teil der Philosophie ist, sondern der Soziologie. Aber wenn ich die ganzen Geschichten hier so sehe, ist dieser Einwand wohl überflüssig, weil mit diesem Forum scheinbar nicht die Philosophie gemeint ist, sondern nur pseudo-philosophisches.

„Öffne die Augen! Sieh dich um! Erkennst du die Welt? Traue dich in sie einzutauchen, denn der Sprung ins kalte Wasser birgt nicht immer eine Erkältung, er kann auch sehr erfrischend sein!“

Welche Welt soll er denn erkennen? Er kann tun was er will, er kann und wird nur seine eigene konstruierte Welt erkennen können.
Wenn ich zu jemanden anderen sowas sage, er solle die Augen aufmachen etc. weil ich der Meinung bin, er würde am Leben vorbei leben etc. Dann ist das nichts weiter als meine Interpretation seiner Existenz im Vergleich zu meiner Auffassung von meinem eigenen Leben und wie es sein soll.

Das ist genauso wie, wenn ein extravertierter Mensch einen introvertierten in einen extravertierten Verwandeln will. Der extravertierte Zeigt damit nur, dass er selbst ein Gefangener seiner eigens konstruierten Realtität ist, der die Weltsicht des introvertierten ändern will, weil er sie einfach nicht begreift und auch nicht versteht, dass dieser sie gar nicht geändert haben will - und da unsere Realität eh nur von uns konstruiert ist, bedeutet dies, wenn ich das Spiel verstanden habe, niemals versuchen werde irgendjemanden mein Denken aufzudrängen oder es zu kritisieren.
Wenn der Protagonist zum Beispiel zu dieser Erkenntnis gelangen würde, würden ihn solche Gedanken nicht mehr plagen und seine Psycho wäre auf lange sicht um einige Stabiler.

Wenn jemand mit seinem Weg zufrieden ist, warum sollte er dann zu Abwechslung mal abseits des Weges gehen? Was würde er dann da schon finden? Außer der Erkenntnis, das der wohlmöglich auch nicht besser ist.

Die all umfassende „Makro-Welt“ und ihre unvorstellbare Wirklichkeit lässt sich in unzählig viele kleine Welten einteilen, die zusammen jedoch immer ein Ganzes ergeben. Milliarden von Einzelschicksalen, die in der Masse unbedeutend erscheinen und doch von bedeutender Wichtigkeit für die individuellen „Mikro-Welten“ sind. Wie winzig doch das Einzelne im Verhältnis zum Ganzen zu sein vermag, doch wechselt man den Blickwinkel, wächst es zu enormer Größe an.

Mit einem Wort: Chaostheorie

Die Angst vor dem Unbekannten ist im übrigen eine von der Natur dem Menschen in die Wiege gelegten Eigenschaften, die ursprünglich dem überleben dienen soll und es noch immer tut.

„Im Schutz der Dunkelheit“ lebt es sich am besten.

Das Thema interessiert dich ja scheinbar. Ich kenne da einige Bücher, vielleicht kennste die ja schon.
"Verfall und ende des öffentlichen Lebens - Tyrannei der Intimität" von Richard Sennet und "Soziale Systeme" von Luckmann, ist ein Standardwerk der Soziologie. (Aber Vorsicht! Literatur dieser art verbirgt die Gefahr in sich, sowohl deinen Schreibstil zu versauen als auch deine Persönlichkeit zu verändern, wobei die sich auf jeden Fall etwas ändern wird. ;) )

Die meisten Dinge die dein Text ankreidet, kann man den Menschen kaum vorwerfen, da es sich um sehr komplexe Schutzmechanismen handelt. Im übrigen ist auch genau das Philosophie, jedenfalls was man darunter heute versteht: Wie der Verstand die Welt begreift, Erkenntnisgewinn etc


Der Grund, warum ich den Hintergrund der Story bereits mit eingebaut habe ist, dass ich schon allzu oft erlebt habe, dass manche Menschen zu faul sind, sich länger mir einer Geschichte und ihrer Botschaft zu befassen

Mal im ernst, an welchen Leser ist dein Text gerichtet? Willst du damit etwas bewirken? Vielleicht im denken des Lesers?
Weil so wie er jetzt geschrieben ist, wird sich deine Zielgruppe wohl kaum diesem Text widmen... was für meinen Text in dieser Rubrik ebenfalls gilt, der ist aus geschichtsschreiberischer Sicht Schrott.

PS: Sorry, habe ganz vergessen etwas zum Schreibstil zu sagen. Ich finde ihn zum Inhalt passend, also gut... aber von Grammatik und Rechtschreibung habe ich eher weniger Ahnung und deswegen kann ich da weniger helfen. ;)

 

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