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Sehnsucht

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13.08.2003
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Sehnsucht

Sie hörte nicht wie der Schlüssel in der Haustür ging. Um so mehr erschrak sie, als er nach ihr rief.
„Hallo Schatz, bist du zu Hause?“
„Ja, hier!“
Er ging die schmale Holztreppe nach oben, wo sich das Schlafzimmer und der Computer befand.
„Hi!“ Er gab ihr einen sanften Kuss auf die Stirn. „Sitzt du schon wieder vor diesem Kasten? Du hast wohl vor, deine Geschichten in Rekordzeit aufzuschreiben.“

Sie lächelte. Er hatte ja recht. Wenn sie nach der Arbeit vor ihm nach Hause kam, dann warf sie ihre Sachen in die Ecke und schaltete gleichzeitig den Computer an. Nicht, dass sie total wild darauf war, wie im Büro, sich wieder an die Tastatur zu setzen und Briefe zu tippen, nein, ihre eigene Geschichte hielt sie im Bann.

Was hieß Geschichte? Sie hatte es sich in den Kopf gesetzt, über ihre erste, große, schmerzhafte Liebe zu berichten. Alles aufzuschreiben, was sie noch wusste, beschäftigte und nicht in Ruhe lies. Sie hing einfach sehr an diesem Thema und dieser Person. Vielleicht gab ihr deshalb das Schreiben die Hoffnung, dass sie das Alles besser vergessen könnte. Sie wusste nicht, wie sie sonst mit diesem Thema abschließen sollte. Wenn sie schrieb, dann floss alles aus ihr heraus. Sie hoffte auch aller Schmerz und die Erinnerungen an ihn.

„An welcher Stelle bist du gerade?“ Er legte seine Arme um ihre Schultern, versuchte etwas auf dem Bildschirm lesen zu können.
Sie antwortete: „Bei der Stelle, als er für immer gegangen war und ich es vor Sehnsucht nach ihm und seinen Berührungen nicht mehr aushielt.“
„So?“ er drehte sie mit dem Stuhl zu sich um, ging in seine Knie, zu ihr nieder.
„Was vermisstest du?“

Sie lächelte ihn an, wollte es ihm erzählen, von ihren Sehnsüchten berichten, aber er unterband ihr das Wort, in dem er einen Finger auf ihre leicht geöffneten Lippen legte, sie verführerisch ansah.
„Hast du vermisst, wie er deine Lippen berührte, sie küsste?“ Er gab ihr einen sanften Kuss, sie erwiderte ihn, wurde herausfordernder.

In einer Atempause fragte er sie leise:„Hast du vermisst, wie er mit seinen Lippen an deinem Hals entlang fuhr, sanft deine Halsschlagader küsste, die dabei anfing, schneller zu schlagen?“ Er fuhr leicht mit seinen Lippen an ihrem Hals entlang, suchte ihre Pulsader, fand sie, küsste diese Stelle intensiv.

Er stand auf, nahm sie vom Stuhl mit sich, öffnete sanft ihre ersten Blusenknöpfe, glitt mit seinen Lippen tiefer, phantasierte in seinen Vorstellungen weiter.
„Hast du vermisst, wie er dir die ersten Blusenknöpfe öffnete, zärtlich mit seinen Lippen vom Hals bis zu deinem Brustansatz glitt?“ Langsam bewegte er sich mit ihr in die Richtung des Zimmers, wo das Bett stand.

„Hey!“ Sie wollte leise protestieren, bevor es zu spät war, beide die Beherrschung verlieren würden, aber er hörte nicht auf sie, war ganz in seiner Materie des Verführers vertieft, in seiner Phantasie aufgeblüht.

„Pscht... Hast du vermisst, wie er dich sanft auf den Arm nahm, um dich dann auf das Bett nieder zu legen?“ Er nahm sie hoch, küsste sie, legte sie auf das große Bett nieder, kam über sie.

Sie sah in seine Augen, sah diesen verheißungsvollen Glanz, dieser Funke der Lust, wusste, dass jeder Einwand vernünftig zu bleiben, zwecklos sein würde.

Er öffnete ihre Bluse, zog sie aus, lies ihren Spitzen-BH folgen. Sanft flüsterte er ihr dabei ins Ohr: „Hattest du Sehnsucht danach, wie er dich nach und nach anfing auszuziehen, mit der Zunge über deine Brüste glitt?“ Er tat, was er ihr zuflüsterte.

Sie seufzte, lies sich von ihm verführen und vergaß alles um sich herum. Alles, auch ihren Schmerz und die heimlichen Sehnsüchte nach ihm, ihrer ersten große Liebe.

 

Hallo Lady,

deine Geschichte finde ich mittelmäßig. Anfangs konnte ich mich gut in sie hineinversetzen und deine Protagonistin verstehen, die alles über ihre erste Liebe aufschreiben wollte. Trotzdem habe ich zum Ende hin etwas mehr erwartet. Dass sich deine Protagonistin trotz der Sehnsucht, die sie empfindet, so schnell verführen hat lassen, ging mir zu schnell.

Viele Grüße,

Michael :)

 

Hallo Michael,

bist Du sicher, daß sie sich "so schnell" hat verführen lassen?

Es könnte doch auch sein, daß die Protagonistin an IHN denkt, an ihre erste große Liebe.

Mag sein, daß sich das nicht sonderlich fair anhört, aber ich könnte mir vorstellen, daß es so gewesen ist.

Hallo lady,

ich finde Deine Geschichte absolut erfrischend geschrieben.

LG
Dorothy

 

@ Dorothy:

Deine Interpretation kann natürlich auch möglich sein, hört sich fast noch logischer an.

Dann passt dieser Satz aber vielleicht nicht ganz:

Sie seufzte, lies sich von ihm verführen und vergaß alles um sich herum
Immerhin hat die Protagonistin dann nicht alles um sich herum vergessen, sondern nur den Schmerz / die Sehnsucht, die sie für ihre erste Liebe empfindet.

Viele Grüße,

Michael :)

 

Diese Story überzeugt mich nicht. Es mag sein, daß mein eigener Erfahrungshorizont mir hier im Weg steht und die Sicht versperrt, aber ich finde keinen roten Faden, keinen faszinierenden Moment daran.
Da ist also diese Frau, die offensichtlich mit einer alten Lovestory noch nicht abgeschlossen hat, aber dennoch bereits wieder imstande war, eine neue Beziehung einzugehen. Zu ihrem großen Glück hat sie einen unglaublich verständnisvollen Lover, der sich sogar für die textmäßige Aufarbeitung der alten Liebe seiner Liebe interessiert (was an sich ja schon einen reizenden Aspekt an diesem Herrn darstellt).

An dieser Stelle schreibst du:

>> Vielleicht gab ihr deshalb das Schreiben die Hoffnung, dass sie das Alles besser vergessen könnte. Sie wusste nicht, wie sie sonst mit diesem Thema abschließen sollte. Wenn sie schrieb, dann floss alles aus ihr heraus. Sie hoffte auch aller Schmerz und die Erinnerungen an ihn. <<

Klingt noch glaubhaft und durchaus vorstellbar. Doch dann stellt sich heraus, daß der aktuelle Lover eigentlich nur mit ihr schlafen will. Und nachdem sie sooo lange versucht hat, die schreckliche Sehnsucht in ihrem Herzen nach der verlorenenen Liebe mit der Niederschrift der Geschichte zu bewältigen, poltern ein paar Pheromone aufs Spielbrett, und zack!! fort ist die Sehnsucht nach dem Alten, all der Schmerz und die Erinnerung, und begeistert wälzt sich die eben noch so vom Seelenschmerz gequälte Dame mit dem Neuen zwischen den Laken.

So schnell kann das also gehen.

Sorry, aber da komm ich echt nicht mit.


LG

Die Trainspotterin

 

@ Michael

Hallo Michael,

nach nochmaligem Durchlesen hast natürlich Du Recht, was diesen Satz anbelangt.

Man sollte ihn vielleicht insofern ändern, daß sich die Prot ihm zwar hingibt, im Augenblick "entflieht", sich jedoch gestattet, dabei an ihre erste, große Liebe zu denken."

LG
Dorothy

 

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