Sehnsucht
Sie hörte nicht wie der Schlüssel in der Haustür ging. Um so mehr erschrak sie, als er nach ihr rief.
„Hallo Schatz, bist du zu Hause?“
„Ja, hier!“
Er ging die schmale Holztreppe nach oben, wo sich das Schlafzimmer und der Computer befand.
„Hi!“ Er gab ihr einen sanften Kuss auf die Stirn. „Sitzt du schon wieder vor diesem Kasten? Du hast wohl vor, deine Geschichten in Rekordzeit aufzuschreiben.“
Sie lächelte. Er hatte ja recht. Wenn sie nach der Arbeit vor ihm nach Hause kam, dann warf sie ihre Sachen in die Ecke und schaltete gleichzeitig den Computer an. Nicht, dass sie total wild darauf war, wie im Büro, sich wieder an die Tastatur zu setzen und Briefe zu tippen, nein, ihre eigene Geschichte hielt sie im Bann.
Was hieß Geschichte? Sie hatte es sich in den Kopf gesetzt, über ihre erste, große, schmerzhafte Liebe zu berichten. Alles aufzuschreiben, was sie noch wusste, beschäftigte und nicht in Ruhe lies. Sie hing einfach sehr an diesem Thema und dieser Person. Vielleicht gab ihr deshalb das Schreiben die Hoffnung, dass sie das Alles besser vergessen könnte. Sie wusste nicht, wie sie sonst mit diesem Thema abschließen sollte. Wenn sie schrieb, dann floss alles aus ihr heraus. Sie hoffte auch aller Schmerz und die Erinnerungen an ihn.
„An welcher Stelle bist du gerade?“ Er legte seine Arme um ihre Schultern, versuchte etwas auf dem Bildschirm lesen zu können.
Sie antwortete: „Bei der Stelle, als er für immer gegangen war und ich es vor Sehnsucht nach ihm und seinen Berührungen nicht mehr aushielt.“
„So?“ er drehte sie mit dem Stuhl zu sich um, ging in seine Knie, zu ihr nieder.
„Was vermisstest du?“
Sie lächelte ihn an, wollte es ihm erzählen, von ihren Sehnsüchten berichten, aber er unterband ihr das Wort, in dem er einen Finger auf ihre leicht geöffneten Lippen legte, sie verführerisch ansah.
„Hast du vermisst, wie er deine Lippen berührte, sie küsste?“ Er gab ihr einen sanften Kuss, sie erwiderte ihn, wurde herausfordernder.
In einer Atempause fragte er sie leise:„Hast du vermisst, wie er mit seinen Lippen an deinem Hals entlang fuhr, sanft deine Halsschlagader küsste, die dabei anfing, schneller zu schlagen?“ Er fuhr leicht mit seinen Lippen an ihrem Hals entlang, suchte ihre Pulsader, fand sie, küsste diese Stelle intensiv.
Er stand auf, nahm sie vom Stuhl mit sich, öffnete sanft ihre ersten Blusenknöpfe, glitt mit seinen Lippen tiefer, phantasierte in seinen Vorstellungen weiter.
„Hast du vermisst, wie er dir die ersten Blusenknöpfe öffnete, zärtlich mit seinen Lippen vom Hals bis zu deinem Brustansatz glitt?“ Langsam bewegte er sich mit ihr in die Richtung des Zimmers, wo das Bett stand.
„Hey!“ Sie wollte leise protestieren, bevor es zu spät war, beide die Beherrschung verlieren würden, aber er hörte nicht auf sie, war ganz in seiner Materie des Verführers vertieft, in seiner Phantasie aufgeblüht.
„Pscht... Hast du vermisst, wie er dich sanft auf den Arm nahm, um dich dann auf das Bett nieder zu legen?“ Er nahm sie hoch, küsste sie, legte sie auf das große Bett nieder, kam über sie.
Sie sah in seine Augen, sah diesen verheißungsvollen Glanz, dieser Funke der Lust, wusste, dass jeder Einwand vernünftig zu bleiben, zwecklos sein würde.
Er öffnete ihre Bluse, zog sie aus, lies ihren Spitzen-BH folgen. Sanft flüsterte er ihr dabei ins Ohr: „Hattest du Sehnsucht danach, wie er dich nach und nach anfing auszuziehen, mit der Zunge über deine Brüste glitt?“ Er tat, was er ihr zuflüsterte.
Sie seufzte, lies sich von ihm verführen und vergaß alles um sich herum. Alles, auch ihren Schmerz und die heimlichen Sehnsüchte nach ihm, ihrer ersten große Liebe.