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Thema des Monats Seemannsgarn

Seniors
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02.02.2005
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Seemannsgarn

Der alte Heinrich tritt aus seiner Kate und schlurft eine kleine Anhöhe hinauf zu einer einsamen Bank, von der aus er einen weiten Blick über das Meer hat.
Kaum hat er sich niedergelassen, um die letzten warmen Sonnenstrahlen der Oktobersonne zu genießen, kommt eine Horde Kinder aus der Ortschaft auf ihn zu gerannt.
„Opa Heinrich! Opa Heinrich! Erzähl uns eine Geschichte!“, ruft der Kleinste von ihnen ganz außer Atem.
Flugs lassen sich die Mädchen und Jungen vor dem alten Mann im Gras nieder und sehen ihn erwartungsvoll an.
Dieser schmunzelt, pafft noch einmal genüsslich an seiner Pfeife und beginnt mit seiner Erzählung:

Es war vor vielen, vielen Jahren. Damals war ich kaum älter als ihr, als mich mein Vater aufforderte, auf einem der Kutter im Hafen anzuheuern. Zwar liebte ich die See und hielt mich fast Tag für Tag am Kai auf, wo ich das rege Treiben auf den Schiffen beobachtete. Ich war so von der Idee besessen, mit einem dieser Dampfer die Welt zu umsegeln, dass ich meinem Vater dauernd damit in den Ohren lag.
So kam es, dass er eines Tages meinem Drängen nachgab und ich bei Kapitän Beerwulf als Leichtmatrose auf der ‚Poseidon’ anheuerte.
Unsere erste Fahrt führte uns gleich in gefährliches Gewässer. Am Abend vorher hatte einer der Matrosen erzählt, dass in letzter Zeit auf dieser Route mehrere Boote verschwunden waren. Niemand konnte sagen, was mit ihnen geschehen war, denn keines der Besatzungsmitglieder erreichte je wieder festen Boden. Sie blieben auf ewig verschollen.
Käpt’n Beerwulf hatte kostbare Ladung zu transportieren und war daher sehr nervös. Er wollte möglichst schnell diesen Bereich der See verlassen. Doch es fehlte der Wind. Der Dreimaster schipperte langsam auf dem Wasser dahin, ohne richtig Fahrt zu gewinnen.

Es dauerte noch eine ganze Weile, bis der Wind endlich auffrischte und sich am Horizont dunkle Gewitterwolken auftürmten.
„Ein Unwetter kommt auf uns zu!“, rief ich vom Krähennest, dem Ausguck auf dem höchsten Mast, herunter.
Im nächsten Moment war ein Gewimmel auf dem Schiff. Aber jeder der Männer wusste, was er zu tun hatte, um die ‚Poseidon’ vor einem kräftigen Sturm zu schützen.
Keine Minute zu früh. Binnen kurzer Zeit begann sich das Wasser in riesige, vom Wind aufgepeitschte Wellen zu verwandeln. Jetzt hieß es für uns die Segel einholen, Taue befestigen und vor allem uns selbst gegen die aufbrausende Gischt zu schützen.

Als der Wind schon etwas am Abflauen war, sichtete ich ein weiteres Schiff, das mit gehisster SOS-Flagge unkontrolliert auf den Wellen auf und ab tanzte. Aber sonst war von der Besatzung nichts zu sehen.
„Schiff backbord voraus!“, schrie ich gegen den tosenden Sturm an.
Eilig übernahm der Kapitän das Ruder und nahm Kurs auf den herrenlos treibenden Zweimaster. Es war schwierig auf gleiche Höhe mit dem hin und her schwankenden Boot zu kommen. Schließlich gelang es die Enterhaken zu werfen und die ersten Matrosen, angeführt vom Käpt'n, kletterten an Bord.
Keine Menschenseele ließ sich blicken. Alles war pikobello aufgeräumt und festgezurrt.
„Es sieht aus, wie ein Geisterschiff“, flüsterte ich.
„Geh bitte zurück auf die ‚Poseidon’, mein Junge. Ich will nicht, dass dir etwas passiert oder du dich ansteckst, falls die Mannschaft von der Pest dahingerafft wurde.“
Murrend gehorchte ich und trat den Rückweg an.

Ich beobachtete von unserem Segler aus, wie Beerwulf gerade die Tür zur Kombüse des fremden Schiffes öffnen wollte, als sich ein lautes Geschrei erhob. Sämtliche Luken öffneten sich und jede Menge Männer stürmten an Deck. Sie sahen zum Fürchten aus. Ihre Gesichter waren von dichten, langen Bärten bewachsen. Teilweise fehlten ihnen ein Arm oder ein Bein. Wie wild fuchtelten sie mit Krummsäbel und Musketen. Jeder der von der Besatzung in ihre Nähe kam, wurde angegriffen und niedergemetzelt.
Blitzschnell versuchten unsere Matrosen, die zurückgeblieben waren, die Enterhaken vom feindlichen Schiff zu lösen, während wir anderen das Hauptsegel setzten. Der Segler drehte sich in den Wind und bevor die Seeräuber erneut entern konnten, nahmen wir Fahrt auf und verschwanden rechtzeitig, ohne dass die gesamte Mannschaft getötet worden war.

Nach zwei Tagen erreichten wir endlich den Bestimmungshafen. Überglücklich, mit dem Leben davongekommen zu sein, gingen die Matrosen in die nächste Kneipe.
Ich schloss mich ihnen an, obwohl ich an Schnaps und Bier keinerlei Interesse hatte. Ich wollte nur dabei sein, wenn sie heute das Rätsel um die verschwundenen Schiffe der letzten Monate lüften würden.

Während die Besatzung lauthals von unserem Abenteuer berichteten, beobachtete ich einen Mann, der an einem Tischchen in der Ecke des Schankraumes saß. Er hörte zwar aufmerksam zu, sagte aber kein Wort. Seine Augen waren nicht zu erkennen, da er seinen Hut tief ins Gesicht gezogen hatte. Doch sein Gewand ließ darauf schließen, dass er den Rang eines Offiziers bekleidete.
Als die Matrosen schon Mengen von Alkohol getrunken hatten und anfingen heftig Seemannsgarn zu spinnen, zahlte der Fremde seine Zeche, erhob sich und verließ die Kneipe.
Neugierig geworden lief ich ihm nach. Immer darauf bedacht, nicht entdeckt zu werden, folgte ich ihm ins Hafenviertel, wo er den Dreimaster ‚Dämon’ betrat, der hier vor Anker lag.
Was hatte der geheimnisvolle Mann vor? Um das herauszubekommen, musste ich ebenfalls auf das Schiff. Behutsam, um ja keine Geräusche zu machen, schlich ich mich an Deck und versteckte mich unter der Plane des Beibootes.
Keine Minute zu früh, denn schon betrat der Mann die Brücke. Wie von Geisterhand lösten sich die Leinen. Trotz Windstille blähten sich die Segel plötzlich auf und das Segelschiff schoss in die Nacht hinaus.
In welches Abenteuer war ich da nur hineingeraten.

Es kam mir wie Stunden vor, als ich merkte, dass das Schiff langsamer wurde. Vorsichtig schaute ich unter der Abdeckung hervor und bemerkte, dass die Segel eingeholt waren. Kein Mensch weit und breit an Deck. Ging es hier mit rechten Dingen zu? Ein einziger Mensch, der ein solch riesiges Schiff manövrierte?
‚Unmöglich’, dachte ich und kletterte aus meinem Versteck hervor. Langsam verspürte ich Hunger, denn es war schon lange her, seit ich etwas gegessen hatte. Da der Kapitän nirgends zu sehen war, begab ich mich unter Deck auf die Suche nach etwas Essbarem.
Ich steuerte gerade auf die Kombüse zu, als mich ein Geräusch zusammenschrecken ließ. Schnell öffnete ich die nächst beste Tür und schlüpfte in den Raum. Hier war es dunkel und es roch modrig. Ein schwaches Licht fiel durch das verschmutzte Bullauge. Ich schaute mich um. Überall hingen Spinnweben von der Decke. Der kleine Tisch und der einzige Stuhl, der nur noch drei Beine hatte, waren mit einer dicken Staubschicht bedeckt. Hierher hatte sich schon lange kein Mensch mehr verirrt.
Plötzlich schrie ich auf. Etwas Ekeliges krabbelte an meinen Beinen hinauf. Angewidert stampfte ich mit den Füßen auf, um es abzuschütteln. Ich schlug heftig mit den Armen, um weiteres Getier von mir fern zu halten. Dabei kam ich dem Stuhl zu nahe. Dieser begann zu wackeln und knallte mit einem lauten Schlag auf die Holzplanken auf.
Danach herrschte Stille. Ich wagte kaum zu atmen. Hatte der geheimnisvolle Fremde den Lärm gehört? Was würde er tun, wenn er mich hier fände?
Sekunden später traten schwere Stiefel die Türe ein.
„Los, raus mit dir, du Lümmel!“, befahl eine raue tiefe Stimme. Im Schein einer Kerze, die der Mann mitgebracht hatte, konnte ich zum ersten Mal sein Gesicht sehen und ich erschrak.
So eine Furcht erregende Visage hatte ich noch nie gesehen. Tief schwarze Augen blitzten mich an, die von dicken, buschigen Brauen eingerahmt waren. Von der linken Stirnseite zog sich eine blutrot leuchtende Narbe über die Wange bis hinunter zum Kinn. Das ehemals dunkle Haar war mit weißen Strähnen durchzogen, die ihm fettig an der Kopfseite herunter hingen.
„Wenn du mich lange genug angestarrt hast, dann kannst du mir endlich sagen, was du hier zu suchen hast!“, herrschte mich der Unheimliche an.
„Ich… ich wollte nur…..“ Mehr brachte ich nicht hervor.
Dann fasste er mit eisernem Griff meinen Arm und zerrt mich an Deck. Es war inzwischen Nacht geworden und der Mond tauchte das Schiff in ein gespenstiges Licht.
Ich schlotterte am ganzen Leib und daran war nicht nur die kühle Luft Schuld. Langsam kroch die Angst immer weiter an mir hoch.
„Wer seid Ihr?“, brachte ich gerade noch hervor, bevor meine Beine wegsackten und ich auf einen Bündel Säcke plumpste.
Der Fremde schaute mich erstaunt an und brach in lautes Gelächter aus. „Das weißt du nicht, du Bürschchen?“
Als ich den Kopf schüttelte und dabei meine Zähne aneinander schlugen, hatte sich der Kapitän wieder beruhigt und sagte: „Hast du noch nie etwas vom Klabautermann gehört?“
Jetzt war ich derjenige, der verdutzt dreinschaute. „Der Klabautermann? Den gibt es wirklich?“
„Was dachtest du denn, mein Kleiner.“ Freundschaftlich schlug mir der Mann auf die Schulter.
„Und was macht Ihr hier draußen?“
„Die Matrosen haben in der Kneipe von dem Überfall auf euer Schiff erzählt. Wie die ganze Sache von statten ging. Das hat mich auf die Idee gebracht, den Piraten das Handwerk zu legen. Endlich habe ich die Gelegenheit, den Seeräuberhäuptling zu schnappen. Vor einigen Monaten hatte ich mich mit ihm unterhalten. Dabei war mir der Vorschlag entschlüpft, ob es nicht machbar wäre, bei Sturm eine Seenot vorzutäuschen? Die Mannschaft müsse sich dann unter Deck verbergen und wenn die Rettung eintraf, könnte man dann selbst das andere Schiff überfallen. Das ganze war nur Theorie. Doch dass dieser Gauner es in die Wirklichkeit umsetzen würde, das hatte ich nicht gedacht. Nun wird es Zeit, mit ihm abzurechnen und mir meinen Anteil an der Beute zu holen.“
„Und Ihr glaubt, das gelingt Euch ganz allein? Ihr wisst wohl nicht, wie stark die Mannschaft des Piratenschiffes ist. Ich habe es am eigenen Leib erlebt und musste zusehen, wie sie Kapitän Beerwulf und den größten Teil der Mannschaft niedergemetzelt haben. Wenn Ihr auch der Klabautermann seid, so werdet Ihr doch so Eure Schwierigkeiten haben.“
„Das lass mal meine Sorge sein. Und nun komm. Du musst hungrig sein, nach der langen Zeit, die du schon an Bord verbracht hast.“
So ging ich mit dem berüchtigten Klabautermann nach unten in die Kombüse, wo er mir ein köstliches Mahl zubereitete.

Wie ich später erfahren konnte, planten in der Zwischenzeit die Seeräuber einen erneuten Überfall. Das Wetter hatte umgeschlagen. Aus dem leichten, warmen Südwind wurde ein eisiger Sturm, der von Osten her aufzog. Das ideale Wetter eine Seenot vorzutäuschen.
Auch der Klabautermann rechnet damit. Ganz allein steuerte er sein Schiff. Er brauchte keine Mannschaft. Wie durch Geisterhand bewegte sich die ‚Dämon’ durch die höher werdenden Wellen.

Es dauerte nicht lang, da sahen wir am Horizont einen Zweimaster auftauchen. Der Sturm wurde stärker und die Gischt peitschte den Matrosen ins Gesicht. Die SOS-Flagge wurde gehisst und gleich darauf war die Mannschaft von Deck verschwunden.
„Der verwendet ja immer noch den gleichen Trick.“ Heimlich lächelte der Klabautermann. „Na warte, dir wird noch Hören und Sehen vergehen, wenn der Spektakel hier beginnt. Am besten, du verschwindest jetzt nach unten, damit dir nichts passiert“, sagte er zu mir.
Ich tat, wie er mir befohlen hatte und schaute aus einem der Bullaugen hinaus.
Langsam steuerte er unser Boot auf das Piratenschiff zu, legte längsseits an und kletterte hinüber. Kaum hatte er das Deck betreten, als die Freibeuter hervorkamen, etwas stutzten, weil der Retter nur allein gekommen war und sich dann brüllend auf ihn stürzten.

Und was jetzt kommt, liebe Kinder, das werdet ihr mir nicht glauben. Wie aus dem Nichts tauchten dutzende von Matrosen an Deck unseres Schiffes auf, bewaffnet mit Schwertern und Krummsäbeln. Ich traute meinen Augen nicht, als ich unter ihnen die getöteten Matrosen der ‚Poseidon’ erkannte. Ihre Seelen waren wieder in menschliche Körper geschlüpft, um sich an ihrem Mörder zu rächen. Mit lautem Geschrei stürzten sie sich auf die Piraten und metzelten sie nieder.
Der ganze Spuk dauerte nur wenige Minuten. Dann war die geisterhafte Mannschaft verschwunden und die Seeräuber tot.
Vorsichtig kroch ich aus meinem Versteck nach oben. Die ‚Dämon’ war menschenleer. Am Steuer des anderen Schiffes stand der Klabautermann. Gerade wollte ich zu ihm hinüberklettern, als der Anführer der Seeräuber neben ihn trat. Schnell duckte ich mich hinter die Reling. Von hier konnte ich verstehen, was die beiden redeten.
„W… was ist hier los? W… wer seid Ihr?“, fragte der Pirat ganz verdutzt.
„Ihr kennt mich nicht mehr? Vor nicht allzu langer Zeit habt Ihr mit mir in einer Bar gezecht und dabei den Plan für die Überfälle erhalten.“
„Ihr seid das?“
„Ja, ich bin es.“
„Und was wollt Ihr von mir? Ich habe weder Gold noch Edelsteine. Alles was ich habe ist mein nacktes Leben und das meiner Leute. Wo sind die überhaupt?“ Der Häuptling schaute sich um und stellte fest, dass außer dem Fremden und ihm keine Menschenseele zu sehen war.
„Es ist niemand da, Seeräuber. Und wenn du kein Geld hast, dann gibst du mir halt dein Leben.“
„Wer seid Ihr, dass Ihr so etwas fordern könnt?“
„Ich bin der Klabautermann! Und ab heute gehörst du mir. Du schuldest mir mehr als dein Leben wert ist. Aber, sei es. Zur Strafe wirst du nie wieder festen Boden unter den Füßen spüren.“

Und so geschah es. Gesehen hat ihn keiner mehr. Nur ab und zu erzählen Seeleute auch heute noch, dass ihnen ein Zweimaster begegnet sei, der wie durch Geisterhand übers Wasser fuhr und an dessen Reling ein wild aussehender Mann stand.

„Und wie bist du wieder nach Hause gekommen, Opa Heinrich?“, fragt einer der kleinen Zuhörer.
„Ach, weißt du. Ich war so erschöpft von dem ganzen Abenteuer, dass ich an Deck eingeschlafen war. Als ich wieder zu mir kam, lag ich friedlich zu Hause in meinem Bett. So, und ihr geht jetzt auch heim zu euren Eltern, denn die werden euch schon vermissen.“
Nachdem die Kinder den alten Heinrich verlassen haben, sitzt dieser noch eine Weile auf der Bank und sieht die Sonne am Horizont verschwinden. Danach geht auch er zurück in seine Kate und freut sich schon auf die nächste Seeräubergeschichte, die er den Kleinen erzählen würde.

 

Hallo zusammen,

ich habe die Geschichte "Das Rätsel um die verschwundenen Schiffe" noch einmal etwas anders geschrieben und zwar aus der Perspektive des kleinen Matrosen Heinrich.
Die alte Geschichte habe ich nicht gelöscht, obwohl ich einige Passagen wortwörtlich übernommen habe.
Ich überlasse es euch, zu entscheiden, ob ich beide Geschichten drinnen lassen kann oder eine gelöscht werden muss.

Übrigens, diese Geschichte könnte auch unter das neue Thema "Gruselgeschichten" passen.

Bin schon gespannt, ob diese Version besser ankommt, als die etwas märchenhafte.

Viele Grüße
bambu

 

HI bambu,

mir hat auch diese Version gut gefallen, vor allem fand ich sie recht spannend. Ich kenn mich ja mit der Schiffahrt nicht aus ... aber mir hat es soweit gut gefallen. Ein bisschen schade, dass der Rahmen (Heinrich erzählt den Kindern) ein bisschen plump wirkt - er ist mE zu wenig mit der eigentlichen Geschichte verknüpft.
Details:

Dieser schmunzelt, pafft noch einmal genüsslich an seiner Pfeife und beginnt mit seiner Erzählung, die wahr aber auch gelogen sein kann:
würde den Zusatz wahr oder gelogen weglassen

Zwar liebte ich die See und hielt mich fast Tag für Tag am Kai auf, wo ich das rege Treiben auf den Schiffen beobachtete, doch konnte ich mir keineswegs vorstellen, mit einem dieser Dampfer vielleicht einmal die Welt zu umsegeln.
hm... warum hat er sich das nie vorgestellt? und warum nimmt er es dann umgekehrt so locker, dass er eben dazu ausgeschickt wird? Hier vermisse ich Emotionen ...

denn keiner der Besatzungsmitglieder erreichte je wieder festen Boden.
keines der Besatzungsmitglieder

„Alle Mann an Deck!“, rief ich vom Krähennest, dem Ausguck auf dem höchsten Mast, herunter.
warum ruft das er, als junger, neuer Leichtmatrose? Sollte sowas nicht eher der Kapitän rufen?

Binnen kurzer Zeit begann sich das Wasser in riesige vom Wind aufgepeitschte Wellen zu verwandeln.
riesige, vom

Blitzschnell versuchten unsere Matrosen, die zurückgeblieben waren, die Enterhaken vom feindlichen Schiff zu lösen, während wir anderen das Hauptsegel setzten. Der Segler drehte sich in den Wind und bevor die Seeräuber erneut entern konnten, nahmen wir Fahrt auf und verschwanden rechtzeitig, ohne dass die gesamte Mannschaft getötet worden war
auch hier vermisse ich ein bisschen Emotionen. Es ist eine Kindergeschichte und soll kein Gemetzel von 5 Seiten sein, um Gottes Willen. Aber ein bisschen Gefühle/Beschreibung fände ich hier schon gut. Wie gehts dem Jungen damit?

Nach zwei Tage erreichten wir endlich den Bestimmungshafen.
Tagen

Hat der Junge keine Angst auf dem fremden Schiff? Auch an der Stelle fehlt mir ein bisschen die Emotion.

„Wenn du mich lange genug angestarrt hast, dann kannst du mir endlich sagen, was du hier zu suchen hast!“, herrschte ihn der Unheimliche an.
mich

Der Sturm wurde stärker und die Gischt peitschte den Matrosen ins Gesicht. Die SOS-Flagge wurde gehisst und gleich darauf war die Mannschaft von Deck verschwunden.
sind sie schon so nahe dran, als der Sturm stärker wird, dass sie das sehen können?

Danach geht auch er zurück in seine Kate und freut sich schon auf die nächste Seeräubergeschichte, die er den Kids erzählen würde.
"Kids" ist ein Ausdruck, den ich als irgendwie unpassend empfinde ...

schöne Grüße
Anne

 

Hallo Anne,

freut mich, dass dir auch diese Geschichte gefallen hat. Ich habe mir die Kritik von al-dente etwas zu Herzen genommen und die Handlung aus der Ich-Perspektive erzählt, was ich übrigens sehr selten tue.
Ja, der Rahmen, dass es da einen alten Mann gibt, der den Kindern Seemannsgeschichten erzählt, fand ich auch nicht so prikelnd. Meinst du, ich sollte lieber gleich in die Handlung hineinspringen, garnichts von einem Geschichtenerzähler erwähnen? Wäre vielleicht besser, oder?

Ansonsten danke ich dir für deine Anmerkungen. Werde sie in Kürze berichtigen.

Viele Grüße
bambu

 

Hallo bambu,

ich habe Deine Geschichte gern gelesen. Allerdings ist sie schon ein wenig blutrünstig, jedenfalls für die Kategorie "Kinder"... Na schön, das erweitert meinen Spielraum für zukünftige Halloweengeschichten. :baddevil:

Und bestimmt wollen viele Kinder beim Vorlesen sofort wissen, was "leichte Mädchen" sind. :)

Ein paar kleinere Anmerkungen: Gibt es tatsächlich so etwas wie die SOS-Flagge? Ich war zwar mal Funker bei der Marine, aber mit Signalflaggen kenne ich mich nicht so aus. :hmm:

die ersten Matrosen, angeführt vom Käp’tän, kletterten an Bord
Käpt'n
ohne dass die gesamte Mannschaft getötet worden war
Am Ende fehlt ein Punkt.
Als die Matronen schon Mengen von Alkohol getrunken hatten
Hier soll es wohl "Matrosen" heißen. :lol:

Schöne Grüße
Roy

 

Hallo Roy Spitzke,

freut mich, dass dir die Geschichte gefallen hat.
Wegen der SOS-Flagge bin ich etwas überfragt. Bin einfach davon ausgegangen, dass es so etwas auch geben könnte. Vielleicht kann man es als "Fantasie" des Autors sehen?
Die anderen Patzer werde ich noch ausbessern und vor allem aus den Matronen endlich die Matrosen machen. *smile*

Danke fürs Lesen und Kommentieren.

Viele Grüße
bambu

 

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