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- 21.01.2021
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Seelen
Ich heiße Camille, bin 19 Jahre alt und jetzt seit knapp drei Monaten mit meinem Freund Collin, ebenfalls 19, zusammen. Collin hat eine schreckliche Vergangenheit, weil er als Kind und Teenager keine wirklich guten familiären Beziehungen hatte. Seine Mutter starb bei seiner Geburt und seitdem machte sein Vater Phil ihm Vorwürfe, er sei an allem Schuld. Aufgrund des Todes von Collins Mutter ist sein Vater in eine Alkoholsucht hineingerutscht. Dadurch wurde sein Verhalten gegenüber Collin nur noch schlimmer, bis zur häusliche Gewalt. Phil redete nicht viel mit Collin und wenn doch, dann schrie er ihn meistens nur an. Er machte ihn ständig für den Tod seiner Frau verantwortlich und kümmerte sich weder um ihn, noch machte er den Anschein sich auch nur annähernd für Collins Leben zu interessieren. Zudem schlug Phil ihn, wenn er ihm widersprach oder nicht auf ihn hörte. Somit hatte Collin schlichtweg eine weniger vorteilhafte Erziehung genossen. Er zog sich immer mehr zurück und hatte keine wirklichen sozialen Kontakte. Auch seine nächsten Verwandten wohnen rund fünf Stunden entfernt, weshalb er auch keine anderen Bezugspersonen während seiner Jugend hatte. Collin war stets auf sich allein gestellt. Dadurch, dass er keine Zuneigung von seinem Vater erhalten hatte, war er oftmals kalt und emotionslos. Sein Vater Phil und er gerieten häufig aneinander, weshalb Collin auch streitsüchtig war. Trotzdem ist Collin eine gute Seele. Er kümmerte sich stets um seinen Vater und machte den Haushalt. Phil wurde immer deprimierter. Durch das ständige Einreden des Vaters auf Collin, er sei Schuld am Tod seiner Mutter, begann sich Collin irgendwann selbst Vorwürfe zu machen, obwohl das ja eigentlich totaler Quatsch ist. Phil vernachlässigte nicht nur seinen Sohn, sondern auch sich selbst. Er war lustlos, wurde depressiv und trank nur noch, ein Bier nach dem nächsten. Er machte nichts mehr, weshalb das Zusammenleben mit Phil für Collin immer schwieriger wurde. Es gab Collin den Rest, dass sein Vater, NEIN sogar sein ganzes Leben, einem Messileben glich. Somit entfernte sich Collin immer mehr von ihm und schaffte es eine Therapie zu beginnen. Durch die Therapie lernten wir uns kennen, da ich die Praktikantin des Therapeuten war. Ich machte während meiner Ferien dort ein Praktikum, weil ich später Therapeutin werden wollte. Mich fasziniert die Psyche der Menschen und ich setze mich gerne damit auseinander. Zur Therapie trafen wir uns einmal die Woche in einem mit hellen lichtdurchfluteten Raum, wo wir uns gegenüber saßen. Der Therapeut band mich in Collins Therapie mit ein. Collin ließ mich an seinen Gedanken und schrecklichen familiären Umständen, seinen Emotionen und Ängsten teilhaben. Beispielsweise, dass er in seinen Träumen von seinen Eltern heimgesucht wird, weil er für den angeblichen Tod seiner Mutter verantwortlich sei. Er hatte Angst, auch noch seinen Vater durch dessen Alkoholsucht zu verlieren. Trotz, dass sie eine eher weniger gute Beziehung zueinander hatten, war ihm sein Vater wichtig. Collins Situation nahm mich sehr mit. Sein Vater Phil hatte Collin so sehr die Schuld am Tod seiner Frau eingeredet, dass er traumatisiert war. Durch die Therapie lernten wir einander immer besser kennen. Ich teilte ähnliche Kindheitserinnerungen wie Collin. Meine Mutter hatte früher durch den Tod ihrer Schwester einen vergleichbaren Verlust, wie Collins Vater mit seiner Frau, erlitten. Deswegen hatte ich ebenfalls eine schwierige Kindheit gehabt. Meine Mutter hatte mich durch den Verlust ihrer Schwester vernachlässigt. Sie hat sich immer mehr von mir zurückgezogen und nur noch in ihrer eigenen Welt gelebt. Als sich ihr Zustand immer mehr verschlechterte, hatte ich meine Mutter dazu ermutigt, eine Therapie zu beginnen. Durch die Therapie konnte sie schließlich den Tod ihrer Schwester besser verarbeiten. Heute ist sie Psychologin. Somit teilen Collin und ich eine ähnliche Kindheit und können die Gefühle des anderen gut nachempfinden. Wir verstanden uns gut, lachten viel zusammen und wurden schließlich ein Paar. Während der bereits vergangenen Jahre lernte Collin mit seinem Kindheitstrauma und dem unmenschlichen Verhalten seines Vaters gegenüber ihm umzugehen und zu verstehen, dass er sich nicht die Schuld für den Tod seiner Mutter geben darf. Durch die Therapie und dadurch, dass Collin und ich mittlerweile zusammengezogen sind, geht es ihm besser. Manchmal hat er nachts, trotz der Therapie, immer noch grausame Visionen, dass ihn seine Eltern heimsuchen aufgrund des Todes seiner Mutter. Es ist so schlimm, dass er während des Schlafens heftig zusammenzuckt und oftmals schreit: „Nein! Nein! Nein! Lass mich in Ruhe! Ich kann nichts dafür! Was willst du von mir?!“ und anschließend Schweiß gebadet aufwacht. Behutsam sage ich ihm immer wieder, alles sei gut und er könne nichts für seine verstorbene Mutter und das Verhalten seines Vaters, da Phil nur jemanden suche, dem er die Schuld zuschieben könne, weil er den Tod seiner Frau nie verkraftet habe. Dennoch ist Collin stets verunsichert und wird das Gefühl nicht los, einen Fehler begangen zu haben und für die jetzige Situation und seine brüchigen Familienverhältnisse verantwortlich zu sein. Deshalb kommt er zu dem Entschluss, die Beziehung zu seinem Vater kitten zu wollen.
Kurze Zeit später standen wir vor dem Haus von Collins Vater. Als wir an der Tür klopften, hörten wir ungeheuerliches Scheppern von Glasflaschen, das uns zusammenzucken ließ, wahrscheinlich Unmengen an Bier- und Schnapsflaschen. Völlig neben der Spur öffnete uns Collins Vater die Tür, grinste uns verdattert und etwas trunkend an: „Ach Sohn, dass du dich hier nochmal blicken lässt, hätte ich nicht gedacht. Was zur Hölle habt ihr hier verloren?!“ Collin war verunsichert: „Ja, auch schön dich zu sehen Vater... ich bin nur hier, weil ich dir
vorschlagen wollte eine Therapie zu beginnen, um deinen Alkoholkonsum zu kompensieren und um dir klar zu machen, dass du dir endlich mal Hilfe suchen solltest, um den Tod von Mama besser verarbeiten zu können. Denn deinen Frust versuchen wegzutrinken, ist keine Lösung. Damit zerstörst du dich nur selbst, noch bringt es dir Mama zurück. Ich mache mir langsam Sorgen, denn so kannst du hier nicht weiterleben! Ich möchte dich zurück, meinen Vater!“ Sein Vater schrie aufgebracht: „Das kommt nicht in Frage! Was glaubst du, wer du bist?! DU, MIR Vorschriften machen?! Pah!“. Phil knallte uns die Tür ohne ein weiteres Wort vor der Nase zu. Ich schaute meinen Freund an und meinte, meine Mutter könne ihm einen Besuch abstatten, da sie Psychologin ist und vielleicht ginge Phil dann darauf ein, wenn er mit der Situation konfrontiert werden würde. Collin stimmte mir zu. Also besuchte meine Mutter Phil und konnte ihn überzeugen, eine Alkoholtherapie anzufangen. Dadurch verbesserte sich schon bald Phils Zustand. Er kam schnell von seinem hohen Alkoholkonsum los und wurde aktiver, begann wieder zu arbeiten und sich um den Haushalt zu kümmern. Ein paar Wochen später bekamen wir einen Anruf von Collin ́s Vater: „Hallo Camille, ich wollte mich für mein Verhalten letztens entschuldigen. Deine Mutter hat mir in letzter Zeit wirklich geholfen, danke!“ Ich war verwirrt und antwortete überrascht: „Gerne Phil!“ In nächster Zeit besserte sich das Verhältnis zwischen Collin und seinem Vater. Sie stritten sich weniger, unternahmen wieder etwas zusammen und redeten mehr miteinander.
Schließlich ging das Jahr zu Ende und der Silvesterabend stand bevor. Collin und sein Vater haben das Ritual, die verstorbene Mutter an Feiertagen, Geburtstagen und dem Todestag in ihr Leben zu lassen, um sich als eine vollständige Familie zu fühlen und weil beide nicht mit dem Tod abschließen können. So also auch an diesem Silvesterabend. Collin und ich trafen gegen 16 Uhr bei Phil ein. Wir aßen zusammen und hatten einen schönen Abend. Dann begann Collins Vater Phil von seiner Therapie zu erzählen. Dies jedoch leicht angeschwipst, wahrscheinlich weil er seit langem mal wieder ein Gläschen Alkohol zu sich nahm: „Camille, deine Mutter hat mich gut unterstützt während meiner Alkoholtherapie. Sie verschrieb mir Beruhigungsmittel, damit ich weniger nervös wurde, als ich keinen Alkohol trinken durfte und um mich von dem Tod meiner Frau abzulenken.“ Doch dann wurde der Blick von Collin ́s Vater plötzlich düster und angespannt, was mich beunruhigte und erschauern ließ: „Ich kenne deine Mutter von früher, Camille, und du, bist meine Tochter“ Ich starrte Phil nur ungläubig an und brachte keinen Ton heraus, so sehr schockierte es mich. Auch Collin zuckte kurz zusammen, sprang dann aber auf und schrie: „Das kann nicht sein! Nein! Das glaube ich nicht?! Camille und ich Halbgeschwister?!“ Collin nahm meine Hand und rannte mit mir raus in den Wald, um Abstand zu seinem Vater zu haben und sich mit mir über die Situation bewusst zu werden.
Währenddessen war Phil mit der Situation, dass ich seine Tochter bin und dass das Ritual von Collin und ihm nun nicht stattfinden konnte, weil wir aus Fassungslosigkeit, dass wir eine Familie sind, ohne ein weiteres Wort gegangen waren, überfordert. Phil wurde immer nervöser und hektischer. Aufgrund dessen wollte er sein Beruhigungsmittel von meiner Mutter zu sich nehmen, um sich dem Geschehen entziehen zu können. Allerdings stellte sich heraus, dass dieses aufgebraucht war.
Mittlerweile war es stockdunkel. Collin und ich gingen ein Stück schweigend nebeneinander spazieren. Wir konnten es beide nicht fassen. Schließlich näherten wir uns einem Fluss, dessen starke Strömung man schon von Weitem hörte. Am Ufer entdeckte Collin eine Whiskyflasche „Schau mal dort, ist die noch voll? Dann können wir unseren Schock und Frust wegtrinken“ Camille sagte sicher: „Nein, die ist leer. Aber guck mal, siehst du den Schuh am Abhang zum Fluss?“ Wir gingen dichter zum Rand des Flusses um den Schuh genauer betrachten zu können. Collin schaute den Schuh nachdenklich an... : „Der Schuh kommt mir bekannt vor, er sieht aus wie einer von meinem Vater... aber was macht der hier?!“ Plötzlich hörte ich etwas neben uns im Gebüsch rascheln. Die Äste knacksten. Dann wieder Stille. Ich drehte mich panisch zu Collin: „Hast du das gerade gehört??“ Ganz langsam und vor Angst verunsichert drehten wir uns nochmals in die Richtung aus der das Geräusch kam. Was wir dann sahen, ließ uns zittern. Es verschlug mir den Atem. Nach ein paar Sekunden hörte ich nervöse, schnelle Atemzüge von Collin, der neben mir stand. Auch mein Körper füllte sich immer mehr mit Angst. Ich begann hektischer zu atmen. Unsere Brust bebte vor Schreck... Ja genau... vor uns stand... Collins Vater Phil. Allerdings nicht so wie wir ihn kannten... NEIN, er sah fast tollwütig aus. Glich einem Psychopath. Er sah uns teuflisch an. Seine Augen, geweitet, rot und mit großen Pupillen. Seine Augenbrauen dunkel und zusammengezogen. Gekräuselte Stirn und Nase. Ein mordlustiges, schelmisches Grinsen. Collin und ich erstarrten. Unsere Körper, unbeweglich. Als hätten wir jegliche Mimik und Gestik verlernt. Aus dem Augenwinkel sah ich Collin an. Totenblass. Geschockt von dem Auftreten seines Vaters. Auch mir lief ein kalter Schauer über den Rücken. So grausam hatte ich Phil noch nie gesehen. Seine schwarzen Haare standen furchterregend in alle Richtungen von seinem Kopf ab. Er stand wie ein Zombie vor uns. Sein Kopf zu uns heruntergeneigt. Sein Körper aufrecht und angespannt. Ab und zu zuckten seine Muskeln widerspenstig. Seine Arme standen breit vom Körper ab und seine Beine hüftbreit fest auf dem Boden. Die Kleidung, schmutzig und zerrissen. Sein Körper teils blutverschmiert, wahrscheinlich durch Äste, an denen er hängengeblieben war. Er trug nur noch seinen linken Schuh, dessen Schnürsenkel offen war und sich zu Boden hinabschlängelte. Seine Haltung fest, selbstbewusst, gespenstisch. Als sei er unaufhaltsam einen Mord zu begehen. Vor Schreck verlor ich die Kontrolle und stolperte ein Stück nach hinten. Mir wurde leicht schwindelig und ich begann zu schwanken. Torkelte hin und her. Das war der Moment, indem ich Phil unklar, ihn jedoch mit düsterem Blick auf mich zu kommen sah. Mit einem finsteren Lachen griff er mit seinen groben und riesigen klauenartigen Händen nach mir.
Collin kam ihm zuvor. Er schritt erbost auf Phil zu und keuchte: „Vater... das bist nicht du!? Du bist benommen. Was ist mit dir!?“ Phil war aggressiv, beachtete Collin nicht: „Weg! Weg! Weg mit dir!“ Collin schubste seinen Vater streitsüchtig. Stieß ihm erbost gegen die Brust: „Das kannst du nicht ernst meinen! Ich war immer für dich da! Und dann... dann kommst du und erzählst Camille sei deine Tochter?! Wie konntest du nur?! Wie konntest du Mama nur betrügen?! Deswegen hast du mir die ganze Zeit die Schuld an ihrem Tod gegeben... du...du... hattest ein schlechtes Gewissen und hast es immer noch. Du kannst es dir nicht verzeihen! Nie!“ Phil verlor das Gleichgewicht und fiel in den strömenden Fluss. Knallte auf etwas hartes und verlor sein Bewusstsein. Collin erschrak entsetzt: „Nein!“ Er beugte sich zu Phil und packte ihn am Arm. Versuchte ihn hinaus zu ziehen. Vergebens. Die Strömung des Flusses war stark. Das Wasser eiskalt. Ich nahm die Situation nur betäubt war. Ich wollte aufschreien. Konnte nicht. Meine Kehle, zugeschnürt. Als hätte jemand eiserne Ketten um meinen ganzen Körper gelegt. Reglos und benebelt stand ich da. Die Nacht und die kalte und feuchte Luft nahmen mich vollkommen ein. Der Vollmond verpasste der ganzen Szene eine fürchterliche Stille und eine ungeheuerliche Atmosphäre.
Als ich langsam glaubte aus meiner Schockstarre aufzutauen, erblickte ich direkt neben mir einen dunklen, tiefschwarzen Schatten im Mondschein. Ich begann erneut zu bangen. Ganz leise vernahm ich hinter mir ruhige Atemzüge. Kurz beruhigten mich diese. Ich drehte mich um. Da stand meine Mutter. Ein bösartiges Grinsen im Gesicht. Augen, die mich im Mondlicht frech anblitzten. Die leere Whiskyflasche in einer Hand. Jetzt beruhigte mich das entspannte Atmen nicht mehr. Mein Körper erstarrte. Ich fragte mich, was meine Mutter hier verloren hatte und warum die Whiskyflasche? Ich war erneut wie gelähmt, spürte meinen Körper nicht mehr. Nur noch Angst. Ich war eine leere Hülle. Der Blick meiner Mutter wanderte zu Collin und seinem Vater, welche immer noch in der Position verharrt waren. Collin versuchte immer noch krampfhaft seinen Vater festzuhalten, rang gegen die starke Strömung des Flusses und versuchte ihn hinauszuziehen. Seine Hände waren schon rot angelaufen durch die eisige Nachtluft. Mittlerweile war Collin ein Stück Richtung Fluss abgerutscht. Der Schlamm leistete ihm keinen Widerstand und zog ihn förmlich, ja wie von Geisterhand immer weiter in den Fluss.
Aus dem Augenwinkel beobachtete ich, dass sich meine Mutter Collin und Phil näherte. Immer weiter, bis sie dicht hinter ihnen stand, mit einer überlegenden Haltung. Collin schien nichts von der ganzen Sache mitzubekommen. Ich hörte wie eine Stimme in mir schrie, ich solle ihn verdammt nochmal warnen. Doch der Laut verstummte durch meine Todesangst. Collin war ihr mit dem Rücken zugewandt und nahm nichts um sich herum wahr. Er war zu fokussiert darauf seinen Vater zu sich ans Ufer zu ziehen. Ohne Weiteres, erhob meine Mutter drohend die leere Whiskyflasche in die Luft und sagte schaurig: „Lass ihn los Collin... gib auf ihn retten zu wollen. Dein Vater ist ein Narr. Ein Betrüger. Er soll sterben. In die Hölle. Fort mit ihm. Er ist ein hoffnungsloser Fall seit dem Tod deiner Mutter. Das Beruhigungsmittel dosiert er als gäbe es kein Ende. Es ist zwecklos. Und du Collin, du bist und bleibst ein Mörder. Erst tötest du deine Mutter und jetzt, sieh was du mit deinem Vater gemacht hast. Ihr Psychopathen!“ Jetzt bemerkte auch Collin meine verrückte Mutter. Aber zu spät. Meine Mutter holte mit der Glasflasche aus, lachte düster und bösartig: „Ruhet in Frieden“ Sie erwischte Collin am Kopf. Dieser taumelte nun in den Fluss. Bewusstlos. Verlor den Griff um den Vater. Die Strömung des Flusses riss Phil mit. Meine Mutter stand nun mit bösem, aber stolzem Lachen etwas abseits am Fluss. Plötzlich schoss Adrenalin durch meinen Körper. Ich rannte zu Collin, packte ihn und versuchte ihn zu mir ans Ufer zu ziehen. Doch vergebens. Ich spürte wie meine Hände langsam durch das eiskalte Wasser gefroren. Angst schnürte mir die Luft ab. Das Atmen kam mir immer schwieriger vor. Überforderung und Schwindel überfielen mich. Schwärze trat in mein Blickfeld. Ich verlor den Halt und rief verunsichert und verängstigt: „Mama, Hilfe!“