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second chance I- Geständnis
Second chance I- Geständnis
So schnell ich konnte polterte ich die Treppe hoch, rannte den kurzen Flur entlang und blieb dann schließlich vor seiner Zimmertür stehen. Kurz klopfte ich, drückte den Türgriff hinunter. Abgeschlossen. „Tom! Tom, mach die Tür auf!“ Keine Reaktion. Ich klopfte noch mal, härter, lauter. „Mach auf oder ich trete die Tür ein!“ Ein Bluff. So weit würde ich nicht gehen. Ich wollte, dass er sie von sich aus öffnete. Kurz stand ich vor der Tür und überlegte. Ein Schluchzen. Weinte er etwa? Ich senkte den Blick. Das hatte ich von ihm nicht erwartet. War ich zu weit gegangen? Das hatte ich nicht gewollt. Ich ging in die Hocke und lehnte mich mit dem Rücken an de kühle Wand. Was nun? Irgendwann hörte ich leise Schritte durch das Zimmer laufen. Stille.
„Lukas?“ seine Stimme war ein unsicheres Flüstern. „bist du noch da?“
Sollte ich ihm antworten? vielleicht öffnete er ja die Tür wenn ich still blieb. Also antwortete ich nicht und wartete was er nun tun würde. Nichts geschah. Ich blieb still. Dann wieder ein leises Schluchzen. Unverständliches Gemurmel. „Lukas“ mit zitternder Stimme flüsterte er erneut meinen Namen. Ich spürte wie sich mein Herz zusammen zog. Es tat weh. Wir waren so lang befreundet. Immer unzertrennlich. Wir hatten so viel gemeinsam erlebt. So viel gelacht. Und nun erlebte ich zum ersten mal, dass er weinte- ausgerechnet wegen mir, Wegen uns. Er sollte die Tür öffnen. Ich wollte mit ihm reden. Alles klarstellen. Ihn wieder zum lachen bringen. Ich stand auf und legte meine Hände auf das glatte Holz der Tür. Das Einzige was uns im Moment trennte. Vorsichtig drückte ich erneut ihren Griff herunter, zu meinem Wunder war nicht mehr verschlossen. Ganz langsam drückte ich die Tür auf und tat einen Schritt in das Zimmer. Tom lag auf dem Bett, den Rücken zu mir gedreht. Still nähere ich mich ihm. Er schien meine Anwesenheit noch nicht bemerkt zu haben. Vorsichtig legte ich ihm eine Hand auf die Schulter. Er rührte sich nicht und sein Atem ging ruhig. Er war eingeschlafen. Ich beugte mich über Lukas und küsste ihn sanft auf die Wange, lächele dabei.
„ich liebe dich doch auch, du Dummkopf…“