Was ist neu

Schwimmen im Quecksilbersee

Mitglied
Beitritt
02.02.2002
Beiträge
11

Schwimmen im Quecksilbersee

Schwimmen im Quecksilbersee

Zart silbern glänzt das Gift das uns umhüllt, sollte einst aus Eisen Gold schaffen, umringt uns ölig glänzend und ist so still, so still. Nicht ein atmen hört man, kein Herz hört man schlagen und das singen der Geigen versucht man vergeblich zu erhaschen, alles verschlungen von dem See aus Quecksilber in dem wir baden, vielleicht auch gefangene sind, doch gefangen scheinst nur du, ich bin freiwillig hier. Du willst tauchen, und ich will nicht, es soll uns umhüllen, verschlingen, doch dann gibt es keine Sicht, kein Licht, weder Nacht noch Morgen, aber du willst tauchen hinab ins frostige nass, dass verstohlen uns umringt wie zwei verschollene. Wo bist du nun? Ich drehe und wende mich, nur um dich zu sehen, deine Facette, deine Kontur, deinen Schatten irgendwas von dir, doch du wolltest tauchen ins tote nass, dass silbern glänzt. Will dich greifen, doch nun bist du ergriffen von ihm der auch hier ist, irgendwo, größere Gefahr als alles Silber um uns her, will uns verschlingen und hinabreißen, und vor nichts hattest du mehr Angst als vor dem, und doch wolltest du tauchen. Sag ein Wort, und sei es ein Schrei, lass zum Tanze aufspielen wenn es dir beliebt, doch bitte sei, existiere in mehr als meiner Phantasie, sei mehr als ein Schattenriss im Nichts, der nun auch verschlungen bleibt, denn was soll sein, wenn nichts ist, außer mir, wenn ich dich nicht erschaffen kann, wie ich diesen See erschuf, wie ich alles um mich her erschuf einem göttlichen Creator gleich, der unbedarft, eher dem Zauberlehrling gleich sich eine Welt schafft, aber nur für sich für niemand sonst, doch was tut er? Er stellt sich selbst die Falle, macht es selbst schlecht nur damit die Illusion Realität wird in einer Welt in der die Realität von der Fiktion einem Ungeheuer gleich verschlungen wird, doch was ist dieses Ungeheuer, dass nun deinen Umriss nahm, es scheint die Realität die sich, aus ihrer Welt flüchtend nun in die Welt der Fiktion zu retten sucht. Doch wo soll ich nun bleiben, wenn diese Welt, eigentlich die, die mir geblieben verschlungen ist vom Quecksilber Meer, ich sollte schauen was die Fiktion mit der Realität macht, doch dieser Boden scheint noch unwägbarer, denn es sind nicht nur meine Gedanken die dort Formen, dort sind es nicht nur Schattenrisse die hinabtauchen wollen obwohl sie Angst haben, dort ist es mehr, und ich weiß nicht ob es dort ein Meer gibt, so wie dieses, eines dass böse und doch notwendig ist, notwendiges übel, bitterer Beigeschmack ohne den es nicht sein soll. Soll ich dir hinterher tauchen? Soll ich dich suchen in den Straßen, in den Irrungen und Wirrungen der Zeiten die gehen und vergehen wie die mächtigen ohne Macht, die reichen ohne Habe und die armen die einfach nur arm sind, somit die einzigen die sich nicht verstellen und falsches Spiel treiben auf einer Bühne scheinbar ohne Zuschauer, ohne Applaus für Tragik, ohne Tränen für Tod und ohne Entspannung für scheinbar gutes Ende, denn es ist ja doch alles nur Theater. Und doch weiß ich, hier kann ich nicht bleiben, muss Traumwelt verlassen, hinter mir lassen, denn dein Lächeln ist schon lang versunken und verschlungen, und ich seh, hier bauen sie schon die letzten Bühnen ab um sie dort draußen aufzubauen, der Spielplan wird geändert und es steht nur noch Trauer auf dem Programm denn das dort draußen reißt mich so entzwei. Wo soll ich dich aber dort suchen? Bist du dort nicht auch nur ein Schattenriss der wage in der Luft sich beugt und vor dem licht davonrennt. Bist du nicht dort noch weniger als hier, vielleicht nicht mal Umriss, vielleicht nur ein Schrei, Schrei von mir nach dir, der ungehört in der Nacht verhallt, ein Ohr vergebens sucht. Wieso antwortest du, die nichtexistente nicht? Wieso kein Wort von deinen Lippen, wieso kannst du dich nicht selbst erschaffen wenn ich es schon nicht kann? Oder bist du schon?

 

Sehr poetisch, obwohl es für meinen Geschmack zu sehr nach frustriertem Single klingt, der keine abbekommt. Trotz der Fehler gefällt mir die Sprache. Achte besonders auf Groß- und Kleinschreibung!

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom