Was ist neu

Schwarz

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22.04.2003
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Schwarz

Ich bin Färber.

Jahrelang schuf ich eigenhändig aus weißen Textilien rote, blaue, grüne, violette, gelbe, und, und, und...

Mein Geschäft lief gut, es war das einzige in der Gegend und die Menschen brachten mir verschiedenste Dinge. Ja, SIE waren zufrieden, denn meine Arbeit verrichtete ich stets gewissenspflichtig. Doch mein eigenes geistiges Wohlbefinden blieb auf der Strecke, jagte doch seit geraumer Zeit eine einzige Frage durch die trägen Rinnen meines Hirnes.

Über die Entstehung der Farbe Schwarz wurde seit jeher viel gemunkelt, viel mehr noch, ob Schwarz überhaupt eine Farbe sei.
Die Menschen tragen Schwarz zu gegebenen Anlässen, zu Beerdigungen, zu Trauerfeiern, als Unterwäsche die als besonders verrucht gelten sollte, als Kleid zu einem Rendezvous – knapp musste es sein, als Kopfbekleidung, und so weiter.
Doch tragen sie es, ohne sich darüber bewusst zu sein, welch Hirngespinst sie da auf ihrer Haut dulden.

Für mich ist klar: Schwarz ist solange keine Farbe, solange sie als bloßer Eindruck unseres Nervensystems existiert. In mir regt sich der Wunsch nach einem echten Schwarz, kann ich es doch nicht länger mit ansehen, welch Trugschluss manche Farben in unserer Wahrnehmung anrichten.

Nacht für Nacht wälze ich mich, des Schlafes entledigt, von der linken auf die rechte Seite, und von der rechten auf die linke. Die Frage lässt mir keine Ruhe, nicht eine Minute des kostbaren Tages lässt sie mich, dankbar des Verschnaufens, den Kopf in den Nacken legen.

Mit jedem Gedanken, dem ich diesem, meiner Meinung nach, philosophische Problem angedeihen lasse, wird die Vorstellung von dem perfekte Schwarz genauer.
Es soll pompös sein, ohne Hochglanz. Es soll extravagant sein, ohne einen Schimmer reflektierenden Lichts. Es soll unergründbar sein, ohne seinen Reiz zu verlieren.
Und das wichtigste, es soll tief sein, der Betrachter soll das Gefühl erlangen in ein menschliches Auge zu sehen, er soll es fixieren ohne es genauer betrachten zu können.
Doch wie macht man solch eine Farbe?

In den folgenden Wochen suchte ich in meiner Umgebung nach der Lösung, ich machte für 2 Wochen mein Geschäft zu – wegen Trauerfall geschlossen- und nahm mir somit die Zeit, die Dinge um mich herum taxierend in mein Bewusstsein aufzunehmen.
Ich fuhr in Wälder um mir deren Tiefe und Dunkelheit gewahr werden zu lassen; Ich lief durch endlose Einkaufspassagen, schaute mir die Schaufenster an, doch alles was ich sah, war das übliche schwarz; Ich passierte Kinderspielplätze, doch ihr fröhliches Lachen ließ mich kalt; Ich fuhr ans Meer, um mich von dessen Weite inspirieren zu lassen; Doch nichts geschah.

Den Rest der zwei Wochen verbrachte ich im Bett, befand mich in tiefstem Denkerfieber, und kränkelte vor mich hin. Ich ernährte mich von Talkshows, Hühnersuppe und Kamillentee, während ich im Zehnminutentakt blindlings eine Lucky´s aus meiner Softbox fischte.
Ich war ein kranker Mann.
Wer wusste schon, ob ich je wieder würde arbeiten können?
Ob sich je wieder Genesung auf mein erblasstes Antlitz legen würde?
Ich fühlte mich ausgesprochen schwach.

Wider allen Erwartungen wurde ich doch recht plötzlich wieder gesund, nach einer Woche hüten des Bettes wuchs in mir der unweigerliche Drang zu duschen, da meine Kleidung mittlerweile doch recht abgestanden roch, und meine Haut bereits einen schmierigen Film aufwies, welcher sich, aufgrund der Struktur, ebensogut als dickschichtig aufgetragene Dermatop-Basiscreme hätte entpuppen können. Meine Haare und meine Zähne waren der Hygiene ebenfalls bedürftig und so quälte ich mich hoch aus den komfortablen Kissenwelten meines Bettes,
um der Körperpflege willen.

Am 31. Oktober waren die zwei Wochen um, ich nahm das „wegen Trauerfall geschlossen“ - Schild von der Ladentür, schleppte völlig lustlos die Verkauftische nach draußen und sehnte Kundschaft, auf dass der Tag schnell vorbei sein würde, herbei.
Während ich mich in den hinteren Teilen des Geschäftes befand, zwischen all den großen Färbetrommeln, um meines Amtes zu walten, schoß mir, wie zur Achtung aufgerufen, etwas undefinierbares durch den Kopf.
Ob es positiver oder negativer Natur gewesen ist, war nicht zu sagen. Mir war lediglich bewusst, dass heute möglicherweise etwas elementäres geschehen würde.

Immer noch versunken in der Gedanken utopischen Welt, registrierte ich benommen die, auf Kundschaft deutende, Türglocke.
Ich schlurfte also widerwillig nach vorn, begrüsste die vor mir stehende Dame abwesend und nahm ihre Bestellung entgegen. Bordeauxfarbene Vorhänge sollten es sein, für ihr Schlafzimmer, wie die Dame hinzufügte. Gedächtnisunterstützend schrieb ich es mir in meinen grünen Terminkalender: „Bordeauxfarbene Vorhänge, 2mal, bis nächsten Mittwoch.“
Wie immer kramte ich dann ein Buch mit Farbvorlagen unter der Ladentheke hervor um es der Kundin zu zeigen. Sie war mit dem Bordeauxvorschlag des Buches höchst zufrieden und somit blieb es dabei. Sie verabschiedete sich lächelnd und ich zog mich weniger lächelnd zurück,
meinem Metier zu frönen.

Im Laufe des Vormittags kamen noch weitere Kunden, doch für mich waren es an diesem Tag lediglich personifizierte Blaufarbene Tischdecken, Grüne T-shirts, Beigefarbene Vorhänge, usw...
Ich verfuhr mit jedem gleich, ich schrieb mir die Bestellung in meinen Kalender und verschwand erneut zwischen meinen Färbetrommeln.
Um 12 Uhr die lang ersehnte Mittagspause. Hunger hatte ich keinen, jedoch brauchte ich Ruhe.
Ich holte mir ein kühlendes Getränk und meine Zigaretten und ließ mich zwischen 2 Farbkesseln nieder, streckte die Beine von mir und ließ meinen Kopf, voll von erschöpfender Leere, an die Wand, hinter mir, zurückgleiten.

Ich wische mir mit dem Handrücken gerade die Rückstände des Getränks von der Oberlippe, da fiel mir dieser blitzartige Gedanke des Morgens wieder ein. Wieder fiel ich ins Grübeln. Was mochte das bedeuten? Ich dachte und dachte
– und dachte im Kreis.
Zu einer Lösung kam ich nicht.

Und trotzdem ließ es mir keine Ruhe, gnadenlose Euphorie machte sich in mir breit, gerade heute, da mir doch der Sinn nach Gleichmut und nach Melancholie stand... doch irgendetwas schien da auf mich zuzukommen.
„Der Gentleman genießt und schweigt.“ dachte ich und stand auf um mich an die Bestellungen zu machen. Ich kramte den Terminkalender unter der Ladentheke hervor, schlenderte damit gemächlich zurück zu meinem mittäglichen Stützpunkt, meine Schritte wurden langsamer als ich, noch im Gehen, das Buch öffnete. Und ungläubig ließ ich mich auf den Boden sinken, als ich gewahr wurde, was dort stand.

Ich suchte mit der linken Hand nach der Zigarettenschachtel, die irgendwo neben mir liegen musste, fand sie und zündete sie mir im gleichen Atemzug an, während ich, meinen Augen nicht trauend, meinen Terminkalender nach der Seite durchforstete, auf der die heutigen Bestellungen stehen mussten. Denn sie MUSSTEN doch dort stehen, ich hatte sie ja aufgeschrieben.
Bordeauxfarbene Vorhänge, Blaue Tischdecke, Grüne T-Shirts, Beigefarbene Vorhänge,...das alles hatte ich aufgeschrieben. Zwar war dies kaum einer meiner geistesgegenwärtigsten Tage, aber von Demenz kann keine Rede sein, ich wusste ja, dass ich es aufgeschrieben hatte.
Auch unter der Ladentheke lag kein einsamer, herausgerissener Zettel; Nichts.
Erneut blätterte ich das Buch durch und stoppte bei dem heutigen Datum. In mir wuchs das Gefühl, als ginge es in einer Wildwasserbahn so plötzlich wie steil bergab, sämtliche essentielle Organe in mir schienen sich in meinen kleinen Zeh verkriechen zu wollen.
Dort stand etwas, doch standen da keineswegs die Bestellungen. Doch was mich zunächst von dem Inhalt dieser Botschaft ablenkte, war ihre Farbe.

Schwarz.
Genau das schwarz, welches zu finden mir den Kopf zerbrochen hatte. Es war tiefer als alles, was ich je gesehen hatte. Und es war rein. Mein Auge war geschult, wenn auch nur die kleinste Nuance eines anderen Farbtones darin gewesen wäre, ich hätte ihn entdeckt. Doch dieses Schwarz wies nichts auf. Nichts, außer schwarz.

Dann erst richtete ich meine Aufmerksamkeit auf das Schriftstück selbst. In großen Lettern stand zuoberst:

"HALLOWEEN"

meine Augen rissen sich nur schwerlich davon los, doch die nächsten Zeilen ließ nicht auf sich warten:


"Der Tag an dem sich schwarze Seelen offenbaren ....
Mach dir bewusst, dass du die Macht hast, das aus ihnen zu schöpfen,
was du so dringend brauchst.

SIEH GENAU HIN , UND DU WIRST SEHEN

........DIE STUNDE NAHT......."


Heute war Halloween. Ich kann nicht behaupten, es vergessen zu haben, ich schere mich einfach nicht um solche Nichtigkeiten. Gewöhnlich. Doch das hier schien keinesfalls nichtig zu sein.
Als ich mir der Mystik bewusst wurde die mit der ganzen Sache verbunden war, ließ ich, aus Furcht, dieses Schriftstück könnte in Flammen aufgehen, das Buch fallen und entfernte mich davon.
Doch meine Augen blieben daran haften, wie auch nicht? Mir gefiel das Wort Macht....

Ich hatte noch 20 Minuten Mittagspause, genug um zu grübeln, zu wenig um nachzudenken; So beschloss ich meine Mittagspause nach Bedarf zu verlängern, da heute sowieso verheerend wenig Kundschaft zu kommen schien.
Dem Lungenkrebs meiner Tante Marga -ich kannte wahrlich niemanden, der mehr rauchte als sie- zum Trotze, steckte ich mir eine weitere Lucky´s an, ich brauchte einfach das Gefühl, etwas zu tun, ob sinnvoll oder nicht.

Wieder und Wieder las ich mir diesen merkwürdigen Text durch. Von meiner Kundschaft konnte ihn niemand geschrieben haben, während die Leute da waren, war ich stets vorne im Laden; Und unbemerkt konnte niemand hinein gekommen sein, da meine Türglocke doch höchst verlässlich sowohl Kommen und Gehen der Kunden verkündete.
Und immerhin stand der Text auf genau der Seite, auf die ich die Bestellungen dokumentiert hatte. Hatte ich doch, oder?

So beschloss ich, die Dinge so zu nehmen wie sie kommen. Heute war also Helloween, demnach der Tag an dem sich schwarze Seelen offenbaren. Doch hatte ich diesen Gedanken noch nicht ganz zu Ende gedacht, da schoss mir ein neuer durch den Kopf.
Schwarze Seelen?
Das musste es sein! Ich denke, mein Gesicht nahm in diesem Moment eine völlig subversive Mimik an, es muss sich aufs äußerste verfinstert haben.... Ich brauchte schwarze Seelen um jene schwarze Farbe meiner Träume und jene schwarze Farbe des Schriftstückes herzustellen!
Das war also die Intention dieser mystischen Mitteilung.

Nun war es an der Zeit, ein Mittel zu finden, diese schwarzen Seelen zu destilieren, ihren Extrakt zu gewinnen. Ich machte mich an die Arbeit, nahm mir Zettel und Stift, schrieb alles auf, was mir in den Sinn kam und verwarf es ebenso schnell wieder. Nach Stunden der Überlegung kam ich einen winzigen Schritt weiter, der allerdings noch der Verwirklichung bedarf.
Ich hatte, vor vielen Jahren in Grasse, jener berühmten Stadt der 40 Parfümfabriken, mal eine Führung durch eine solche Fabrik mitgemacht und dort eine Destilliermaschine gesehen, ich brauchte etwas ähnliches.
Und so entwarf ich, nach vielen Stunden, eine Art „Psychometer“, welches imstande war, die Seele eines Menschen darzustellen, und mir deren Extrakt zu gebären.

Dieser Apparat würde aus einem Erlenmeyerkolben-ähnlichen Gefäß bestehen, mit dem Unterschied, dass der Hals gekrümmt ist, am Mund des Gefäßes würde ein, wie eine dünne Folie aussehender, Filter installiert sein, der die Worte der jeweiligen Menschen durch Schwingungen aufnimmt, und als Flüssigkeit wiedergibt.
Die Flüssigkeit landet, aufgrund der Schwerkraft schon zigfach bewiesen, auf dem Boden des Gefäßes, welcher erhitzt wird. Der kondensierte Dampf dieser Flüssigkeit geht weiter durch ein dünnes Rohr bis in ein kugelrundes Gefäß, ebenfalls ein Filter.
Dort gelangen lediglich die Gefühlspartikel des Dampfes weiter, der erbärmliche Rest, sozusagen der Dampf der leeren Worte, bleibt übrig und wird, völlig nebulös, von einem Filter absorbiert. Die Gefühlspartikel sind nun am Ziel, in einem langen gläsernen Rohr, das eigentliche Psychometer.
Hier wird mit Hilfe einer Statusleiste abgemessen in welchem Zustand sich die Seele des jeweiligen Menschen befindet.
Doch Worte alleine reichen nicht aus, um diesen Apparat zu motivieren, denn Worte sind heutzutage nicht mehr viel wert.
Das Glasrohr hat, außer der Verbindung zu dem Dampffilter, noch eine Verbindung zu einem Blutfilter, der wiederum an ein Gefäß angeschlossen ist, dessen Form an eine Weinkaraffe erinnerte.
Hier würde das Blut des Menschen gesammelt werden, jeder einzelne Tropfen Blut, den der Mensch zu geben fähig war. 5-7 Liter Blut, demnach ein entsprechend großes Gefäß.
Dieses Blut geht durch den, eben bereits genannten, Filter, um dort, wie bereits bei dem Dampf der Wörte, nach nichtigen und nach Gefühlspartikeln zu forschen.
Die Gefühlspartikel des Wörterfampfes und die des Blutes ergaben zusammen einen objektiven Stand der Seele.
Dort würde, im Falle eine schwarzen Seele, der Pegel bis an die Decke dieses Rohres steigen und eine tiefschwarze Flüssigkeit ergeben. Jenes Tiefschwarz aus meinen Träumen....
Mein Werk war vollbracht. Nun, noch nicht ganz, aber zusammengebaut war so etwas relativ schnell.

3 Tage die Kraft des Denkens und des Arbeitens später war es soweit, mein Psychometer war fertig.
Jetzt brauchte ich einen Plan, wie ich vorgehen sollte; Und so spielte ich alles bereits in meiner Phantasie ab:

Kunden strömten den Laden, ich sah ihnen zum ersten Mal in die Augen, nahm nicht, wie sonst, geistesabwesend die Bestellung entgegen, sondern durchdrang sie mit meinen Blicken.
Kramte nicht, wie sonst, das Buch mit den Farbvorschlägen unter der Theke hervor um es ihnen zu unterbreiten, sondern bat sie in die hinteren Räume des Geschäfts.
Dort brachte ich sie, mittels eines Vorschlaghammers, außer Gefecht, fixierte sie an Ort und Stelle, indem ich ihnen, mit einem kurzen Schnitt die Achillessehne durchtrennte. Kein sadistischer Trieb dieser Welt drängte mich dazu, lediglich die Notwendigkeit dessen.
Dann bot ich meinen Kunden ein Getränk an, bot ihnen Zigaretten an, sie bekamen was sie wollten, sie hatten es gut. Vorausgesetzt sie erzählten mir ALLES. Ihr ganzes Leben.
Zwischen meinem Kunden und mir stand der Tisch, auf dem das Destilliergerät für die Seele stand und jedes einzelne Wort, in Form von Flüssigkeit, dokumentierte, welches mein Kunde, oder meine Kundin sprach.
Tropfen um Tropfen sammelte sich die kostbare Flüssigkeit, welche mir meinen Traum erfüllen sollte, in dem Gefäß, kondensierte zu Dampf und näherte sich bedeutend dem gläsernen Rohr.
Dann, wenn sie sich all die finsteren Seiten, im wahrsten Sinne, von der Seele geredet hatten, schritt ich zum nächsten Punkt meiner Arbeit.
Ich verlangte nach dem Arm des Seelenkandidatens und zierte ihn mit einer Nadel, an der wiederum ein langer Schlauch mündete. Den Schlauch befestigte ich an der, dafür vorhergesehenen, Öffnung an dem Karaffenartigen Blutgefäß, und wartete bis das Blut floß.

Wenn ich des Wartens müde wurde, ging ich weiter arbeiten, oder ließ derweil schon einmal andere Kunden „vorsprechen“. So verging die Zeit. Und nach vielen, vielen Stunden würde es dann soweit sein. 7 Liter gesammeltes Blut, ergaben langsam, durch den Filter gejagt in das gläserne Rohr, in Komposition mit den Gefühlspartikeln des Dampfes eine tiefschwarze Flüssigkeit.
So würde ich mit vielen, vielen Kunden endlich zu jener schwarzen Traumsubstanz gelangen.

Sicher, ein Problem bestand allerdings, es wäre Mord. Doch umbringen wollte ich diese Menschen keinesfalls, und, von meiner Intuition geleitet strich ich ihnen, körpereigene, pure schwarze Farbe auf dein Leib. So dauerte es nicht lang, ein paar Stunden, vielleicht Tage oder Jahre, bis sie zu neuem Leben erweckten.
Von nun an waren sie zwar geächtet von der Gesellschaft, lebten ihr Leben jedoch in finsterer Euphorie.
Ich hatte das Gothic - Volk geschaffen.

So geschah der Ablauf des Destilliervorgangs zunächst in meiner Phantasie, denn alles will geplant sein.


Nach einer Woche beendete ich, die nach Bedarf verlängerte Mittagspause, öffnete den Laden wieder und konnte es kaum erwarten auf Menschen zu treffen. Kundschaft sollte mein Geschäft strömen, mir ihre schwarzen Seelen zu offenbaren.

Das Wort „Macht“ ging mir noch immer nicht aus dem Kopf....

 

Hi maybe,

ich finde, diese Story ist etwas holpriger geschrieben, als deine erste. Interessant ist sie, aber meinst du nicht, dass sie eher nach Seltsam gehört?

Ein wenig störend sind die vielen eingeschobenen Nebensätze.

Jetzt brauchte ich einen Plan, wie ich vorgehen sollte; Und so spielte ich alles bereits in meiner Phantasie ab:

Kunden strömten den Laden, ich sah ihnen zum ersten Mal in die Augen...


Wäre es nicht richtig(er), den folgenden Absatz so zu schreiben:
Kunden würden in den Laden strömen, ich würde ihnen zum ersten Mal in die Augen...

Frag mich bitte nicht, wie man diese Zeitform nennt (irgendetwas mit Futur?), meine Kenntnisse der Grammatik sind eher bescheiden.

Viele Grüße, Murphy.

 

Wunderschönen guten Tag, murphy!
Meine Kenntnisse der Grammatik in sämtlich gelernten Sprachen sind ebenfalls miserabel,....also verzeih :-)
Mag sein, mir kam die Idee einfach, und glaubte sie niederschreiben zu müssen....
Danke für die Mitteilung,...
maybe

 

Hallo erstmal!

Nun zu deiner Geschichte! (Merkt man, dass ich was abarbeite?:rolleyes: )


Ich bin Färber

Fein! Dahinter würde ich erstmal einen dicken Absatz machen, denn dieser Satz steht für sich. Er drückt meiner Meinung nach auch schon sehr viel aus, so dass er allein stehen muss.

Hatte ich mich das letzte Mal als Fan deines Stils geoutet? Nein? Dann tu ich das jetzt!
Als Fan muss man natürlich zusehen, dass man nicht alles kritiklos toll findet.

Aber ich habe mich wieder wohlgefühlt in diesen verspielten, verträumten Wenn-Sätzen. (Ich denke, das drückt es nicht richtig aus, aber sind wir nicht alle unvollkommen?). Irgendwie machen deine Sätze den Eindruck des Unfertigen, etwas schwingt noch nach, etwas, das gesagt werden muss, das aber nicht niedergeschrieben wird, irgendein Nachhall oder so. :rolleyes:

Das Thema, ähnlich deiner ersten Story, poetisch, träumerisch aufgearbeitet. Ich finde, du gehst ins Philosophische hinein. Wobei dabei das Unfertige natürlich stört - du gehst damit nicht tief genut.

Wo du auf jeden Fall aufpassen musst, ist der gekünstelte Stil. Wenn dein Stil auf natürliche Weise daherkommt, ist er erfrischend. Versuchst du aber, ihn zu erzwingen, dann wird er schnell lächerlich. Beispiel gefällig?


Ob sich je wieder Genesung auf mein erblasstes Antlitz legen würde?

Fazit: Du wirst mit dieser Art Geschichten keinen Publikumspreis gewinnen, aber mindestens ein fester Fan ist dir dabei sicher.

Herzliche Grüße von mir!

 
Zuletzt bearbeitet:

hi Hanniball!
Besten Dank fürs Lesen und für die Kritik,..natürlich nicht zuletzt, da ich mich auf desavouierende Art und Weise über ein positives Resümee freue!

Der Stil, wie du auch erwähntest, ist ganz offensichtlich gekünstelt, ich mag das, denn es hebt etwas von unserem trivial gewordenen reden ab, bzw. erfordert solch ein Satzbau, dass man darüber nachdenkt und das gefällt mir.
Allerdings ist es keinesfalls übertrieben, da es durchaus Tage gibt, an denen ich eines solchen Sprachstils fröne :-)

Das du meine Geschichte in die Kategorie "Philosophisches" packst, ehrt mich zu sehr, denn die Philosophie ist etwas, dem ich täglich versuche zu huldigen :-)

Ich kann mich nur nochmals auf polynome Art und Weise bedanken,
gehabt euch wohl,

legendäre Herzensgrüße auch von mir!

 

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